Von einem anderen Stern...

Ich wage mal die Aussage: vor Aufkommen der Turbodiesel waren die Agrarbenze das Haltbarste, was es gab. Dank Mangel an Drehmoment und rustikaler Technik. Egal ob Automatic oder Schalter… Die Taxen wurden ohne Folgeschäden durchaus mal von spleenigen Nachtfahrern über 50km mit 120° bewegt, bis sie es geschnallt hatten. Passiert? Nüscht. Und der 300er Schalter ging tatsächlich mit dem ersten Auspuff in Rente :biggrin: Was nicht kalt wird, kann auch nicht rosten :smile:
 
Ich denke, man hat den Leuten solange eingeredet, dass Mercedes das Maß aller Dinge ist, bis es sehr viele glaubten. Sicher ist ein Mercedes ein gutes Auto, aber nur in der Art, wie bei Autotests Punkte addiert werden. Inzwischen denken ja offenbar viele Autokäufer, VW sei besser als der Rest der Welt. Die Werbung und die Presse versuchen die Menschheit zu manipulieren. Dabei bringen Vergleiche ohnehin nur Durchschnittswerte, ohne auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des einzelnen Autofahrers einzugehen. Es wird jeder seine Prioritäten setzen. Der eine mag Komfort, der andere hat ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis, es gibt Leute, die Fahrleistungen und Fahreigenschaften über den Komfort stellen usw.

Vergleicht man einzelne Eigenschaften, dann ist Mercedes nicht automatisch Klassenbester und auch sonst kaum einer wird in allen Disziplinen alle anderen schlagen. Aber einige Firmen haben es geschafft, sich ein Image der Überlegenheit aufzubauen, während andere durch eigene Schuld ein Negativimage verpasst bekamen. Wenn in den Köpfen der Leute erst mal so was wie "die rosten schon im Prospekt" drin verankert ist, könnte ein solcher Hersteller schon lange in Sachen Rostschutz Klassenbester sein, es wird nicht anerkannt. Bei Mercedes habe ich oft gehört: "Wer hat denn das Auto erfunden?" Na und? Wer hat sich dann über Jahrzehnte auf den Lorbeeren ausgeruht?
 
Naja, an die Verarbeitungsqualität eines w123 und w126 kam zu deren Zeit nichts anderes heran. Natürlich waren die Autos teilweise sehr konservativ konstruiert und andere schneller oder sparsamer, aber das Gesamtpaket "rollende Burg" war zu der Zeit einfach konkurrenzlos.

Ein 900 oder auch 3er und 7er Volvos sind zu ähnlichen Laufleistungen fähig, aber im Detail wirken sie dagegen billig. Vergleiche einfach mal die Plastikwüse eines 7er Volvos mit einer w123-Drittserie. Natürlich ist da auch viel Plastik, aber es fühlt sich anders an und sieht besser aus... Oder man schaue einfach mal auf die Türschlösser. Doch, das Türschloß faßt das eigentlich ganz gut zusammen. So einen Aufwand für ein Detail hat davor und danach kaum ein Hersteller mehr getrieben...
 
Ich versuche da schon zu differenzieren, und zwar nicht nur zwischen Marken, sondern auch zwischen Modellen und Baujahren. Das ist ja das schöne, wenn man alte Autos kauft, man kauft eben gerade nicht die Katze im Sack. Nach 10 Jahren oder mehr gibt es Langzeiterfahrungen zu einem bestimmten Modell und Modelljahr, und einem ehrlichen Youngtimer sieht man eben auch an, wie er sein bisheriges Leben weggesteckt hat.

Also nein, Mercedes ist für mich nicht grundsätzlich gut (eher im Gegenteil :biggrin: ), aber die Kombination Über-W124 mit W140-Motor mag ich gerne... :smile:
 
Ich versuche da schon zu differenzieren, und zwar nicht nur zwischen Marken, sondern auch zwischen Modellen und Baujahren. Das ist ja das schöne, wenn man alte Autos kauft, man kauft eben gerade nicht die Katze im Sack. Nach 10 Jahren oder mehr gibt es Langzeiterfahrungen zu einem bestimmten Modell und Modelljahr, und einem ehrlichen Youngtimer sieht man eben auch an, wie er sein bisheriges Leben weggesteckt hat.

Also nein, Mercedes ist für mich nicht grundsätzlich gut (eher im Gegenteil :biggrin: ), aber die Kombination Über-W124 mit W140-Motor mag ich gerne... :smile:

Genauso denke ich auch. Zunächst muss man sein persönliches Lastenheft zusammenstellen. Worauf lege ich wirklich wert, was ist eher zweitrangig. Überspitzt formuliert: Ein Porsche 911 - Liebhaber wird wohl kaum die Ladekapazität eines Volvo Kombi verlangen und ein Ferrari-Fahrer sich nicht am Benzinverbrauch stören. Deshalb gibt es auch nicht das perfekte Auto à la eierlegende Wollmilchsau. Das wäre nämlich ein Lkw-Cabrio mit dem Komfort eines Rolls Royce und Fahrleistungen eines Supersportwagens.

Ein Journalist sagte mir mal, dass fast alle den Fehler machen, Autos zu suchen, die alles können und das noch überdurchschnittlich gut. Dabei kann es sich finanziell sogar rechnen, wenn man einen sehr "vernünftigen" und praktischen Familienkombi für den Alltag kauft, meinetwegen auch gut motorisiert, aber für das Hobby zusätzlich ein Cabrio, einen Sportwagen oder auch Oldtimer. Wenn man das Vernunftsauto im höheren Segment als guten Gebrauchten kauft, ist es deutlich günstiger als kleinere als Neuwagen und der Wertverlust (der von vielen irgendwie verdrängt wird) ist auch nicht mehr der Rede wert. Zudem ist ein großer Gebrauchter oft qualitativ besser und meistens viel besser ausgestattet als die kleineren Sparautos.

Ich könnte mir z.B. einen Crossfire vorstellen. Mercedes-Technik, aber trotzdem ein relativ seltenes Auto. Ein Mercedes-Händler ist nur 500 m entfernt und er würde das Auto warten. Macht natürlich nicht jeder, aber wenn man vorher fragt ... Das wäre so ein Spassauto und der 9k ein Spassauto mit sehr viel Nutzwert. Was mir aber fehlt: Ich habe 1 Garage und zwei Autos, wenigstens noch eine wäre Voraussetzung.

Wie man sieht, beurteile ich nicht streng nach Marke, sondern ganz individuell nach Modell. Nur habe ich damals den 300 E probegefahren und war enttäuscht. Mein deutlich älterer BMW 2800 war dem in allem, was mir wichtig ist, überlegen. Also habe ich den BMW noch 100.000 km weiter gefahren - null Probleme.
 
Ich habe halt das Glück, dass ich Spaß an alltagstauglichen Autos habe... :smile: ich habe Freude an Variabilität und Komfort kombiniert mit guten Fahrleistungen, mit denen man immer souverän unterwegs sein kann.
 
Ich bevorzuge Autos, die polarisieren und nicht gerade an jeder Ecke stehen. Im Bekanntenkreis gibt es ein schwarzes Crossfire Cabrio und in meinen Augen erfüllt es schon diese Vorgaben. Jedenfalls viel besser als der Mercedes, der zu der Zeit Organspender war.
 
Den ersten SLK finde ich auch etwas... beliebig.
 
Ok, bin kein Mercedes-Freak. Kann auch ein geschlossenes Klappdach sein. Erkennt man nicht unbedingt beim flüchtigen Hinsehen. Ändert nichts daran, dass das geschlossene Dach irgendwie nicht zur Karosserieform gehört, zumindest unharmonisch wirkt.
 
Hm, so sind die Geschmäcker verschieden. Der Ur-SLK ist meiner Ansicht nach einer der ganz wenigen Wagen mit Blech-Klappdach, wo sich das Ding harmonisch in die Linienführung einfügt. Ganz schlimm ist das Blechverdeck bei Viersitzern.
 
Selbst mit V8 kann man einen zivilen Verbrauch erfahren. Für 704 km 60.77 l nachgetankt, von Lux nach Nord-Italien. Das bedeutet mit seinem 90 l Tank mehr als 1000 km, das sind Diesel-reichweiten... :smile:
 
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