Motor .- Motorschaden nach 20jähriger Standzeit und Inbetriebnahme ohne besondere Maßnahmen

Meki

V4-Terminator
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Danke
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Turbo
Ohne
Vor einigen Tagen haben momix und ich einen kollabierten V4 Motor geöffnet, der nach 20 Jahren Standzeit einfach wieder angelassen und gefahren wurde. Bis zum Kollaps hat es knapp 1000KM gedauert.
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Eine gewisse Einfahrzeit hätte man dem guten Stück schon gönnen können,
aber bei verrosteten Zylindern und zugesetzen Ölkanälen ist eben rgendwann
die Grenze überschritten.
 
Erging unserem 96er auch so, nachdem der Vorbesitzer nach 16 Jahren Standzeit einfach gefahren ist.
 
Kolbenfresser, kommt vor.
Das am Kolbenhemd fehlende Aluminium haftet nach Schadenseintritt an der Zylinderwand. Wird der Motor danach weiter betrieben reiben die Kolbenringe die Aluminumanhaftungen allmählich wieder von der Zylinderwand ab (alltäglich bei Turbos vor APC ). Soweit das Bildmaterial eine Beurteilung zulässt sehe ich den Schaden eher als Grund an, das Fahrzeug vor 20 Jahren abzustellen, als daß der Schaden durch arglose Wiederinbetriebnahme entstanden ist.
 
Wenn der Motor frei dreht und Öldruck aufbaut, hätte ich den auch gestartet.
Vorher die Brennräume mal mit Kriechöl konfrontiert und dann Feuer frei.

Ciao!
 
Kolbenfresser, kommt vor.
Das am Kolbenhemd fehlende Aluminium haftet nach Schadenseintritt an der Zylinderwand. Wird der Motor danach weiter betrieben reiben die Kolbenringe die Aluminumanhaftungen allmählich wieder von der Zylinderwand ab (alltäglich bei Turbos vor APC ). Soweit das Bildmaterial eine Beurteilung zulässt sehe ich den Schaden eher als Grund an, das Fahrzeug vor 20 Jahren abzustellen, als daß der Schaden durch arglose Wiederinbetriebnahme entstanden ist.

Definitiv nicht!! Das Auto wurde komplett restauriert und hat danach über 20 Jahre in einem Showroom gestanden.
 
Definitiv nicht!! Das Auto wurde komplett restauriert und hat danach über 20 Jahre in einem Showroom gestanden.
ich glaube Dir selbstverständlich auch ohne Anhäufung von Ausrufezeichen :-) ;-)
Ungewöhnlich, dass es einen Koben trifft, übliche Standschäden sind Pitting auf Nocken und Stößeln, verbrannte Ventile, weil die, die während der Ständzeit geöffnet waren wegen Korrosion gerne undicht sind und Lager, weil Schmiermittelreste verharzen.
Und ungewöhnlich wenig Aluanhaftung am Zylinder für das Schadensbild am Kolben.

Im Übrigen sprechen die abgebildeten Motorenteile dafür, dass der Motor bei der "kompletten" Restaurierung ausgelassen wurde
 
Zuletzt bearbeitet:
Definitiv nicht!! Das Auto wurde komplett restauriert und hat danach über 20 Jahre in einem Showroom gestanden.

Kaputtrestauriert kann man es dann zwar nicht nennen, aber ein Showroom als letzte Ruhestätte nachdem es durchrestauriert wurde ist irgendwie aber auch kein erstrebenswertes Ende.
Wobei Ende... das hätte unbeschadet ja noch weiter so rumgedümpelt wenn nicht... Man könnte es einfach wieder so dort abstellen und die Show geht weiter.

Andersherum, jahrelang hat das Auto total überbewertet wo rumgestanden. Jemandem etwas vor gemacht. Eine Show abgezogen...

Sorry, showroom war mein Auslösewort ;-)
 
Ein Wunder, daß der Motor mit 20 Jahre altem Sprit überhaupt angesprungen ist. Normalerweise ist da nämlich kein Benzin sondern Terpentin im Tank.
Und in der Regel sitzen wegen der durchgehenden Trockenheit zwei bis vier Ventile in den Führungen fest. Da ist nach dem ersten Startversuch direkt Schluß.
Da liegen die Stößel lose neben den Kipphebeln...und die Ventile werden durch die Kolbenböden geschlossen.

Fast 1000km gelaufen und dann Exitus...ist schon fast Rekordverdächtig.
Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich ein Smiley setzen.

Auch wenn so ein Fahrzeug nie gefahren wird, sollte der Motor wenigstens einmal im Jahr warmlaufen, um solche Standschäden zu vermeiden.
(aber da erzähle ich euch bestimmt nix neues)

Ich kenne einen 99turbo, der über 15 Jahre eingemottet stillgestanden hat. Nach dem ersten Startversuch lief das Kühlwasser aus der Wasserpumpe heraus.
Typischer Fall von "Dumm gelaufen"...bzw. von "Dumm gelagert".
 
bei showroom wird ja oft nur das sichtbare schoen gemacht....wie oft hab ich schon an ,,,bessr wie neu'''
rostiges kuehlwasser gesehn.......




1972 bis 2022........dkw, alfa , citroen , velosolex,innocenti, ape, saabschrauber...........50 jahr...
 
Ein Wunder, daß der Motor mit 20 Jahre altem Sprit überhaupt angesprungen ist. Normalerweise ist da nämlich kein Benzin sondern Terpentin im Tank.
Und in der Regel sitzen wegen der durchgehenden Trockenheit zwei bis vier Ventile in den Führungen fest. Da ist nach dem ersten Startversuch direkt Schluß.
Da liegen die Stößel lose neben den Kipphebeln...und die Ventile werden durch die Kolbenböden geschlossen.

Fast 1000km gelaufen und dann Exitus...ist schon fast Rekordverdächtig.
Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich ein Smiley setzen.

Auch wenn so ein Fahrzeug nie gefahren wird, sollte der Motor wenigstens einmal im Jahr warmlaufen, um solche Standschäden zu vermeiden.
(aber da erzähle ich euch bestimmt nix neues)

Ich kenne einen 99turbo, der über 15 Jahre eingemottet stillgestanden hat. Nach dem ersten Startversuch lief das Kühlwasser aus der Wasserpumpe heraus.
Typischer Fall von "Dumm gelaufen"...bzw. von "Dumm gelagert".
Frischer Sprit wurde wohl verwendet. Und die Stößel können beim V4 nicht daneben liegen, wohl aber hängen sich die Stößelstangen aus den Kipphebeln aus.
IMG_20190412_133229.jpg
Was bei diesem Motor nicht das Problem war. Da waren die Kolbenbolzen festgerostet was zu extremem Kolbenkippen führte.
 
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