Karosserie - Tankbänder

Ich möchte noch eine kurze Zusammenfassung zu meiner Tankbänderaktion schreiben, für alle die das noch nie gemacht und mit hoher Sicherheit noch vor sich haben.

Meine alternative Lösung hat über mehrere Monate gehalten, da ich die Bänder erst ausgetauscht habe, als das Wetter im April gepasst hat. Zum Glück hatte ich ja drei Spanngurt (Bänder) genommen und für mich etwas seltsam, dass gerade das Band, das eine Zugfestigkeit von 1000 kg haben soll, als erstes durchgescheuert war. Die beiden anderen haben keinen Schaden gezeigt.

Für den Tausch braucht man auf jeden Fall eine 13er Langnuss, aber hier sind zwei Sachen besonders wichtig. Ersten muss das sehr lange 8mm Gewinde so viel Platz in der Nuss haben, dass die Nuss auch VOLL über die Schraube passt, und zweitens, je schmäler die Nuss außen ist, umso leichter hat man es auf der Fahrerseite. Bei ersten Versuchen an der mit Rost umgebenen Mutter hat man oft den Eindruck, das es eine 14er Mutter sein müsste, ist es aber definitiv nicht!

Dann ist natürlich Rostlöserspray ein absolutes MUSS. Weiterhin eine dünne Verlängerung damit man zwischen die Stäbe hinten am Tank durchkommt. Als letztes natürlich zumindest eine Ratsche und wenn vorhanden, ist ein Schlagschrauber auch sehr hilfreich.

Weiterhin ist es ratsam, wenn der Tank möglichst leer ist, sonst hat man da bis zu 80 Kilo über sich hängen.

Bitte fangt erst wirklich mit der Arbeit an, wenn ihr die richtige Langnuss habt. Die wird zwar nur für die beiden hinteren Schrauben benötigt, vorne ist hier überhaupt kein Problem, aber wenn ihr mit einer zu kurzen Nuss den Sechskant rundgedreht habt, dann habt ihr ein echtes Problem.

Was mir an meinen 9000er aufgefallen ist, der größte Rostbefall war immer an der vorderen Öse auf der Beifahrerseite. Das kürzere Tankband auf der Fahrerseite war weitaus besser in Schuss, da es tiefer sitzt und daher besser vor Wasser geschützt ist. Es macht aber keinen Sinn, nur das längere Band auf der Beifahrerseite zu tauschen.

Beim Ausbau fange ich immer mit der Beifahrerseite und der hinteren Schraube an. Die Gewinde sind immer komplett mit Rost umgeben, daher kommt da auf beide hinteren Schrauben reichlich Rostlöser mit einem Sprühröhrchen drauf und ich lasse das dann etwas einwirken. Dann wird die Nuss aufgesetzt, was durch den Rost manchmal etwas schwer sein kein, also wird hier, notfalls über die Verlängerung mit leichten Hammerschlägen nachgeholfen bis ich mir sicher bin, dass die Nuss ganz auf dem Sechskant sitzt.

Bei meinen ersten Tankbändern war ich hier sehr vorsichtig und habe mich nur mit der Ratsche vor und wieder zurück, in kleinen Schritten abgequält. Bis ich das mal in der Werkstatt gesehen habe, die gingen da ganz beherzt mi dem Schlagschrauber ran. ABER nur wenn die Nuss SATT auf der Mutter sitzt. Wer will kann ja mit dem Schlagschrauber ein paar Umdrehungen etwas lösen, dann wieder etwas zurück, das Gewinde sauber blasen, wieder Rostlöser drauf und dann die nächsten Umdrehungen lösen. Mit maximal 4 solcher Zwischenschritte sollte dann die Mutter ganz unten sein. Eine 8mm Schraube reist man nur an der Koppelstange ab. Aber eventuell geben uns die Profis ja noch eine bessere Idee.

Vorne muss man meistens keine Schraube lösen, da die Halterungen (die haben die Form eines T) meisten noch gut sind. Ihr solltet aber da vorher mal einige Bilder machen, damit ihr seht, auf welche Weise die Bänder dort eingehängt sind.

Der Einbau sieht leicht aus, hat aber auch so seine Tücken. Bei den Bändern die ich hier hatte, waren die Aussparungen mit denen die Bänder vorne eingehängt werden, seitlich ca. 0,5 mm zu eng, was ich aber erst gemerkt habe, als nach mehreren Versuchen die Bänder einfach nicht an der Halterung einrasten wollten. Also die Halterung auf der Beifahrerseite runter und dann den Rost entfernt und beide Öffnungen an den neuen Bändern soweit aufgefeilt, bis die leicht einzuhängen waren.

Dann noch der letzte Tipp von mir. Da die Bänder im neuen Zustand ja noch nicht die passende Biegung für hinten haben, war es für mich schwierig, wenn ich die zuerst vorne eingehängt hatte und dann versuchte, mit einer Hand das Band hinten über die Schraube zu bringen und mit der anderen die Mutter andrehen wollte. Meistens war das Band, wenn ich die Mutter hinten geschafft hatte, dann vorne wieder ausgehängt.

Leichter war der umgekehrte Weg. Erst das Band von vorne über die Stangen des Stabis auf die Schraube hinten aufsetzen und mit zwei 2-3 Gewindegänge die Mutter fixieren. Dann kann man das Band mit beiden Händen straffziehen und vorne in diese T-Halterung einrasten lassen. Wenn das dann stramm sitzt, kommt der letzte und leichteste Teil, die 13er Mutter wieder über die lange Schraube, die auch jetzt gerne etwas geölt sein kann, bis ganz nach oben festziehen, aber vorher immer wieder nachsehen und testen, dass die Handbremsleitungen in den Aussparungen vom Tank locker liegen und nicht eingeklemmt werden.

Das wars zum Tankbändertausch von mir, wie immer etwas ausführlicher für alle die sich zum Ersten Mal damit beschäftigen wollen.

Auf dem Bild, links die Ösen vom alten Tankband auf der Fahrerseite und rechts von der Beifahrerseite. Wenn das bei euch wie die rechte Öse auch so aussieht, aber das Band noch nicht gerissen ist, dann macht es absolut Sinn, hier vor der nächsten Urlaubsfahrt die Bänder zu tauschen.IMG_20230423_104019.jpg
 
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Für den Tausch braucht man auf jeden Fall eine 13er Langnuss, aber hier sind zwei Sachen besonders wichtig. Ersten muss das sehr lange 8mm Gewinde so viel Platz in der Nuss haben, dass die Nuss auch VOLL über die Schraube passt, und zweitens, je schmäler die Nuss außen ist, umso leichter hat man es auf der Fahrerseite. Bei ersten Versuchen an der mit Rost umgebenen Mutter hat man oft den Eindruck, das es eine 14er Mutter sein müsste, ist es aber definitiv nicht!

Dann ist natürlich Rostlöserspray ein absolutes MUSS. Weiterhin eine dünne Verlängerung damit man zwischen die Stäbe hinten am Tank durchkommt. Als letztes natürlich zumindest eine Ratsche und wenn vorhanden, ist ein Schlagschrauber auch sehr hilfreich.

Bitte fangt erst wirklich mit der Arbeit an, wenn ihr die richtige Langnuss habt. Die wird zwar nur für die beiden hinteren Schrauben benötigt, vorne ist hier überhaupt kein Problem, aber wenn ihr mit einer zu kurzen Nuss den Sechskant rundgedreht habt, dann habt ihr ein echtes Problem.
Für den Austausch der Tankbänder habe ich aus meinem Werkzeugfundus einen langen 13er Steckschlüssel verwendet, und auf das andere Ende (12er Sechskant) eine 17er Nuss drauf gesetzt. Die passt da perfekt drauf und so kann ich schön mit allen möglichen Verlängerungen und Kardangelenken ohne große Verrenkungen hantieren.
P5090480.JPG

Als letztes natürlich zumindest eine Ratsche und wenn vorhanden, ist ein Schlagschrauber auch sehr hilfreich.
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Wer will kann ja mit dem Schlagschrauber ein paar Umdrehungen etwas lösen, dann wieder etwas zurück, das Gewinde sauber blasen, wieder Rostlöser drauf und dann die nächsten Umdrehungen lösen. Mit maximal 4 solcher Zwischenschritte sollte dann die Mutter ganz unten sein.
Vom Einsatz eines Schlagschraubers rate ich bei völlig verrosteten Schrauben dringend ab, die Dinger sind mir einfach zu "gewalttätig". Da fehlt einfach das nötige Feingefühl zum Lösen und ganz schnell ist dann die Schraube abgedreht :mad:
Insgesamt habe ich übrigens als Nicht-Profi für beide Tankbänder nicht mal eine halbe Stunde benötigt, das ging auf der Grube ganz fix. Die Muttern hatte ich allerdings schon Tage zuvor und mehrmals mit Rostlöser "getränkt", so dass sich diese problemlos lösen ließen. Und die neuen Bänder habe ich hauptsächlich tankseitig ganz dick mit Vaseline eingeschmiert, so dass die Bänder auch nach Jahren immer noch astrein aussehen. Vaseline verwende ich gerne als Rostschutz auch an anderen Stellen wie z.B. unter Zierleisten, das schützt unglaublich, ohne Gummiteile anzugreifen:smile:.
 
Stimmt, solange die Schrauben (trotz Rostlösekur) nicht abreissen, ist der Tausch rasch erledigt.
 
Vom Einsatz eines Schlagschraubers rate ich bei völlig verrosteten Schrauben dringend ab, die Dinger sind mir einfach zu "gewalttätig". Da fehlt einfach das nötige Feingefühl zum Lösen und ganz schnell ist dann die Schraube abgedreht :mad:
Ja, das sehe und handhabe ich auch so.
 
Alles schon mal da gewesen:

Die Tankspannbänder und der leidige Rost

Dank des Tips von Klaus :smile:habe ich mich heute an die Spannbänder meines 9000er rangemacht, den wir nun in der 4. Woche unser eigen nennen. Man kann es nicht oft genug betonen und obwohl der Fred ja schon einige Jahre alt ist, das Problem taucht immer wieder auf und trifft Ahnungslose, so wie mich:redface:.

Der Austausch ging problemlos. Die Ersatzteile waren gestern bestellt und heute geliefert und eingebaut:smile:.

1. Tank möglichst leer fahren.
2. Einsprühen mit Rostlöser am Tag vorher.
3. Lösen und abschrauben der hinteren Muttern. Dazu habe ich zwei Rohrschlüssel genommen 12x13 und 14x15 und eine 17er Nuss mit Rätsche evtl. eine kurze Verlängereung passt perfekt und ist mit null Verrenkung zu bewerkstelligen (Bilder).
4. Aushängen an der vorderen Aufnahme (Anker)
5. Ich habe den Anker abgeschraubt (13er Mutter) und inspiziert und behandelt (war soweit OK).
6. Band nach dem Muster des alten Bandes zurechtgebogen und in umgekehrter Reihenfolge wieder eingebaut. Dabei die Hinweise von josef_reich und anderen in diesem Fred beherzigt und reichlich Korrosionsschutzfett verwendet.

Das Muster, nach dem die Korrosion abläuft, entspricht dem schon gesagten. Eine Sache sollte aber erwähnt werden. Das rechte Band ist mit dem Anker und den ersten 20-30 cm genau im Spritzbereich. Deshalb ist hier die Korrosion von außen besonders ausgeprägt (siehe Bilder). Beim linken Band bei meinem Fahrzeug (ein 97er CSE) war an dieser Stelle fast nichts. Dieser Bereich liegt zwischen Hitzeschutzblech und Karosse und ist besser geschützt. Aber im mittleren Bereich kommt die Korrosion bei beiden Bändern von innen. Deshalb die Hinweise von josef_reich unbedingt beachten. Ich habe (hoffentlich kreativ) mir aus Kunststoff, ca 2 mm stark ein Abweis-"Blech" mit Heißluft zurecht gebogen, das der Kurve des Bandes folgt und von außen gemeinsam mit dem Anker aufgeschraubt wurde (7 cm breit und ca. 25 cm lang). Das Teil hat vom Band einen Abstand von ca. 1 cm und verhindert so ein direktes bespritzen mit Wasser, Schmutz, Salz und ggf. auch Steinchen.

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Übrigens .. toi toi toi... die Tankbänder von damals (2012) sind immer noch drin. :top::smile:
 
Es kann sich auch der Halteniet lösen. dann dreht das durch.
 
Für den Austausch der Tankbänder habe ich aus meinem Werkzeugfundus einen langen 13er Steckschlüssel verwendet, und auf das andere Ende (12er Sechskant) eine 17er Nuss drauf gesetzt. Die passt da perfekt drauf und so kann ich schön mit allen möglichen Verlängerungen und Kardangelenken ohne große Verrenkungen hantieren.
Anhang anzeigen 225742

Das ist wenigsten noch ein stabiler Steckschlüssel von einem guten Hersteller. Leider sind da heute noch so manche Dinger unterwegs die sind aus etwas dickerem Blech geformt und verformen sich bei der geringsten Kraftanwendung. Glück wer noch so einen Fundus hat.
 
Vom Einsatz eines Schlagschraubers rate ich bei völlig verrosteten Schrauben dringend ab, die Dinger sind mir einfach zu "gewalttätig".
das sehe ich nicht ganz so. Ja, wenn das in ein Blech rein geht oder eine Einpressmutter das Gegenstück ist, dann sind wohl Rostlöser und Hitze die bessere Varianten. Hitze hier wohl wenn induktiv mit dem Tank daneben.
Aber sonst nehme ich gerade bei rostigen Schrauben gerne den Schlagschrauber. Allerdings nicht auf max sondern auf reduzierte Leistung und Energie. Um die Schraube sanft zu lösen. Kann dann schon mal einen Moment dauern. Hat beim 9-5 vor noch nicht so langer Zeit gut funktioniert. Bis auf die Schraube, die keine Gewindegänge im Bereich des Gegenstückes mehr hatte. Die drehte auf der Stelle, wollte aber nicht raus weil darüber noch reichlich Gewinde war, dass nicht einfädeln wollte. Mit etwas mehr Zug ging es dann auch.
Also wie immer, die Patentlösung für alles gibt es nicht.
 
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