Antrieb - Triumph 1,7 externes Leck der Zylinderkopfdichtung?

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Hallo an die Experten!

Seit ein paar Tagen macht mich ein weiteres Problem an meinem 99er mit Triumph 1,7 nervös:
Nach einer 400km-Autobahnfahrt bemerkte ich, dass der Motor an zwei Stellen Kühlwasser verloren hatte: In Fahrtrichtung links hinten, wo die Wasserpumpe sitzt, genauer an der Kante zwischen Zylindermantel und -kopf. In dieser Rinne stand etwas Wasser. Außerdem rechts vorne unter dem vordersten Abgaskrümmer bis zur Stirnkante auf der Kupplungsseite. Ebenfalls an der Kopfdichtung. Dort war es anscheinend ziemlich viel, denn in den Rippen des Getriebegehäses darunter stand auch noch Wasser. Im Ausgleichbehälter musste ich 1/2l Wasser nachfüllen. Der Stand war eher niedrig, jetzt ist er durch das Nachfüllen wieder hoch. Der Wasserverlust muss innerhalb der letzten 400-800km geschehen sein.
Während der Fahrt hatte ich nach ca. 100km eine Zwischenkontrolle gemacht und dabei bei laufendem Motor die Kappe vom Ausgleichsgefäß abgeschraubt. Kurzes leichtes Zischen, etwas Dampf, nichts auffälliges.
Die Wassertemperatur war auch fast immer i.O., also knapp unter halber Anzeige (82°C-Thermostat). Die einzige Ausnahme war mal, als ich in der Stadt bei 15°C außen 5min an einer Kreuzung stand und dann endlich zügig losfuhr. Nach dem Manöver stand die Anzeige bei gut 3/4 und ging dann schnell wieder runter auf den üblichen Wert.
Ansonsten habe ich den Motor recht schonend gefahren (nie dauerhaft über 2/3 Gas). Allerdings auch mal auf Autobahn oder Landstaße überholt und für <20s Vollgas gegeben.
Es sieht sehr danach aus, dass der Kopf Wasser nach außen schwitzt. Anzeichen für ein internes Leck (öliges Kühlwasser, abnormal hoher Druck oder Schaum im Ausgleichbehälter, milchiges Öl) sind nicht zu finden. Eine Werkstatt, die kurzfristig den CO-Test im Wasserbehälter macht, habe ich noch nicht gefunden.
Hat jemand schonmal so ein externes Kopfdichtungsleck erlebt?
Die Kopfdichtung ist ca. 6000km alt und wurde vom Vorbesitzer in einer Oldtimerwerkstatt erneuert. Anlass war ein Kolbenfresser (dabei kompletter Kurbeltrieb instandgesetzt, überholt). Ich weiß nicht, ob er dann auch die Bolzen nach 1000km nachgezogen hat.
Ein paar Leute in einer Werkstatt meinten, es könnte helfen, die Kopfbolzen mit leicht überhöhtem Drehmoment nachzuziehen. Mein Vater, der früher auch so einen Wagen fuhr sagt aber: "Wenn es keine ernsten Probleme gibt, lass den Kopf bloß in Ruhe". Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass das mit dem Nachziehen was bringt, denn die Bolzen sind sicher gnadenlos im Kopf festgerostet. Damit man einen Effekt hat, müssten die sich ja losbrechen.
Auf der Fahrt zur Werkstatt heute (6km langsam Stadtverkehr = 20min, Motor gut warm) kam vorne kein neues Wasser raus. Passiert vielleicht nur auf langen Strecken mit höherer Last.

Über Erfahrungen wäre ich dankbar!

Jan
 
Ich kenne den Triumph-Zylinderkopf nicht.
Aber: Wäre es möglich, dass im Bereich unter dem Abgaskrümmer ein oder mehrere Froststopfen sitzen, die durchkorrodiert sind?
Ich hatte mal was ähnliches: Es sah stark danach aus, dass die Kopfdichtung undicht ist, letzten Endes war es aber einer der Froststopfen; das Wasser lief nach unten und hat sich an der Trennfuge Kopf/Block gesammelt.

Vielleicht einfach mal checken, um es ausschließn zu können.
 
3 Triumph-Freude aus dem entfernten Bekanntenkreis haben längst aufgegeben sich über solche "Kleinigkeiten" aufzuregen. Sie meinten immer nur....nur nichts öffnen, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Dicht bekommt man die Dinger nie. Öffnet man was, geht's eh kaum und wenn, fällt alles auseinander. Man lebt damit oder man lässt den Motor einfach "verrecken". Klang arg nach Resignation. Alles Leute, die auch alte Land Rover haben und somit Schmerz gewohnt sind, bzw. in ihrer motorisierten Hassliebe schmerzfrei geworden sind. In GB gibts ein paar Zauberbuden, die für relativ günstiges Geld an den Dingern wahre Wunder vollführen. Vielleicht können ja auch englische Triumph-Foren helfen, Kontakte aufbauen.

2 von meinen Bekannten haben dann auf Opel-Motoren umgerüstet, haben den endlosen Kampf aufgegeben. Da soll, glaube ich, ein Kadett-Motor super passen, viele Spitfires wurde so umgerüstet. Die Originalität ist natürlich dahin, aber die genießen endlich ihre Spitfires.

Wasseraustritte kenne ich allerdings auch von anderen Oldis. Hier habe ich auch schon erlebt, dass die einfach selbstdichtend waren. Kalk und andere Ablagerungen können gute, dichtende Wirkung haben, wenn der Druck im System nicht zu groß wird. Etwas unbefriedigend, ich weiß. Kopf nachziehen soll wohl englische Manie sein, kenn ich auch von Rover-Motoren. Die arbeiten mir recht grob geschliffenen Kopfdichtflächen, die im Lauf der Jahre an der ZKD reiben. Aber dazu raten möchte ich auch nicht, schon arges Risiko und ob überhaupt sinnvoll.... keine Ahnung.
 
Danke, ist ja schonmal ein Anhaltspunkt. Das mit dem Froststopfen ist möglich. An der Stirnseite des Blockes ist ein großes dickes Blech angeschraubt, an dem u.A. der Anlasser angeflanscht ist. Könnte sein, dass dieses Blech vielleicht einen solchen Stopfen verdeckt, der undicht geworden ist. Dann müsste das Wasser an der Fuge zwischen Block und dem Blech raussickern. Von dort aus kann es auch an die Fuge der Kopfdichtung gelangen.

Soeben hab ich in meinem Bilderarchiv ein Foto vom Herbst endeckt, auf dem angetrocknete Kühlwasserspuren auf dem Anlassergehäuse zu sehen sind, so wie jetzt. Offenbar hab ich dieses Problem schon länger.

PS: Das Wort "Hassliebe" trifft es sehr gut! Was hab ich schon über meinen Wagen geflucht... Und trotzdem mache ich weiter, will ja schließlich damit fahren. Man(n) muss schon verrückt sein.
 
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Ich habe gerade einen nackten Triumph-Motorblock bei mir stehen und daher kann ich sagen, dass es am Block keine "Froststopfen" gibt. Hinter den Stopfen im Block wird man nur Öl finden, im Kühlwassermantel gibt es nur Schrauben, rechte Seite unter dem Krümmer, zum Ablassen.
Das Kühlwasser, was du rechts siehst kann sonstwo herkommen. Vielleicht wurde es vom Fahrtwind vom Kühler zum Block geweht? Das Wasser auf der linken Seite kommt wahrscheinlich vom Ansaugkrümmer - Vorwärmung. Die Dichtfläche am Zylinderkopf hinter dem Ansaugkrümmer war bei mir an dem Kanal korodiert und damit nicht mehr dicht. Neue Dichtung mit Hylomar-Dichtmasse hat das Leck gestopft
Dass das Wasser von der ZylKopfdichtung kommt halte ich für unwahrscheinlich, aber die Zylinderkopfschrauben und -muttern kann man gerne mal nach ziehen, aber nur mit korrektem Drehmoment und in der richtigen Reihenfolge. Zu viel Drehmoment kann Schäden verursachen.
Lecks hinterlassen meißt Spuren, grünlich weißliche Ablagerungen. Einfach mal Kühlsystem absuchen, Kühler, Schläuche, Flächendichtungen. Ansonsten würde ich den Motorraum mal reinigen und dann genau beobachten, wo Kühlwasserspuren auftauchen.

PS: Für diejenigen, der gerne zuverlässige moderne Technik mit klassischer Anmutung fahren wollen gibt es doch sowas ;)

FIGARO-03.jpg
 
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Danke für den Hinweis!
Gerade über die Froststopfen konnte ich nur spekulieren, denn die betreffende Fläche am Block kann ich ja nicht sehen und hab auch keine Zeichnungen von dem Block.
Das mit der Ansaugkrümmerdichtung klingt plausibel. Vorne könnte es auch die Dichtung zwischen den beiden Teilen sein, wo der Thermostat eingebaut ist. In Ermangelung einer geeigneten Dichtung hatte ich die mit Hochtemperatursilikon zusammengesetzt. Scheint dicht zu sein, kann aber auch trügen. Mich wunderte bloß, dass die Ablaufspuren erst darunter ab der Kopfdichtung zu sehen sind. Außerdem auch schon bevor ich den Thermostat gewechselt hatte (altes Foto). Also geht die Suche weiter. Kommende Woche steht wieder eine lange Fahrt an, dann werde ich erstmal den Wasserstand genau im Auge behalten und beobachten.
Fortsetzung folgt.
 
Ich merke gerade, dass ich hier die Fortsetzung schuldig geblieben bin: Es sind keine weiteren Wasserlecks mehr aufgetreten, und das seit einigen Jahren. Was damals das Problem war, kann ich jetzt nicht mehr rekonstruieren. Ich habe den Thread aber jetzt wieder ausgegraben, weil mich mein Zylinderkopf erneut ins Grübeln bringt:
Längere Zeit glaubte ich, dass der Motor zwischen Block und Kopf Öl schwitzt, wenn man ihn bei stärker belastet, so mit >100km/h dauerhaft auf der Autobahn. Da sonst keine Zeichen eines ernstlichen Defekts erkennbar waren, habe ich das einfach in Kauf genommen. Neuerdings scheint dieses Schwitzen aber auch schon bei Landstraßenfahrt aufzutreten. Und jetzt habe ich überrascht festgestellt, dass es gar kein Öl ist, sondern scheinbar Rückstände von verdunstetem Benzin. Eine honigfarbene zähflüssige klebrige Brühe, die leicht nach Rasenmähermotor riecht. Etwa das gleiche, was mein Vergaser ausschwitzt (der ist auch nicht absolut dicht, manchmal etwas feucht).
Kann es sein, dass eine (defekte?) Zylinderkopfdichtung Benzin nach außen abgibt? Wäre mir neu. Zuerst habe ich an die Dichtung zwischen Kopf und Frishgaskrümmer gedacht. Da wäre ja Benzin innen drin. Aber wenn der Motor läuft, würde ich dort keine Leckage erwarten,weil der Druck im Krümmer ja geringer ist als außen. Vielleicht kommt das Zeug auch ovn wo anders und wird durch den Fahrtwind dort hin getrieben.
Hat jemand mal ein vergleichbares Phänomen beobachtet? Besteht Handlungsbedarf? Kopf-OPs sind beim Triumph ja sehr schwierig und das würde ich daher nur machen, wenn es absolut alternativlos nötig ist.
 

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Ist der Vergaser nicht auch ölgedämpft? Also der Unterdruckschieber? Von der Position und Deiner Beschreibung dass dort auch was suppt kann das ja hinkommen.
 
Vielleicht ist das Schwimmernadelventil defekt oder der Schwimmer. Das würde dazu führen, dass der Vergaser überläuft. Der Motor würde dann auch überfetten und es könnte sein, dass Sprit im Ansaugtrakt stehen bleibt.
 
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