Wo ist der Leerlauf geblieben???

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SAAB
9-3 I
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2002
Turbo
LPT
Tag, Allerseits! So, nun ist !er wieder zusammengebaut, mein geliebter 900 II 2.3! Modelljahr ´97, 145.000 km. Hatte in den letzten Wochen die Maschine komplett überholt; ursprünglich wegen Ausgleichswellenkettentrieb. Habe bei der Gelegenheit auch gleich die arg angegriffene Kurbelwelle neu einschleifen lassen und dem Wagen eine neue Kupplung spendiert. Details dazu könnt ihr in meinen zahllosen Beiträgen zu dieser Aktion lesen; weiter unten in dieser Rubrik. Heute sollte er eigentlich reanimiert werden; Motor sprang auch ohne Probleme an. Tja, eigentlich sollte ich nun Grund zur Freude haben, würde ich nicht einem ausgesprochen merkwürdigem Phänomen gegenüberstehen: Getriebe schaltet sich zwar hervorragend, die Kupplung ist butterweich jetzt, aber es ist kein Leerlauf mehr da! Ich muß erwähnen, daß der Wagen aufgebockt ist; die Maschine startete quasi mit eingelegtem Gang! Als ich die Kupplung trat, drehten sich die Antriebswellen mit Bremsscheiben nicht mehr, alles gut soweit. Aber ich bekomme überhaupt keinen Leerlauf mehr! Die Kupplung habe ich exakt nach Werkstatthandbuch (natürlich auch mit allem Anzugsmomenten) eingebaut...Kann hier dennoch die Ursache liegen? Wie gesagt, die Kupplung tritt sich jetzt richtig weich und mit sehr wenig Spiel. Oder muß das Schaltgestänge genauer justiert werden? Kennt sich jemand damit aus? Antwort wäre nett. Gruß, Marcus
 
Schaltgestänge einstellen

Hallo Marcus,

wenn Du nun keinen Leerlauf mehr hast, liegt es an der Einstellung des Schaltgestänges. Schaltgestänge vom Getriebe an der 13 mm Mutter lösen. (Schraubklemme) Oben auf dem Getriebe ist ein Loch (im Normalfall mit Kunststoffpfropfen zugesteckt) mit etwa 5 mm Durchmesser. Du mußt, wie auch immer Du es anstellst, im Getriebe in den vierten Gang kommen. Durch das erwähnte Loch sperrst Du den vierten Gang, indem Du einen 5 mm dicken Draht/Nagel/Metallstift o. ä. durch das besagte Loch einführst. Leichtes Ruckeln am getriebeseitigen freien Schaltgestänge erleichtert das Einführen.
Nun im Innnenraum die Schaltmanschette vom Schalthebel lösen. Diesen ebenfalls in die Stellung 4. Gang bringen. In Richtung Motor gesehen, mittig in der Schaltkulisse ist ebenfalls ein Loch. Auch dieses mit entsprechendem Stift versehen, so daß der Schalthebel auch fixiert ist.
Nun mit laaaanger Verlängerung und Kardangelenk an der Nuß die Klemmschelle des Schaltgestänges auf den Stumpf, der aus dem Getriebe schaut stecken und behutsam die 13 mm Mutter wieder andrehen. Behutsam, damit sich am Gestänge nicht allzuviel verdreht. Schaltgestänge müßte nun passen!! Evtl. leicht nachkorrigieren: Im übrigen herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Reparatur. Gruß Markus
 
Hi, Markus! Vieeeeelen Dank für deine schnelle Antwort! Ja, das werde ich dann morgen gleich mal versuchen, hört sich ja nicht allzu kompliziert an. Liebe Grüße, Marcus aus dem dauerregengeplagtem Hamburg
 
Saab 900ll Kupplung

Hallo zusammen!

@ Marcus!

Du hast das mit der Kupplung etwas "oberflächlich" beschrieben.

Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu weit hergeholt oder zu "einfach": Du weist schon, das wenn ein Auto aufgebockt ist, der Motor läuft und der Leerlauf (kein Gang eingelegt) ist sich trotzdem die Antriebsräder drehen...???? Das ist bei jedem Wagen so. Solltest du wirklich bei eingelegtem Gang den Motor starten, würde sich das durch starke Vibrationen und eine andere Geräuschkulisse sofort beim Starten bemerkbar machen.

Erst wenn du die Kupplung trittst, bleiben die Räder, so wie von dir beschrieben stehen.

Folgendes kannst du mal testen, bevor du wieder unnötig Arbeit investierst.
Handschuhe anziehen und im Leerlauf versuchen das drehende Rad festzuhalten. Sollte eigentlich ganz leicht zu schaffen sein. Aber diesen Test bitte VORSICHTIG machen!!!!

Wenn das nicht klappt, tja, dann hast du wohl doch ein Problem.
 
Tag, Allerseits! So, nun ist !er wieder zusammengebaut, mein geliebter 900 II 2.3! Modelljahr ´97, 145.000 km. Hatte in den letzten Wochen die Maschine komplett überholt; ursprünglich wegen Ausgleichswellenkettentrieb. Habe bei der Gelegenheit auch gleich die arg angegriffene Kurbelwelle neu einschleifen lassen und dem Wagen eine neue Kupplung spendiert. Details dazu könnt ihr in meinen zahllosen Beiträgen zu dieser Aktion lesen; weiter unten in dieser Rubrik. Heute sollte er eigentlich reanimiert werden; Motor sprang auch ohne Probleme an. Tja, eigentlich sollte ich nun Grund zur Freude haben, würde ich nicht einem ausgesprochen merkwürdigem Phänomen gegenüberstehen: Getriebe schaltet sich zwar hervorragend, die Kupplung ist butterweich jetzt, aber es ist kein Leerlauf mehr da! Ich muß erwähnen, daß der Wagen aufgebockt ist; die Maschine startete quasi mit eingelegtem Gang! Als ich die Kupplung trat, drehten sich die Antriebswellen mit Bremsscheiben nicht mehr, alles gut soweit. Aber ich bekomme überhaupt keinen Leerlauf mehr! Die Kupplung habe ich exakt nach Werkstatthandbuch (natürlich auch mit allem Anzugsmomenten) eingebaut...Kann hier dennoch die Ursache liegen? Wie gesagt, die Kupplung tritt sich jetzt richtig weich und mit sehr wenig Spiel. Oder muß das Schaltgestänge genauer justiert werden? Kennt sich jemand damit aus? Antwort wäre nett. Gruß, Marcus


Wie hast Du denn das Schaltgetriebe von der Schaltstange getrennt?
 
Hallo Marcus,

wenn Du nun keinen Leerlauf mehr hast, liegt es an der Einstellung des Schaltgestänges. Schaltgestänge vom Getriebe an der 13 mm Mutter lösen. (Schraubklemme) Oben auf dem Getriebe ist ein Loch (im Normalfall mit Kunststoffpfropfen zugesteckt) mit etwa 5 mm Durchmesser. Du mußt, wie auch immer Du es anstellst, im Getriebe in den vierten Gang kommen. Durch das erwähnte Loch sperrst Du den vierten Gang, indem Du einen 5 mm dicken Draht/Nagel/Metallstift o. ä. durch das besagte Loch einführst. Leichtes Ruckeln am getriebeseitigen freien Schaltgestänge erleichtert das Einführen.
Nun im Innnenraum die Schaltmanschette vom Schalthebel lösen. Diesen ebenfalls in die Stellung 4. Gang bringen. In Richtung Motor gesehen, mittig in der Schaltkulisse ist ebenfalls ein Loch. Auch dieses mit entsprechendem Stift versehen, so daß der Schalthebel auch fixiert ist.
Nun mit laaaanger Verlängerung und Kardangelenk an der Nuß die Klemmschelle des Schaltgestänges auf den Stumpf, der aus dem Getriebe schaut stecken und behutsam die 13 mm Mutter wieder andrehen. Behutsam, damit sich am Gestänge nicht allzuviel verdreht. Schaltgestänge müßte nun passen!! Evtl. leicht nachkorrigieren: Im übrigen herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Reparatur. Gruß Markus
Ich würde erst den 4. gang einlegen und danach die Mutter lösen!!!
 
@ turbo 9000: Wie ich das gemacht habe? Ganz einfach, ich habe den vierten Gang eingelegt, die 13er Mutter der Schelle gelöst und dann den Schalthebel nach vorn geschoben. So daß die Schaltstange ´rausflutschte. Wieso die Frage? Wie würdest du das machen? Ich gehe jedenfalls seit Jahren so vor. Gruß, Marcus
 
@ turbo 9000: Wie ich das gemacht habe? Ganz einfach, ich habe den vierten Gang eingelegt, die 13er Mutter der Schelle gelöst und dann den Schalthebel nach vorn geschoben. So daß die Schaltstange ´rausflutschte. Wieso die Frage? Wie würdest du das machen? Ich gehe jedenfalls seit Jahren so vor. Gruß, Marcus

Ist wohl nicht der richtige Weg.
Man trennt am Schalblock, dann verändert sich die Schalt-Lage nicht.
Jetzt mußt Du neu justieren.
Das komische ist, dass man meist Probleme hat die Gänge einzulegen und nicht den Leerlauf....
 
@ turbo 9000: Ich habe das mal ausprobiert; die Räder bzw. Bremsscheiben konnte ich problemlos festhalten. Die Justierung scheint wohl doch zu stimmen, aber wie das beim Fahren selbst ist, kann ich morgen erst berichten, denn ich erwarte noch eine neue Rohrschelle für die Verbindung Kat-Mittelrohr. Auch heute sprang die Maschine sofort an; etwa 10 min lang wurde erstmal eine Menge Kondenswasser abgeblasen, danach war alles so, wie es sein soll. Scheint ja alles in Ordnung zu sein. Gruß, Marcus
 
Saab 900ll Kupplung

Hallo zusammen!

@ Marcus!

Siehst du, manchmal ist die Lösung doch wunderbar einfach ;)
Ich drück schon mal die Daumen für deine Probefahrt.
 
@ turbo 9000: Ich habe das mal ausprobiert; die Räder bzw. Bremsscheiben konnte ich problemlos festhalten. Die Justierung scheint wohl doch zu stimmen, aber wie das beim Fahren selbst ist, kann ich morgen erst berichten, denn ich erwarte noch eine neue Rohrschelle für die Verbindung Kat-Mittelrohr. Auch heute sprang die Maschine sofort an; etwa 10 min lang wurde erstmal eine Menge Kondenswasser abgeblasen, danach war alles so, wie es sein soll. Scheint ja alles in Ordnung zu sein. Gruß, Marcus

Das ist dann ganz normal. Kondens auch.....
 
Konntest du denn beide Seiten auf einmal festhalten? Eine Seite reicht nicht, da greift dann das Differential. Ich würde ihn einfach mal runterlassen und durch die Gegend schieben...
 
Konntest du denn beide Seiten auf einmal festhalten? Eine Seite reicht nicht, da greift dann das Differential. Ich würde ihn einfach mal runterlassen und durch die Gegend schieben...

Über das Differential wirst DU kaum mit der Hand mal so eben ein Rad angehalten bekommen, an der Bremsscheibe noch weniger...
 
Mit dem Saab habe ich es noch nicht probiert, aber bei der Ente früher war das überhaupt kein Problem (am Rad zumindest)...
 
Mit dem Saab habe ich es noch nicht probiert, aber bei der Ente früher war das überhaupt kein Problem (am Rad zumindest)...

Nun probiert habe ich es auch noch nicht, denke aber, dass es vom Kraftaufwand etwas anders ausgelegt ist, als die Ente ;)
 
Räder drehen im Leerlauf

An stefan24v:
Mag sein, daß die Antriebsräder bei jedem aufgebocktem Auto im Leerlauf drehen. Bei mir tun sie es nicht. Sie haben keine Bewegungsenergie, weil keine Kraft durch ineinandergreifende Zahnräder im Getriebe übertragen wird, unabhängig von der Stellung der Kupplung. Leerlauf ist eben Leerlauf, es stehen im Getriebe keine Wellen und Zahnräder in Verbindung, die Kraft übetragen, deshalb drehen die Räder nicht, zumindest bei meinem Auto.
 
An stefan24v:
Mag sein, daß die Antriebsräder bei jedem aufgebocktem Auto im Leerlauf drehen. Bei mir tun sie es nicht. Sie haben keine Bewegungsenergie, weil keine Kraft durch ineinandergreifende Zahnräder im Getriebe übertragen wird, unabhängig von der Stellung der Kupplung. Leerlauf ist eben Leerlauf, es stehen im Getriebe keine Wellen und Zahnräder in Verbindung, die Kraft übetragen, deshalb drehen die Räder nicht, zumindest bei meinem Auto.

Bei hochgebocktem Wagen drehen die Räder im Leerlauf immer...
 
Lerrlauf beim Auto

Hallo zusammen!

@ Markus!

Keine Ahnung was bei dir dann nicht stimmt, bin kein Automechaniker.
Kleine Ergänzung: Es müssen natürlich alle Antriebsräder gleichzeitig aufgebockt sein, es reicht nicht, nur eine Seite aufzubocken.
 
Saabi lebt wieder!!!

Tag, allerseits! So, geschafft! Seit gestern macht mein 2.3 Sauger wieder Hamburgs Straßen unsicher! Bei 146.000 km beginnt nun sein neues Leben. Motor springt immer sofort an, und auch sämtliche Störgeräusche (mehr dazu in meinen anderen Beiträgen; weiter unten in dieser Rubrik) sind nun verschwunden!
Um auf das vor ein paar Tagen angesprochene Leerlauf-Problem zurückzukommen: Ist alles in Ordnung, meine Schaltgestänge-Justierung war schon richtig, Getriebe schaltet sich völlig normal.
Auch die neue Kupplung fühlt sich phantastisch an, geht butterweich jetzt! Da soll nochmal einer sagen, Seilzug-Kupplungen wären generell schwergängiger als hydraulische. Kann ich so nicht bestätigen. Als Vergleich ziehe ich hier vor allem den alten 900 heran, mit dem ich jahrelang (verschiedene Exemplare, 8V Sauger bis 16V Turbo) unterwegs gewesen bin: In den meisten Fällen war die (hydraulische) Kupplungsbetätigung wesentlich schwergängiger als meine jetzige! Nun besitze ich auch noch einen ´91er Honda Concerto mit Seilzugkupplung, und die ist, obwohl nicht mehr die neueste, sehr leichtgängig. Soviel dazu.
So, jetzt wo ich wieder auf vorzeigbare Weise unterwegs bin, kann ich nun den Honda (mal abgesehen von seiner Zuverlässigkeit: elende Mistkarre!)fertigmachen und verkaufen.
Ich wünsche Euch allen ein schönes Rest-Wochenende!
Gruß, Marcus
 
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