Moin Griffin,
Du schreibst: Du hast alle Ventile am Vergaser Überprüft. Auch die Einstellung des Schwimmernadelventils? Wenn Du schon mal dabei bist, kannst Du das gleich mit kontrollieren... ;) Der Kraftstoffstand in der Schwimmerkammer ist dann richtig, wenn bei abgenommenem Schwimmergehäuse und umgedreht liegendem Vergaser der höchste Punkt der beiden Kunststoffschwimmer 16...17mm über der Dichtungsebene der Schwimmerkammer (gemessen ohne die Dichtung!) liegt Auch das Schwimmernadelventil würde ich mal prüfen, ob es richtig schließt. Ich glaube mich zu erinnern, daß es wenn man es herausschraubt hinten noch einen Filter dran hat, den man vorsichtig reinigen kann, wenn man das Ventil nicht ersetzen will...
zu den beiden Punkten, die KGB schon angesprochen hat:
Natürlich, die große Membrane des Vergasers direkt unter dem Unterdruckkammerdeckel ist ein typisches Verschleißteil, wie KGB schon schreibt... Aber ich gehe mal davon aus, daß Du Dir die gleich als erstes angeguckt hast :) sie muß sehr flexibel sein, darf natürlich keine Riße oder (Mini-)Perforationen haben aber auch nicht verhärtet oder aufgequollen sein (letzteres merkt man daran, daß sie nicht mehr exakt in ihre Führungsnut paßt...) sonst läuft der Motor nicht wirklich gut. Achtung beim Wiedereinbau: sie hat auf einer Seite eine Nase, die muß in die entsprechende Aussparung des Vergasergehäuses zu liegen kommen.
Und dann war da bei mir noch: Das ständig auf ominöse Weise verschwindende Öl im Dämpfer... Trotz neuer Membrane. Die örtlichen SAAB-Werkstätten waren mit dieser Sache wohl überfordert, weshalb ich jahrelang schier endlose Ölmengen für den Kolbendämpfer hineingeschüttet habe. Man sagte mir, da sei keine Dichtung, man müsse deswegen den ganzen Vergaser austauschen (mit entsprechenden Kosten, versteht sich!) weil auch der Kolben nicht einzeln zu haben sei... Nachdem ich kürzlich bei einem Freund einen Blick in das entsprechende Werkstatthandbuch werfen konnte, weiß ich, daß es nicht weiter schwierig ist, man muß nur einen O-Ring an der Vergasernadel-Einstellschraube im Kolbenboden auswechseln. Wenn Du das Problem mit dem verschwindenden Öl auch hast, schrei(b) bescheid, dann poste ich Dir beim nächsten mal, wie der Wechsel des betreffenden O-Rings gemacht wird.
Bei diesem Vergaser (ab Baujahr 81 glaube ich) ist -- im Gegensatz zu der alten Bauform von 1979, wo die Einstellung durch Heben/Senken des ganzen Düsenstockes durch eine Schraube unterhalb der Schwimmerkammer realisiert war -- keine nennenswerte Veränderung im Laufverhalten des Motors beim verdrehen der Nadel-Einstellschraube erkennbar. Lediglich der CO-Wert kann damit in engen Grenzen beeinflußt werden. Grundeinstellung: mit dem Einstellwerkzeug im Urzeigersinn drehen, bis ein Widerstand spürbar wird (Nadel ist dann ganz oben) Dann die Schraube einundeinhalb Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn drehen. Der Kolbenrand darf dabei nicht bewegt werden, damit die Membrane nicht beschädigt wird, also vorsichtig gegenhalten. Mit dem CO-Tester wird dann hinterher nurnoch die Feinabstimmung gemacht. Hast Du mehr als 4,5% CO, kann das u.a. auch an Motorölverdünnung durch Kraftstoff liegen... dann ist erstmal Ölwechsel angesagt ;)
Wenn's nicht daran leigt und auch die Membrane OK ist, und auch der Kraftstoffstand in der Schwimmerkammer korrekt ist und alle sonstigen Ventile (Kaltstart, Thermo etc.) geprüft sind, kann auch noch eine aufgeriebene Nadeldüse und/oder verformte/verschlissene/an der Spitze abgebrochene Nadel für zu viel CO bzw. schlechten Lauf verantwortlich sein... Die Einvergaser-Version müßte lt. Handbuch auf 1,75 +/- 0,25 % eingestellt werden, und die Doppelvergaseranlage, die ich drin habe, sollte 1,0 +/- 0,25% schaffen.
Grüße
Ron
P.S.: Vorsicht beim Putzen: Die große Membrane vertägt keine Lösungsmittel...