Wann ist warm warm?

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SAAB
9-3 I
Baujahr
1999
Turbo
FPT
Ich bin stolzer Besitzer eine Öl-Temp.-Anzeige, damit ich meinen Motor erst belaste, wenn er es auch abkann.

Für mich stellt sich die Frage, ob ich dieses bislang richtig gesehen habe, vielleicht kann mir jemand mit mehr technischen Verständnis weiterhelfen.

Bislang bin ich wie folgt ver"fahren":

bis 50° (unteres Ende der Skala): max. 2.500 U/min., max. halbes Gas
bis 70°: max. 3.000 U/min., max. halbes Gas
ab 75°: normale fahrt

Ist das hinreichend vorsichtig, oder vllt. schon übervorsichtig (wodurch ja die Aufwärmphase des Motors unnötig verlängert würde)?

Die "normal" Temperatur bei normaler Autobahn- oder Landstraßenfahrt beträgt übrigens 80-90° (je nach Außentemperatur).
 
ab 15-20 km isser warm!
(Konsens aus diversen Auto-Foren)

Am Anfang etwas höher drehen (wg. Ölpumpe:direkt von der Kurbelwelle angebtrieben), dann passt das schon. . .
 
ab 15-20 km isser warm!
(Konsens aus diversen Auto-Foren)
Genau um solche pi-mal-daumen-Weisheiten (nicht böse gemeint) auszuschalten hatte ich mir eigentlich den Öl-Temp.-Messer besorgt.

Nach meinem Verständnis (was nicht richtig sein muss), geht es darum, bei welcher Temperatur das Öl eine so geringe Viskosität hat, dass eine gute Schmierung gewährleistet ist. Das ist (denke ich) worum es beim Warmfahren geht.

Achja. Wie viel höher ich drehen kann, wüßte ich auch gerne :smile:
 
Also ich drehe im kalten Zustand nie unter 2000 U/min aber nicht über 3000 U/min...
zu hohe Drehzahlen sind bei kaltem Motor meiner Meinung nach nicht gut für die Lager (aufgrund mangelnder Schmieren bei kaltem Öl)
 
3000 U/min ist für mich auch ne Obergrenze für die ersten Kilometer. Sobald die Wassertemperaturanzeige in der Mitte ist, warte ich noch 5 Kilometer und gehe dann über 3000 U/min, aber auch nicht gleich auf 5500 hoch ...

Auf einen Öltempanzeiger habe ich auf Anraten verzichtet (ebenso auf eine Öldruckanzeige, die man ja auch entsprechend interpretieren kann), da der Fahrtwind und die Außentemperatur ja auch ne Rolle spielen und die Anzeige beeinflussen.

Ebenfalls schon ausdiskutiert: Kaltfahren - nicht im Leerlauf, sondern bei geringen Drehzahlen (2500 U/min wäre meine Hausnummer), zum Beispiel bei der Parkplatzsuche oder auf der Fahrt von der BAB nach Hause

Gruß,
Volker
 
Wie ist das gemeint? Fahrtwind und Außentemperatur beeinflussen zwar die Öltemperatur und auf diesem Umweg die Anzeige, können aber die Anzeige direkt nicht beeinflussen. Wie soll das gehen? Da hat wohl ein "Experte" gesprochen.
Wieso der Öldruck interpretierbar ist, ist auch nicht zu verstehen. Wenn Saab beim 901 mindestens 2,7 bar bei 2000/min und 80 Grad Öltemperatur vorschreibt, ist das doch nur dahingehend zu "interpretieren", dass 2,5 zu wenig und 3,0 ausreichend ist. 50,00 Euro in der Tasche sind 50,00 Euro, da kann man auch nicht interpretieren, ob es 48,00 oder 52,00 sind.
Ich habe jedenfalls Öltemperatur- und Öldruckanzeige in meinen 901 eingebaut und halte das bei etwa 200.000 km auch zur Überwachung des Motors für angebracht.
DanSaab
 
Wieso der Öldruck interpretierbar ist, ist auch nicht zu verstehen.
Schau Dir mal Deinen Öldruck jeweils bei Leerlauf und den von Dir genannten 2T bei kaltem Motor und bei 80°C Öltemp an. Du sieht's dann schon ...
 
Im Leerlauf knapp 2 bar, bei 3.000/min ca. 3,3 bar. Also alles in Ordnung. Der Druck bei 2.000/min und kaltem Motor ist natürlich höher als bei warmem Motor, denn das Öl da noch ist dickflüssiger. Das hat wohl eher mit Physik als mit Interpretation zu tun. Die Ölpumpe arbeitet mechanisch, ungeregelt und drehzahlabhängig und baut folglich bei dickflüssigem Öl einen höheren Druck auf als bei dünnflüssigem, ebenso bei höherer Drehzahl gegenüber niedrigerer Drehzahl.
Entscheidend sind aber doch die Referenz-Parameter von Saab: 2.000/min, Öltemperatur 80 Grad, Druck mindestens 2,7 bar. Wenn diese Referenzwerte gegeben sind und das Öl die vorgeschriebene Viskosität hat, kann man davon ausgehen, dass der Öldruck auch in den anderen Drehzahl- und Temperaturbereichen den Vorgaben entspricht. In diesem Zusammenhang sind Sprünge in der Physik nicht zu erwarten.
DanSaab
 
Da sind wir doch aber völlig einer Meinung ...
Denn eben die Physik erlaubt ja aus dem Druck, z.B. bei einer bestimmten Drehzahl, Rückschlüsse auf die Öltemperatur. Der Begriff 'Interpretation' war wohl nur etwas ungünstig gewählt.
 
Dann passt ja alles. Über solche Dinge kann man ja wirklich nicht streiten, weil sie naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten unterliegen, die man besser anerkennt. Sonst gibt es einen Nobelpreis oder das Irrenhaus.
DanSaab
 
Dann passt ja alles. Über solche Dinge kann man ja wirklich nicht streiten, weil sie naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten unterliegen, die man besser anerkennt. Sonst gibt es einen Nobelpreis oder das Irrenhaus.
DanSaab

...ich möchte nicht wissen, wieviele naturwissenschaftler, die einen nobelpreis erhalten haben, nur haarscharf am irrenhaus vorbeigeschrammt sind...:rolleyes:
 
Zur Drehzahl: Auch in der Betriebsanleitung (vom 900) steht, dass man kalt nicht über 3000 gehen sollte. Und "halbes Gas" stimmt insofern auch, weil man so hoch nicht mit hoher Last drehen sollte, solange der Motor nicht warm ist. Das werd ich nun nicht genau theoretisch untermauern, denn viel weiß ich davon nicht! Ich geh da rein nach Gefühl, ob es dem Motor noch "angenehm" ist, was er da ziehen soll. Wenns natürlich direkt nach dem Start nur steil bergauf geht, wo man nicht anders als Volllast fahren kann, ist das natürlich übel.
Ich meinte mit "höher drehen" auch nur "höher als bei warmem Motor". So heißts in der 900er-Betriebsanleitung auch als Schaltpunkt "40 kph, bei kaltem Motor 45".
 
Danke für die Rückmeldung. Allerdings ist die eigentlich interessante Frage noch ungeklärt.

Ab welcher Temperatur ist das Öl so dunnflüssig, dass eine gute Schmierung gewährleistet ist (fahre 0W-40)?

Kann es dafür - physikalisch gesehen - eine Antwort geben und ggf. wie lautet sie?

Als Laie würde ich sagen, dass die optimale Schmierung erreicht wird, sobald die Öltemperatur bei normaler Belastung nicht mehr ansteigt. Erst dann sollte man "Volllast" (i. S. v. Voll- bzw. nahezu Vollgas und bei Bedarf höheren Drehzahlen) fahren, oder?
 
mal so in den Raum geworfen: 80°C
Das sollte auch der Punkt sein, um den herum die Ölkühler (z.B. beim 9k) mit in den Kreislauf genommen werden.
 
Danke für die Antwort.

Das würde passen. Abhängig von der Außentemperatur steigt die Öl-Temperatur bei (genau) 80° nicht mehr an (bei höheren Temperaturen sind es (genau) 90°).
 
die 80° dürften stimmen-war zumindest bei meinem Mercedes so und bis diese Temperatur erreicht ist dauert es meistens länger als man denkt.
Hängt natürlich von vielen Parametern ab - 10-15km gemischter Fahrbetrieb ( 5x Ampelstopp 3km mit 30-50km/h; 3km/75-80km/h, 6-7km/um die 50km/h - dann bewegte er sich langsam gen 75-80. Auf der BAB müßte man ihn dann ziemlich scheuchen damit die Temp. hochging (ca. 5,5l/0W-40 waren drin)
 
Mit einer Verallgemeinerung muss man natürlich vorsichtig sein, da jede Fahrstrecke anders ist.

Auf dem Hinweg zur Arbeit (etwa 1 Kilometer innerorts (ländlich), dabei ausparken aus Garage, dann BAB auf 120 begrenzt) braucht der Wagen etwa 10 Kilometer bis er 80° erreicht hat.

Auf dem Rückweg von der Arbeit (3,5 Kilometer innerorts (Großstadt), anschl. BAB, 120 begrenzt) braucht er ca. 11-12 Kilometer.

Bei einer Überlandfahrt können es auch mal 13 - 15 Kilometer sein.

Ist aber natürlich auch abhängig von der Außentemperatur.
 
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