Was tun bei hartem Leder? Wer kann mir helfen?

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Ich habe ein Problem mit dem Leder meines 1998er 9-3, das ich bisher nicht lösen konnte. Weder Google, noch die Suchfunktion hier brachten hilfreiche Ergebnisse. Das Problem bei meinem Leder ist, dass es sehr hart geworden ist und ich es schon zugunsten der Lebensdauer wieder weicher haben möchte. Ein bißchen Patina stört mich nicht, aber das Leder soll halt alltagstauglich sein, die normale Belastung aushalten und dennoch halten.

Weil das bei anderen Autos/Lederausstattungen und auch bei den Möbeln im Wohnzimmer beste Ergebnisse brachte, hatte ich im Sommer schon versucht, das Leder mittels effax Lederbalsam wieder weicher zu machen, hatte damit aber keinen Erfolg. Obwohl das Lederbalsam bei mehreren Behandlungen vollständig eingezogen ist, blieb die Oberfläche und letztlich das ganze Leder vergleichsweise hart.

Ich fürchte, dass bald die Oberfläche aufbrechen und abblättern könnte - das ist ja das, was man bei älteren, ungepflegten Lederausstattungen oft sieht und was meist schnell in Rissen im Leder endet.

Ich habe den Verdacht, dass das Leder früher mal mit einem verhärtenden Produkt behandelt worden sein könnte. Ich möchte gerne auf professionelle Hilfe zurückgreifen, um das Leder zu retten (noch sieht es gut aus), habe aber enge Budget-Grenzen. Das hat wie bei vielen Menschen in Deutschland mit Corona und der unsicheren beruflichen Lage zu tun, aber ich möchte trotzdem oder gerade deshalb das Auto gerne bestmöglich erhalten. Das bisher reine Sommerauto hat nach 22 Jahren eine lohnende Substanz und soll zum Oldtimer reifen, nicht als schnöder Gebrauchtwagen aufgebraucht werden.

Ich brauche also Hilfe, die a.) bezahlbar und b.) kompetent ist. Ich komme aus der Voreifel, daher nützen mir Fachleute aus Bayern oder Schleswig-Holstein nur, wenn sie mir richtig gute Selbermacher-Tipps geben können. Weil das Anfassen des Leders für einen Profi sicher aussagekräftiger als die tollste Beschreibung sein dürfte, wären wohl Fachleute oder erfahrene Praktiker oder Selbermacher aus der Region zwischen Aachen, Düsseldorf, Köln, Bonn und natürlich der nördlichen Eifel die bessere Wahl. Ich würde natürlich auch in die grenznahen Niederlande oder nach Belgien fahren.

Übrigens kommt beides in Frage: Ein Helfer bringt mir gegen eine entsprechende Gegenleistung das Leder in Ordnung oder mir sagt einer, wie ich erfolgreich vorgehen kann. Die 08/15-Lösungen scheinen aber nicht zu helfen, denn sonst hätte das bewährte effax Lederbalsam eine bessere Wirkung gehabt.

Stichwort Corona: Ich habe ein stark erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf und achte deshalb sehr auf Selbstverständlichkeiten wie Abstand, Hygiene etc., um mich und andere nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger erwarte ich von den Leuten, mit denen ich zu tun habe. Angesichts der augenblicklichen Lage (Corona und das Wetter betreffend!) wird ein persönliches Treffen eher in einigen Wochen und nicht in einigen Tagen sinnvoll sein.


Gruß Michael
 
Wenn der Lederbalsam immer schnell einzieht, dann scheint da Bedarf nach mehr zu bestehen:-)

Ansonsten das Lederzentrum bei Göttingen kennst Du?
Sollte die Homepage nicht auskunftsfreudig genug sein, vielleicht einfach mal anrufen, die sind eigentlich sehr nett und auskunftsfreudig.
 
Neben einem guten Lederöl (Effax ist übrigens völlig o.k. ) ist in erste Linie viel Zeit und Geduld notwendig um altes (und meist ungepflegtes) Leder wieder aufzufrischen.
D.h. falls Du es nicht selbst erledigen willst oder kannst, solltest Du den Wagen (oder die Sitze) für zumindest einige Tage entbehren können.

Trotzdem wirst Du Jahre der Vernachlässigung natürlich nicht vollständig aufholen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du brauchst ein ordentliches dickes Lederfett und mehrere Durchgänge, zwischendurch einwirken lassen, ein warmer Raum und Geduld hilft ungemein
 
Elephant Lederfett ist ganz gut finde ich. Habe es bisher aber nur an Lederriemen (Hauben-Zusatzverschluß Rallye-96) und Lederlenkrädern verwendet. Da funzt das echt super.

Ansonsten setzte ich bei Sitzen auf die Produkte vom Lederzentrum. Je nach Zustand braucht es halt einige Durchgänge und Geduld.
 
Ich habe so einen Satz Aero Sitze (9000er) wieder einigermaßen hinbekommen.

Aber dafür müssen die Sitze ausgebaut werden. Denn nach einer Vorbehandlung muss das Produkt, welches ich verwendet habe lange einwirken.

Ich habe das eine Woche einwirken lassen (in einem warmen Raum).

Aber ab einem bestimmten Grad der Aushärtung kann man auch keine Wunder erwarten..

In eingebautem Zustand (bei den Temperaturen) ist das hoffnungslos.
 
Elephant Lederfett ist fürs finish und die regelmässige Pflege sehr gut zu gebrauchen, vorher braucht es aber Öl.
 
Aber ab einem bestimmten Grad der Aushärtung kann man auch keine Wunder erwarten..

In eingebautem Zustand (bei den Temperaturen) ist das hoffnungslos.
Ich hatte es bei offenem Verdeck in der Sonne bei Temperaturen von durchgängig über 30°C probiert. Und das über Tage, d. h. ich habe immer wieder neue Schichten aufgetragen und erst mit der nächsten begonnen, nachdem alles eingezogen war. Pro Sitz vorne waren das gut und gerne zwischen 75 und 100 ml effax Lederbalsam, das ja hauptsächlich aus Wachs und Öl besteht. Wenn es zu kühl verarbeitet wird, wird das Wachs zu hart und zieht gar nicht ein. Im Sommer war das Zeugs aber fast wie Wasser, das Wachs war komplett flüssig und damit das gesamte Lederbalsam. Nach meinen Erfahrungen mit dem Leder anderer Autos, den Möbeln im Wohnzimmer und Motorradlederbekleidung waren die Verarbeitungsbedingungen wirklich sehr gut. Ich habe den Verdacht, dass das Leder mal mit ungeeignetem Material behandelt wurde.


Gruß Michael
 
Dann ist es evtl. auch nicht mehr zu retten...
 
Das wäre richtig übel. Besonders weil die Oberfläche noch wirklich gut aussieht. Das Leder und damit der ganze Sitz ist aber fest bis hart.


Gruß Michael
 
Das wäre richtig übel. Besonders weil die Oberfläche noch wirklich gut aussieht. Das Leder und damit der ganze Sitz ist aber fest bis hart.


Gruß Michael
Sitz abziehen und im "Faulpelz" baden...
 
Nach Faulpelz mußte ich googeln, ich nehme an, Du meinst so etwas: Equifix Faulpelz Lederpflege. Klingt gar nicht verkehrt. Das Mittel wird sicher noch dünnflüssiger sein und könnte sich in den Lederfasern besser verteilen. Den Sitz abziehen möchte ich aber nicht, ich habe Angst da evtl. selber Risse zu verursachen. Wenn ein Profi etwa der Meinung sein sollte, das Leder könne z. B. nur von der nicht lackierten/gefärbten Innenseite noch zu retten sein, dann möchte ich das schon lieber einem (hoffentlich bezahlbaren) Sattler überlassen.


Gruß Michael
 
Das muss schon eine zeitlang in den Zeug liegen. Danach mit Glycerin Seife auswaschen und dann ein vernünftiges Pflegemittel aufbringen
 
Ganz gleich mit welchem Mittel Du arbeiten wirst, wichtig ist daß das Leder nicht zu sehr gesättigt wird. Soll heißen, lieber mehrere Durchgänge mit normalen Mittelauftrag statt wenige Durchgänge mit zu viel Pflegemittel. Geduld und Zeit sind hilfreich... :rolleyes:
 
Bei einem meiner Wagen war das Leder auch ziemlich hart. Andere Stellen bedurften der Farbauffrischung. Also ein Set beim Lederzentrum geholt. Bei dem Schritt mit dem Renigungsbenzin kam das ganze Elend zum Vorschein. Da hatte jemand die Sitze mit etwas behandelt was jetzt richtig klebrig wurde. Mit Montagereiniger und richtig viel schrubben ging das Zeug runter. Dank der Lederfarbe usw. sind die Sitze jetzt wieder ansehnlich. Einen Arbeitstag habe ich reingesteckt.
 
Bei einem meiner Wagen war das Leder auch ziemlich hart. Andere Stellen bedurften der Farbauffrischung. Also ein Set beim Lederzentrum geholt. Bei dem Schritt mit dem Renigungsbenzin kam das ganze Elend zum Vorschein. Da hatte jemand die Sitze mit etwas behandelt was jetzt richtig klebrig wurde. Mit Montagereiniger und richtig viel schrubben ging das Zeug runter. Dank der Lederfarbe usw. sind die Sitze jetzt wieder ansehnlich. Einen Arbeitstag habe ich reingesteckt.

Du hast Leder mit Reinigungsbenzin und Montagereiniger gesäubert? Das würde ich mir nicht trauen. Hätte nicht gedacht, dass das Lader das ohne größere Schäden übersteht.
 
Wenn das Leder der hinteren Kopfstützen beim 900er CC auf der hinteren Seite (brett-)hart sind, führe ich das auf zu lange und heftige Sonneneinstrahlung über die Jahre zurück in Kombination mit einer mangelnden Pflege. Liege ich da richtig? Zur Erläuterung: Mein Auto kommt ursprünglich aus Spanien.

Habe schon alle genannten Mittelchen probiert da tut sich gar nix. Auf der Vorderseite und unten, wo keine Sonne drankommt ist alles gut. Ich wäre auch dankbar, wenn da schon mal jemand Erfolg hatte und darüber berichten würde.
 
Hätte ich auch nicht gedacht. Das Reinigungsbenzin hat mir das Lederzentrum mitgegeben. Nachdem das was auch immer nur noch eine klebrige Schicht war, hatte ich nichts zu verlieren. Man muss das Leder halt anschließend gut behandeln.
 
Ich habe mal den Tipp bekommen , mit Melkfett das Leder zu behandeln . Hatte mir ein älterer Herr mit seinen DKW Cabrio dann auch dort gezeigt . Sah echt sehr gut aus und seither mache ich das auch .
 
Ja, das habe ich auch schon benutzt, aber "nur" für Motorradkleidung. Ist aber definitiv eine Empfehlung, um weiches Leder zu pflegen. Nur muss das Leder halt noch weich sein und das ist meines nicht.


Gruß Michael
 
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