Fahrwerk - Stoßdämpferaufnahme hinten schweißen, bestes Vorgehen?

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Danke
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Moin,

ich fürchte ein wenig viel Lochfraß auf der beifahrerseitigen Stoßdämpferaufnahme zu haben. Hat das mal jemand von euch gemacht? Das untere Blech ist größtenteils verschwunden, nur der kleine "Lappen" oben drauf ist gut intakt.... ich zähle vier Schweißpunkte und ein paar Nähte an der Seite zur Wand hin beim Lappen. Ist das alles, was es zu trennen gilt? Der Lappen ist ja ziemlich massiv, den wollte ich nur ungern nachbauen :cool:

P.S. das Bild zeigt den Zustand nach dem Strahlen, das sieht auf dem Bild besser aus als es ist....

CIMG7228_zpsf9d74c29.jpg
 
Es sind exakt fünf (5!) Bleche, die da aneinander stoßen… Sehr vertrackt, die Stelle. Wurde bei der Restauration von No.3 auch auf einer Seite übersehen, und ich bin einem Abflug in schneller Kurve nur durch Glück entkommen. Benötigt einen erfahrenen Karo-Bauer zur Reparatur, da nur wenig Platz zum handwerken vorhanden… Auf gestrahlte Ori-Bleche würde ich nichts geben. Höchstens als "Ansatz"-Punkt für grundlegende Stabilisierungsmaßnahmen… Viel Glück!
 
Das Thema interessiert mich weil es relativ untypisch erscheint.
Gibts es denn irgendwelche Indizien für Handlungsbedarf ohne die Stoßdämpfer ausgebaut zu haben?
 
Wenn du es bei eingebauten Stoßdämpfern schon blättern siehst, hast du Handlungsbedarf :-)

Wer war denn dein Profi, der es dann erledigt hat?
 
Mir war diese Stelle bis vor kurzem auch nicht so bewußt.

Man kann auch bei eingebautem Stoßdämpfer von unten in diesen Hohlraum schauen. Ggf. sieht man dann, daß es darin rostig ist. Dann ist es aber oft zu spät. Idealerweise schaut man beim Stoßdämpfertausch da rein und kümmert sich um rechtzeitigen Hohlraumschutz.
 
Das ist vertrackt, da man die eigentliche Schwachstelle weder von unten noch von außen "fühlen/prüfen" kann. Nur anschauen bringt nicht viel (wie bei No. 3 als er nackig war…) Der Konus von unten ist zu tief und zu schmal, um mit Werkzeug darin herumzustochern, und der Radkasten sieht meist unauffällig aus. Was schließlich schwächelt sind die Stabibleche der Längstraverse sowie die Fortsetzung der Verstärkung, die man unter der Silberfolie vom Innenraum auf den Radkästen sieht. Ich muss dazu aber sagen, dass die Dämpfer von No.3 recht viel "arbeiten" - ob so ein plötzlicher "Einbruch" wirklich Verschleiß des Materials ist, oder von Überlastung herrührt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich habe jedenfalls Glück gehabt, dass der Dämpfer bei mir "nur" auf unebener Strecke eingesackt ist, und nicht in der Kurve. Sonst hätte es wohl einen Abflug zur Folge gehabt. Ich habe die Stellen dann entsprechend verstärken lassen (mit dickerem Blech in mehreren Lagen). Ausgeführt von Karosseriebau Heiden in Geesthacht. Seither ist Ruhe.
 
Bei den Werks-Rallye 99 war dieses Blech gedoppelt. Also im Prinzip das aufgesetzte Blech nochmal drüber. Scheint also bei starker Belastung nicht zu schaden, das zu modifizieren.
 
Wir haben ja auch noch den US 900 S mit dem elektrischen Gurtsystem. DIESE Stellen (rechts/links) waren dann schlußendlich der "Einmottungsfaktor"... Fahrzeug hatte saubere Türen,Kotflügel, "Schweller" etc, aber 2, 3 Stellen Unterboden, Radkasten und AWT... es war soweit alles schon ausgebaut als DAS entdeckt wurde...
Kommt Zeit...

Gruß
 
Mir war diese Stelle bis vor kurzem auch nicht so bewußt.

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Doch doch, diese Stelle ist beim 900er-Begutachten obligatorisch!
Ist eine selten dämliche Konstruktion, das Ganze! Das war sehr unklug, den Dämpferdom in den Spritzwasserbereich statt in den Innenraum zu legen!

Ich selbst ( gelernter Maschinenschlosser ) habe 4 (!) Monate damit verbracht, den einen Radkasten beim Winter-900er instandzusetzen! :eek:
Davon betroffen war auch die Stoßdämpferaufnahme.
War eine wirklich aufwendige Prozedur, da hier, wie Boris schon schrieb, zahlreiche Bleche miteinander verschweißt sind. Eine äußerst komplexe Konstruktion also!
14 Bleche mußte ich selbst dengeln, und den Radkasten nach und nach wieder aufbauen! Und ich spreche hier nur von 1 Radkasten!
Ja, da sollte in der Tat mal ein Fachmann ran!

Irgendwann hatte ich hierzu mal einen detaillierteren Beitrag mit Bildern verfaßt, ich suche den link mal raus.
 
Ich habe jedenfalls Glück gehabt, dass der Dämpfer bei mir "nur" auf unebener Strecke eingesackt ist, und nicht in der Kurve. Sonst hätte es wohl einen Abflug zur Folge gehabt..

Bei mir war´s beim runterfahren vom Supermarkt-Parkplatz auf die Straße...
 
Ahja. Schöne Sch...!

Naja, das es da im Bereich des Stoßdämpfers mal ein wenig zu Rost kommen kann, war mir durchaus bekannt. Aber das gezeigte Ausmaß ist mir - zum Glück - noch nicht selbst unter gekommen. Bei Papas 900 war halt der "Hohlraum", durch den der hintere Stoßdämpfer zu seiner oberen Befestigung durchgereicht wird, innen schon oberflächlich etwas angegammelt und das Loch für den Befestigungspin oben war (nur Fahrerseite) zum Langloch aufgearbeitet. Aber im Vergleich zu den Fotos im Link ist das allenfalls Patina gewesen. Glück gehabt.
 
Ein paar Stunden braucht das sicher.... aber SO LANGE?

Doch, in der Tat!
Alten Unterbodenschutz entfernen, die ganze Konstruktion erstmal eingehend studieren, ausgehend davon einen Restaurierungsplan entwerfen, Bleche besorgen, altes Material raustrennen, Schablonen anfertigen, Bleche dengeln, Paßgenauigkeit überprüfen und gegebenenfalls nachdengeln, ankörnen und Löcher zum Schweißen bohren, diese Löcher entgraten, vorab mit Brantho-Korrux einstreichen, trocknen lassen, einschweißen, Schweißpunkte glätten, mit Brantho-Korrux einstreichen, und diese ganze Prozedur Blech für Blech...Diese Konstruktion mit ihren zahlreichen unterschiedlichen Formen, Kanten, Rundungen usw. läßt sich nicht aus einem einzigen Stück Reparaturblech formen, zumindest nicht als Hobbyschrauber. Da bleibt nur die Möglichkeit, dieses Konstrukt Blech für Blech wieder aufzubauen.
Dann Schweißpunkte und alle überlappenden Kanten versiegeln und das dann auch mit Brantho-Korrux einpinseln..
Nebenher arbeite ich ja auch noch und kann das nur gelegentlich in meiner Freizeit machen, da kommt man recht schnell auf 4 Monate...Ist halt eine recht komplexe Konstruktion, der hintere Radkastenbereich...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar Stunden braucht das sicher.... aber SO LANGE?
NaJa, warten wir mal, wie lange das APC- und mutmaßliche Masseproblem am Ende dauert.
Kann halt nicht jeder jeden Tag 8h in der Garage an seinen alten Karren basteln.
 
Nebenher arbeite ich ja auch noch und kann das nur gelegentlich in meiner Freizeit machen, da kommt man recht schnell auf 4 Monate...Ist halt eine recht komplexe Konstruktion, der hintere Radkastenbereich...

Klar, dann kommt das natürlich hin...
 
Hui,

da habe ich dann ja doch noch rechtzeitig eingegriffen.... :-)

Habe heute mal die Verstärkung abgehoben... morgen gibt es dann etwas neues Blech. Auch an dieser Stelle....... In zwei Wochen soll es dann auch mal zum Lacker gehen.

Übrigens, diese Luftdruckschleifer sind ein MUSS.

IMG_0911_zps62fa455f.jpg
IMG_0902_zpsf25d1f35.jpg
IMG_0909_zpsddb4de42.jpg
 
Das Massaker auf Bild 3 willst Du aber nicht stehen lassen?! :eek:
 
also wirklich.... :-)

Für heute hatte ich an dieser Stelle erstmal genug:

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Morgen wir gestrahlt und gedengelt
 
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