PISA? Wo liegt PISA?

KGB

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Nachdem ich (durch Anregung und Links inzwischen gesperrter Threads) mal in den unterschiedlichsten Foren (Autos) gestöbert habe - ja, auch im alten Saab-Forum, echt lustig zur Zeit. Ford-Forum: noch lustiger vs. trauriger) sind mir dann irgendwann die Tränen gekommen. Ich hatte mich ja schon daran gewöhnt, hin und wieder mal so zu schreiben, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Aber so schief (siehe dortiger Turm)? Ohne Punkt, Komma, Strich - völlig ohne Grammatik und Grundwissen (Hauptschule!), sich dann noch über die Sprache anderer aufregend und selbst... *totalgrusel* Man muss sich ja wirklich fragen, ob die Mehrzahl in Deutschland lebender Autofahrer überhaupt lesen und schreiben kann. Ich finde das - egal ob nur als Internetsprache in Mode, was ich allerdings bezweifele - wirklich ganz traurig und mache mir ernsthaft Sorgen, was die Generation meines Kindes betrifft. Ja, ich weiß: "Rechtschreibfehler können behalten werden" etc. aber ist das nicht nur eine Ausrede? Ist momentan eh wenig los hier, von daher poste ich mal meine Sorgen... Ach ja: zur Zeit ist Nettiquette gefragt. Von daher: ich möchte niemandem zu nahe treten, aber dennoch...
 
.....ist momentan eh wenig los hier.....stimmt. es wurde ja schon wieder ein thread abgewürgt :00000830 :00000694 :itchy
 
Das mit derRechtschreibung ist so eine Sache... Ich z.B. werde mich nie daran gewöhnen, einen Nebensatz mit "das..." anstatt "daß" zu beginnen. Wenn die neue Rechtschreibung auch in NRW bindend wird, muss ich zukünftige Bewerbungen einem entsprechend geschulten Fachmenschen präsentieren.
Aber die teilweise selbstverfasste "Rechtschreibung" in den Foren lässt in tiefe Abgründe blicken.

Mitfühlende Grüße,
Sebastian
 
@KGB

es ist hier ja wohl wichtiger das man mehr von saabs wie von rechtschreibung versteht. außer du haben da viele leute probleme mit da braucht man sich wegen den fehlern keine gedanken machen. :wave

saabi9-3 schrieb:
werde mich nie daran gewöhnen, einen Nebensatz mit "das..." anstatt "daß" zu beginnen.
Zum Vergrößern anklicken....

:scream
 
Einen Nebensatz beginnt man auch nicht mit "das", das heisst immernoch "daß" oder von mir aus "dass".
Lediglich wenn man "das" z.B. einfach durch "dies" ersetzen kann, so wie oben, dann halt "das"... ;)
 
Aha, soso, jaaa, tjatja, aähm. Na ja, wenns halt so sein muss. Wie war das nochmal: neue Schule, alte Schule... :00000410 hiphop hurray
 
Hallo

Ich habe täglich mit überwiegend studierten, promovierten Kollegen, Mitarbeitern und zuarbeitenden Freiberuflern zu tun. Mir stehen des Öfteren die Haare zu Berge, wenn ich deren Korrespondenz lese.

Dieses Phänomen beschränkt sich auch nicht auf die deutsche Sprache, das trifft genauso im Französischen und im Englischen zu. Rechtschreibefehler ohne Ende und keine Flüchtigkeitsfehler.

Hinzu kommen Formulierungen von studierten Personen, die man auch nach dem dritten Lesen nicht verstehen kann. In einem Dienstleistungsbetrieb ist so was einfach nicht drin.

Aber zurück zur Pisa-Studie. Für Luxemburg und die Schweiz zum Beispiel ist diese Studie nicht angebracht, wird aber durchgezogen. Die Schüler hier in Luxemburg lernen Deutsch, Französisch und Englisch in der Schule und zwar bis zum Exzess. Die Fremdsprachenausbildung beginnt bereits in der Vorschule (deutsch), dann ab dem zweiten oder dritten (bin ich mir nicht ganz sicher, ist bei meinem Sohn schon etwas länger her) Grundschuljahr kommt Französisch hinzu.

Die Muttersprache für cirka die Hälfte aller Schüler ist Luxemburgisch, für den Rest Portugiesisch, Französisch oder Deutsch. Der Mathematikunterricht meines Sohnes findet in Französisch statt, der Geschichtsunterricht des Sohnes einer befreundeten Familie wird ebenfalls in Französisch abgehalten. In Klartext sind unsere Kinder nicht nur mit Geschichte und Mathe konfrontiert, nein auch noch mit permanenten Übersetzungen von einer Sprache in die andere.

Die Pisa-Studie hier in Luxemburg schreiben unsere Kinder in einer Sprache, die nun mal nicht ihre Muttersprache ist und genau durch diesen Punkt ergibt sich hier ein verfälschtes Resultat.

Aber was die fehlerhafte Schreib- und Ausdrucksweise anbelangt, so sehe ich den Ausleser dafür in Comics, Internet, elektronischen Spielen und TV.
Kinder finden die hier gehörten Ausdrücke und die Ausdrucksweise einfach cool und übernehmen sie.

Veilleicht sollte man auf Universitäten den Umgang mit dem Rechtschreibeprogramm in den Lehrplan aufnehmen, damit sich die Studenten dann mit der Berichtigung, Form und Formulierung ihrer Texte auseinandersetzen müssen.

Gruss

Luxi
 
Ich denke jeder sollte einfache Grundlagen vorgelegt bekommen, z.B. den selbst geschriebenen Text (oder Email) selber durchlesen vor der weggeschickt wird. Hier gibt es viele mehr oder weniger einfache Möglichkeiten die man nutzen kann. Dies kann z.B. in Firmen sehr erfolgreich sein.

Interesseant sind auch die SMS die ich von mein Brüder bekomme, norwegisch ist zwar meine Muttersprache aber ich verstehe kein Wort, na ja, Wörter kann man das, was da steht auch nicht nennen..

Grüße
 
Luxi schrieb:
Aber was die fehlerhafte Schreib- und Ausdrucksweise anbelangt, so sehe ich den Ausleser dafür in Comics, Internet, elektronischen Spielen und TV.
Kinder finden die hier gehörten Ausdrücke und die Ausdrucksweise einfach cool und übernehmen sie.
Zum Vergrößern anklicken....

Wenn dann "Auslöser" und nicht "Ausleser".
Aber diese Annahme ist m.E. totaler Quatsch. In Comics sind keine RR-Fehler, nur mache Lautmalerei "ROOOAAAAR!!" und solche Sachen.
Internet, nun gut, da sind wir ja gerade und da schreiben doch viele Leute einen Haufen Mist rein (s.o.). Manches kommt vielleicht von Abkürzungen durch SMS, immerhin ist "verwechseln" 3 Zeichen länger als "verwexln" und verstehen tut man beides.
Und RR-Fehler aus "elektronischen Spielen", kannst du das mal definieren? Aber bei sowas geht mir immer das Messer in der Hose auf, angesichts der laufenden Diskussion zum Verbot von "Killerspielen". Die Leute, die das entscheiden, haben sowas 100%ig noch nie gespielt, geschwiege dem sich wirklich damit auseinadergesetzt.
Jedenfalls gibts wohl kaum Spiele, die so sehr auf Test basieren, als dass man sich da irgendwelche RR-Fehler abschauen könnte. Zumal die meisten englisch sind, lernt man eher noch was dabei und deutsche Versionen sind normal so gut übersetzt, dass keine Fehler drin sind. (Von sinnfreier Übersetzung mal abgesehen)
Und TV? Hallo? Wo kann man sich aus dem TV RR-Fehler abschauen? Da wo Text vorkommt, sind bestimmt keine. Mir fallen da nur "Wer wird Millionär" und sowas ein. Oder mal bei alpha-centauri an der Tafel.

Ich finde, man macht es sich schon verdammt einfach, wenn man alle Missstände (3 "s" ?) der heutigen Jugend einfach auf die neuen Medien schiebt.
 
Er meinte ja auch nicht, dass das spezifisch von den neuen Medien kam, sondern dass die Kinder weniger lesen. Das find ich zwar genauso problematisch, aber unsere Rechtschreibung wird über kurz oder lang so wie die englische mehrere Schreibweisen zulassen.
Ganz abgesehen davon sind natürlich übelste Gemurkse wie man sie in einer jetzt mal nicht genauer genannten Ebay-Auktion genannt hat klar individuelle Härtefälle,
In SMS schreib ich auch absolut grausam, aber nur weil ich bei der Bedienung speziell von diesen Tools die es einem besonders leicht machen wollen ("intelligente" Worterkennung) immer dasitz wie der Affe mit der Kokosnuss:
Da schreib ich "Bring mir noch ne benson mit" und was kommt an? "bring mir noch ne adorno mit"!!
Zum Glück schreib ich so wenig SMS, dass das mir wohl noch nicht so aufs Gemüt geschlagen ist.
 
was guggst du, wenn du lehrer bist und du dir deine schüler anguggst????
da sitzen schüler aus mehreren nationen in einer klasse, von denen einige kein wort deutsch sprechen. da liegt doch das problem.
bei den scheiss pisa studien wird nie auf die misere aufmerksam gemacht.
die analysen müssen doch zwangsläufig beschissen sein.
gruss eldee 900i
 
KGB schrieb:
Nachdem ich (durch Anregung und Links inzwischen gesperrter Threads) mal in den unterschiedlichsten Foren (Autos) gestöbert habe - ja, auch im alten Saab-Forum, echt lustig zur Zeit. Ford-Forum: noch lustiger vs. trauriger) sind mir dann irgendwann die Tränen gekommen. Ich hatte mich ja schon daran gewöhnt, hin und wieder mal so zu schreiben, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Aber so schief (siehe dortiger Turm)? Ohne Punkt, Komma, Strich - völlig ohne Grammatik und Grundwissen (Hauptschule!), sich dann noch über die Sprache anderer aufregend und selbst... *totalgrusel* Man muss sich ja wirklich fragen, ob die Mehrzahl in Deutschland lebender Autofahrer überhaupt lesen und schreiben kann. Ich finde das - egal ob nur als Internetsprache in Mode, was ich allerdings bezweifele - wirklich ganz traurig und mache mir ernsthaft Sorgen, was die Generation meines Kindes betrifft. Ja, ich weiß: "Rechtschreibfehler können behalten werden" etc. aber ist das nicht nur eine Ausrede? Ist momentan eh wenig los hier, von daher poste ich mal meine Sorgen... Ach ja: zur Zeit ist Nettiquette gefragt. Von daher: ich möchte niemandem zu nahe treten, aber dennoch...
Zum Vergrößern anklicken....

Ach weißte wat KGB so unrecht haste gar nicht woll Mit das Trähnen stimmä ich ouch vohl zu

Aber Scherz beiseite, das Thema ist wirklich ernst. Deine Sorgen kann ich schon teilen. Ich finde es auch immer wieder erschreckend, wenn ich Texte lese, deren Autoren offensichtlich rudimentäre Kenntnisse der Sprache fehlen.
Beruflich bedingt sehe ich das leider öfter. Auch real gesehene Entschuldigungen von Eltern für das Fehlen ihrer Kinder in der Schule verfasst mit Worten, die meinem Eingangsscherz sehr ähnlich waren, lassen einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Witzig ist das irgendwann nicht mehr....

Ich kann Luxis Beitrag auch gut nachvollziehen. Das geht mir bezogen auf die Korrespondenz auch so. Anstatt noch einmal den Text zu überfliegen (kostet der dynamischen Arbeitskraft von heute vielleicht zuviel Zeit...) oder die segensreiche Erfindung der Rechtschreibkontrolle zu nutzen, werden Texte verfasst, deren Brillanz sich vor allem in der Fehlerhäufigkeit niederschlägt. Ich habe dann zusätzlich noch die Erfahrung gemacht, dass wenn man jemanden mal darauf anspricht, dieses für den anderen eher egal zu sein scheint.

Es freut mich direkt, dass noch andere auf das Schriftbild achten, ich sah mich bereits in der Schublade "altmodisch" ;)
 
Also altmodisch finde ich das ganz und gar nicht. Wenn wir Glück haben wird es wieder zum Trend mal hin wieder so ominöse Sachen, wie Genitiv und Konjunktiv zu benutzen (meiner Meinung nach Indikator für eine korrekte Ausdrucksweise). Die Tatsache, dass es mehrere Schreibweisen, wie es im Englisch existiert, gibt finde ich nicht unbedingt verwerflich. Ich kann jedoch nicht verstehen, warum man wieder z.b. wieda schreibt. Dieser eine Buchstabe ist doch kein Mehraufwand und es gibt unzählige Wörter, die so entfremdet werde. Mal nebenbei beim Thema Sprache, hat jemand zufällig das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" gelesen? Ist eigentlich ganz nett...
 
Schönes Thema! Hier meine Meinung (Das ist so, als wenn ein Blinder von Farben redet):

Ich war in Sachen Rechtschreibung nie eine echte Granate. Selbst heute quäle ich mich damit rum und bleibe hier und da mal stecken. Ich schätze, es bleibt in der Regel bei Kleinigkeiten, was ich mir so an Fehlern erlaube. (Ein ordentliches Diktat möchte ich trotzdem nie wieder schreiben müssen!)

Ich empfand die deutsche Sprache in schriftlicher Form immer als eine Qual.
Was Eldee geschrieben hat, ist nicht von der Hand zu weisen! Jetzt kommt mit Sicherheit jemand aus dem "Kittel" und wird dagegen halten, das man doch nicht alles auf die Ausländerquote schieben kann; das wäre wahrlich zu einfach, nicht? Stimmt! Nur ist es einfach auffällig, das dieses Problem häufig dort auftritt, wo es eben dieses; ich nenne es jetzt mal "nationale" Ungleichgewicht"; gibt.

Hast Du wenige ausländische Mitschüler, so ist die Chance groß, das eben diese durch die deutschen Mitschüler "mitgerissen" werden. Ohne Garantie, aber die Aussichten sind gut! (Eigene Beobachtung!!!!)

Ist dieses Verhältniss aus dem Gleichgewicht geraten, bleibt der deutsche Schüler auf dem tieferen Level des ausländischen Schülers. (Ich will hiermit ausdrücklich klarstellen, das dies nicht diffamierend oder gar als ausländerfeindliche Äusserung zu bewerten sein soll, noch das ausländische Schüler weniger Lernfähig sind!!!!Es ist ein Erfahrungswert.)
Die Gesamt- und Realschulen haben sich über die vielen Jahre immer mehr an die schwächsten Schüler angepasst und nicht anders herum.

Wenn sich das nicht bald ändert, dann ist ein Hauptschulabschluss in naher Zukunft mit einem Abschluss der Walddorfschule gleichzusetzen.
Da gibt der lernschwächste Schüler den Takt an!

Was ich allerdings als wesentlich schlimmer Empfinde als kleine Rechtscheibschwächen (große Defizite mal ausgenommen), ist die Ausdrucksweise, welche heute an den Tag gelegt wird.
Kaum ein Satz der nicht auf "Alter" oder "Ey" endet. Wahlweise zu ersetzten durch "Digger" oder "Mann".

Frauen werden da wie selbstverständlich als "Bitch" oder "Pussy" tituliert.
Selbst in einem versuchsweise normalen Gespräch hat man oft das Gefühl, man steht einem verschnupften und etwas gelangweilten "Gangsta-Rapper" gegenüber, der dir zeigen will wer der "Held-im-Zelt" ist.

Mich mit solchen Leuten zu unterhalten empfinde ich als Qual! Aber solange es aus der Mode ist Bücher zu lesen oder überhaupt mal etwas geschriebenes in die Hand zu nehmen, wird es nicht besser werden!

Die Bildung wird VIVA oder MTV überlassen, wo immer vorgegaukelt wird, daß wenn man nur ein paar Jahre mit Crack dealt und sich mit 'ner ordenlichen großkalibrigen Handfeuerwaffe Respekt (neudeutsch: street credibility) verschafft, danach anfängt zu rappen und Mädels zu verbrauchen wie andere Taschentücher, dann, ja dann fallen einem die Villen, Bentleys, Yachten und Jets nur so in den Schoß. Die Dollarscheine quellen Dir nur so aus der Tasche.

Ich kann also deine Befürchtungen nur zu gut verstehen, KGB! Aber so wie ich deinen Filius kennengelernt habe, schätze ich Ihn für sowas ehr wenig empfänglich ein.  
Es ist auch immer eine Sache wie man es den eigenen Kindern vorlebt.

Ich war nie ein Bücherwurm. Im unserer Wohnung wist Du kaum Bücher finden. Die meisten sind von Kerstin. Ich lese in der Regel Fachzeitschriften. Aber ich denke das es nicht unbedingt wichtig ist, was man liest, sondern ehr das man überhaupt liest!!

P.S.: Ich beobachte in letzter Zeit, das der Trend erfreulicherweise wieder zur Etikette geht. Langsam aber kontinuierlich. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
 
Ich finde es auch erschreckend, wobei ich zugeben muss, eine e-mail schon mal komplett in Kleinbuchstaben zu schreiben, dann aber wenigstens mit (ziemlich) korrekter Zeichensetzung...

Auch die Edit- oder Vorschau-Funktion in den meisten Foren eignet sich bestens, Fehler zu vermeiden. Wenn da nicht die Faulheit wäre...

Mit meiner Tochter hatte ich schon die eine oder andere Diskussion, wenn in ihren Mathe-Hausaufgaben Rechtschreibfehler waren.
Sie: "Ist doch egal, ist doch nur Mathe"
Ich: "Das ist nicht egal, das ist FALSCH!"

Total ätzend finde ich auch die Flut von (fast immer falschen) Apostrophen...

Und was die Akademiker angeht, fällt mir noch was "Off topic" ein:
Ich habe beruflich auch fast ausschliesslich mit "Studierten" zu tun; es ist erschreckend, was man da zum Teil an Tischsitten zu Gesicht bekommt: ein Arm hängt unterm Tisch, das Kinn beim Essen fast im Teller, usw.
 
Oho, Rechtschreibung, Bildung und Jugendliche, ein Thema an dem ich einfach nicht vorbeikomme.

Für die uns nachfolgende Generation sehe ich ganz schwere Zeiten anbrechen. Meine Freundin ist Erzieherin in einem ganz normalen Kindergarten in einer ganz normalen Wohngegend in einer schönen Stadt. Über die Hälfte der Kinder muss von speziellen Kräften gefördert werden, ca. 30% der Kinder sprechen kaum oder sehr schlecht deutsch, fast die Hälfte hat eindeutige Entwicklungsrückstände.
Ich habe keine Ahnung wie diese Defizite jemals aufzuholen sind. Wir haben Kindergärten, in denen sind alle Kinder verhaltensauffällig. Bevor man denen Tischmanieren beibringen kann, versucht man aufrechtes Gehen und deutliches Artikulieren zu vermitteln. Eine absolute Katastrophe.
Es tut mir leid, aber in 95% aller Fälle haben die Eltern die größte Schuld. Die Kiddis werden immer mehr sich selbst und der Playstation überlassen als dass man sich aktiv mit einem Kind beschäftigt. Ganz extrem merkt man das an dem "Montag im Kindergarten Syndrom": Die Kinder sind extrem nervig, laut, unkonzentriert und aggresiv. Fragt man was sie denn am Wochenende so schönes gemacht haben: Ferseh geschaut! Kein Wunder dass die da gaga werden.
Ich denke, dass wenn man bei Kleinkindern das Sprachvermögen und die Konzentrationsfähigkeit fördert, über kurz oder lang auch das allgemeine Bildungsniveau nebst Rechtschreibung wieder besser wird. Ausserdem sollte man Eltern verpflichten mindestens zwei Mal die Woche mit den Kleinen einen mind. zweistündigen Ausflug zu machen und dabei alle Fragen der Kinder zu beantworten. Vielleicht merken dann die Eltern auch mal was sie für Defizite haben welche sie ohne schlechtes Gewissen an die Kinder weitergeben.
Alles in Allem macht mich die Situation bei Kindern und Jugendlichen nachdenklich und traurig. Es ist die Zukunft unserer Kinder die hier grad den Bach runtergeht.

Wünsche allen ein frohes und schönes Weihnachtsfest!
 
Dann möchte ich mich, als direkt Beteiligter (oder sogar Betroffener) auch mal zu Wort melden.

Als ich 1993 eingeschult wurde, wurde uns die "alte" Rechtschreibung gelehrt. Irgendwann in der 7. Klasse fingen die Lehrer so langsam an auf die neue Rechtschreibung umzusteigen. Hier mal ein Hinweis, dort mal ein eingeklammerter Fehler. Denn die alte und die neue Rechtschreibung galten. Und so ist es auch heute noch. Inzwischen 13. Jahrgang und so wirklich wissen, wie ich etwas schreiben: Fehlanzeige.
Zumal uns in den unteren Jahrgängen oft die Vision vermittelt wurde, dass man 2008 alles so schreiben darf, wie man möchte.

Und wenn ich überlegen müsste, wann ich das letzte mal Grammatik (!) im Deutschunterricht gemacht habe.
Das war vor 5!!!! Jahren. Aber klar, jeden Tag werfen uns unsere Lehrer vor, dass die Deutschkenntnisse, die wir als Oberstufe eines allgemeinbildenden Gymnasiums besitzen "unter aller Sau" (Zitat von meinem Physik-LK Lehrer) sind.

Ich kann jedem, der sich etwas mit der Materie, und zwar auf eine sehr lustige und spielerische Art und Weise, auseinander setzen will, folgendes Buch empfehlen:
Bastian Sick - Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod



Ja, ich gebe zu, dass ich wahrlich nicht der beste Wortakrobat bin. Doch bemühe ich mich stets die deutsche Sprache zu bändigen.

Was mehr oder weniger gut gelingt.

Schließe mich den Festtagswünschen meiner Vorredner an!
Frohes und besinnliches Fest an alle Forumsbewohner!
 
.........................

[highlight=red:88b6817d1d]Und was die Akademiker angeht, fällt mir noch was "Off topic" ein:
Ich habe beruflich auch fast ausschliesslich mit "Studierten" zu tun; es ist erschreckend, was man da zum Teil an Tischsitten zu Gesicht bekommt: ein Arm hängt unterm Tisch, das Kinn beim Essen fast im Teller, usw.[/quote][/highlight:88b6817d1d]


Ich mache dann mal weiter......

Die Gabel in der Faust beim Essen, so à la Schaufelbagger. Wenn du verschiedenen zur Begrüssung die Hand gibtst, hast du das Gefühl, dass du durch diesen Vorgang deren komplette Motorik gestört hast, die bleiben auch sitzen, wenn Ihnen jemand die Hand zur Begrüssung reicht.

Aber das liegt an mir, ich bin ja altmodisch und das ist auch gut so. :00000299

@snowtiger

lies meinen Satz nochmal durch, daraus geht hervor, dass man sich die Ausdrucksweise vom TV abschauen kann und nicht die Rechtschreibfehler. Was sind RR-Fehler?

Ich bin auch nicht der, der alle Missstände (3 s sind o.k.) der heutigen Jugend einfach auf die Medien abschiebt, ich bin eher der Meinung, dass meine Generation, als Eltern dieser Jungendlichen schuld am Grossteil der Probleme sind. Es ist schwerer ein Kind zu erziehen, als ihm seinen Willen zu lassen und es durch das Fernsehen oder sonstwas oder sonstwen erziehen zu lassen. So nach dem Motto, sitze es vor die Glotze, dann hast du wenigstens deine Ruhe. Bei mir gab und gibt es auch einen Spruch nicht: "Jetzt nicht, da reden wir später drüber"

Gruss

vom
Luxi, der sich auch über andere Meinungen freut. :00000299
 
Zitat Dietzle: "Wir haben Kindergärten, in denen sind alle Kinder verhaltensauffällig. Bevor man denen Tischmanieren beibringen kann, versucht man aufrechtes Gehen und deutliches Artikulieren zu vermitteln. Eine absolute Katastrophe."

Gottimhimmelerbarmedichunser! Das ist ja grauenhaft, ich hab immer gedacht die "Pisa-Generation" nach mir (Die Pisa-Kandidaten waren eine oder zwei Klassen unter mir, das dürfte auf Janny zB zutreffen. . .) wächst mit didaktischem Spielzeug und Lernsoftware und Geigenunterricht ab dem dritten Lebensjahr auf.
Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Das ist mir teilweise am Gymnasium schon aufgefallen, dass die unteren Klassen ganz anders drauf waren, nach Viellesern hätte man da wohl mehr suchen müssen als in unserem Jahrgang (max. 8 von 70 die sich mit "Tolstoi - schwerer Kost" o. ä. befasst hätten. Aber das muss ja auch nicht sein, Leute die Verschwörungstheorien oder Fantasykram gelesen haben gabs auch ein paar).
Auch wir sind schon massive durch neue Medien abgelenkt worden, nur dass bei uns erst so ab der siebten Klasse (ca. 1995) Computer so weit verbreitet waren, dass wir uns den Rest der Jugend mit virtueller Spinnerei um die Ohren gehauen haben. Davor hatten manche wenigstens noch ein paar griechische Klassiker / typische Jugendbücher oder aktuelle Bestseller gelesen.
Des zugegeben groben Verdachts, dass Eltern sich mittels der modernen Unterhaltungselektronik ihrer erzieherischen Pflichten zumindest zeitweise entziehen, kann ich mich auch nicht mehr erwehren.

Zitat Kevin:
"Kaum ein Satz der nicht auf "Alter" oder "Ey" endet. Wahlweise zu ersetzten durch "Digger" oder "Mann".
Frauen werden da wie selbstverständlich als "Bitch" oder "Pussy" tituliert.
Selbst in einem versuchsweise normalen Gespräch hat man oft das Gefühl, man steht einem verschnupften und etwas gelangweilten "Gangsta-Rapper" gegenüber, der dir zeigen will wer der "Held-im-Zelt" ist."

D a b e i handelt es sich wohl wirklich um ein gesamtgesellschaftliches Problem, die Pimp- um nicht zu sagen Stresser-Sub(?)kultur. Die hab ich ja schon an anderer Stelle abgehandelt. Meine neueste Theorie dazu ist, dass die Leute den Zwiespalt zwischen dem ihnen von Massenmedien (z.B. RTL "Exklusiv" und "Explosiv" - wo ist da eigentlich der Unterschied?) vorgegaukelten Glamour-Ideals und ihrem weniger mondänen und abwechslungsreichen Alltagswelt irgendwie erkären müssen, und sich zB sagen: "Tja, wär alles so einfach, wenn ich geschickt illegale Möglichkeiten ausnützen würde. . . hab ich aber doch nicht nötig. . ."
Irgendwie muss man sich schließlich rechtfertigen, wo es doch theoretisch heute jedem möglich sein sollte, ein viel kostspieligeres Leben zu führen. Zu früheren Zeiten lagen die Aussichten, in möglichst geringer Zeit an möglichst viel Geld zu geraten, darin, eine revolutionäre Geschäftsidee zu haben, eine Produktnische zu finden etc.
Nach dem teilweisen Disaster am neuen Markt ist dieser Yuppi-Traum ausgeträumt (mir fällt als literarische Darstellung der Problematik ZB "Fight Club" - der Film ist fast so gut wie das Buch - ein) und die Gesellschaft braucht neue Ausflüchte.
Okay ich geb zu hätte ich einen etwas langjährigeren Überblick wäre die Betrachtung ausgereifter ausgefallen. . . ist jetzt auch etwas vom Thema ab.

Im Übrigen möchte ich auch betonen dass es zu jeder gesellschaftlichen Strömung ja auch immer Gegenströmungen gibt wie zB dass wieder mehr Wert auf Etikette gelegt wird, und das begrüße ich freudig!

Mich mit solchen Leuten zu unterhalten empfinde ich als Qual! Aber solange es aus der Mode ist Bücher zu lesen oder überhaupt mal etwas geschriebenes in die Hand zu nehmen, wird es nicht besser werden!

Die Bildung wird VIVA oder MTV überlassen, wo immer vorgegaukelt wird, daß wenn man nur ein paar Jahre mit Crack dealt und sich mit 'ner ordenlichen großkalibrigen Handfeuerwaffe Respekt (neudeutsch: street credibility) verschafft, danach anfängt zu rappen und Mädels zu verbrauchen wie andere Taschentücher, dann, ja dann fallen einem die Villen, Bentleys, Yachten und Jets nur so in den Schoß. Die Dollarscheine quellen Dir nur so aus der Tasche.
 
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