Saab im Buch

Andreas Eschbach: "Der Nobelpreis":
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"Das ist noch gar nichts", winkte er nach unserem ersten Glas ab und schenkte wieder voll. "Ich habe inzwischen sogar ein Auto. Einen alten Saab. Macht hundertvierzig Kilometer pro Stunde und braucht vierzehn Liter. Vielleicht auch umgekehrt, so genau habe ich das noch nicht ausprobiert. Nazdarowje!"

[...]

Ich fand einen Saab an der Stelle, die Dimitri beschrieben hatte, der Schlüssel passte, und innen stank es nach seinen Zigaretten: Es musste sein Wagen sein. Alles, was ich anfasste, war schmutzig und eiskalt, aber der Motor sprang an, nachdem ich ihn durch hinreichend häufiges und nachdrückliches Drehen des Zündschlüssels davon überzeugt hatte, dass ich nicht aufgeben würde. Und, oh Wunder, der Tank war voll.
Der Schneesturm wartete, bis ich Stockholm hinter mir hatte, ehe er mit voller Wucht zuschlug. Auf einmal war um mich herum nur noch jenes schäbige Grau-Weiß, das aus zu viel Schnee, zu viel Nacht und zu wenig Scheinwerferlicht entsteht, und ich spürte, wie die Reifen zu rutschen anfingen und der Wagen zu tänzeln begann. Langsamer. Andere blieben ganz stehen. Ich fuhr an einem gutem Dutzend Autos vorbei, die am Straßenrand angehalten hatten, darunter mindestens drei dieser alten, panzerartigen Volvos, die sonst vor nichts zurückschrecken...
 
Rankin's Inspector Rebus fährt auch einen...
 
Douglas Adams, "Dirk Gently's Holistic Detective Agency"

Click.

Richard pushed the phone back into its cradle and slammed his car into reverse for twenty yards to have another look at the sign-post by the road junction he'd just sped past in the mist. He had extracted himself from the Cambridge one-way system by the usual method, which involved going round and round it faster and faster until he achieved a sort of escape velocity and flew off at a tangent in a random direction, which he was now trying to identify and correct for.
...
He sighed in exasperation, backed up the black Saab and turned around again. As he did so he nearly ran into someone lugging a body into a field. At least that was what it looked like for a second to his overwrought brain, but in fact it was probably a local farmer with a sackful of something nutritious, though what he was doing with it on a night like this was anyone's guess. As his headlights swung around again, they caught for a moment a silhouette of the figure trudging off across the field with the sack on his back.

http://tinyurl.com/pzsxd
 
John Irving, "The World According To Garp"

... in dem eine Frau versucht, die Hauptperson mit einem weißen Saab zu überfahren.

Finde ich leider nicht online, in ein paar Tagen könnte ich mal in das Buch schauen.
 
Nicht Himmel, nicht Hölle

Mal kein Buch, sondern ein Hörspiel. Lief Mittwoch auf WDR3, handelt von einem Unfall mit einem Kind aus der Sicht der diversen Beteiligten. Sehr avantgardistisch umgesetzt, aber kurz vor Schluss wird das verursachende Auto doch deutlich beschrieben...

Das ganze Hörspiel hier:
http://medien.wdr.de/download/11864...wdr3_hoerspiel_nicht _himmel_nicht_hoelle.mp3

Der entscheidende Ausschnitt als Anhang:
 

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TC Boyle, Grün ist die Hoffnung, die Freundin des Auftraggebers zur Errichtung einer Hanfplantage fährt einen schwarzen 900, jedenfalls klingt die Beschreibung sehr nach SPG...
 
in Taavi Soininvaaras Roman "Finnisches Inferno" lässt sich der Polizeichef mit einem schwarzen 9000 CD durch die Gegend fahren
 
@ zweiundvierzig: die Stelle habe ich gestern in dem Buch gelesen, das ist ja mal ein Zufall ;-)
 
Saab im Kinderbuch

da blätter ich im Buch "Abenteuer Urzeit - Erde - Mensch", welches im Kindergarten meiner Tochter ausliegt und stoße da auf die Seiten 17 und 31 im Kapitel über Autos :smile:

Seiten gescannt und hier zum Anschauen für die großen Kinder :smile:
 

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Mal wieder ein paar Bücher mit Saab-Bezug:

Erstes Buch:
1980 von David Peace:
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Knallhart geschriebener Thriller über den internen Ermittler Peter Hunter, der Untersuchungen in einer britischen Polizeidienststelle vornehmen muss, während draussen auf der Strasse ein "Jack the Ripper"-Killer sein Unwesen treibt. Da es Vermutungen gibt, daß Beamte in den Fall verstrickt sind, wird Hunter dementsprechend untentwegt gemobbed und gedemütigt.

Unter dem Hintergrund hat folgende kurze Mini-Szene durchaus witziges Potential:

Hunter wird sinn- und nutzlos von Dienststelle zu Dienststelle geschickt und sitzt am Ende des Tages mit entsprechender Laune im Auto und führt folgenden inneren Monolog:

Schnee...
Wenigstens haben sie mir den Saab gegeben.


Zweites Buch:
Der Janusmann von Lee Child
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Grottenschlechter Krimi über den ehemaligen Militärpolizisten Jack Reacher, der verdeckt in eine Gangsterbande eingeschleust wird.

Mieser Schreibstil, lahme und durchsichtige Geschichte, logische Fehler en masse, aber: Fast auf jeder Seite wird ein "alter Saab" (genauere Typenbezeichnung gibt es nicht) erwähnt, der eine herausragende Rolle als Fluchtwagen spielt, als Strassensperre dienen muss, in dessen Folge er auf die Seite, aufs Dach und wieder zurück gerollt wird, nur um dann fröhlich weiterzufahren.
Und der Clou: Geheime Papiere, die es zu finden gilt, sind ebenfalls im Saab versteckt und nun ratet mal wo: Im (als defekt angemerkten) Dachhimmel!

Schade, daß die Story drumherum so hanebüchen ist.


Drittes Buch:
Fyksens Tankstelle
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Eigenlich hat das Buch hier nichts zu suchen, da tatsächlich das Wort Saab nur einmal im Nebensatz erwähnt wird.

Aber das Buch ist so wunderbar geschrieben, das muss man als Autoliebhaber einfach gelesen haben.

Die Handlung: Erik Fyksen hat eine kleine Tankstelle mit angeschlossener Reparaturwerkstatt an einer momentan noch strategisch günstig liegenden Pass-Strasse. Vom Leben nicht gerade verwöhnt hat er sich ganz der Autoreparatur verschrieben. Er benutzt noch den ersten Schraubenschlüsselsatz, den er als Junge vom Besitzer (Und Vater seiner ersten und einzigen Liebe) des Schrottplatzes geschenkt bekommen hat. Seine wirkliche Liebe aber gilt Autos mit Stil, sein unerreichbarer Traum ist ein Facel Vega, er beurteilt die Qualität von Menschen unter anderem danach, ob sie mit halbvollem Tank oder 4 Liter vor Schluss zur Tankstelle fahren und tauscht auch schon mal eine Zylinderkopfdichtungsreparatur gegen eine Heizungsinstallation.
Leben kommt in die Story, als Gerüchte über eine Umgehungsstrasse die Runde machen. Einmal will Erik an
der Sonnenseite sein und versucht, sich ein Grundstück nahe der neuen Trasse zu sichern. Dies, der Kampf mit dem Tankstellenmulti aus der Grossstadt, zahlreiche schön beschriebene Reparaturen an Kundenwagen machen aus dem Buch was ganz besonderes.


Hier einige Zitate:
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...als sich ein Wagen mit Fernlicht näherte. [...] Der Auspuff klang wie entferntes Donnergrollen. Ein 73er Jaguar XJ12 in British Racing Green.
[...]
Er wusste, daß die beiden Jaguar-Tanks zusammen 110 Liter fassten. Aber die alte Zapfsäule, an der sie {seine alte Liebe} tankte, ging nur bis 99,9 Liter.
Jetzt galt es abzuwarten, ob auch sie eine von denen geworden war, die bereits zur Tankstelle fuhren, wenn der Tank erst ein Viertel leer war.
Die Gilbarco-Säule klickte laut und verstummte.
99.9
{Zuletzt muss sie übrigens 108,3 Liter bezahlen}


Der Jaguar hat ein Problem an der Hinterachse:
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Er legte die Nabe auf den Arbeitstisch und reinigte sie mit Paraffin, Bei modernen Fahrzeugen war das eine grob gefalzte, hässliche Halterung mit permanenten Gummimanschetten. Doch hier bestand sie aus 31 Teilen: gefetteten Lagern, Distanzshims und -röhren, Scheiben und Filtern.
[...]
Ja, zweifellos, der Jaguar bestand aus zwei Autos in einem: einem für den Besitzer und einem für den Mechaniker.

Er hat natürlich das passende Lager noch im Keller:
"Hier, 03062 und 03162", sagte er und blies den Staub von der Schachtel. Das Timken-Logo glänzte glühend orange auf dem mattschwarzen Hintergrund.
[...]
Vorsichtig öffnete er die Verpackung und ließ den kleinen, schweren Gegenstand herausgleiten. Das braune Wachspapier war sternförmig um das Lager gefaltet, und als er an der Lasche zog, öffnete es sich wie eine Rosenblüte.

Die erste Ausfahrt mit einem selbst überholtem Motor:
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... und lauschte dem Brummen des Achtzylinders: laut, kräftig, abwartend.
[...]
Er gab dem Pedal einen leichten Kick und spürte, wie er von einer unbegreiflichen Kraft in den Sitz gedrückt wurde, begleitet von dem Aufbrüllen des Motors, als dieser seine 360 Pferdestärken ausspielte und ihn derart schnell auf die Zigeunerkurven zufliegen ließ, daß er glaubte, in einer konstant zoomenden Kamera zu sitzen.

Auf jeden Fall lesen!
 
Diesesmal ist nicht nur ein Satz, sondern direkt ein ganzes Kapitel dem Saab gewidmet. In "Mann ohne Land" schreibt Kurt Vonnegut über Amerika, das Leben im allgemeinen und sich selbst im speziellen. Wunderbares Buch, kongenial übersetzt von Harry Rowohlt.

Hier das Kapitel 12:
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Ich war einst Eigentümer und Geschäftsführer einer Autohandlung in West Barnstable, Massachusetts, namens Saab Cape Cod. Sie und ich gingen vor dreiunddreißig Jahren pleite. Der Saab war damals, wie heute, ein schwedisches Auto, und ich glaube jetzt, daß mein Versagen als Autohändler vor so langer Zeit etwas erklärt, was sonst ein tiefes Mysterium bleiben würde: Warum die Schweden mir nie einen Nobelpreis für Literatur verliehen haben. Altes norwegisches Sprichwort: "Schweden haben kurze Pimmel, aber ein langes Gedächtnis."

Hört zu: Vom Saab gab es damals nur ein Modell, einen Käfer wie den VW, eine zweitürige Limousine, aber mit Frontantrieb. Er hatte Selbstmordtüren, die sich mit dem Fahrtwind öffneten. anders als alle anderen Autos, aber genau wie euer Rasenmäher und euer Außenbordmotor, war er nicht viertakt-, sondern zweitaktbetrieben. Deshalb mußte man jedesmal, wenn man seinen Tank mit Benzin füllte, außerdem auch noch eine Dose Öl einfüllen. Heterosexuelle Frauen taten das, aus welchem Grund auch immer, nicht gern.
Das Hauptverkaufsargument war, daß ein Saab einen VW an der Ampel alt aussehen lassen konnte. Aber wenn man selbst oder die bezaubernde Partnerin es unterlassen hatte, beim letzten Tankvorgang Öl hinzuzufügen, wurden man selbst und das Auto zum Feuerwerk. Außerdem hatte der Saab Vorderradantrieb, was auf schlüpfrigem Pflaster oder beim Beschleunigen in Kurven eine gewisse Hilfe darstellte. Und da war noch dies. Wie mir ein möglicher Kunde mal sagte: "Sie machen die besten Uhren. Warum sollen sie nicht auch die besten Autos machen?" Ich konnte nicht umhin zuzustimmen.
Damals war Saab weit davon entfernt, die schnittige, kraftvolle Viertakt-Yuppie-Uniform zu sein, die er heute ist. Er war der feuchte Traum, wenn ihr so wollt, von Ingenieuren in einer Flugzeugfabrik, die noch nie ein Auto gebaut hatten. Habe ich feuchter Traum gesagt? Stellt euch mal dies vor: Am Armaturenbrett war ein Ring, dieser Ring war mit einer Kette verbunden, die über Flaschenzüge in den Motorbereich lief. Zog man dran, schloß sich eine Art Springrollo hinter dem Kühlergrill. Damit sollte der Motor warmgehalten werden, während man irgendwohin ging. Wenn man also zurückkam, falls man nicht zu lange weg gewesen war, sprang der Motor gleich wieder an.
Aber wenn man zu lange wegblieb, Springrollo hin, Springrollo her, trennte sich das Öl vom Benzin und sank wie Melasse auf den Boden des Tanks. Wenn man den Motor also wieder anließ, senkte man einen Rauchvorhang über die Szenerie wie ein Zerstörer in der Seeschlacht. Und auf diese Weise habe ich tatsächlich mal um zwölf Uhr mittags die ganze Stadt Woods Hole von vorn bis hinten eingeschwärzt, nachdem ich einen Saab dort etwa eine Woche lang auf einem Parkplatz hatte stehenlassen. Ich habe gehört, daß sich die alten Leute von Woods Hole bis auf den heutigen Tag hin fragen, woher all dieser Rauch gekommen sein mag. Da spricht man dann schlecht über schwedische Ingenieurskunst und hat selbst schuld, wenn man keinen Nobelpreis kriegt.


Zu der Geschichte mit den Uhren merkt Harry Rowohlt im Glossar an:
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"Sie machen die besten Uhren. Warum sollten sie denn nicht die besten Autos machen?" Es ist dem Amerikaner nicht gegeben, Swiss von Swedish zu unterscheiden, weshalb sich Schweden wegen ihrer Uhren und ihrer Schokolade loben und Schweizer wegen Ingmar Bergmann tadeln lassen müssen.


Und zu guter Letzt ist auf Seite 157 noch ein Selbstportrait des Autors (von 2004) auf original Saab-Geschäftspapier zu sehen. Da hat er wohl noch ziemlich viel Schmierpapier über, wenn die Firma schon vor dreissig Jahren pleite gegangen ist... :smile:
 
es ist immer wieder ein Vergnügen diese Bücher zu lesen. Vielleicht sogar besser als Saab-Fahren...


;-) Leider kann man nicht gleichzeitig im Anhalter lesen und Saab fahren ... aber so hat das Leben zumindest zwei einander ergänzende 'schöne' Dinge (unter einigen und wenigen anderen) parat, auf die man sch freuen kann ...
 
Mr. Bond hält wohl nicht so viel vom warmfahren ... :rolleyes:

Bond.jpg
(aus: John Gardner; Moment mal, Mr. Bond)
 
Mr. Gardner hätte gewiss gerne angefügt "..., nachdem Bond das Öl ordnungsgemäß auf Temperatur gefahren hat, um längerfristig einem Laderschaden vorzubeugen." :rolleyes:

Der gemeine Bond-Leser möchte allerdings lieber erfahren, wie der Held seine Frauen auf Temperatur "fährt" und Bösewichtschäden verursacht... :tongue:
 
"Saab im Buch", da darf ein absoluter Klassiker nicht fehlen:
von Fredrik Backman "En man som heter Ove - Ein Mann namens Ove".
Vom 92 bis zum 9000 CS ist (fast) jedes Modell vertreten...
 
Ja. Die Verfilmung ist auch sehr gut, kommt m.E. allerdings nicht ganz ans Buch ran.
 
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