Häng mich hier einfach mal dran.
Die Ford-Motoren brauchen definitiv kein "Halli-Galli-Super-Extremo-Bim-Bam-Bum" mit dreistelligen Oktanwerten, die schnurren auch mit recht simpler Plörre ziemlich zufrieden vor sich hin. Heutiger Treibstoff der einfachsten Art ist in seiner Zusammensetzung selbst den "Premium"-Mischungen der 60er und 70er-Jahre in Bezug auf hinreichendes und zuverlässiges Klopfverhalten um Welten überlegen. Wir sind damals mit Fahrzeugen der P3-P7-Baureihen durch ganz Europa gegondelt, selbst damals gab's nur bedingt Probleme - die alten V-Motoren sind recht gutmütig und haben selbst den damals in Südeuropa üblicherweise gepantschten Sprit nur durch etwas geringere Leistung bei Vollast quittiert.
Bleiersatzadditive sind dagegen unverzichtbar, es sei denn, bei einer Motorenrevision wären Ventile aus modernem Werkstoff und dazu passende Sitzringe nachgerüstet worden. Viel wichtiger als der Oktanwert ist übrigens die nur bedingte Beständigkeit vieler auch nachgefertigter Baugruppen wie Leitungen und Dichtungen gegen höhere Ethanolbeimischungen. Was die Ford-V-Motoren und auch viele andere ältere Schätzchen überhaupt nicht mögen, sind schlampig eingestellter Zündzeitpunkt und fehlerhafter Schließwinkel - dagegen kommen sie mit geringügig falsch eingestelltem Gemisch noch erstaunlich gut zurande. Schaut Euch lieber gelegentlich und regelmäßig die Kerzengesichter an, die verraten Euch fast alles - und investiert in eine hochwertige Stroboskoplampe und regelmäßig neue Zündkontakte und Kerzen - das bringt mehr als über esotherische High-End-Treibstoffsorten zu philosophieren.
Und falls hier noch ein paar andere von der knatternden Fraktion mitlesen sollten, bei denen tatsächlich die Schmierung aus dem Treibstoff kommt, als Ergänzung ein kleiner "Geheimtip" von mir: Schon seit vielen, vielen Jahren wird das Thema "Spritmischung" und "Zweitaktöle" von denjenigen systematisch untersucht, bei denen ein simpler Motoraussetzer ihrer sensiblen hochdrehenden Triebwerke schon zu einem Totalverlust führen kann - den Modellfliegern. Auch die Motocrosser sind da etwas eigen, wenn ihnen im entscheidenden Augenblick beim Sprung der schub wegbleibt. Die dort innerhalb kürzester Zeit gemachten Erfahrungen sind dann wie ein Zeitraffer, für deren Erkenntnisse Ihr Jahrelang mit Euren Motörchen durch die Gegend öckeln müsstet.
Und für die faulen - Im 2T-Renneinsatz und Modellflugsport bewährte Fertigmischungen und Beimischöle sind Aspen, Mobil, Motul und Castrol. Die harzen nicht und sind auch bei relativ niedriger Verbrennungstemperatur unauffällig in Bezug auf Ruß im Verbrennungsraum - was man von so manch einer Tankstellen-Fertigmischung eher nicht behaupten kann.
Hope, it helps...
J.R.
Tante Edith sagt:
Vräutscher Verschreipper pessaitikt.