Zündspule

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Spricht irgendetwas dagegen, eine Zündspule für Unterbrecherkontakte in einen Wagen mit elektronischer Zündung einzubauen?

Habe ich jetzt gemacht und der Motor läuft so. Ich fürchte mich davor, das Elektonikzündung oder Spule bei der Fahrt abraucht...
 
Spricht irgendetwas dagegen, eine Zündspule für Unterbrecherkontakte in einen Wagen mit elektronischer Zündung einzubauen? Habe ich jetzt gemacht und der Motor läuft so. Ich fürchte mich davor, das Elektonikzündung oder Spule bei der Fahrt abraucht...
Siehe >Klick< Zündspule letzter Punkt 17.:

Gerd
 
Spricht irgendetwas dagegen, eine Zündspule für Unterbrecherkontakte in einen Wagen mit elektronischer Zündung einzubauen?
Habe ich jetzt gemacht und der Motor läuft so. Ich fürchte mich davor, das Elektonikzündung oder Spule bei der Fahrt abraucht...
Jein ...
Gerds Aussage wird in Bezug auf 900er-Serienausstattung sicher stimmen. Pauschal kann man dies aber nicht so sagen. Denn dies würde ja bedeuten, dass Umrüstungen von Unterbrecher auf elektronische Zündung immer einen Wechsel der Zündspule erfordern würden.
Außerdem spielt neben dem rein ohmschem Widerstand im Fahrbetrieb natürlich auch der (an der stelle induktive) Blindwiderstand eine entscheidende Rolle.

Am sichersten (wenn auch für viele sicher nicht praktikabel) dürfte es sein, sich sowohl die Originalkonfiguration als auch des eigene 'Mischsystem' mal auf dem Oszi anzusehen. Wenn sich da die Abweichungen in Grenzen halten, sollte es passen.

Um noch mal auf Gerds Text zurück zu kommen:
Danach hättest Du jetzt an der elektronischen Zündung an Stelle der org. 1 Ohm nun 2,5 Ohm hängen. Damit dürfte - rein ohmsch betrachtet - nichts passieren können, da zwangsweise weniger Strom fließt. Die Zündspannung dürfte auf Grund der steileren Flange trotzdem höher als mit konventioneller Unterbrecherzündung sein.
Im Zweifel mal die freine Funkenstrecke am Kabel abschätzen. Die Fausregel lautet 1 kV je mm.
 
Erinnerungslücke oder was ?

Danach hättest Du jetzt an der elektronischen Zündung an Stelle der org. 1 Ohm nun 2,5 Ohm hängen.
Bei mir wars früher mal umgekehrt. Ich hatte an einer alten Unterbrecherkontakt-Anlage anstatt der original 2,5 Ohm Zündspule eine neue 1 Ohm Elektronik-Zündspule "hängen" und glaube mich (ohne Gewähr !) erinnern zu können, dass der Motor schlecht lief und die Zündspule ungewöhnlich heiss wurde.
Lang lang ist's her...
Gerd
 
Bei mir wars früher mal umgekehrt. Ich hatte an einer alten Unterbrecherkontakt-Anlage anstatt der original 2,5 Ohm Zündspule eine neue 1 Ohm Elektronik-Zündspule "hängen" und glaube mich (ohne Gewähr !) erinnern zu können, dass der Motor schlecht lief und die Zündspule ungewöhnlich heiss wurde.
Ist plausibel. Die dürfte dann richtig kräftig Strom ziehen, der Kontakt schnell abbrennen und der Kondesnator den Funken nicht mehr ordentlich löschen können. Dann wird aus der 'Flanke' eher ein 'Wald' und die Zündspannung geht richtig satt in den Keller.
 
Ja, die Systeme sind aufeiander abgestimmt. Mag sein, dass es bei Unterbrecherkontaktysstemen zwischen verschiedenen Automobilherstellern früher nicht soo viele Unterschiede gab, aber mit Einzug der elektronsiche Zündungen - die Teilweise ja auch Kennfelder mit beinhalten - gibt es für verschiedene Motoren und Fahrzeuge (selbst bei einem Hersteller) verschiedene Spulen.
Es geht hier nicht nur um den Innenwiderstand (Blindwiderstand und Ohmscher Widerstand). Auch das Übersetzungsverhältnis, Eisen (im Kern), und weitere faktoren bestimmen u.a. auch die Ladezeiten der Spule und damit den Zündfunken udn somit auch das Abgasverhalten. Besonders kritsich wird das dann bei hohen Drehzahlen. Mag sein dass der Motor mit einer zusammegewürfelten Kombination irgendwie läuft, aber es bestehen nicht unerhebliche Risiken. Bei Katfahrzeugen umso mehr (der Kat mag keinen unverbrannten Kraftstoff). Das geringste Problem könnte da sein, dass die Spule oder das Zündmodul abraucht.

Spricht irgendetwas dagegen, eine Zündspule für Unterbrecherkontakte in einen Wagen mit elektronischer Zündung einzubauen?

Habe ich jetzt gemacht und der Motor läuft so. Ich fürchte mich davor, das Elektonikzündung oder Spule bei der Fahrt abraucht...
 
- die Teilweise ja auch Kennfelder mit beinhalten -
Also Kennfelder können normale Spulensysteme mangels 'Rückmeldung' eigentlich nur hinsichtlich des Zündzeitpunktes haben. Und da erschließt sich mir wirklich nicht, was da an primärseitig passenden Spulen auf Sekundärseite so signifikant unterschiedlich sein soll. Je Spannung um so funk - auf was anders läuft es bei diesen Primitivsystemen doch nicht heraus.

DI ist natürlich ein ganz anderes Kaliber. Das steht ausser Frage. Aber da läßt sich auch schwer eine 'falsche' Zündspule verbauen.
 
Hallo! Vielen Dank für die vielen Antworten. Ich hätte schon längst antworten wollen, aber als junger Vater gibts da bei mir manchmal echte Zeitprobleme. Und nen Ghostwriter wie der ehemalige Verteidigungsminister kann ich zurzeit nicht bezahlen:-)


@Gerd:
Danke für den Link. Der Motor läuft allerdings mit dieser Spule abgesehen von leicht "wechselhaften" Leerlauf gut. Für die Erstinbetriebnahme nach über einem Jahr, getauschtem Zylinderkopf, eingeschliffenen Ventilen, getauschtem Kettenspanner und fast komplett neuer Motor- und Getriebeabdichtung sowie verstelltem Zündzeitpunkt bin ich erstmal ganz zufrieden.
Vielleicht war damals bei Dir ja die Zündspule beschädigt?

@Rene:
"Denn dies würde ja bedeuten, dass Umrüstungen von Unterbrecher auf elektronische Zündung immer einen Wechsel der Zündspule erfordern würden.
Außerdem spielt neben dem rein ohmschem Widerstand im Fahrbetrieb natürlich auch der (an der stelle induktive) Blindwiderstand eine entscheidende Rolle."

Das ist eine gute Info, denn so kann ich relativ sicher sein, dass die Elektronik nicht durch zu hohen Strom beschädigt wird. Andererseits stellt sich die Frage, warum die Zündspule für Elektronikzündung einen so niedriegen Widerstand hat. Und das liegt wohl daran, das der Spulenstrom kürzere Zeit fließt.Die Energie muß schneller in die Spule rein. Also könnte es richtig sein, dass der Zündfunke so schwächer und der Motor somit schlechter läuft.

"Am sichersten (wenn auch für viele sicher nicht praktikabel) dürfte es sein, sich sowohl die Originalkonfiguration als auch des eigene 'Mischsystem' mal auf dem Oszi anzusehen. Wenn sich da die Abweichungen in Grenzen halten, sollte es passen."
Ich kann aus der Firma ein Oszilloskop nach hause bringen. Nur braucht man wohl auch einen Hochspannungstastkopf. Der ist nicht verfügbar. Außerdem setzt die Vergleichsmessung eine heile Zündspule für Elektronikzündung vorraus....

"Die Zündspannung dürfte auf Grund der steileren Flange trotzdem höher als mit konventioneller Unterbrecherzündung sein."
Blödsinn, da der die Stärke des Funkens von der in die Spule gepumpte Energie abhängt. Nur eben der Strom ist niedrieger und die Zeit sicher auch.

@joerg augustin:
"- die Teilweise ja auch Kennfelder mit beinhalten - "
Es ist die erste elektronische Zündung von Saab. Typischerweise ersetzt die ERSTE eines Herstellers nur den Kontakt. Aber sicher bin ich mir nicht.
Der Saab 99, um den es hier geht, hat übrigens nur den einfachen Vergaser

Gruß
Karsten
 
Also, allgemein gültig Zündsysteme sind ein komplexes System mit deren Auslegung sich Ingenieure bei Automobilherstellern ud Zulieferern wie z.B. Bosch, Conti, Beru, Delco/Delphi, Diamond Electric. Era usw., usw. zu hunderten beschäftigten und beschäftigen. Also, scheinbar nicht ganz trivial. (mit ein Grund warum ich Abends manchmal etwas abgespannt bin)

Ziel ist u.A. ein Abgasverhalten über alle Betriebszustände und eine ordentliche Lebensdauer der Motoren zu erreichen - bei gutem Kraftstoffverbrauch.

Bei eine Zündspule kommt es nicht nur auf den Widerstand der Wicklungen an. Sprich der rein ohmsche Wert sagt gar nichts aus..

Bei Übertragen im allgemeinen, und eine Zündspule ist nichts anderes als ein Übertragen, spielen auch die induktiven Werte, die Frequenzen (Drehzahl), Entladeleistung, max. Ladestrom (Treiberleistung) etc. eine wichtige Rolle.

Prinzipiell hat Rene recht: "Je Spannung um so funk", aber habe ich immer Spannung????? Spannung Primärseitig oder Sekundärseitig?

Im Leerlauf bei geringer Drehzahl - sprich viel Zeit für die Spule sich zu laden- mag fast jede Spule funktionieren. Untere Last bei hoher Drehzahl scheiden sich die Geister. Da kann man auch mit dem Oszi dann in der eigenen Werkstatt nicht mehr messen oder besser es ist gefährlich sich auf die Bilder bei Leerlauf zu verlassen.

Im Gesamtsystem ist z.B. auch die Entladung - Zündfunke - mit zu berücksichtigen. Da ist dann die Geometrie der Zündkerzen und der Elekrodenabstand z.B. eine Rechengrösse. Weiterhin muß man wissen wieviel Eisen im Kern ist...... Dann hat die Entladung noch eine Rückwirkung auf die Primärseite und belastet die Treiberstufe....

Für welche Induktivität (nicht ohmscher Widerstand) ist die Primärseite dimensioniert. Ist der Ladestrom durch die Elektronik begrenzt um die Spule bei hoher Drehzahl/Last noch voll laden zu können. Kann über alle Lastbereiche und Drehzahlen mit der Spule ein ordentlicher Funke und somit eine ordnungsgemäße Verbrennung sichergestellt werden. Katalysatoren mögen es z.B. gar nicht wenn unverbranntes Gemisch gereicht wird. Erkennt die Lambdasonde zu viel fettes Gemisch, magert sie über die Einspritzanlage ab. Aber der Motor benötigt eine gewisse (Anfettung) Kraftstoffmenge auch zur Kühlung während des Verbrennungsvorganges. (normalerweise bei ordentlichem Funken wird dieser Kraftstoff dann auch verbrannt).

Generell ist sicherzustellen dass über alle Drehzahlen und Lastbereiche ein sauberer Zündfunke zur Verfügung steht.

Besorg` Dir eine originale Zündspule und fahre mit einem guten Gefühl bevor Du unterwegs wegen "falscher/unvollständiger" Verbrennung oder Ausfall der Elektronik oder Zündpule liegen bleibst oder Dir der Motor stirbt .
 
Andererseits stellt sich die Frage, warum die Zündspule für Elektronikzündung einen so niedriegen Widerstand hat.
Weil mit den elektronischen Zündungen die Möglichkeiten für einen 'stärkeren' Zündfunken deutlich wuchsen. Als einen Wert kann man sich dazu unter anderm die üblichen Elektrodenabstände ansehen. Mopeds mit 0,4, PKW lange mit 0,6 und die DI mit 1,1.
Ich kann aus der Firma ein Oszilloskop nach hause bringen. Nur braucht man wohl auch einen Hochspannungstastkopf. Der ist nicht verfügbar.
Nein, ein 1/10-Teiler sollte reichen. Der Oszi soll ja nur primär ran. Sekundär einfach mal nach der freien Funkenstrecke schauen. Circa 10-15 mm sollten ok sein.
Außerdem setzt die Vergleichsmessung eine heile Zündspule für Elektronikzündung vorraus....
Ja, leider.
Blödsinn, da der die Stärke des Funkens von der in die Spule gepumpte Energie abhängt. Nur eben der Strom ist niedrieger und die Zeit sicher auch.
Jein ...
Wenn Du mit der 'Stärke' die Energiemenmge meinst, stimmt es. Wenn wir aber von der induzierten Spannung reden, hängt diese bei fixem Übersetzungeverhältnis einfach von der Steilheit der primärseitigen Flanke ab.

Also, allgemein gültig Zündsysteme sind ein komplexes System mit deren Auslegung sich Ingenieure bei Automobilherstellern ud Zulieferern wie z.B. Bosch, Conti, Beru, Delco/Delphi, Diamond Electric. Era usw., usw. zu hunderten beschäftigten und beschäftigen. Also, scheinbar nicht ganz trivial. (mit ein Grund warum ich Abends manchmal etwas abgespannt bin)
Alles richtig. ABer wir reden hier ja nicht von einem aktuellen Fahrzeug, sondern von einem System, bei dem mutmaßlich vorrangig der Unterbrecher durch ein wenig 'dumme Elektronik' ersetzt wurde. Ich kann jetzt nicht einmal sagen, ob die Zeitpunktverstellung an der Stelle noch einer Mechanik im Verteiler oblag, oder diese schon mit in die Elektronik gewandert war.

Prinzipiell hat Rene recht: "Je Spannung um so funk", aber habe ich immer Spannung????? Spannung Primärseitig oder Sekundärseitig?
Na, wenn wir von 'um so funk' reden, dann sollten wir mal sekundär bleiben. Auf Primärseite sollte sich der Spaß bei 'elektronischen Steinzeitsystemen' in der Spitze nicht weit über 250 - 300 V abspielen.
Ich habe in den Achtzigern selbst in den eigenen Hütten elektronische Zündungen verbaut. Das reichte von fixem ZZP mit Optogebern über drehzahlabhängigen ZZP über Zähler aus 2 Optogeberpaaren bis zur Weiterverwendung des UNterbrechers und lediglich Einsatz einer Schaltstufe.
Endstufen hatte ich damals in 2 Varianten. Einmal mit ausreichend verstärkendem T, der wg. recht niedriger zul. EC-Spannung über eine 200V Z-Diode geschützt wurde für den Einsatz bei 6V Bordnetz, und einmal mit mit einer Darlingtonstufe aus recht niedrig verstärkenden Ts, welche aber nette 600V über EC abkonnten.
Das heißt, dass sich diese Systeme natürlich am Ende nur hinsichtlich mangelnden Verschleißes und besserer Flanken vom den serienmäßigen Unterbrechersystemen unterschieden haben. Selbst die Schließwnkel blieben nahezu unverändert. Und ich bin mir recht sicher, dass wir im 99er nicht wirklich etwas anderes vor uns haben.
Untere Last bei hoher Drehzahl scheiden sich die Geister. Da kann man auch mit dem Oszi dann in der eigenen Werkstatt nicht mehr messen oder besser es ist gefährlich sich auf die Bilder bei Leerlauf zu verlassen.
NaJa, mal kurz hochdrehen sollte auch im Stand möglich sein. Soll sich ja niemand auf der BAB ansehen :smile:
Im Gesamtsystem ist z.B. auch die Entladung - Zündfunke - mit zu berücksichtigen. Da ist dann die Geometrie der Zündkerzen und der Elekrodenabstand z.B. eine Rechengrösse. Weiterhin muß man wissen wieviel Eisen im Kern ist...... Dann hat die Entladung noch eine Rückwirkung auf die Primärseite und belastet die Treiberstufe....
Ist ja alles toll ...
Aber mal ehrlich: Man schaue sich mal an, mit was für vergurkten Zündkerzen und was für Unterbrecherkontaktabständen, den draus resultierenden Schließwinkeln und im nettesten Falle sogar Prellen des U-Kontaktes ein Auto früher fahren konnte.

Dass heute in der Entwicklung alles bis zum wer weiß wohin optimiert wird, ist ja ganz nett und schafft gerade auch in D viele Arbeitsplätze. Aber wir wollen nicht vergessen, dass der Kram vor ein, zwei oder gar drei Generationen ohne all diese Optimierungen auch funktioniert hat.
 
Ist ja alles toll ... Aber mal ehrlich: Man schaue sich mal an, mit was für vergurkten Zündkerzen und was für Unterbrecherkontaktabständen, den draus resultierenden Schließwinkeln und im nettesten Falle sogar Prellen des U-Kontaktes ein Auto früher fahren konnte.


Genau, deshalb fahren und fuhren wir unsere Saab (auch die mit Vergaser) immer nur mit NGK Kerzen und orignal Zündgeschirr. Alles nur, weil dass alles keine Einfluss hat :-(
 
Genau, deshalb fahren und fuhren wir unsere Saab (auch die mit Vergaser) immer nur mit NGK Kerzen und orignal Zündgeschirr. Alles nur, weil dass alles keine Einfluss hat :-(
Ich stimme Dir hier doch voll und ganz zu. Nur sind unsere 900i an der Stelle halt schon wieder eine volle Fahrzeuggeneration neuer als der Vergaser-99er, von dem hier im Fred die Rede ist.
 
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