Unerklärliche Selbstverstellung der hinteren Bremssättel

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SAAB
9000 II
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LPT
Liebe Kollegen,

Ich habe etwas sehr mysteriöses an meinem 9000er: Ich habe die beiden hinteren Bremssättel tauschen müssen. Mit den neuen Sätteln (eigentlich neu recyclten) lockern sich nun die Inbus-Einstellschrauben für die Handbremse in den Sätteln immer wieder von selbst - und zwar massiv. Einmal passiert es am linken Sattel, dann am rechten. Ich muss schon das 3. Mal nachstellen (mehrere Umdrehungen!).

Ich stelle immer genau nach Haynes ein: reindrehen bis Anschlag, dann so lange lösen bis die Bremsen nicht mehr schleifen. Dann Handbremsseil vorne am handbremshebel so spannen, dass hinten 1mm Spiel zwischen dem Hebelchen und dem Endanschlag ist. Dann kann ich den Handbremshebel ca. 5 Rasten ziehen und die Handbremse zieht auch links und rechts korrekt.

Die Einstellschrauben gehen eigentlich ziemlich leicht zu drehen und ich wundere mich eh, dass die nicht irgendwie gesichert werden?

Weiß jemand was da faul ist?

Grüße,

Günther
 
Die Verschluss-bzw Sicherungsschraube (SW 14) am Sattel hast Du wieder reingeschraubt...?
Und: Am Hanbbremshebel muss nichts eingestellt werden.
 
Der überholte Sattel taugt nichts, die Schraube ist selbsthemmend und darf sich nicht verstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann Handbremsseil vorne am handbremshebel so spannen, dass hinten 1mm Spiel zwischen dem Hebelchen und dem Endanschlag ist. Dann kann ich den Handbremshebel ca. 5 Rasten ziehen und die Handbremse zieht auch links und rechts korrekt.
Am Hanbbremshebel muss nichts eingestellt werden.
Kann mich Klaus nur anschließen: das Nachstellen vorn am Seil ist unnötig bzw. kontraproduktiv. So wie von dir beschrieben (Spiel zw. Hebel und Anschlag) kann die Selbstnachstellung nicht mehr selbst nachstellen, das musst du dann machen.
Unabhängig davon geht die kleine Schraube nach meiner Erinnerung nicht leicht, eher wie wenn man in Gummi schrauben würde...

Grüße steini
 
... Spiel zwischen dem Hebelchen und dem Endanschlag ...
... kann die Selbstnachstellung nicht mehr selbst nachstellen...

Hätte ich mich jetzt ohne Weiteres angeschlossen und gesagt:
Der Hebel muss sich ungehindert bis an den Anschlag zurückbewegen können.
Das Spiel von ca. 1 mm ist zwischen Hebel und Seilzug einzustellen, falls nötig.
So machte ich das bisher und hatte damit nie Probleme.

ABER im WHB steht es genau so, wie Gwaltinger es nach Haynes wohl richtig gemacht hat:

1713772995969.png
 
Schon klar, aber wie Du selbst schreibst klappt das in der Realität so wie regelmässig beschrieben.
Dass "überholte" oder Nachbau -Sättel ein lustiges Eigenleben entwickeln steht zudem auf einem anderen Blatt.

Beim ATE-Sattel ist die Achse des Handbremshebel übrigens mit eigener Lagerschale versehen (!), die Nachbau-Sättel sind nur über die Bohrung im Gussteil gelagert.
 
Danke für alle Infos!
Weiterhin keine Lösung.
Sättel reklamieren und hin und herbauen ist ur viel unbefriedigende Arbeit.
 
Ich habe das gleiche Problem auch schon seit Jahren, aber meistens auf der linken Seite. Die Einstellschrauben mit dem Innensechskant sollten eventuell bei der Konstruktion selbsthemmend sein, sind es aber nicht. Das mag wohl daran liegen, dass im gelösten Zustand auch keine Spannkraft anliegt und durch die Vibrationen beim Fahren, sich diese Einstellschraube gerne aus der Verzahnung, die wiederum in die große Einstellschraube greift, heraus vibriert.

Was ich zwischenzeitlich herausgefunden habe ist folgendes. Bei den Original ATE-Sättel wurde dieser kleine Einsatz mit einer Art Sicherungsring in Position gehalten, der aber auch sehr gerne verloren ging. Dafür war aber das Gewinde der Verschlussschraube relativ kurz im Vergleich zu meinem erst vor Wochen eingebauten Bremssattel von SKV, was wiederum zu einem größeren Längsspiel im Bereich der Einstellschraube bei den ATE-Sätteln beiträgt.

Im Nachbausattel war wiederum keinerlei Sicherung verbaut und jedes Mal, wenn ich den Inbusschlüssel rausgenommen habe, kam auch diese Schraube wieder mit raus, weil die eben dort sehr locker sitzt. Dafür ist aber das Gewinde der Verschlussschraube um einiges länger und soll vermutlich so die Schraube in Position halten.

Jetzt habe ich mich vorerst damit beholfen, dass ich vor diese Einstellschrauben kleine O-Ringe eingesetzt habe, um zumindest das Herausrutschen etwas zu verhindern.

Allerdings glaube ich in Summe, dass es sich hier um einen Konstruktionsfehler handelt, oder man hat bewusst diese ständige Verstellung, die ja nur die Handbremse betrifft in Kauf genommen, um den geschätzten Fahrer zu regelmäßigen Werkstattbesuchen, also mindestens 1 x im Jahr, oder beim Räderwechsel zu motivieren.

Mich nervt das auch gewaltig, aber vielleicht hat ja jemand noch eine bessere Lösung, damit sich diese verflixte Schraube nicht ständig verstellt.
 
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Hypothese: Bei den recycelten Sätteln wurde vergessen, den zuvor verlorenen Sicherungsring zu ersetzen. Aktuell gibt es doch nur mehr recycelte Sättel zu kaufen - oder baut die irgendwer noch neu bzw. recycelt die noch irgendwer vernünftig - mit Sicherung?

Danke für den Tipp mit dem O-Ring!

Idee: Vielleicht mit einer passenden Druckfeder zwischen Einstellschraube und Verschlussschraube sichern?... 🙂

Günther
 
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wie wärs mit quick and dirty, einfach mit loctite einkleben?

gruß
 
wie wärs mit quick and dirty, einfach mit loctite einkleben?

gruß
Einkleben an einem Bremssattel?!?, Und später bekommt man das nur noch mit Gewalt wieder auf oder gar nicht mehr runter.
Kann man machen, ich machs bestimmt nicht. Dann lieber nach einer weiteren Lösung suchen.
 
wie wärs mit quick and dirty, einfach mit loctite einkleben?
Ich würde jetzt "einkleben" eindeutig durch "sichern" ersetzen wollen, und dann die Sicherungsmatze maximal in "mittelfest" (gibt es zumindest bei LM so) wählen.
 
Naja, die Einstell-"Schraube" ist ja keine, was soll Loctite da bewirken?
Und manche uralten ATE-Sättel halten die Einstellung auch ganz ohne den og. Sicherungsring.
 
...., oder man hat bewusst diese ständige Verstellung, die ja nur die Handbremse betrifft in Kauf genommen, um den geschätzten Fahrer zu regelmäßigen Werkstattbesuchen, also mindestens 1 x im Jahr, oder beim Räderwechsel zu motivieren.

..
Sowas kannst Du nicht ernst meinen...Das müsste Saab ja damals so geplant haben und bei den Original Zangen passiert das nicht

Ich verbaue nur (von mir) überholte Original ATE Zangen., Da gibt es und gab es nie ein Problem...
 
...

Ich verbaue nur (von mir) überholte Original ATE Zangen., Da gibt es und gab es nie ein Problem...

Wie überholst Du den mechanischen Verstellmechanismus, also nicht die hydraulische Seite, das ist kein Problem.

Komplett zerlegt und aufgearbeitet habe ich die ATE-Sättel schon mehrfach, aber sobald der Hebel schwergängig wird oder sogar fest sitzt
ist mir die Wiederbelebung bisher nicht gelungen.

Hier das Innenleben eines Nachbausattels,
ohne die Lagerbuchse des ATE-Sattels im 2. Bild (dessen Hebelachse allerdings komplett fest war)
 

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Nachbau oder überholt?
das waren immer die ATE-Zangen, alle noch im Originalzustand. Die erste Überholung habe ich erst 2023 vorgenommen.
Der Nachbau Bremssattel ist erst seit Anfang April drin.
 
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das waren immer die ATE-Zangen. ...
Überholt oder in Originalzustand...?

In meinem 1991er 16S mit 330tkm werkeln z.B. immer noch die beiden hinteren Sättel der Werksauslieferung.
(Und im 1992er CV auch, das hat aber kaum die halbe Laufleistung.)
 
In meinem 1991er 16S mit 330tkm werkeln z.B. immer noch die beiden hinteren Sättel der Werksauslieferung.
Wenn da nicht bis '03 schon mal etwas dran gemacht wurde (was ich ob der damaligen Optik jedoch ausschliesse), hat mein '90er 16S mit knapp 357Tkm auch noch die ersten Sättel drin.
Und so wirklich erinnern kann ich mich auch nur an dortige Probleme vor vielleicht 10 Jahren an einem unserer 9k.
 
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