Bremsen - Beläge Handbremse wechseln

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SAAB
900 I
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1993
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T...Turbolinchen
Nachden der hintere Handbremszug ohnehin gewechselt werden muss, will ich auch die Bremsbeläge erneuern. Im UK-Forum habe ich echte Gruselstories über die angeblichen Herausforderungen/Aufwände beim Wechseln gefunden. Hat das hier schon mal jemand gemacht und kann mir weiterhelfen?
Saab 9-5 Aero Sportkombi von 2002.
Danke
Uwe
 
Beim 931 habe ich das schon gemacht, die ist im Prinzip gleich aufgebaut. Ging ohne größere Probleme. Beim meinem 9-5 möchte ich auf die Aero-Bremse aufrüsten und bin vorerst an der linken hinteren Bremse gescheitert: Ich krieg die Handbremsbacken ums Verrecken nicht ausreichend entspannt, um die Scheibe abnehmen zu können. Ich bestelle jetzt erst mal neue Handbremsbeläge, um dann nochmal ggf. auch spanabhebend oder kaltverformend 'rangehen zu können...
Du musst halt das Rändelrad lokalisieren, um die Backen zu entspannen. Es sitzt nicht, wie das WIS glauben machen möchte, auf exakt 12:00h, sondern ca 2cm daneben: 'Einfach' in eine Richtung drehen, wenn sie dabei festgeht, andere Richtung, solange, bis Du die Scheibe 'runter nehmen kannst. Der Rest ist dann eig. selbsterklärend.
 
Hallo. Hier ist die rechte Seite zu sehen und man sieht wo das Rändelrädchen sitzt.

IMG_7374.JPG

IMG_7375.JPG
 
Das Einstellrädchen ist halt immer auf der entgegengesetzten Seite zum Ansatz des Handbremsseils zu finden, und wie schon gesagt, nicht genau auf 12:00. Beim 9-5I ist das also oben, beim 900II unten. Wenn man mit einer Lampe ins größere Loch der Trommel leuchtet, kann man es beim langsamen Drehen gut erkennen.
Dann muss man identifizieren, wie herum der Einstellmechanismus eingebaut ist (das ist in beiden Einbaulagen möglich, also mit dem Gewindeteil links oder rechts, und könnte bei einer früherern Reparatur mal geändert worden sein) - danach richtet sich die Richtung, in die gehebelt werden muss.
Zur Verdeutlichung das Bild:
upload_2019-11-17_16-42-53.png
11b wird mit seinem Innengewinde auf die Schraube links geschraubt, das dickere Teil 11c sitzt frei drehbar auf dem Stutzen von 11b.
Hier muss also 11b nach links auf 11a aufgeschraubt werden, um den Mechanismus zu verkürzen und entsprechend die Backen zurückzustellen. Dazu muss dann das Zahnrädchen 11b von außen durch das Loch mit einem passenden Schraubendreher dem Pfeil folgend nach oben gehebelt werden.
Sitzt der Einstellmechanismus seitenverkehrt, was man durch das Loch ganz gut identifizieren kann, muss man demzufolge nach unten hebeln.

Noch ein Hinweis: ich bin mir nicht mehr sicher, ob es beim 900II oder/und beim 9-5I so war, jedenfalls ließ sich der Haltestift für die Bremsbacken im Ankerblech an einer Seite nicht entfernen, ohne die Nabe zu lösen. Wenn diese Stifte mit erneuert werden sollen, kann es auch aus diesem Grund ggf. sinnvoll sein, gleich die Nabe komplett abzuschrauben und bequem auf der Werkbank zu arbeiten.
 

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Ich krieg die Handbremsbacken ums Verrecken nicht ausreichend entspannt, um die Scheibe abnehmen zu können. Ich bestelle jetzt erst mal neue Handbremsbeläge, um dann nochmal ggf. auch spanabhebend oder kaltverformend 'rangehen zu können...
Wenn du den Einsteller ganz zusammen gedreht hast, dann bleibt nur noch der Spreitzer. Wenn diese Habelmimik mal wieder fest gerostet ist, dann wir es schwierig. Hilft dann nur mit Hammerschlägen langsam wieder gängig machen, Seil dazu aushängen!
Du musst halt das Rändelrad lokalisieren, um die Backen zu entspannen. Es sitzt nicht, wie das WIS glauben machen möchte, auf exakt 12:00h, sondern ca 2cm daneben:
Das Einstellrad hat so eine komische Form weil es durch die Feder daran gehindert wird sich von selbst zu lösen. Man sieht das Ding mit einer kleinen Taschenlampe ganz gut durch das Loch. Nur Schauen und Drehen gleichzeitig geht kaum.
 
Zumindest bei meinem 9-5, 2001er B235R, gingen alle Haltestifte ohne Demontage des Ankerblechs raus.
War zwar wirklich eng, aber es ging.

Link leider ohne Bilder.
https://www.saab-cars.de/threads/empfehlung-fuer-bremsen-im-9-5-aero.52133/page-4#post-1171286
Bist du mit exakt so einem Teil an die Teller gekommen oder muss man da etwas anderes zurecht basteln?
https://www.ach-shop.com/bgs-bremsfeder-montagewerkzeug-aluminium-handgriff-1135
https://www.ach-shop.com/bgs-entriegelungswerkzeug-fuer-bremsbacken-feder-8308
in #3 sieht man ja, dass die Teller hinter der Nabe liegen, bei größeren Trommelbremsen hat man das Problem vielleicht nicht. Da original Saab Teil hat ja so einen um die Ecke gebogen Halter.
Die Zange könnte funktionieren, ist aber auch schon wieder recht teuer für 1-2 maligen Einsatz.
https://www.ach-shop.com/bgs-federtellerzange-fuer-trommelbremse-8642
 
Das Patent gab es schon im Mercedes /8 in den 70er Jahren.
Trommelbremsen im 96er sind ähnlich aufgebaut, nur die Einstellschraube ist von aussen sichtbar und zu drehen.

Ja...vor der Reparatur am 9³ oder 9-5 würe ich alle Teile bestellen, denn es wird nicht ohne gehen.
Hört sich bescheuert an...ist aber einfach so. Beläge und Bremsscheibe/Trommel sind verschlissen oder richtig derbe verrostet. Und der Rest ist es ebenfalls, weil nie großartig bewegt.
 
Das erste passt sicher, beim zweiten bin ich mir mit dem Durchmesser nicht sicher.
Ich hab mir kürzlich auch das erste zugelegt, aber noch nicht benutzt - bislang habe ich die Tellerchen mit einem Stück Alurohr mit einem provisorischen Griff, mit dem man es gut drücken und drehen kann, durch das Loch in der Nabe gelöst und aufgesetzt. Wichtig ist halt, dass dasWerkzeug vorne rauh genug ist, um die Tellerchen trotz Druck gegen die Feder drehen zu können. Das Alurohr hattte ich deshalb vorne mit rauhem Sandpapier bearbeitet - das prof. Werkzeug hat dafür die Riefen.
 
Ich habe dafür eine ganz alte, verschlissene WaPu-Zange, die genau passend ist.
Die wurde sicher schon vor 70 Jahren benutzt. Laut Prägung aus englischen Beständen.
Den Weg bis in die Werkstatt kann ich leider nicht nachvollziehen. Mein damaliger Senior-Chef war in französischer Gefangenschaft.
Da kommt sie wahrscheinlich nicht her.
Der Niederrhein war englische/kanadische Besatzungs-Zone. Irgendwie vom LKW gefallen oder gegen Futterage eingetauscht worden.
Wird wirklich nur genau dafür benutzt und funktioniert dafür genial.
 
@TE: Bitte beachten, daß auch ein Bremskolben-Rücksteller als Werkzeug für den hinteren Belagwechsel benötigt wird :rolleyes:
 
Da sollte aber auch eine wapu Zange oder eine Schraubzwinge reichen.
 
Bist du mit exakt so einem Teil an die Teller gekommen oder muss man da etwas anderes zurecht basteln?
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in #3 sieht man ja, dass die Teller hinter der Nabe liegen, bei größeren Trommelbremsen hat man das Problem vielleicht nicht. Da original Saab Teil hat ja so einen um die Ecke gebogen Halter.
Die Zange könnte funktionieren, ist aber auch schon wieder recht teuer für 1-2 maligen Einsatz.
https://www.ach-shop.com/bgs-federtellerzange-fuer-trommelbremse-8642
Ich habe so eines wie das 1135.
Ob es exakt das 1135 ist kann ich erst im Laufe des Tages schreiben.
Ohne dieses Werkzeug wäre ich vermutlich verrückt geworden.
 
@TE: Bitte beachten, daß auch ein Bremskolben-Rücksteller als Werkzeug für den hinteren Belagwechsel benötigt wird :rolleyes:
Hilfreich - aber nicht wirklich nötig, mit etwas Gefühl tut es auch ein Hammerstiel oder eine WaPu-Zange. So einen Rücksteller habe ich zwar seit einiger Zeit liegen - aber noch nie rausgeholt... :redface:
 
Bist du mit exakt so einem Teil an die Teller gekommen oder muss man da etwas anderes zurecht basteln?
https://www.ach-shop.com/bgs-bremsfeder-montagewerkzeug-aluminium-handgriff-1135
https://www.ach-shop.com/bgs-entriegelungswerkzeug-fuer-bremsbacken-feder-8308
in #3 sieht man ja, dass die Teller hinter der Nabe liegen, bei größeren Trommelbremsen hat man das Problem vielleicht nicht. Da original Saab Teil hat ja so einen um die Ecke gebogen Halter.
Die Zange könnte funktionieren, ist aber auch schon wieder recht teuer für 1-2 maligen Einsatz.
https://www.ach-shop.com/bgs-federtellerzange-fuer-trommelbremse-8642

Bilder aus 2016.
Leider kann ich die Nummer auch auf den original Bildern nicht lesen/erkennen.
Die Bremsfederzange ist eine BGS 1817.
Ich müsste höchstens heute Abend noch mal nach der Beschriftung auf dem Werkzeug selbst schauen.
 

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Hilfreich - aber nicht wirklich nötig, mit etwas Gefühl tut es auch ein Hammerstiel oder eine WaPu-Zange. So einen Rücksteller habe ich zwar seit einiger Zeit liegen - aber noch nie rausgeholt... :redface:

Alles kann, nichts muss.
Ich brauchte beim Belagwechsel den Rücksteller. Wapu-Z., Holzstiel, oder Schraubzwinge waren dafür bei mir wenig hilfreich, auch mit etwas Gefühl nicht.
 
@ Uwe:
wie bist du mit dem Tool an der Nabe an vorbei gekommen? Durchstecken wird ja nicht funktionieren.
 
Doch, das Werkzeug muss durch das eine größere Loch in der Nabe hindurchpassen, sonst funktioniert es nicht, von der Seite geht es damit nicht, da geht's von der Seite höchstens so wie der41kater schreibt mit der Zange.
 
@ Uwe:
wie bist du mit dem Tool an der Nabe an vorbei gekommen? Durchstecken wird ja nicht funktionieren.

Ich bin damals tatsächlich doch seitlich an der Nabe vorbei!
War nicht optimal, aber machbar.
Durch das große von patapaya erwähnte Loch ging es bei mir nicht.
 
Ich bin damals tatsächlich doch seitlich an der Nabe vorbei!
War nicht optimal, aber machbar.
Das stelle ich mir unheimlich fummelig vor, weil ja die Druckrichtung dann nicht in Längsrichtung des Stiftes und senkrecht auf die Backe führt - aber schön, wenn du es so hingekriegt hast!
Aber genau aus dem Grund darf der Durchmesser des Werkzeugs nicht zu groß sein, und deswegen habe ich mir seinerzeit mit dem Provisorium aus Alu-Rohr beholfen, das ja ganz gut funktioniert.
 
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