Wie problematisch sind beim XWD unterschiedliche Räder-Abroll-Umfänge?

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SAAB
9-3 III
Baujahr
2008
Turbo
T...Turbolinchen
Hej,

die Frage stelle ich aus gegebenem Anlass: Vorn und hinten sind beim 2,8 Turbo XWD zwar gleiche Reifengrößen
gegeben (235/45-18), aber die Vorder-Räder haben 4-5 mm Profil und die hinteren haben 7,5 mm.

Das könnte man mit Luftdruck-Variationen sicher ziemlich ausgleichen, aber --

---die vorderen Pirelli P Zero Nero sind im Vergleich zu den hinteren Cont-sportkontakt deutlich kleiner.

---es ist eine Messung gelungen: Vorn 12,3 cm --hinten 13,5 cm. Vom Durchmesser her sind es dann schon
2,4 cm und vom Umfang her halt 7,5 cm.

Gemerkt habe ich bei hoher Geschwindigkeit, dass aus dem Bereich des Unterbodens/Kardan ein mächtiges wellenartiges Brummen entstand. Vom Gefühl her war es auch so, dass mächtige Motor-Kräfte dadurch verloren gingen. Nach meinem Verständnis müssen im Bereich des Allrad-Antriebes irgendwo erhebliche "Reibungsverluste" vorhanden sein.


Erste Tat von heute: 4 neue Reifen bestellt.
Für reine Fronttriebler sind die bisherigen 235/45-18 Y 98 XL zu verkaufen. Dies nur nebenbei.
 
Weiß niemand etwas :confused:
 
Weiß niemand etwas :confused:
Auch Google kann keine eindeutige Erklärung liefern, liest man in Foren von VW/Audi (alle mit Haldex) so sind unterschiedliche Raddurchmesser unkritisch, beim Opel Insignia hört man öfter von Defekten am Hinterachsdifferential und der Haldex-Kupplung selbst. Grundsätzlich liefert die Kupplung aber nur Kraft an die HA, wenn an der VA Drehzahlunterschiede bestehen. Da im Saab der Allrad auch aufwendig elektronisch gesteuert wird, würde ich beim Freundlichen den Fehlerspeicher auslesen, evtl. kann auch da das Problem liegen. Gruß Joschy
 
Drezahlunterschied entsteht aber auch durch unterschiedlich abgefahrerene Reifen.
Inwifern das stören kann weiss ich nicht, aber ich würde es nicht ausprobieren. :)
 
Drezahlunterschied entsteht aber auch durch unterschiedlich abgefahrerene Reifen.

Die Haldexkupplung greift ein, wenn an der VA Drehzahlunterschiede entstehen, sprich ein Vorderrad durchdreht, so unterschiedlich fahren sich die Reifen auf einer Achse nicht ab. Es gibt auch Allradfahrzeuge mit unterschiedlichen Reifengrößen an VA und HA. Beim Mercedes gab es z.B. Probleme bei Wechsel von Sommer auf Winterbereifung, da mußte dann das ESP resetet werden. Deswegen ist ein elektronisches Problem nicht so abwegig, für mich sind das die Ansatzpunkte und nicht die Reifen.
Eventuell meldet der sich der Themenstarter mal zum neusten Stand der Dinge, wäre interessant da in einem anderen Thread noch von anderen Fahrdynamikproblemen des XWD berichtet wurde.

Gruß Joschy
 
Die Haldexkupplung greift ein, wenn an der VA Drehzahlunterschiede entstehen, sprich ein Vorderrad durchdreht, so unterschiedlich fahren sich die Reifen auf einer Achse nicht ab.
Gruß Joschy
Aber gleicht die Haldex nicht Drehzahlunterschiede zwischen Vorderachse und Hinterachse aus? Das ist doch eine Längssperre.

Hallo.

Durchdrehendes Rad bedeutet ja, es dreht sich schneller als die anderen. Darauf spricht der Allradantrieb an indem er einen Teil der Kraft auf die Räder der nicht durchdrehenden Achse leitet. Genau das passiert auch bei unterschiedlichem Abrollumfang, vorderes oder hinteres Achsgetriebe ist schneller, Allrad schaltet sich zu.

Vom Syncroantrieb weiß ich aus eigener Erfahrung, daß unterschiedlich abgefahrene Reifen Getriebeschäden verursachen. Dieses System ist aber nichtelektronisch und reagiert auf Unterschiede sehr sensibel. Der 4Motion mit Haldexkupplung scheint nicht ganz so empfindlich auf unterschiedliche Abrollumfänge zu reagieren, aber auch bei dem steht in der Bedienungsanleitung, "Abrollumfänge müssen gleich sein".

Ein geringer Unterschied in der Reifengröße ist aber unerheblich, ich habe an mehreren Stellen etwas von tolerablen 2mm Unterschied bei der Profiltiefe gelesen.

Manchesmal wir diskutiert, ob man nicht die kleinen und großen Räder über kreuz montieren kann, also je Achse ein Rad mit viel und eines mit wenig Profil. Die Differentiale müßten das eigentlich ausgleichen und die Achsantriebe müßten im Ergebnis gleich schnell laufen. Keine Ahnung, ob das stimmt, zur Beurteilung bin ich zu wenig Ingenieur.

Grüße
Ralf
 
Ich -als Themenersteller- bin eher einer, der solch spürbares Fehlverhalten bei deutlich hoher Geschwindigkeit der Mechanik und nicht der Elektronik zuordnet.

Deshalb sind 4 neue Reifen gekauft (4 Gleiche!) und werden dann aufmontiert. Dann werde ich sehen, besser: spüren.

Die Elektronik habe ich auch zu "bespielen" versucht, nämlich den OFF-Modus des ESP in den ON-Modus
zu versetzen. Das gelingt bei stehendem und ruhenden Fahrzeug nicht: ESP bleibt OFF. Probiert habe ich dies nach dem Handbuch fürs Auto.

Evtl soll das so oder aber es gibt sich im Fahrbetrieb oder aber ---es stimmt was nicht.

Wenn diesbezhüglich aber etwas nicht stimmt, kann ich beim besten Willen nicht erkennen, dass dies die Mechanik -wie oben beschrieben- derart beeinflusst.

- - - Aktualisiert - - -

....und in Erinnerung gerufen: Es geht hier nicht um minimale Abweichungen im Abroll-Umfang.
7,5 cm von 200 cm sind immerhin 3,7 %.

Das mal auf eine Höchst-Geschwindigkeitsfahrt auf der BAB über längere Zeit übertragen , bedeutet, dass
der Motor bei 5500 U/Min mit etwa 180 U/Min gegen den Radantrieb gegenan arbeiten muss, weil die
Räder VA-Abroll-Umfänge ungleich zu hinten sind.

Eine Erkenntnis am Rande: 235/45-18 von Pirelli sind nicht 235/45-18 von Continental. Der Conti ist deutlich höher. Ich hab´s zusätzlich versucht, dies durch Luft-Druck Variationen auszugleichen: Scheinbar nicht recht erfolgreich.
 
............und in Erinnerung gerufen: Es geht hier nicht um minimale Abweichungen im Abroll-Umfang.......
Das sehe ich auch so, 3,7% ist ziemlich viel.

.......Solange aber nur im Frontantrieb-Modus gefahren wird, sollte der Unterschied unerheblich sein, oder habe ich einen Denkfehler? Gruß Joschy
Sehe ich keinen Denkfehler, wenn man den Allradantrieb deaktivieren kann, ist in dem Zustand der Umfangsunterschied unerheblich.


Mir klingt das nach Dröhngeräusch des Reifenprofils oder auch nach einer Unwucht der Kardanwelle. die läuft nämlich auch im Frontantriebsmodus mit. Bin gespannt was mit den neuen Reifen ist.

Grüße
Ralf
 
Hej Freunde,

ein vorsichtiges erstes Zwischen-Fazit:

---4 neue Reifen sind montiert, in diesem Falle Pirelli PZero Nero GT 235/45-18 98Y
--- Fahrdauer etwa 20 km mit max. möglichen 120 km/h
--- Einschätzung: Dieses Sch.... wellenartige Brumm-Geräusch ist scheint nicht mehr vorhanden.
--- rein -vorerst- subjektiv läuft das Auto leichtfüßiger, etwa so, als wenn es sich nicht mehr selbst bremst.

Also bin ich´s vorläufig zufrieden....und habe einerseits durch Gefühl, auch durch "Erfahrung" und auch durch "Überlegen"
etwas beseitigt, was mir sonst sehr schnell die Freude am Saab XWD hätte nehmen können.
 
Wäre mal noch Interessant den Unterschied des Abrollumfangs gegen die neuen zu messen...
 
Wäre mal noch Interessant den Unterschied des Abrollumfangs gegen die neuen zu messen...

Nun, die abmontierten Reifen der beiden verschiedenen Hersteller (Pirelli und Continental) mit identischer Größe 235/45-18
habe ich nebeneinander gestellt und "meine objektive Frau" befragt, ob sie was sieht: Klar, der Pirellig ist kleiner als der Conti.

Und dieser Unterschied war nicht durch unterschiedliches Rest-Profil zu erklären (Pirelli etwa 5,5 mm/Conti aus DOT 10/12 7,2 mm), sondern durch "mehr". Und genau das hätte ich so nicht für möglich gehalten.
 
Metermass aus dem Nähkästchen ;)
Und dann nochmal gegen die neuen....
 
Heute mal ein -vorsichtiges- Ergebnis: Abroll-Unterschiede beim XWD von 5-7 % haben enorme Auswirkungen:
Das Auto wirkt manuell gehemmt + die Mechanik dröhnt, als habe sie was zu vermahlen + unstete deutliche ruckler während des Fahrbetriebes "treiben Schweißperlen auf die Stirn.

Nach 4 neuen Reifen gleicher Größe des gleichen Herstellers : nach hundert gefahrenen Kilometern bis etwa 140 km/h sind alle
Erscheinungen der beschriebenen Art verschwunden.:smile:
 
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