Elektrik Zündschlüssel klemmt in Lock Stellung

Registriert
02. Juni 2017
Beiträge
9
Danke
2
SAAB
9-5
Baujahr
2001
Turbo
LPT
Guten Abend zusammen!

Ich bin seit ziemlich genau einem Monat stolzer Besitzer eines 9-5 Kombis der ersten Serie. Da ich bereits zur Kaufberatung gerne auf eure Kompetenzen über bestehende Threads zurückgegriffen habe, hatte ich mich in weiser Voraussicht ebenfalls in eurer Gemeinschaft angemeldet. Leider hat sich dies nach nicht einmal einer Tankfüllung als notwendig erwiesen...

Mein Zündschlüssel lässt sich nämlich seit 1,5 Wochen kein bisschen mehr aus der "Lock-Stellung" bewegen. Nachdem ich die Suchfunktion ziemlich ausgiebig bemüht habe, bin ich mit meinem Latein leider am Ende und hoffe, dass ihr mir helfen könnt den Spaß am Auto wiederzuerlangen. Ich fasse das Problem mal kurz zusammen:

- Der Zündschlüssel lässt sich (plötzlich) seit 1,5 Wochen nicht mehr im Schloss drehen (Lock-Stellung). Der Rückwärtsgang ist eingelegt. Der Schließzylinder ist oben bündig, ich vermute, dass es am ausbleibenden Herausspringen scheitert

- Ballistol wirkt seit einer Woche bisher ergebnislos ein

- Ich habe einen Muskelkater in den Fingern vom Wackeln, Drehen, Ziehen, Schaltknauf bewegen

- Laut WIS lässt sich der Schließzylinder sehr leicht entfernen- aber nur wenn der Schlüssel in Postion OFF steht. Hab's verzweifelt natürlich trotzdem probiert^^

- Um die Mittelkonsole zu demontieren und ggf. den Schließzylinder besser zu erreichen, muss der Leerlauf eingelegt sein (laut WIS) - geht natürlich auch nicht

Hat jemand noch eine Idee, wie man den Schlüssel ein bisschen motivieren kann?

Ich hatte überlegt den Schließzylinder vom Schlüsseldienst aufbohren zu lassen oder anderweitig Gewalt anzuwenden, aber würde da lieber drauf verzichten.

Ganz großen Dank und viele Grüße

Lukas

Falls ich im falschen Themenbereich gelandet bin oder sonstige Fehler gemacht habe, klärt mich bitte auf. Ich wurde hiermit internetforentechnisch gerade entjungfert ;)
 
Moin erst mal.

ne, bist schon richtig hier.

Erstmal ein paar Gegenfragen. Du kannst den Schlüssel aber abziehen, oder? Hast du mal vorsichtig mit einem Drahthaken den Zylinder nach oben gezogen? Kannst du im Zylinder die Schließlamellen sehen wenn du rein schaust? Und lassen die sich alle mit einer Nadel bewegen und federn auch zurück?

Flemming
 
Moinsen.
Lt. Deiner Beschreibung wirst Du wohl oder übel nicht an einer Reinigung des Zündschlosses vorbeikommen.
Das bedeutet ausbauen, zerlegen, reinigen und wieder einbauen. Dann flutscht das wieder wie neu.

Tröste Dich - Du bist nicht der erste, der das machen muss.
 
Vielen Dank für Euren schnellen Beistand!

@Flemming
Ja, den Schlüssel kann ich abziehen. Hab es auch mal mit dem zweiten Schlüssel probiert. Den Zylinder nach oben zu ziehen habe ich auch versucht, vorsichtig war das aber irgendwann nicht mehr. Nach den Schließlamellen habe ich noch nicht geschaut. Leider steht das Auto nicht bei mir daheim, ich werde da wahrscheinlich erst am Wochenende zu kommen. Werde ich auf jeden Fall noch überprüfen.

@gendzora
Das Gefühl habe ich leider auch. Hast Du eine Idee, wie ich den Schließzylinder ausgebaut bekomme? Der im WIS beschriebene Vorgang (Wegfahrsperre abnehmen, dann mit gebogenem Draht die Verriegelung reindrücken) klappt nicht, weil ich den Schlüssel nicht bewegen kann :(
 
Hi

ich finde meinen eigenen Beitrag mit Bildern vom zerlegten (902er) Zündschloss nicht, kann erstmal auch nicht zu hause nachsehen. Hier #20 ist ein Bild eines ausgebauten (bzw. noch nicht eingebauten) Zylinders. Unter der weißen Plastikkappe sitzt ein Teil des Hub und Sperrmechanismuses. Ein kleiner Stift quer durch der sich auf einer Kurvenbahn bewegt. Sorry, kann es gerade nicht besser beschreiben. Ganz oben unter der Deckplatte sitzt noch einer Querschieber.

Gewalt hilft eher nicht (außer die brutale Autoknackermethode mit dem dicken Schraubendreher wenn Kollateralschäden keine Rolle spielen). Besser permanentes Rütteln oder sanfte Schläge, aber auch nur wenn der Schlüssel ganz drin ist. Oder ganz raus und mit Schutzholz von oben auf den Zylinder.

Flemming
 
Jo. Das was da vor dem Innenzylinder liegt ist die Sperrklinke, die oben drin steckt (in der Ausbuchtung die man hinter dem Blendblech nach links sehen kann, und ich meine nach dem Hochspringen das runter drücken ohne drehen verhindert.

Und im verlinkten (copy) sieht man das ganze zusammengesteckt. Beides mal nur nicht wie der Bolzen funktioniert. :dontknow: Wobei die Frage ist, ob es hilft.
 
Nochmal Danke für die verschiedenen Links!:smile:

Da bin ich ja in bester Gesellschaft mit meinem Schloss:biggrin:

Die in dem englischsprachigen Forum beschriebene Ausbauvariante funktioniert bei mir leider nicht, weil der Schlüssel nicht mehr in dafür nötige Position gedreht werden kann. An den Bolzen für die Sperrklinke bzw. diese Ausbuchtung komme ich aber in eingebautem Zustand wahrscheinlich auch nicht dran..
Was aber dort sehr schön zu sehen ist, ist der eigentliche Schalter unter dem Schließzylinder und dessen Betätigung durch den Zylinder. In dem ersten Link von @Flemming beschreibt auch jemand, dass etwas mehr als sanfte Gewalt zumindest gereicht um den Zylinder ausbauen zu können. Ich glaube das sinnvollste wäre es, der Mixtur aus WD 40 und Ballisitol noch bis zum Wochenende Einwirkzeit zu gönnen. Falls sich dann immer noch nichts tut, werde ich wohl um die "brutale Autoknackermethode" kaum herum kommen...

Habt Ihr denn Erfahrung ob die bei einem Saab Schloss funktioniert? Habe bei meiner Recherche auch verschiedene Mercedes Foren überflogen, da sind den Leuten sogar Hazet Schraubendreher abgebrochen.
Der Wagen müsste sich ja auch mit einem langen Schraubendreher im Zündschlossschalter starten lassen, insofern der echte Schlüssel an die Wegfahrsperre gehalten wird oder?

..hoffentlich kann ich darauf verzichten
 
Ja und ja, das wäre dir zu wünschen.

Aber erst mal keine Hektik. Du hast ja einige Hinweise und das einwirken lassen hast du ja selber eingebracht. Solange der Wagen "hoch und trocken" steht und nicht notgedrungen da weg bewegt werden muss, ist das ja schon mal ein großer Vorteil.
 
(...) der Mixtur aus WD 40 und Ballisitol noch bis zum Wochenende Einwirkzeit zu gönnen. (...)

Mit dieser Ölerei im Zündschloß scheiden sich anscheinend die Geister. Mal soll das Schloss auf keinen Fall geölt werden, mal wieder ist es kein Problem.......
Ich persönlich hatte mein Zündschloß, als es mit der Klemmerei losging, förmlich mit Ballistol geduscht. Seitdem lässt sich der Zündschlüssel geschmeidigst drehen (seit 1,5 Jahren)

Eine Ölmixtur, bestehend aus dem Hausfrauenöl WD40 und Ballistol, halte ich für kritisch.
 
Naja, normal sind die Schließzylinder gefettet und nicht geölt. Das Fett läuft halt nicht so schnell nach unten raus, insb. wenn es warm wird. Aber hier geht es ja ersmal nur darum, dass Schloss aus dieser Position heraus zu bringen. Ich habe meine Schließzylinder nach Problemen (klemmen, verharzt, verdreckt) immer zerlegt, komplett gereinigt, neu gefettet, zusammengebaut und geprüft. Von daher sehe ich Ballistol, das wohl auch Verharzungen lösen können soll, durchaus als ein geeignetes Mittel. Nur würde ich insb. beim senkrecht stehenden Zündschloss hinterher aus dem Schacht so weit wie möglich alles raus holen da darunter die Kontakteinheit sitzt. Und wie gut in der Ballistol ist habe ich keine Vorstellung.

Ich sehe zwar keinen Vorteil in der Mischung, aber auch kein Problem (zusammen mit dem ersten Absatz).
 
Die Mixtur ist auch nur notgedrungen entstanden. Das Auto stand in einer Parklücke in der prallen Sonne als das Problem aufgetreten ist. Leider gingen dadurch weder die Fenster, noch die Türen (platzbedingt) auf. Um dieser Sauna möglichst schnell zu entkommen, hab ich dann WD40, das ich zur Hand hatte reingesprüht. Nachdem ich mich ein bisschen informiert hatte kam das Ballistol hinterher.

Werde auf jeden Fall den Schacht so sauber wie möglich machen, wenn der Schließzylinder draußen ist. Bin da aber recht hoffnungsvoll, was die Kontakteinheit angeht, wenn @gendzora sagt, dass er sein Schloss mit Ballistol "geduscht" hat. Das WD40 ist ja relativ flüchtig und macht den Braten dann auch nicht fett denke ich.

...meine Schließzylinder nach Problemen...

Das klingt nach viel leidvoller Erfahrung:biggrin:
 
Das klingt nach viel leidvoller Erfahrung:biggrin:
Geht so, zumindest beim Saab bisher nur am 902 ein defektes Zündschloss (Schließzylinder, aber noch rechtzeitig gemerkt, also noch heil raus bekommen) und eine defekte Kontakteinheit.

VW und vor allem Mercedes dann reichlich. Gerne gebrochene Schließzylinder in den Türen.
 
Bevor du zur zerstörerischen Variante übergehst und das Zündschloss mit einem Schraubendreher traktierst, stecke diesen durch die Öffnung im Schlüssel und versuche so mit einem größeren Hebel und mehr Kraft diesen zu drehen, während du das was du bisher ja auch schon versucht hast, weiter zu machen: den Schlüssel dabei ziehen oder etwas weiter reindrücken, setlich hebeln, vor und zurück, auch Ganghebel weiter in R-Stellung drücken. So habe ich vor vielen Jahren das blockierte Schloss meines 900II losgekriegt - und es funktioniert mit gelegentlicher Ballistolgabe bis heute (trotzdem) problemlos, und der Schlüssel hat es auch überstanden.
 
Sooo, der Schließzylinder ist draußen :top:
Leider hat auch @patapaya s Variante nicht geholfen es ging scheinbar nur mit Gewalt..
Hier eine kurze Beschreibung, vielleicht hilft es ja noch jemandem. Der Schließzylinder ist danach allerdings nicht mehr zu gebrauchen!

Vor Beginn der Arbeiten die Batterie abklemmen.

1. Alle anderen möglichen Varianten (Ballistol, Rütteln, Hebeln, Liebe) ausprobieren!


2. Wegfahrsperre abbauen (ist hier schön beschrieben http://saabworld.net/showthread.php?t=26395)
3. Einen etwas zu breiten Schlitzschraubendreher in das Schlüsselloch einschlagen; dabei sprengt es irgendwann den normalerweise sichtbaren Teil des Schließzylinders, der ist glaube ich gehärtet
4. Die Teile dieses Rings raus holen
5. Den den inneren Teil des Schließzylinders ausbohren. Das geht wenn der obere Ring ab ist erschreckend einfach. Irgendwann ging durch das Bohren die Zündung an, dann wusste ich, dass ich es geschafft hatte:biggrin:
6. Die Reste des eigentlichen Schließmechanismus herausholen
7. Mit einem Schraubendreher die Zündung auf "OFF" drehen (keine Ahnung, ob das dann noch nötig ist)
8. Die Verriegelung des Schließzylinders z.B. mit einem kleinen Inbus eindrücken und die Reste des Schließzylinders entnehmen (auch in dem Link zu erkennen)
9. Alles schön saubermachen und die Wegfahrsperre wieder aufsetzen
10. Wie hier http://www.saab-cars.de/threads/problem-zuendschloss.42907/#post-1205878 zu sehen ist, wird der eigentliche Zündschalter mit Hilfe des Vierkants an der Unterseite des Schließzylinders gedreht. Wenn man den original Schlüssel in die Wegfahrsperre steckt, kann mit einem Schraubendreher der Zündschalter gedreht und das Auto gestartet werden.

@Flemming und @gendzora ich habe mal eure Links geklaut ;)

Es ist natürlich alles andere als optimal, aber es wurden zumindest bei mir keine andern Bauteile in Mitleidenschaft gezogen. Jetzt brauche ich nur noch einen neuen Schließzylinder.
Ist es auch möglich ein gebrauchtes Teil zu kaufen und den an die Wegfahrsperre anzulernen oder ist der Schlüssel zwangsweise an das Steuergerät gekoppelt?

Nochmals vielen Dank für eure Hilfe und schönen Sonntag:smile:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gebrauchte Schlüssel können per Tech2 beim Saab Händler angelernt werden, so noch ein Schlüssel vorhanden ist, der die Wegfahrsperre freischaltet.
 
Wobei sich ein passender neuer Zylinder ja bei Saab (fSH, Saab-Versender, Orio) auf die Schlüsselnummer bestellen lassen müsste. Damit wäre das Plug'n'Play da die Schlüssel ja gleich bleiben.

Bei einem gebrauchten Zylinder kann man die Plätchen tauschen bis es funktioniert. Meist wird ein Satz aber nicht reichen um ohne Nacharbeiten auszukommen. Wenn die Schlüssel noch gut sind würde ich also einen passenden Zylinder bestellen. Ist der Schlüssel schon stark verschlissen, so würde ich Zylinder + Schlüssel bestellen, aber auch da auf die Nummer. Sonst passen die restlichen Schlösser ja nicht mehr.

Flemming
 
Ok, sehr gut. Dann habe ich ja verschiedene Möglichkeiten den Schraubendreher als Schlüssel wieder abzulösen. Ein zu den Türschlössern passender Schließzylinder ist sicherlich die beste Variante. Meine Schlüssel sehen finde ich noch gut aus, ob sie es nach 430 tkm noch sind, weiß ich allerdings nicht^^

@patapaya Das hat die elektronische Wegfahrsperre zum Glück verhindert:top:
 
Man sollte sich nur nicht darauf verlassen, dass die den Anlasser sperrt. Tut sie z.B. beim 902 nicht. Beim 9-5 hab ich das noch nie probieren können, sie funktionierte bisher ja.
 
Zurück
Oben