Jedes Fahrzeug, welches länger wie 6 Monate stehen muß, weil abgemeldet, sollte regelmäßig bewegt werden. Allein schon, um Standplatten zu vermeiden und alle innermotorischen Teile mal mit Sprit und Öl zu versorgen, damit sie geschmeidig bleiben.
In welchen Abständen...ob alle 3 Wochen oder alle 3 Monate...da scheiden sich die Gelehrten.
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Wenn das Fahrzeug für Jahre eingemottet werden soll, dann empfiehlt es sich das Auto aus den Federn aufzubocken und den Tank komplett zu füllen.
(aber ich kann euch versprechen...nach 5 Jahren ist der Sprit nicht mehr zündfähig.)
Und die Benzinpumpe wird sich wahrscheinlich auch nicht mehr drehen.
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Nach ca. 10 Jahren Standzeit, ohne den Motor laufen zu lassen, können Ventilschäfte festrosten und beim Start klemmen und einen mittleren Motorschaden verursachen.
Auch Wasserpumpen werden dann gerne undicht, da die Dichtungen nie bewegt und mit Flüssigkeit versorgt wurden.
In seltenen Fällen rosten die Anlasser ein...aber ganz sicher sind Zahnriemen oder Keilrippenriemen völlig am Ende.
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Bei den alten Fahrzeugen, teilweise 30-40 Jahre alt, ist eine Überwinterung nur ein Schutz gegen Salz und Nässe, aber nicht gegen Altertum und normalem Verschleiß.
Daher muß man immer wieder mit neuen Problemen rechnen, sobald die Diva aus dem Schlaf wachgeküsst wird.
Entweder freudig erregt...oder sauer und schläfrig.
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Ausgebaute Motoren, die wissentlich noch super liefen und okay waren, wurden eingemottet. Zündkerzen raus und alle Zylinder mit Motoröl füllen, Kerzen wieder reindrehen.
Dann rosten wenigstens die Kolbenringe nicht im Zylinder an. Mehr kann man da nicht machen.
Aber Fahrzeuge...wie der Name schon sagt...sind keine Stand-Teile.
Ich kann da direkt zwei passende Beispiele liefern!!!
96er vom Baujahr 1980 und ein 99 turbo von 1980, beide in grün-metallic, wurden nach geringer Laufleistung in Zahlung genommen und fristeten ihr Dasein in einer geheizten Halle.
In den ersten Jahren wurden sie noch bewegt, aber dann nicht mehr.
Nach weiteren 13 Jahren ging bei diesen Autos nichts mehr!!!
Der Sprit war nur noch Terpentin, nicht mehr zündfähig, der Vergaser trocken und undicht, die mechanische Benzinpumpe natürlich auch. Beim Startversuch mit Startpilot gab es nur laute Geräusche und der Motor lief nur auf 2-3 Zylinder. Ventildeckel herunter und gucken...da standen dann 2-3 Ventile offen und klemmten in den Führungen.
Der 99turbo sprang an, knallte direkt in den Ansaug und anschliessend war die Stauklappe verbogen.
Aber durchlaufen wollte die Kiste auch nicht, weil auf Terpentin läuft kein Motor.
Nach Stunden wurde neues Leben eingehaucht...und das Kühlwasser lief permanent an der Wasserpumpe den Block hinunter.
Diese zwei Fahrzeuge haben nach 13 Jahren kompletten Stillstand 250 Arbeitsstunden gekostet...bis sie wieder liefen.
Und dann waren sie noch nicht verkehrstüchtig!!!
Der Schwanz kam noch hinterher.
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Saisonfahrzeuge überwintern, also für 6 Monate still legen, ist kein Problem. Um die Reifen zu schonen, vielleicht anbocken, damit es keine Standplatten gibt.
Batterie ausbauen und im Winterfahrzeug nutzen...oder gelegentlich nachladen...damit der Akku nicht tiefentladen wird. Denn dann kann man das Teil auch direkt entsorgen.
Voller Tank schützt vor zusätzlichem Kondensat im Tank. Egal, wie teuer der Sprit grade ist,
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Ich persönlich würde, solang das Fahrzeug in der Nähe überwintert, alle 4-6 Wochen den Motor laufen lassen. Und wenn das Thermostat öffnet, wieder abschalten.
Aber da gibbet sicherlich noch mehr Meinungen und Erfahrungen.