1.300 km Autobahn oder Verkehrserziehung für Schwererziehbare ?

Altersbedingt: gilt nach oben, sowie nach unten. Oben sind wir alleine wir hier sind in absehbarer Zeit. Aber bei "unten" fällt mir immer mehr die fehlende senorische Feinmotorik auf. Woher sollen 'sie' es auch lernen: ein Knopf zum drücken bleibt ein Knopf. Ob mit 1 oder 10kN betätigt.
Intellektuell: wohl eher weniger die geistige Kapazität, als fehlende mitgebrachte Empathie. Wo das Mitdenken für den Anderen an der Stoßstange des eigenen Autos aufhört... :rolleyes:
Charakterlich: da ist was dran. Wo Prinzen und Prinzessinnen die Leasingkutsche pilotieren bleibt nicht mehr viel Platz im "Königreich Straße".
Ungeübt: die Grenzen zum Üben werden immer enger Gesteckt. Schon erlebt, dass am Ende des Beschleunigungssteifen ein Tempolimit mit 90km/h eingerichtet wurde.

Es kommt wahrscheinlich auf die Mischung dieser Faktoren an. Mit ausbremsenden Verkehrserziehern kann ich umgehen. Mit beeinträchtigten Fahrern auch. Doch die Unkalkulierbarkeit der Mischung macht es auch für mich gefährlich und unentspannt auf den Straßen.

Just my 2 Cent
 
Man könnte auch einfach die Fahrprüfung anspruchsvoller machen.
Nein, das bringt nichts außer Frust und Kosten. Nach dem "Prinzip was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr" muss der Unterricht besser sein. Klar kann man Qualität durch Sieben oder durch Schulen erzeugen. Wenn an der TH in Aachen (und vermutlich andere ähnlich) in den Grundlagenfächern z.T. deutlich über 50% durchfallen, dann kann man die Schuld bei den Studenten suchen. Aber auch in der Lehre! Und das ist in der Fahrschule ja nicht anders. Wenn die BAB Stunde mit einmal auffahren, wenden und dem Rest dazwischen dann mit 90-110% ohne jede nennenswerte Anforderung abgespult wird, ... ja, das ist natürlich am wenigsten Risiko und Stress für den Fahrlehrer. Nur ist das Sinn der Sache? Und in der Prüfung läßt man die Leute dann durchfallen weil sie ein paar Zentimeter zu weit vor gefahren sind um was sehen zu können. Na Danke.
 
Hänschen kommt inzwischen mit den Eltern zur Fahrschule und setzt den Fahrlehrer unter Druck um endlich zur Prüfung zugelassen zu werden. Mit Androhung von schlechter Propaganda oder dem Wechsel der Fahrschule.
Wenn Hänschen dann bei der Prüfung durchrasselt, dann lag es am Lehrer...

(so der Erfahrungsbericht eines selbstständigen Fahrlehrers im Freundeskreis)
 
Die Fahrschulausbildung in der heutigen Form ist völlig antiquiert. In der Großstadt absolviert der Proband je Stunde ca. 20 km. Wenn er sich geschickt anstellt, schafft er es bis zur Prüfung in 20 Stunden. Dazu ein paar Autobahnkilometer, so kommen ca. 500 km zusammen. Auf diesen paar km lernt er von den Grundlagen der Autobedienung bis hin zu sicherem Verhalten im Verkehr alles? Alleine die Annahme ist lächerlich.
Meines Erachtens nach sollte das begleitete Fahren zur Pflicht werden. Gerne auch mit einem Nachweis über die geleisteten km.
Beim Autofahren ist es wie bei vielen Tätigkeiten, üben, üben, üben. Dies gilt halt auch für Senioren. Wer nur noch 2 tkm im Jahr fährt, verlernt zwar nicht die Bedienung des Autos, sein Verhalten im Verkehr wird jedoch deutlich schlechter, unabhängig davon wie alt der Führerschein ist.
 
Andere unnötig behindern ist immer ein Problem. Punkt.

Mit Hineinquetschen hatte das auch nichts zu tun, das passte selbst mit dem langsamen Tempo des Vorausfahrenden hervorragend. Hätte er voll beschleunigt, dann hätten sich hinter mir noch zwei weitere Autos ohne "Quetschen" einfädeln können. Hätte ich mich hinter dem LKW einfädeln wollen hätte ich auf 30 abbremsen müssen, so weit war der weg.

Wenn jemand auf dem Beschleunigungsstreifen nur von 60 auf 70 beschleunigt, mit 70 rüber auf die rechte Spur fährt und dann zunächst nur auf 80 beschleunigt, einen LKW ausbremst, hunderte Meter bis 100 km/h braucht und erst dann nennenswert beschleunigt, als ich zum Überholen ansetze (was zu Recht verboten ist), dann habe ich da sehr wohl ein Problem mit.

Wenn die linke Spur eine Lücke gehabt hätte, wäre folgendes passiert: Der LKW wäre entnervt nach links rüber gegangen, wäre aber nicht vorbei gekommen, weil der Idiot mit aller Seelenruhe langsam auf 100 km/h beschleunigt hätte. Der LKW wäre wieder rechts rüber und hätte dann wieder alle 15 Autos vorbeilgelassen, die er zunächst ausbremsen musste. Na, ich wette diese Situation kennen auch einige.
Ja! Schon oft geübt ...
 
Der erhalt des Führerscheines bedeutet nichts anderes als das man ab diesem Moment das Führen eine Fahrzeuges
ohne anwesenden Fahlehrer erlernen darf.
Nur bekommen die Fahrschüler von Heute das nicht mehr gesagt. Und von alleine kommen sie nicht drauf, können ja alles.
Das falsche Benehmen wird ihnen auf der Strasse beigebracht: von denen die im Nachbarauto sitzen.
Handy im der linken, Kaffee togo in der rechten Hand, Wer fährt?? Mutti ist multitaskingfähig.
Rote Ampeln sind bestenfalls ein Hinweis, wer auf die Stadtautobahn auffahren will hat Vorfahrt
und Geschwindigkeitsbegrenzungen sind nur für die andern gültig.
Zum Thema Überholkünste sag ich jetzt nichts, jeder kennt genug Beispiele.
Schönes Wochenende
landschleicher
 
Muss sagen, dass das BF17 eine hervorragende Sache ist. Ich gehöre - auch wegen meines jungen Baujahres - zu den Leuten, die daran teilnehmen durften. Sicher, eine gute Ausbildung in der Fahrschule ist das eine, doch von den Erfahrungen von erfahreneren Fahrern, insbesondere im eigenen Auto, profitieren zu dürfen, hat Vorteile. Auch ist in dem Fall der Beifahrer ein Faktor, der den Fahrstil beeinflusst: Hat man eine/n furchtbar hysterische/n Beifahrer/in, so tut das dem Fahrstil nicht unbedingt gut, eher ein gelassener Typ Mensch, der einem klar, aber bestimmt sagt, was man besser machen könnte. Ich hatte in meiner BF17-Zeit beides. Zum Auffahren: Sogar mein Fahrlehrer hat zu mir in der Ausbildung gesagt, dass man beim Auffahren auf die Autobahn nicht versuchen sollte, Benzin zu sparen, Zitat: "Also wir sind jetzt bei 50 im 3. Gang und geben einfach nur Gas, am besten Vollgas, dann suchst dir eine Lücke und wechselst wenn Platz ist da rein." Muss sagen, das funktioniert in etwa in jedem Auto, egal ob 1200kg und 72PS (Ford Fusion) oder 1500kg und 200PS (okay, mein 9000 ist ein Automatik, trotzdem: Vergleichbare Fahrleistung hat auch ein 160-180PS Diesel). Selbst mit Transportern mit lediglich 100PS geht das. Wenn jemand mangels Erfahrung am Ende des Beschleunigungsstreifens nochmal abbremst, fehlt mir dafür jedes Verständnis.
Auch fällt mir auf, dass der Fahrstil der Leute je nach Uhrzeit verschieden ist. Ich bevorzuge es morgens um 6:00 Uhr (oder ähnlich) zu fahren, da da die Leute noch miteinander fahren, und nicht gegeneinander, wie das im Laufe des Tages so wird. Beispiel: Wenn man morgens auf der rechten Spur mit etwa 120 130 unterwegs ist und auf einen LKW zufährt, nehmen die Leute auf der mittleren/linken Spur tendenziell eher den Fuß vom Gas, sodass man sich einfädeln kann, als im Feierabendverkehr, wo jeder nur noch an sich selbst denkt (okay, so ist auch an alle gedacht, aber nicht zum Guten..). Etwas mehr Gelassenheit auf den Straßen wäre echt wünschenswert..

Nochmal zwei Cent von mir...
 
Wenn an der TH in Aachen (und vermutlich andere ähnlich) in den Grundlagenfächern z.T. deutlich über 50% durchfallen, dann kann man die Schuld bei den Studenten suchen. Aber auch in der Lehre! Und das ist in der Fahrschule ja nicht anders.
Leider doch. Denn die TH werden wohl kaum fast alle am Ende doch noch positiv abschliessen. Einen 'Lappen' bekommt aber, notfalls irgendwann, doch am Ende so ziemlich jeder Depp (und jede Deppin). Das sehe ich als eines der Hauptprobleme an. Wahrscheinlich würde es reichen, wenn so um die 20% (oder nur 10%?) einfach nie einen Führerschein bekommen würden.

Was die Überei in der Fahrschule angeht ...
Vaddern hat seinen Schein in den Fünfzigern auf einem ausgeleierten Opel P4 gemacht. Die größte Anforderung für den Fahrleher war, einem Großteil seiner Schüler sauberes Schalten & Kuppeln beizubringen. Wer da, wie Vaddern, schon vorher Motorrad fuhr und auch so habwegs ein 'Händchen' dafür hatte, war mit der Sache im Prinzip durch.
Ich selbst habe Anfang der Achtiger meinen Schein auf einem W50 (https://de.wikipedia.org/wiki/IFA_W50) gemacht. Auch hier lag der Fokus, dank natürlich unsynchronisiertem Getriebe, wieder und noch immer auf der Schalterei. Und wer vorher Simme und Motorrad gefahren war ... - ok, siehe oben.
Wir haben DORT also beide nicht gelernt, wie man sich auf einer vielbefahrenen Autobahn an der Auffahrt sauber zwischen die 40t'er einfädelt. Und es gab an Kreuzungen auch keine 4 bis 6 randvollen Spuren nebeneinander. Komischerweise (?) kommen wir damit trotzdem prima klar. Vaddern (heute 85) hat in weit über 60 durchgehend 'mobilisierten' Jahren keinen einzigen (knock on wood!) Unfall verschuldet, und bis auf zwei Kleinigkeiten auch den Unfug anderer Beteiligter erfolgreich ausbügeln können (Was mir leider ebenfalls nur oft, aber eben auch nicht immer, gelungen ist.). Will damit sagen: Das alles hägt von weit mehr Dingen ab, als von der Fahrschule - in allererster Linie von einem selbst!
 
mit dem Unterschied, dass zum einen längst nicht alle studieren und andere Hochschulen auch zeigen, dass es anders geht.

Und was du weiter anführst zeigt doch, dass auch Einrichtungen wie die Fahrschulen mit der Zeit gehen müssen. Bei einigen Dingen habe ich da aber den Eindruck, das es umgekehrt läuft. Weniger praktisch, dafür immer mehr künstliche Hürden, für die geübt werden muss.
 
Vor allem sollte man in Fahrschulautos alle elektronischen Helferlein wie ABS, ESP usw. abschalten können. Wie soll ein Fahranfänger lernen, wie man ein Auto in Extremsituationen beherrscht, wieder einfängt, wenn die Elektronik unter Normalbedingungen keine extremen Zustände zulässt? Dennoch kann es die mal geben und auch diesen Einrichtungen setzt die Physik Grenzen. Zumindest sollte ein Fahrsicherheitstraining zur Ausbildung gehören, zwingend vorgeschrieben werden. Den "Erste Hilfe Kursus" musste man ja auch nachweisen.
 
Mit 12/13 Jahren habe ich gemeinsam mit dem Nachbarsjungen angefangen Fahrzeuge "Probe zu fahren". Angefangen beim Traktor, über verschiedene PKW bis zum Motorrad des großen Bruders sind wir mit allem durch die Gegend gefahren. Zwar mit roten Ohren aber dafür hoch konzentriert und vorsichtig, wir wollten ja nichts kaputt machen. :redface: Das handwerkliche Fahren haben wir uns dabei angeeignet.
Mit 16 habe ich dann den Traktorführerschein gemacht, der aus Theoriestunden mit abschließender Prüfung bestand. Mit 18 folgte dann der Autoführerschein, mit 22 der Motorradführerschein. Dadurch würde ich für mich behaupten, ich habe eine fundierte theoretische und praktische Fahrausbildung absolviert.

Im meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die mit dem Beginn der Fahrschule mit 17 oder 18 zum ersten Mal ein Auto gefahren sind. Dann 20 Fahrstunden absolviert, Lappen bestanden, studieren gegangen. Während des Studiums kein Geld, kein Auto, keinerlei Fahrpraxis gesammelt. Schließlich 5-6 Jahre später erster Job, erstes Geld, Auto muss her.
Dann ohne Fahrpraxis und von der Theorie zweimal die Hälfte vergessen hinein in den Straßenverkehr.
Dementsprechend grauslich ist eben dann auch das fahrerische Können...
 
und das wird immer mehr werden mit dem kein Auto.
 
Das handwerkliche Fahren haben wir uns dabei angeeignet.
Das ist hochgradig illegal, funktioniert in der Praxis aber bestens.
Wer vernünftig Fahrrad fahren kann, übt dabei dann am Mopped (bei mir damals eine SR2 (https://de.wikipedia.org/wiki/Simson_SR2) eigentlich nur noch das sanfte Kuppeln.

Mit 16 habe ich dann den Traktorführerschein gemacht, der aus Theoriestunden mit abschließender Prüfung bestand. Mit 18 folgte dann der Autoführerschein, mit 22 der Motorradführerschein. Dadurch würde ich für mich behaupten, ich habe eine fundierte theoretische und praktische Fahrausbildung absolviert.
Klar: Mit 15 Moped, mit 16 Motorrad und mit 18 damals die 'Fünf'. Alles kleine Schritte, und wo man Schritt für Schritt reingewachsen ist.

Im meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die mit dem Beginn der Fahrschule mit 17 oder 18 zum ersten Mal ein Auto gefahren sind. Dann 20 Fahrstunden absolviert, Lappen bestanden, studieren gegangen. Während des Studiums kein Geld, kein Auto, keinerlei Fahrpraxis gesammelt. Schließlich 5-6 Jahre später erster Job, erstes Geld, Auto muss her.
Dann ohne Fahrpraxis und von der Theorie zweimal die Hälfte vergessen hinein in den Straßenverkehr.
Dementsprechend grauslich ist eben dann auch das fahrerische Können...
Das ist absolut legal, funktioniert in der Praxis aber ebenso absolut grauenvoll.

Auf dem Dorf funktioniert der erstgenannte Weg sicher auch heute vielerorts noch prima. Aber in der Stadt läuft es wohl nur all zu oft zwangsläufig auf Variante 2 hinaus - mit den bekannten Folgen!

und das wird immer mehr werden mit dem kein Auto.
Wenn das die Dösels von der Straße fern hält, kann es für alle anderen nur gut sein.
 
ne, eben nicht. Vorsicht vor den Cambio & Co Wagen. Führerschein aber keinen eigenen Wagen. Null Fahrpraxis. Und dann Miet- oder Sharingwagen. Und bald haben wir die nächste Generation wo auch die Eltern kein Auto haben. Nicht dass unbedingt alle ein Auto haben sollen. Nur führt das zunehmend zu Problemen mit der Fahrpraxis. Ist nur eine frage der Zeit wann autonome Kisten besser sind als so mancher selten Fahrer.
 
Da haben die Fahrschulen doch Angst um ihre Wagen :tongue:
 
Solche Trainings werden auf nicht-öffentlichem Gelände durchgeführt. Man könnte dort ausrangierte Autos einsetzen, die zwar verkehrssicher sein müssten, aber eben ohne den elektronischen Schnickschnack. Möglicherweise scheitert das an der Haftungsfrage.

Vor Beginn der Fahrstunden ist es sicher wertvoll, wenn man Erfahrung mit den Rad gesammelt hat. Ich habe als Schüler jeden Tag bei jedem Wetter um die 25 - 30 km gemacht, am WE aber größere Touren, z.B. Karlsruhe - Stuttgart und zurück an einem Tag (200 km). Im Jahr bin ich auf ca. 8000 km gekommen. Nicht mit Rennrad, sondern Tourenrad ohne Gangschaltung! Ansonsten sehr viel in der Innenstadt. Dabei die Verkehrsregeln respektiert, nicht so chaotisch wie heutzutage viele Radfahrer durch die Innenstädte brausen. Rote Ampeln, Zebrastreifen usw. gelten auch für Radfahrer. Einbahnstraßen sowieso, auch wenn irgendwelche von allen guten Geistern verlassene Beamte das in einigen Fällen erlaubt haben. Wenn man auf diese Weise schon mal einige Jahre Fahrpraxis als Verkehrsteilnehmer gesammelt hat, fallen die Fahrstunden nicht schwer. Nach 10 Fahrstunden war ich zur Prüfung zugelassen. Wer wollte, konnte nach bestandener Prüfung eine Doppelstunde Autobahn nehmen. Eine Doppelstunde Innenstadt (Freiburg) war aber Vorschrift, um auch mit dickerem Verkehr, Ampeln usw. klar zu kommen. Es gab aber auch einige Kandidaten, die schon mehrfach durch die Prüfung gerasselt sind und auf 100 Fahrstunden zugingen. Solche sollte man nicht auf die Menschheit loslassen.
 
Außerdem ist das doch gute Werbung für die Hersteller. Wenn man mit einem Auto fahrdynamische Übungen absolviert, dann ist das schon "cooler" als mit dem öden Fahrschulbock einzuparken. Wenn das dann noch ein bißchen gut vermarktet wird, dann muß der Papa schon so einen Kübel für den Sprößling ausspucken und alle sind zufrieden. ;-)

Wäre ich Fahrlehrer, dann würde ich das für meine Schüler verpflichtend machen oder selber anbieten. Schade, daß vermutlich nur ein winziger Bruchteil der Führerscheinneulinge derartige Angebote wahrnimmt (oder vielleicht gar kennt!).
 
Auch da muß ich mal wieder meinen damaligen Fahrlehrer loben. Klare Ansage nach der Prüfung: "Herzlichen Glückwunsch, Du darfst jetzt alleine weiter lernen. Autofahren kannst Du dann in ungefähr 300.000km." Hinweis darauf, daß wir zuschauen sollten, daß wir - auch wenn wir kein Auto bräuchten - uns in der nächsten Zeit regelmäßig ans Steuer setzen sollten, damit der Fall "zehn Jahre Führerschein, aber null Fahrpraxis und dann der dicke Dienstwagen" nie einträte. Außerdem gab es Flyer von Verkehrswacht und ADAC zu Fahrsicherheitstrainings und die Aufforderung nach einigen tausend km Fahrpraxis (damit die Fahrzeugbedienung wirklich sitze) daran teilzunehmen. Was der einzelne daraus macht ist dann ihm selber überlassen, der Fahrlehrer kann ja keinen zwingen.
Ich hab das damals auch gemacht und wenige Monate nach der Prüfung mein erstes Training absolviert (dem ich zuschreibe, mich eingebremst und vor vielem fahranfängertypischen Blödsinn bewahrt zu haben); mein Bruder nicht... gut, der hat dafür "mitdenken für Andere, Balance aus Rücksichtnahme und entschlossenem Handeln" im Großstadtverkehr zweier lateinamerikanischer Schwellen- bzw Drittweltländer gelernt. Ob der ein ausbrechendes Heck eingefangen kriegt weiß ich nicht, aber der fährt so viel ruhiger und konzentrierter als ich, daß er diese Fähigkeit kaum je brauchen wird. "Du verläßt Dich darauf, daß die anderen sich schon an die Regeln halten werden. Tun sie in Deutschland ja meistens auch, aber nicht immer. In Guatemala hättest Du keinen Tag überlebt..."
 
In meiner Fahrschule wurde damals der ADAC in einer Theoriestunde vorstellig: Hat eine erste Jahresmitgliedschaft verschenkt und Gutscheine für ein Anfängertraining.
Das habe ich nach etwa 9 Monaten on the road wahrgenommen.
Ohne Gutschein hätte ich das zwar sicher auch irgendwann gemacht, aber zu dem Zeitpunkt war es sicher mit am sinnigsten... Bevor die aufkeimende Sicherheit in Übermut umschlägt.
 
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