Fahrwerk - schwammig oder gewollt?

Als der 900-II vorgestellt wurde, im Jahre 1993, da wurde das "aktive Fahrwerk" der Vorderachse über den grünen Klee gelobt. (Seitens SAAB-Schweden)
Durch die relativ weichen Gummibuchsen wurde beim Beschleunigen eine Nachspur erzeugt und beim Bremsen eine Vorspur. In beiden Fällen wird eine verbesserte Spur-Treue erreicht.
Blöd ist bei dieser Achse, daß man IMMER auf beiden Seiten die Gummibuchsen erneuern muß, damit das ganze Spiel symmetrisch bleibt.
Tauscht man nur auf einer Achse einen Querlenker aus, wird das Auto fast unfahrbar.
Durch die starren Poly-Buchsen werden die benannten Vorteile gegen Null aufgehoben...aber insgesamt straffer und für den Fahrer eventuell angenehmer (ist aber persönliche Geschmacksache)
Beim Cabriolet kommt noch die verminderte Steifigkeit der Karosserie hinzu, die den Wagen noch weicher macht. Gilt für den 900-II und auch für den 9³-I.
Diese Kisten biegen sich in alle Richtungen durch. Hörbar an den Geräuschen des Verdecks bei geschlossenem Zustand. Da reiben die Seitenscheiben an den Dichtungen, das Gestänge knarrt, die Türen versetzen sich in den Schlössern, usw.
Ist das Verdeck offen...bleiben solche Mißlaute natürlich weg. :smile: Aber das Fahrwerk taugt immer noch nicht.
......
Ein 900-Cabriolet von 1988 ist deutlich steifer in der Karosse, wie ein 900-Cabriolet von 1994!!!...Weil das alte Cabriolet deutlich stärkere Holme hat, wie das jüngere Modell...und sowieso insgesamt steifer gebaut wurde. Allein der Vorderwagen mit den verschweißten Kotflügeln und verschweißten Innen-Kotflügeln machen da enorm was aus. Der olle 900 war immer der "Schweden-Panzer", als Limo und eben auch als Cabriolet.
Und der 900-II...ist Stand der Technik von vor 30 Jahren...wo GM das Ruder übernommen hat.
Der 900-I wurde innerhalb 60 Stunden am Band zusammengebaut...der 900-II innerhalb 25 Stunden. Und nur darum konnte man mit diesem neuen Modell Geld verdienen und schwarze Zahlen schreiben.
Hätte das nicht funktioniert...wäre SAAB-Automobile schon damals platt gewesen.
...
Das Cabriolet 9³-II ist völlig anders konstruiert. Nach weiteren 10 Jahren Automobilgeschichte völlig normal. :smile:
"Und wer mit den großen Hunden pinkeln will, muß auch das Bein hoch kriegen".
Ein steiferes Cabriolet mit Soft-Top wie den 9³-II habe ich bisher nicht fahren dürfen. :smile:
Der "Hebebühnen-Test" mit Tür öffnen und wieder schließen im angehobenem Zustand...kann der Saab 9³-II.
Andere vergleichbare Marken/Modelle längst nicht.

Ich persönlich kenne zwei Cabriolets, wo es mit breiter, tiefer, härter übertrieben wurde.
900-II und 9³-I...hatten dann unter der Rückbank gerissene Schweißnähte und Punkte, die für noch schwammigeres Gefühl sorgten. Und bei näherer Untersuchung gab es auch im Bereich der A-Säule solche Schäden. (alles zerlegt und gesucht)
Diese Kisten waren letztendlich nur noch Schrott wert.
 
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