Motor .- Turbo durch kaputte ZKD beschädigt?

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SAAB
9-5
Baujahr
2004
Turbo
TiD
Moin!

Ich habe vor 2 Jahren den großen Fehler begangen, mir einen 9-5 3.0 TiD von einem Hamburger Händler zu kaufen, 160.000 km runter, aus Erstbesitz, ein paar Kratzer und der Innenraum nicht perfekt sauber aber fast Vollausstattung (außer belüfteten Vordersitzen, AHK und Navi hat er glaub ich alles) für unter 2000 €. Etwas zu günstig um wirklich gut zu sein, aber bis auf die letzten zwei Jahre scheckheftgepflegt und bei einer Probefahrt hat er sich super geschlagen.
Der Verkäufer sagte, er wäre so günstig, weil der Vorbesitzer gemeint hätte, er habe Wasserverlust, das hätte er selbst bei einer Probefahrt jedoch nicht feststellen können, zudem habe er Wasserpumpe und Riemen getauscht. In den Kaufvertrag schrieb er "Wasserverlust, hierauf keine Gewährleistung", wofür ich den Preis noch einmal auf etwa 1500 senken konnte.

Nun habe ich den Wagen eine Woche nach Kauf auf eine große Reise um die Ostsee mitgenommen. Über Dänemark nach Norwegen, Schweden bis Estland hat er sich eigentlich ganz gut geschlagen, aber dann doch auch etwas und steigenden Wasserverlust gezeigt. In Estland riss dann der "neu gemachte" Zahnrippenriemen (weil der Riemen zwar gewechselt war, die Rollen drunter aber so brüchig waren, dass Stücke komplett rausgebrochen waren. Die Werkstatt da stellte dann noch fest, dass die ZKD durch ist.

Nach langer Diskussion mit dem Hamburger Händler, der mir ganze 150 € Entschädigung anbot (alleine die Reparatur in Estland hatte 450 gekostet) hab ich den Wagen dann mit unrepariertem ZKD-Schaden vorsichtig nach Hause gefahren. Erst begann dabei die rechte Antriebswelle Geräusche zu machen und dann flog mir 100km vor Rückkehr in die Heimat der Turbo um die Ohren. Dicke schwarze Rauchwolken und unkontrolliertes Vollgasgeben sogar im Stand sind, würde ich sagen, ein klare Anzeichen, dass der Turbo durch ist und unkontrolliert Öl einspritzt. Der Motor läuft jedoch, einen Motorschaden hat der Wagen nicht.

Nun bin ich inzwischen vor Gericht gegen den Händler und er behauptet der kaputte Turbolader, der hauptsächliche Schaden, wäre durch die kaputte ZKD verursacht und damit nicht von seiner Gewährleistungspflicht gedeckt. Ich bin nun an dem Punkt, dass ich 2000 Euro vorstrecken müsste, um einen Gerichts-Sachverständigen zu beauftragen, der das klarstellt. Ich werd morgen auch noch mal eine Firma anrufen, die Turbolader aufarbeitet, aber dann muss ich mich entscheiden, wie hoch ich denke meine Chancen sind, dass er mir Recht gibt.

Was meint ihr?

Naja, ich hab übrigens inzwischen schon meinen nächsten, baugleichen 3.0 TiD, da ich das Ding trotz aller schlimmen Dinge, die der so hat doch irgendwie zu lieben gelernt hab. Der hat auch schon einige Mängel, aber dazu später mehr.

Lieben Gruß,

Moritz
 
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also wer nen kaputten wagen weiterfährt, der wird wohl den schaden selber tragen müssen.
 
Der Turbolader ist wassergekühlt. Es handelt sich hierbei um einen Garrett M24 falls du selbst mal nachschauen willst.
Durch die defekte ZKD ist das Kühlwasser einfach verbrannt worden und weg wars...

Ohne Kühlung musste das also früher oder später passieren.
Man wird dir das also durchaus vorwerfen können.

Andererseits halte ich die Aussage bezüglich der WaPu für etwas unglaubwürdig.
Wer wechselt denn nur auf Verdacht ein Bauteil für ca. 100€?
Arbeitskosten mal außenvor gelassen.
Vor allem bei Wasserverlust wäre als erstes die ZKD zu prüfen.
So ein Test ist innerhalb von 5 Minuten gemacht und kostet nicht die Welt.
Entweder hat der Händler einen schlechten Mechaniker oder es war wirklich etwas nicht in Ordnung mit der WaPu.

Insgesamt hast du definitiv eine Teilschuld am Tod des Laders.
Wobei der Händler anscheinend auch etwas unter den Teppich kehren will.

Andererseits hat der Händler dich auf den Sachmangel des Wasserverlusts hingewiesen, was dir definitiv zum Strick werden kann.

Insgesamt finde ich den Terz für ein Auto von 1500€ viel zu übertrieben.
Da hätte ich die Karre lieber ausgeschlachtet, verkauft oder insofern der Motor dreht wieder instand gesetzt.
Wäre allemal günstiger als die ganzen Verfahrenskosten.

Ich würde das ganze einfach abschreiben und das nächste mal direkt in die Werkstatt fahren, wenn ein solcher Mangel bekannt ist.

Sorry, aber auch ich habe absolut kein Verständnis dafür.
 
Bei einem Kaufpreis von 1.500 Euro für einen fahrbereiten Wagen (egal welcher Art), der dann direkt mehrere tausend Kilometer gut schafft, finde ich den Anspruch überzogen.
Über die Schwächen der 3.0 TiD-Konstruktion kann sich jede Person ausreichend informieren, das ist im Internet frei und schnell zugänglich.

Nach der ganzen Fahrstrecke sich entwickelnde Fehler dem Händler - für den das bei dem Preis bestimmt kein Jubelgeschäft gewesen ist - vorwerfen zu wollen, und wissentlich mit Defekt am Motor noch weiterzufahren, um danach noch mehr zu fordern:
Mir ginge das zu weit in der Anspruchs- und Erwartungshaltung - in dem Preisbereich - für diesen Wagen. Aus Käufersicht würde ich das bei dem Kaufpreis als "Verlust" (was kostet sonst ein Mietwagen für die Strecke einer Ostseeumrundung?) abschreiben, aus Verkäufersicht würde ich mich freuen, Kunden mit solcher Haltung nicht zu haben.
 
...es haben ja schon vor mehr als zwei Jahren alle Spatzen von den Dächern gepfiffen, dass man einen 3.0 Diesel vom 9-5 auf keinen Fall kaufen darf. Der Motor ist einfach eine Fehlkonstruktion. Mir ist aber auch in diesem Zusammenhang schleierhaft, wieso es immer noch Händler gibt, die sich auf den Verkauf von dieser Ausführung einlassen.

Edit:
Siehe hier: https://saab-rover-blog.net/2011/03/29/der-katastrophen-kloter-saab-9-5i-3-0-tid/
 
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Naja gibt ja genug, die noch fahren. Und der handler weiß auf Fehler hin, da haste keine Chance vor Gericht würde ich sagen. Zumal das eigene Verhalten für nen Richter ja nen hang zur Fahrlässigkeit zeigt. Da steht der Händler gleich doppelt gut da. Und ich fürchte, auch zu recht.
 
Ja, ich weiß. Der Händler hatte mich beim ersten Gespräch wegen des gerissenen Riemens direkt ziemlich beleidigt (und gleichzeitig angedeutet, dass gar nicht er es war, der den gewechselt hätte, sondern plötzlich doch irgendwann mal der Vorbesitzer), daher war mir etwas der Kragen geplatzt, als dann kurz später alles Andere dazu kam (Antriebswelle, Turbo...) und ich bin damit zu meinem Anwalt. Ich hab mich inzwischen mit nem Turbospezialisten unterhalten, der meinte, der Turbo hätte zwar so wie s aussieht schon vorher etwas gelitten, aber ne Teilschuld meinerseits wär wohl nicht auszuschließen. Seh ich ein, mal schauen, wie ich da ohne weiteren größeren finanziellen Schaden rauskomm. Danke für die Antworten.
 
... wie ich da ohne weiteren größeren finanziellen Schaden rauskomm. ....

Den Wagen ohne Weiteres aufzugeben scheint mir die günstigste Lösung, da lohnt keinerlei Investition weder in Technik noch in einen Rechtsstreit.

Für den (gut erhaltenen?) Rest gibt es möglicherweise noch etwas vom Verwerter oder es finden sich Liebhaber für Ausstattungsteile.
 
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