danke! Wobei...die Tatsache, dass nur der Originalfilter oben und unten "offener" ist als die anderen, suggeriert irgendwie mehr Durchfluss...
Ist da was dran?
Nö. Also, nicht unbedingt, und sicher nicht durch die Optik feststellbar.
Das Öl muß ja durchs Filtermedium durch. Da findet sich der relevante Strömungswiderstand. Wenn überhaupt, dann könnte man unter der
Annahme eines gleich durchlässigen Filtermediums (und das wissen wir nicht!) lediglich aus der Oberfläche des Filtermediums Rückschlüsse auf den Durchströmwiderstand ziehen. Je größer die Oberfläche des Filtermediums, desto geringer wäre dann der Widerstand.
Auf dem Bild sieht das GM-Filter nur "offener" aus. Das liegt daran, daß er gänzlich anders aufgebaut ist.
Das Öl tritt bei allen Filtern durch die äußeren Löcher ein und fließt am Rücklaufsperrventil vorbei in den Spalt zwischen Gehäuse und Filterelement ein. Dann muß es durch das Filtermedium durch und strömt dann aus dem Zentralrohr durch die mittelere Öffnung (mit dem Gewinde) zurück in den Motor. Bei zu hohem Differenzdruck öffnet das Bypassventil und leitet das Öl um das Filtermedium herum (ungefiltertes Öl ist immer noch deutlich besser als zuwenig oder gar keines).
Mann und Champion sind recht klassisch aufgebaut; das Filtermedium ist in die Metallkappen des Filterelements eingeklebt, und das Filterelement wird durch eine Feder nach "oben" gegen die Grundplatte gedrückt, was die Dichtheit sowohl des Rücklaufsperrventils, aber auch die der Trennung zwischen Ein- und Ausstrom sicherstellt.
Beim GM-Filter gibt es dagegen keine Endkappen und auch keine Feder. Die Falten des Filterlements sind an den Enden in sich verklebt; das gesamte Filterelement schließlich ist an die Grundplatte des Gehäuses geklebt. Seitlich wird das Filterlement durch die umlaufende Einbuchtung des Gehäuses fixiert.
Das GM-Filter ist damit nach meinem Dafürhalten eleganter konstruiert ("gutes Design ist, wenn man nichts weglassen kannn...") und dürfte geringere Materialkosten haben, erfordert dafür aber größere Präzision bei der Fertigung.
Was jetzt das bessere Filter ist läßt sich aus der reinen Anschauung nicht beantworten. Dazu bräuchte man Daten des Filtermediums (Abscheidegrad bei definierten Partikelgrößen und Durchströmwiderstand), die Filteroberfläche, sowie statistische Daten über die Fehlerhäufigkeit (evtl wäre man mit dem zweitbesten Filter in der Praxis besser bedient, wenn beim Besten beispielsweise besorgniserregend oft das Medium risse und so das Filter gänzlich funktionslos würde). Diese Daten haben wir aber alle
nicht. Das Einzige, was ich mit Bestimmtheit sagen kann, ist daß das Rücklaufsperrventil des Mann aus einem anderen Material gefertigt ist als das der beiden anderen Filter und daß es bei Raumtemperatur deutlich flexibler ist. Daraus könnte man den Schluß ziehen, daß es vermutlich bei kaltem Öl zuverlässiger funktionieren und dichten wird. Ob undichte Rücklaufsperrventile in Ölfiltern aber überhaupt ein praxisrelevantes Problem darstellen und ob dieses feature das Mann-Filter dann in Würdigung der anderen Eigenschaften zum insgesamt besseren Filter machen würde ist aber eine ganz andere Frage.