Bremsen - Mal eben... Scheiben und Beläge wechseln + Handbremse

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Hallo mal wieder,

Zu aller erst! Ja, ich habe schon mehrmals Bremsen und deren Servicearbeiten gemacht!

Heute Nachmittag, Sturmtief im Anflug... Nix zu tun, rein in die Garage und eben mal die Hinterradbremse und die Handbremse wechseln... ATE rundum!
Wagen hoch, Reifen runter, Sattel ab, Scheibe ab und da sehe ich das Disaster.... 22 Jahre alte Handbremse die sich in die Einzelteile zerlegt! Nungut, mein Job... Federn, Backen raus, schwellkörper gereinigt, gefettete, entrostet etc.
Neue Backen drauf, Servicepaste an die Stellen, wo es hingehört, alles auf Minimum gestellt und mir die Finger abgebrochen, da das Radlager echt besch****en für die Federn zum befestigen ist! :mad:
Naja, hat alles geklappt... Neue Scheibe drauf... Ging nicht! Wieder runtergenommen, alles kontrolliert, Schwellkörper und Handbremsseil locker... Nochmal das ganze... Nach gefühlten 20 Versuchen und heftigen fluchen, passte nun der Sitz auch...
Nun denn ran an den Sattel.... (ich glaube ich gönne mir 2 Neue... Ganz schön blättrig und die Dichtungen sind auch leicht porös)
Alles zurückgestellt, alte Führungen raus gemeißelt, neue Belege rein, Sifte rein... Wieder montiert...

Bremse ist trotzdem sehr sehr schwergängig und ich kann das Rad mit Mühe drehen...

Gibt es hier einen Trick?
 
Fragt sich welche der beiden Bremsen schwergängig ist. Hast du Mal die Betriebsbremse frei gedrückt?
 
Entweder wenn du weißt wie das geht, Sättel zerlegen und reinigen, neuen Dichtsatz, ggf. neue Kolben, neu schmieren, wieder montieren. Oder - da es eh nicht mehr kostet als die Überholung, einfach 2 neue Sättel rein und fertig. Nach 20 Jahren sind die oft einfach Mangelgewartet und schwergängig. Mit nur mal bissl angucken und Kolben zurückdrücken ist es dann meistens nicht getan.
 
Wenn ich die Beschreibungen lese - sorry, ich will dir nicht zu nahe treten, aber dann bin ich mir nicht sicher, ob du weißt, was zu tun ist.
"Schwellkörper"? "Führungen raus gemeißelt"? Schon bei letzterem kann ich nur davon ausgehen, dass die Sättel Kernschrott sind... Und deine Beschreibung lässt nicht erkennen, ob die Hand- oder Betriebsbremse klemmt....
Wenn alle Teile neuwertig und i.O. sind, gehen Trommel und Sattel fluffig zu montieren.
 
Wenn ich die Beschreibungen lese - sorry, ich will dir nicht zu nahe treten, aber dann bin ich mir nicht sicher, ob du weißt, was zu tun ist.
"Schwellkörper"? "Führungen raus gemeißelt"? Schon bei letzterem kann ich nur davon ausgehen, dass die Sättel Kernschrott sind... Und deine Beschreibung lässt nicht erkennen, ob die Hand- oder Betriebsbremse klemmt....
Wenn alle Teile neuwertig und i.O. sind, gehen Trommel und Sattel fluffig zu montieren.

Habe zwei neue Sättel bestellt, da sie im warsten Sinne "Kernschrott" sind.
Habe gestern Abend nochmal alles demontiert, Leitung rausgeschraubt und mir einen genauer angeschaut...
Die Dichtungen sind porös und der
Guss scheint sich auch langsam in die Bestandteile aufzulösen.

Trotzdem bleibt die Frage wieso die Handbremsbacken und Scheibe so stramm sitzen. Habe es so noch nie erlebt...
 

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Moin,
vorausgesetzt die Handbremse gängig und korrekt eingestellt ist , erst die Backen , dann das Seil , kann es an einem schwergängigen Handbremsseil liegen ,
 
Ja, wollte ich gerade sagen, erstmal montieren ohne Seil. Dann muss es gehen. Oft sind die Seile schwergängig bis fest und die kleine Rückzugfeder außen am Schutzblech, welches den Hebel für die Trommelbremse zurück ziehen soll, schafft es nicht mehr. Oder fehlt komplett.
 
Der Grund ist auf dem ersten Foto in #5 erkennbar: die Backen liegen nicht an dem Widerlager an. Entweder ist der Spreizhebel nicht gängig, den du ja aber wohl entrostet und konserviert hast, oder das Handbremsseil, das du ja aber angeblich gelöst hattest, ist doch nicht weit genug zurückgestellt.
Beim geringsten Zweifel an der (dauerhaften) Leichtgängigkeit des Spreizhebels solltest du auch den neu kaufen, kostet nur nen Appel und Ei.
 
Der Grund ist auf dem ersten Foto in #5 erkennbar: die Backen liegen nicht an dem Widerlager an. Entweder ist der Spreizhebel nicht gängig, den du ja aber wohl entrostet und konserviert hast, oder das Handbremsseil, das du ja aber angeblich gelöst hattest, ist doch nicht weit genug zurückgestellt.
Beim geringsten Zweifel an der (dauerhaften) Leichtgängigkeit des Spreizhebels solltest du auch den neu kaufen, kostet nur nen Appel und Ei.

Hmmm, also der Spreizhebel/Schwellkörper war sehr leicht und gut gängig. Seil hatte ich ausgehakt...Aber trotzdem sind die Backen nicht an das Widerlager gestoßen.
Falscher Spreizhebel und falscher ATE Backensatz, schließe ich aus...
Habe wie gesagt alles neu bestellt...Alleine, da beim entlüften, der Nippel am Sattel abgebrochen ist... :eek: Zudem habe ich auch noch ein neues Bremskabel für die Handbremse bestellt.
Nächstes Wochenende gehts weiter...:top:
 
Der Grund ist auf dem ersten Foto in #5 erkennbar: die Backen liegen nicht an dem Widerlager an. Entweder ist der Spreizhebel nicht gängig, den du ja aber wohl entrostet und konserviert hast, oder das Handbremsseil, das du ja aber angeblich gelöst hattest, ist doch nicht weit genug zurückgestellt.
Beim geringsten Zweifel an der (dauerhaften) Leichtgängigkeit des Spreizhebels solltest du auch den neu kaufen, kostet nur nen Appel und Ei.

Ja, die liegen nicht richtig an. Daher kam meine Vermutung, daß der Spreizhebel durch ein nicht richtig entspanntes / klemmendes Handbremsseil schon angezogen wird.
Die Spreizhebel mache ich meisten neu, da sie nach ein paar Jahren üblicherweise so vergammelt sind, daß ein gangbar machen nicht lange vorhält. Und wie du sagst, gibts für so wenig Geld zu kaufen daß ein sparen an der Stelle nicht der Rede wert ist.

Hmmm, also der Spreizhebel/Schwellkörper war sehr leicht und gut gängig. Seil hatte ich ausgehakt...Aber trotzdem sind die Backen nicht an das Widerlager gestoßen.

Wenn Seil ausgehakt und Hebel leichtgängig muß trotzdem irgendwo etwas nicht richtig positioniert sein. Ist immer ne elende Fummelei bis alles seinen Platz findet. Allein mit den Federn hat man ja oft einen längeren Kampf.

Noch ne Idee - sind die Bremsbacken richtig herum eingebaut? Die Löcher sind nicht symetrisch, man kann sie also auch "auf den Kopf gestellt" einbauen und das könnte dann auch zu so einem Problem führen.
 
Ja, die liegen nicht richtig an. Daher kam meine Vermutung, daß der Spreizhebel durch ein nicht richtig entspanntes / klemmendes Handbremsseil schon angezogen wird.
Die Spreizhebel mache ich meisten neu, da sie nach ein paar Jahren üblicherweise so vergammelt sind, daß ein gangbar machen nicht lange vorhält. Und wie du sagst, gibts für so wenig Geld zu kaufen daß ein sparen an der Stelle nicht der Rede wert ist.



Wenn Seil ausgehakt und Hebel leichtgängig muß trotzdem irgendwo etwas nicht richtig positioniert sein. Ist immer ne elende Fummelei bis alles seinen Platz findet. Allein mit den Federn hat man ja oft einen längeren Kampf.

Noch ne Idee - sind die Bremsbacken richtig herum eingebaut? Die Löcher sind nicht symetrisch, man kann sie also auch "auf den Kopf gestellt" einbauen und das könnte dann auch zu so einem Problem führen.

Danke Erik, ich werde die Ratschläge nächstes Wochenende berücksichtigen! Und ja, die Finger habe ich mir auch bei den Federn verbogen und laut geflucht...
 
Wenn du die Federn mit den geschlitzten Tellern meinst, die die Backen auf den Stiften im Ankerblech halten: Wenn die Nabe runter ist, kann man sie sehr schön mit dem entsprechenden Spezialwerkzeug aufdrücken und in Position drehen.
Wenn man durch das Loch in der Nabe arbeiten will, dann passt das Werkzeug da nicht hindurch. Dann kann man aber ein passendes Rohr nehmen, das man mit einem Griff versieht, das ein halbwegs kraftvolles Drehen ermöglicht - in der einfachsten Ausführung habe ich dafür ein rechtwinklig gebogenes Stück Alurohr genommen, es geht aber auch sehr gut ein kleiner Steckschlüssel:
upload_2022-2-20_20-5-47.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Grund ist auf dem ersten Foto in #5 erkennbar: die Backen liegen nicht an dem Widerlager an.
Genau. Schau dir das nochmal an. Ich habe hier keinen losen Spreizer liegen, daher in dein Bild.

Wenn das rote Maß kleiner ist als das grüne, also die Breite, auf die der Spreizer zusammen fährt. Dann passt da was nicht. Der ist nicht ganz eingeklappt.
SwedischDistortion_Handbremnse.jpg
 
Noch ne Idee - sind die Bremsbacken richtig herum eingebaut? Die Löcher sind nicht symetrisch, man kann sie also auch "auf den Kopf gestellt" einbauen und das könnte dann auch zu so einem Problem führen.
Ob das zu so einem Problem führt, habe ich noch nicht ausprobiert :redface: - aber Erik hat völlig recht, und ich könnte mir das auch vorstellen.
Das hier ist gemeint:
upload_2022-2-20_20-53-19.png

...und der kleine runde Ausschnitt gehört an das Spreizschloss, der gerade breitere an das Nachstellrad:
upload_2022-2-20_19-48-54.png
 
So, ein kurzes Update....Der Übertäter war das Handbremsseil! Verottet und Fest...
Habe dieses nun kurzerhand miterneuert. Durch die SuFu habe ich mir einiges an Zeit gespart, wie die Seile am und über dem Tank verlaufen, bzw. im Tankband sitzen! :top:

Nachher werde ich dann die restliche Bremse komplett, inklusive den neuen Sätteln und den Stahlflexleitungen verbauen. Bin danach mal gespannt, ob eine bessere Bremsleistung, als zuvor geben wird!

Sehr schön, bei dieser Arbeit das man auch andere Bauteile inspizieren kann. Federteller und seine Aufnahme sehen ganz passabel aus. Ein bisschen Flugrost, aber sonst stabil! :top:

So, nun eben ein schönes Käsebutter und weiter gehts...
 
Die Bremsleistung wird nicht besser werden. Weil diese das ist, was der Reifen maximal auf die Straße bringen kann.

Stahlflex wirkt sich aber ggf. etwas auf die Dosierbarkeit aus, die wird dadurch besser. Viele Fahrer merken davon aber nix.

Das Federbein hat keinen Flugrost. Wenn der Lack ab ist und es anfängt zu rosten, sollte man damit nicht ewig warten. Steter Tropfen hölt den Stein, irgendwann wird das Material halt dünner. Lieber einmal sauber machen und mit Chassislack oder Hammerit o.ä. lackieren. Dann ist ein weiterrosten unterbunden.
 
Die Bremsleistung wird nicht besser werden. Weil diese das ist, was der Reifen maximal auf die Straße bringen kann.

Stahlflex wirkt sich aber ggf. etwas auf die Dosierbarkeit aus, die wird dadurch besser. Viele Fahrer merken davon aber nix.

Das Federbein hat keinen Flugrost. Wenn der Lack ab ist und es anfängt zu rosten, sollte man damit nicht ewig warten. Steter Tropfen hölt den Stein, irgendwann wird das Material halt dünner. Lieber einmal sauber machen und mit Chassislack oder Hammerit o.ä. lackieren. Dann ist ein weiterrosten unterbunden.

Bei der Vorderachse bin ich noch gar nicht! Federbein werde gestrahlt und gepulvert! Das ist am Wochenende geplant...

Wenigstens funktioniert nun die Handbremse tadellos! Morgen gibt's noch neue Dämpfer, Federn 35mm und neue Gummis oben und unten an den Anschlägen...
 
Ah, du meinstes die Federteller hinten! Gut!

Wenn die Federteller hinten rostfrei sind, dann wäre meine Empfehlung, dort Hohlraumschutz rein zu sprühen wenn du die Federn raus hast. Ich nehme dafür Fluid-Film. Der Federteller hat an der zentralen Erhebung, wo die Feder drauf geführt wird, mittig eine Bohrung. Da Hohlraumschutz rein sprühen, damit innen nix anfängt zu rosten. Und von außen ist meistens die Abdichtung der Naht zum Träger porös, auch wenn man auf den ersten Blick nichts sieht. Da wäre das mindeste, den Unterbodenschutz aufzufrischen.

Programm ansonsten klingt gut. :top:
 
Jau, ist schon alles bereit gestellt...
Habt ihr auch noch einen Tipp, wie ich die Hitzeschutzbleche am Besten wieder fest bekomme? Sind leider bei der Wechselaktion der Bremsseile an den Fixpunkten bröselig geworden und ab.. Hätte jetzt die alte Schraube abgeflext und nachdem neuer Versiegelung eine Blechschraube mit Gummipuffer durchgejagt...
 
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