B204 Motor überholen

Nein, das ging ja aus den anderen Posts auch schon hervor: eine ausgemachte Schwachstelle ist das ganz sicher nicht.
Auch bei meinem 9-5 sahen die Lagerschalen bei 350 Tkm noch so aus, dass man sie noch gar nicht hätte tauschen *müssen*.
Und ja, es wäre eben einfach eine Gelegenheit, bei der man das mit geringstem Aufwand mit erledigen (zumindest kontrollieren) könnte.
Wenn also sonst nichts Böses auffällig ist, der Motor schön läuft - dann lass es! Gerade wenn du das noch nie gemacht hast, sehe ich da auch die Gefahr, dass man da was verschlimmbessern könnte!
 
Ich würde bei der Laufleistung nix an den Lagern machen - es sei denn es ist jetzt schon was auffällig. Öldruck kann man natürlich vorher mal prüfen (lassen), das kann nicht schaden. Und sonst, mach einfach die Ölwannen-Aktion und dann einfach mal Grundwartung abschließen und damit fahren.
 
...ist das eine bekannte Schwachstelle des Motors...

Nein, bei angemessener Wartung nicht. Und ja, bei ungünstiger Vorgeschichte schon.
Wenn du ein zugesetztes Ölsieb vorfindest, weißt du nicht, welchen Schaden das verursacht hat und kannst/musst den Öldruck erst nach dem Zusammenbau messen.
Und nur, damit du die Arbeit nicht vergeblich machst, empfehlen wir, den Öldruck vorher zu messen. Vorsorglich Lagerschalen tauschen ist nicht nötig, aber auch nicht ganz falsch.
Ich habe es bei zwei Motoren nicht gemacht. Einer hat jetzt 430 tkm, einer hat nach wenigen tkm ein Pleuel verloren. Kettenkur, Kopf überholt, neuer Turbo - alles verraucht.
Bei zwei Motoren habe ich es vorsorglich gemacht und jeweils dabei festgestellt, dass es höchste Zeit war.
Letztlich steht es also in meiner persönlichen Liga 3:1 für vorsorgliche Maßnahmen.
 
Genau. Mit der kleinen Schraube kommt die Feder mit, dann ist keine Spannung mehr drauf und er fährt nicht weiter aus.
Die große Schlüsselweite ist 26 oder 27.

Vor dem Wiedereinbau den Spanner ganz einfahren. Zuletzt Feder und kleine Schraube rein. Die Vorsichtigen spannen vorher mit einem dünnen Dorn schon mal etwas vor, damit beim ersten Anlassen der Ruck gemäßigter ausfällt.


Einbau fast erledigt mit neuen Dichtungen.
Frage: Ich habe versucht etwas vorzuspannen. Ist es normal, dass das sehr schwer geht?
 
Nix Vorspannen……
was geht schwer? Das Spannergehäuse oder die kleine Schraube?
Der Spanner spannt durch 2maliges Durchdrehen der KW, wobei man die 2 mal nur macht, um sicher zu gehen, dass nichts anstößt (Ventile etc.)
 
Ne der Tip mit dem kleinen Dorn etwas vor zu spannen. Also quasi die Arbeit von Feder und Öl Druck etwas ab zu nehmen.
Spanner und Feder etc. gingen natürlich butterweich rein
 
Keine Ahnung, hab ich noch nie gemacht. Spricht aber dafür, dass in der Kette noch keine nennenswerte Längung ist. Geht dabei ja wenn dann nur darum richtige Lose raus zu bekommen vor dem Start.

Edit: Dreh ihn halt von Hand mal durch.
 
Das mit der Öldruckbeaufschlagung glaube ich bis heute nicht, Schmierung ja, Spannung durch Öldruck…… nmM Nein!
 
So alles erfolgreich - zumindest schnurrt der Motor wie zuvor.

- Kettenspanner eingebaut mit 63Nm
- Mit Dorn und relativ hohem Kraftaufwand vorgespannt (gemessen am Dorn ca. 10mm)
- Kleine Schraube mit Feder und Kunststoffteil eingebaut mit 22,5Nm
- Motor einige Male ohne Kerzen durchgedreht
- Motor mit Kerzen ohne Kabel einige Sekunden mit Anlasser "gestartet" bis Öldruckleuchte aus ging.
- Motor wirklich gestartet


Auf zur nächsten Baustelle
 
Was das mit dem von-Hand-vorspannen soll, erschließt sich mir auch nicht, ich halte das auch für unnötig. Aber wenn du dabei nichts kaputtgemacht hast, ist ja alles gut! :smile:
 
Vorspannen von Hand mache ich seit einem Erlebnis:
Alles richtig gemacht > angelassen > extremes Steuerkettenrasseln. Die esten 3-4 Zähne am Stößel des Spanners einfach überdrückt, keine Rastung mehr da.
Eine Vermutung war dann, dass der Spanner (Neuteil) nicht von allein durch die Federkraft richtig ausgefahren ist, die Kette noch locker war, und es dadurch beim Anlassen einen Ruck gab, welchem dann die Zähne zum Opfer fielen.

Jetzt schiebe ich den Stößel einfach vorher manuell rein (nicht mit großer Kraft, nur anlegen). So höre ich die Anzahl der Rastzähne und kann die Spannung der Kette kontrollieren (bei offenem Ventildeckel).

Nebenbei: Öldrück spannt Kette (mit), davon bin ich überzeugt. Durch Drehzahlerhöhung an o.g. Exemplar war das klar nachvollziehbar.
 
Das einzige, was mich stutzig gemacht hat, war das es eben einige Druckkraft brauchte diesen Stößel überhaupt in Bewegung zu setzen.
Keine Gewalt aber doch ein Recht kräftiger Druck bei dem er dann gleich ein ganzes Stück ausgerückt ist. Zähne konnte ich dabei definitiv nicht zählen, weshalb ich ihn zur Sicherheit doch nochmal ausgebaut habe. Er war aber nicht mehr als 8-10mm ausgerückt.
Im ausgebauten Zustand absolut leichtgängig.

Da mein "Verschleißmaß" Ja bei 12mm lag habe ich mir daraufhin 10mm auf meinem Dorn eine Markierung gemacht um auf keinen Fall zu weit zu drücken.

Beim zweiten Einbau gleiches Ergebnis, relativ kräftig Druck woraus hin der Stößel ausgefahren ist auf etwa 8mm. Wiederlager war ab da auch deutlich da (vermutlich die Kette).


Ich vertraue jetzt mal einfach darauf, dass der Öldruck in Kombination mit der Feder wirklich den Rest spannt.

Motorlauf zumindest im Standgas absolut ohne Rasseln und Klackern.
 
Na dann hat es doch gut geklappt. Wenn der Stößel anfänglich soo schwer ging - etwas seltsam bei einem Gebrauchtteil - dann war das manuelle Drücken sicher kein Fehler. Ich mach das zukünftig jedenfalls weiter so.
 
Na ja - darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein. Wenn was schwer geht, was eigentlich leicht gehen müsste, ist es meist nicht gut...
angelassen > extremes Steuerkettenrasseln. Die esten 3-4 Zähne am Stößel des Spanners einfach überdrückt, keine Rastung mehr da.
... es dadurch beim Anlassen einen Ruck gab, welchem dann die Zähne zum Opfer fielen.
Ähnliches gab es ja nach der Motorüberholung, von der @MikeKöln hier vor etlicher Zeit berichtete, wo er dann auch einen defekten neuen Kettenspanner fand.
Weil ich nicht weiß, wie er es damals bei der Inbetriebnahme gemacht hat, wird es wohl Spekulation bleiben, ob es sich um einen (Material-)Fehler des Neuteils oder doch um die von dir beschriebenen Folgen einer unglücklichen Inbetriebnahme handelte.

Das von dir beschriebene Kettenrasseln kenne ich allerdings weder vom Erststart meines überholten B235 noch von früheren Kettenspannerkontrollen.
Das Einschrauben der Verschlussschraube mit Stempel und Feder führt schon zum hörbaren Klicken der ersten Rasten, und ein oder zwei weitere kommen beim Durchdrehen des Motors von Hand, und die letzten ggf. beim Durchdrehen per Anlasser zum Aufbauen das Öldrucks, so dass dann beim ersten richtigen Start des Motors allenfalls die Ventile kurz klappern - aber nicht die Kette.
Wenn die Kette beim Erststart derart rasselt, ist meiner Ansicht nach bei der Montage bzw. der Inbetriebnahme etwas nicht richtig gelaufen.

Dass das Vorspannen von Hand schwer und ruckartig geht, erscheint mir aber erklärlich.
Wenn die Kette an der Stelle lose hängt, braucht es das Vorspannen nicht, dann reicht aus der Erfahrung heraus wie gesagt die normale Federspannung des Stempels - ist die Kette an der losen Seite aber gar nicht wirklich lose, z.B. weil der Motor zuvor minimal rückwärts gedreht wurde, oder weil die einlassseitige NW durch die Kraft der Ventilfedern ein kleines Stück weitergedreht wurde, dann braucht es schon eine ziemliche Kraft, die Kette samt Spanner durchzudrücken, weil das dann nur geht, wenn man auf diese Weise die NW (gegen die Kraft der Ventilfedern) mit zurückdreht. Dass das für Spanner und Schiene gut sein soll, kann ich mir gerade nicht so richtig vorstellen.

Insofern würde ich meine Aussage in #150 sogar dahingehend revidieren, dass es nicht nur unnötig, sondern u.U. sogar schädlich sein könnte.
Aber wie gesagt - meine bescheidene Erfahrung und Sicht der Dinge...
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim nächsten Mal würde ich wahrscheinlich auch nicht vorspannen.

Bevor ich mich endlich um das Thema Ölwanne kümmern kann, muss ich jetzt noch den Rost an den Federtellern hinten (den ich dann doch noch entdeckt habe) beseitigen.

Blöderweise wird die Liste kaum kürzer. Nachdem ich gestern den Kettenspanner abhaken konnte, ist mir ein abgerissener Radbolzen begegnet asdf
 
Sei getröstet, die Liste wird kürzer, wenn man dranbleibt - sowohl bei meinem 901 als auch dem 9k hab ich auch 2 Jahre gebraucht, bis das Wesentliche abgearbeitet war.
Leer wird sie allerdings nie... :redface:
 
@patapaya
Danke für die ausführliche Erläuterung, sehe ich ganz und gar genauso. Eine Restwahrscheinlichkeit besteht natürlich immer, dass es bei der Montage einen Fehler gab bzw. sich etwas zurückgedreht hat.
Und gerade deshalb halte ich es für keinen Fehler, die Beweglichkeit des Spanners/der Spannschiene manuell zu kontrollieren. Das hilft ja dabei, einen vorherigen Fehler noch rechtzeitig zu entdecken. Und als Neueinsteiger bekommt man dabei gleich noch ein Gefühl für richtig und falsch an dieser Stelle.
 
Hier mal ein Statusupdate:
Hinterachse ist wieder zusammen, Rost an verschiedenen Stellen beseitigt/konserviert.

Gestern erstmal eine Entspannungsrunde gefahren :) Damit man auch weiß, wofür man die Arbeit investiert :P

Diese Woche und wahrscheinlich nächste Woche leider von der Arbeit her leider so voll, dass ich wohl nicht wirklich schaffen werde.
Naja als nächstes steht jedenfalls an, die runde Ölablassschraube zu entfernen und dann die Ölwanne abzunehmen.
Das Procedere wollte ich dann eigentlich auch mit Bildern dokumentieren um daraus ggf. für alle hier mal eine Anleitung dazu zu schreiben.

Ich halte euch, wenn gewünscht auf dem Laufenden. :)
 

Naja als nächstes steht jedenfalls an, die runde Ölablassschraube zu entfernen und dann die Ölwanne abzunehmen.
Das Procedere wollte ich dann eigentlich auch mit Bildern dokumentieren um daraus ggf. für alle hier mal eine Anleitung dazu zu schreiben.


Entweder Torx Aussennuss mit passender Größe draufklopfen….. oder falls vorhanden: Mit MAG Schutzgas eine M10 oder M 12 aufschweissen….. damit habe ich die besten und schnellsten Erfolge gehabt.
 
..oder den Schraubenmurks mit Rohrzange packen und aufdrehen. Geht noch schneller.
 
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