Sonstiges - richtige Cockpitpflege

Ganz kritisch bei uns ist dieses Ablagefach auf dem Dashboard. Das Problem ist einfach, dass der alte Kunststoff drunter ausgast und jeden Kleber auf Dauer zersetzt. Die Hitze tut ihr übriges. Die Kleber weichen auf, werden wieder angelöst und schmierig.

Etwas OT, aber trotzdem nicht ohne Bezug ...
Bei 2008 holte ich Laufschuhe (Karhu-Finnland, gekauft 1983) aus einer Schuhkiste vom Dachboden, seit dem nicht mehr benutzt, erstaunlich,
bin mit den total ausgehärteten Kunststoffsohlen über Laminat gelaufen, war recht laut und die Sohlen gaben kaum nach beim Fussabrollen ...
Ähnliches so bei 2010 (Hallensportschuhe aus 1989, ich mein Adixxx), Sohle noch biegsam, allerdings schwamm das Sohleninlay auf dem alten Kleber.
Den konnte ich auswischen und die Innensohlen mit Doppeltape neu fixieren ... zum um den Bastelsaab laufen reicht es modisch sogar noch ...
Dieses nur als Beispiel wie sich Kleber und Kunststoff verändern bzw. reagieren, selbst bei meist kühler Lagerung verändern können.

Beim abziehen von ca. 35 Jahre alten Saabbezügen ist insbesondere das hintere Skyleder der Vordersitze sehr rißempfindlich. Bevor man reagieren kann ist es zu spät,
schnell sind mindestens 5 cm eingerissen. Sitzumrandung ebenso. Ich wollte nur die Bezüge waschen.
Diese Bezüge hatten mindestens 10-15 Jahre keine Sonne gesehen ... vorweg irgendwelche Pflegemittelchen einwirken lassen hätte wohl nichts genutzt.
Das Gaffaband unter der alten hinteren Sitzbank war ausgehärtet oder schmierte reichlich, so half nur noch Benzin und ein grosser Lappen.
Gilt für fast alles Kunststoffe im und am Saab. Blasen-HFK, Schalterbruch. HFK nach 1980 habe ich kaum noch :driver:
 
Ein paar Dinge:
Habe vor ca 8 Jahren die schon vorhandenen Risse meine AB mit rotem Dirko zu geschmiert (zu der Farbe und Idee müsst ihr jetzt nix sagen ;-))
- seither sind diese Risse nur wenige mm weiter gewachsen.
- allerdings muss ist sagen, um die Risse sauber zu zu spachteln (mit was auch immer) reicht es nicht, sie einfach "zu zu ziehen" - die Risskanten stellen sich leider etwas auf - diese Kannten sollte abgeschliffen werden - was diese Arbeit 1. etwas aufwändiger macht aber 2. dadurch die Risse u,U. besser zusammen gehalten werden da, die Spachtelmasse eine breitere Angriffsfläche hat.
- Die Folie selber ist sehr Temperaturstabil - easy 120 °C.
- Das Beziehen selber ist bissl Arbeit, da man ja vorne ganz runter über die Front muss - geht am End nur zu Zweit.
- Wenn das Risse schleifen nicht wäre, könnte man das auch im Eingebauten zustand machen -
- kommt quasi alles auf einen Versuch an - da ich kein ausgebautes AB zur Verfügung habe fällt das bei mir flach. Bei meiner Kiste lohnt sich das nimmer - und es deshalb aus zu bauen hab ich keine Lust ;-)
- Wenn mir jemand ein AUSGEMUSSTERTES Brett zukommen lässt, kann ich mich mal daran versuchen - ohne Gewähr ;-)

gruss ...
 

Danke für den Link.
Da lohnt sich das Selbstzurechtschneiden zuhause, oder doch eher das Besorgen eines US-Armaturenbrettteppichs, den man in Heimarbeit so nicht so schnell hinbekommt. (wer den Fetisch hat - ich merke, ich bin dahingehend ganz schön geprägt :fisheye:)
Die US-Armaturenbrettteppiche (z.B. von "dashmat") sind maschinell geschnitten, aus anderem Stoff und (nach meinen Erfahrungen) den Armaturenbrettern sehr gut angepasst (inkl. Ausschnitt für das Ablagefach etc.; gibt es in verschiedenen Farben, ...).
 
Man könnte versuchen ein noch intaktes Armaturenbrett mit Dibutylmaleinat einzureiben. Dies ist ein bekannter Weichmacher der z.B. auch in LecWec enthalten ist und dort für die Aufquellung von Dichtungen zuständig ist. Jetzt will man natürlich kein aufgequollenes Armaturenbrett, aber evtl. erhält dies die Flexibilität und verhindert ein Reißen.
 
Ich denke, dass das Schaummaterial im Amaturenbrett mit der Zeit einfach schrumpft. Es sind ja eigentlich drei Materialein: der Träger aus Blech, der sich im Prinzip nur dur Korosion zersetzen könnte, dann ein Kern aus Schaum, vermutlich Polyurethan und dann ein Bezug aus Vinyl. Das ganze wurde bei der Produktion in einem Werkzeug in einem Gang gepritzt, so dass der Schaum in der Mitte durch Aushärtung/Reaktion alles verbindet, ohne zusätzliche Kleber.
Wärme, Licht und speziell UV-Licht führen nun dazu dass sich Kunststoffe zersetzen. PU-Schaumstoff versprödet mit der Zeit und schrumpf. Ich vermute, dass dadurch auch das Gas in den Bläschen weniger wird. Der Schaum schrumpft also und setzt den Vinylbezug unter Spannung, weil sie noch fest verbunden sind. Da aber das Vinyl recht dünn ist und auch mit der Zeit seine flexiblen Eigenschaften einbüßt, reist es irgendwann, bevorzugt an Stellen, wo die Spannung am größten ist, bzw. wo das Matrial am schwächsten ist. Das sind offenbar die Randbereiche an den Kanten und um die Löcher. In der Fläche kann sich diese Spannung wohl besser verteilen.
Den Schaumkern zu Pflegen oder Ihm Weichmacher zu zu führen halte ich für aussichtslos. Also gilt hier wohl wie so oft: Vorsorge ist besser als Nachsorge, sprich das Brett sollte möglichst vor Sonne und Wärme geschützt werden. Pflegeprodukte könnten wohl helfen das Vinyl flexibel zu halten und damit die Gefahr der Rissbildung zu mindern. ABER zuviel des Guten kann auch das Gegenteil bewirken. Wenn nämlich das Vinyl zu weich gemacht wird kann es die Spannungen auch nicht mehr auffangen und reißt noch leichter.
Ich persönlich mag Silikonprodukte auf Außenflächen im Auto nicht, einmal wegen dem Glanz und dann wegen der schmierigen Film der kaum weg zu bekommen ist. Den Tipp mit Vinylex finde ich sehr interessant, werde ich mal Probieren.
Glasreiniger ist auch nicht mein Ding, bei mir geht zur Reinigung nur Wasser und Seife.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich ja nun seit vielen Jahren No.1 bis No.5 im Bestand und in unterschiedlicher Nutzung habe, lehne ich mich mal aus dem Fenster und behaupte: die Sonneneintrahlung und Temperatur spielt nur eine Nebenrolle. No.2 Dailydriver MY 92, deutlicher Rissbeginn, No.3 Nur von Mai-September angemeldet, sonst abgedeckt in der Garage, MY 93, keine Risse. No. 4 CV nur von 4-10 angemeldet, sonst abgedeckt in Garage MY 90, keine Risse. No.5, MY 85, nur von Oktober bis April auf der Straße, sonst abgedeckt in der Garage, Beginn minimalster Risse am Lüftungseinsatz… Alle Bretter ohne Pflege ...
 
Man könnte versuchen ein noch intaktes Armaturenbrett mit Dibutylmaleinat einzureiben. Dies ist ein bekannter Weichmacher der z.B. auch in LecWec enthalten ist und dort für die Aufquellung von Dichtungen zuständig ist. Jetzt will man natürlich kein aufgequollenes Armaturenbrett, aber evtl. erhält dies die Flexibilität und verhindert ein Reißen.
Ob jetzt der Weichmacher der richtige ist mag dahingestellt sein, aber die Aussage macht für mich bisher am meisten Sinn.
Die Kunststoffe verlieren mit der Zeit Ihre erträgliche Bruchdehnung.
Gepaart mit den Spannungen die aus den unterschiedlichen Wärmeausdehnungen der Materialien einhergeht entsteht zwangsläufig irgendwann ein Riß.
Man müßte ein Stückchen des Obermaterials in so eine Plöre einlagern und schauen ob es etwas größer wird, was anderes passiert bei den Dichtungen auch nicht...
Was aber meines Erachtens immer wirkt um die Elastizität von Kunststoffen zu erhöhen ist die Behandlung mit Wasser.
Kunststoffprodukte mit kritischen Spannungsbelastungen wie z.B bei Clipverbindungen werden teilweise mit einem Wasser getränkten Schwamm in der Verpackung angeliefert.
Es könnte also auch sein, das vor allem sehr trocken gelagerte Fahrzeuge hier vermehrt zur Rißbildung des Armaturenbrettes neigen.
Hier jetzt allerdings ein Feuchtbiotop anzulegen ist wohl auch keine hilfreiche Lösung..asdf
 
Oldtimer Praxis hatte 2015 einen detaillierten Beitrag zum Thema A.-Brett/Kunststoffe reparieren. Werde mich dem noch mal widmen und an dem Ersatzbrett im Keller mal probieren. Bericht folgt dann.
 
Steige hier mal ein.

Mein Cabrio hat nun auch an mehreren Ecken des Armaturenbretts erste kleine Risse. Die sind eigentlich durchweg in einer Zeit entstanden, in der es nun fast 18 Monate zugedeckt in einer Halle stand. Auch die Jahre davor war der Einsatz eher gering, daher gehe ich nur bedingt davon aus, dass der Sonnenschutz eine großen Effekt hat.

Ebenso hab ich bedenken, dass ein Tausch gegen ein rißfreies sich lohnt, da davon auszugehen ist, dass das neue dann ja in Kürze genauso aussieht. Gibt es denn konkret schon Erfahrungen und Ergebnisbilder mit Reparaturmaßnahmen? Mir würde es ja reichen, wenn ich die existenten Risse leicht kaschiere und dafür sorge, dass sie nicht größer werden.

P.
 
Ebenso hab ich bedenken, dass ein Tausch gegen ein rißfreies sich lohnt, da davon auszugehen ist, dass das neue dann ja in Kürze genauso aussieht.
Das sehe ich anders.
Dann bräuchtest Du Dein Auto auch nicht zu waschen weil es ein paar Tage später wieder schmutzig ist.
 
@ StRudel: Hast Du einen link zu diesen US-Armaturenbrettteppichen?
 
Das sehe ich anders.
Dann bräuchtest Du Dein Auto auch nicht zu waschen weil es ein paar Tage später wieder schmutzig ist.

Bei strömendem Regen und anstehender Fahrt über Feldwege wasche ich mein Auto zuvor auch nicht,
Du?

Aber im ernst: die Bedingungen waren für mein Cabrio sicher fast optimal: seit 7 Jahren ca. 3-4 Monate im Jahr aus der Halle, sonst zugedeckt, mit einfachen Pflegemitteln selten gereinigt. Dennoch haben sich die Risse in den letzten 2 Jahren deutlich verschlimmert. Ich muss also davon ausgehen, dass ich nach einem Armaturenbretttausch auch in 2-3 Jahren ähnliches wieder habe.

oder?

P.
 
Womit genau?
Wäre sicher interessant, damit man die Hände davon läßt.

Entweder die Kunststoffpflege vom Lederzentrum, oder ein Silikonöl basierendes Aerosol aus dem Werkstattbedarf, beides aber geschätzt 1mal im Jahr und für mich kaum ausschlaggebend.

P.
 
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