Nockenwelle, Frage an Maschinenbaufraktion, Hubkurve)

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Hi!

Mal ne Frage an die Maschinenbaufraktion.

Ich habe eine 256° Nockenwelle zwischen den Spitzen (Drehmaschine) vermessen. Theoretisch hat die NW ....
* Steuerzeiten 18-58-58-18.
* Max. Hub liegt bei 6,1 mm
* Lobe-Center wäre mit 110° angegeben.
* Der Ventilhub bei OT beträgt in etwa 0,4 mm.
* Vorgeschriebenes Ventilspiel = 0,25 mm

Mein laienhaftes Verständnis sagt...
* dass ich die Kurve aufnehme und die Winkelgrade mal 2 nehme um auf KW-Grade zu kommen
* dass ich die Hubwerte mit 1,46 multipliziere, da die Kipphebel dieses Ü-Verhältnis haben
* dass ich folglich bei einem Hub von 0,25 mm eine Linie ziehe
* die Schnittpunkte dieser Linie mit der Hubkurve den Öffnungswinkel des Ventils zeigen....

Bei der Auswertung der Kurven für E+A kann ich den max. Hub, Lobe Center, den Hub bei OT nachvollziehen.
Den Öffnungswinkel kann ich aber nicht nachvollziehen. Lese ich bei den Schnittpunkten bei 0,25 mm Hub = Ventilspiel ab, so komme ich auf signifikant unterschiedliche Öffnungs- und Schließwinkel.....
Ich bin fas sicher, dass ich die Kurve falsch auswete, aber wie mache ich es richtig.:confused:

Also, liebe Maschinenbauer und angehende.... gebt mir Nachhilfe!


Gyula
 
wie sieht´s aus, wenn Du den Strich nicht bei 0,25 sondern bei 1 machst ?
Üblicherweise werden Steuerzeiten bei einem Prüfspiel von 1 mm angegeben.
 
Hi!

Bei 0,25 Hub habe ich 26-68-65-18
Bei 1mm Hub habe ich 16 noT-12 nuT-12vuT-22 voT, also völlig daneben.

An Fertigungstoleranzen glaube ich nicht so recht.
Wird eine NW überhaupt so definiert, wie ich glaube?

Gyula
 
Nach Deinen Angaben macht das Ventil bei Sollventilspiel, also nach der Anlauframpe, 0,75 mm Hub nach 42° am Einlass und 53° am Auslass......das gibt sicher keine Leistung, aber jede Menge verbrannter Ventile..


Wo kommt denn die Welle her und welchen Motor möchtest Du damit quälen ?
 
Ich hab gewusst, dass es so kommt !

Nach Deinen Angaben macht das Ventil bei Sollventilspiel, also nach der Anlauframpe, 0,75 mm Hub nach 42° am Einlass und 53° am Auslass......das gibt sicher keine Leistung, aber jede Menge verbrannter Ventile..
Welchen Motor möchtest Du damit quälen ?
Das sind sie, die schönen, genussvollen Momente im Forum saab-cars.de !!!​

GB
 
Hi!

Die NW ist laut Kennzeichnung eine 256° mit Steuerzeiten 18-58-58-18.
Jetzt habe ich die Welle aus meinem Tr.... :smile: ausgebaut, da ich mit den Fahrleistungen nicht zufrieden war. Ich möchte verifizieren, welche NW das ist und ob sie noch o.k. ist. Ich kann aber nicht ausschließen das die Welle nachgearbeitet wurde. Nun habe ich die Hubkurve aufgenommen kann sie aber den gängigen Wellen
* 240 (10 50-50-10)
* 256 (18-58-58-18)
* 280 (35-65-65-35)
nicht zuordnen. Ich google schon ziemlich lange. Jetz habe ich mir gedacht, dass bei den Saabianern ja viellecht ein paar Maschinenbauer dabei sind, oder andere, die die Kurve interprätieren können.

Als Messfehler wäre eine Verschiebung der Kurven nach links/rechts möglich, da ich vielleicht OT nicht genau erwicht habe.
Bitte um Interprätation der Kurven.....
So sieht die Kurve aus....



Gyula
 

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Hi!

Niemand hier, von der Maschinenbaufraktion, der/ die mir sagen kann woran man eine Nockenwelle erkennt?
Die Kurve stammt von einer 256° NW, aber woran erkennt man anhand der Kurven, dass es eine 256° NW ist??? :confused:

Gyula
 
Hi!


Die Kurve stammt von einer 256° NW, aber woran erkennt man anhand der Kurven, dass es eine 256° NW ist??? :confused:

Gyula

Gar nicht.
Du hast Nockenerhebungskurven abgenommen, die 256° beziehen sich aber auf Ventilöffnungszeiten. Ohne die dazwischengelagerten Kipphebel und deren Bewegungskurven über dem Nocken zu kennen kann man wohl nicht viel mehr sagen, als dass es sich um Nocken handelt.

Gradscheibe auf die Kurbelwelle,2 Messuhren auf die Ventile, zweimal rumdrehen, dann weisst Du mehr
 
Hi!

@ hft:

Alles klar, ich habe natürlich auch bei noch eingebauter NW die Kurve aufgenommen. Die Messuhr war da direkt auf dem Federteller, alo ohne weitere Kippbewegung. Der Kipphebel übersetzt 1,46:1. Die Kurve kann man mit oder ohne Ventilspiel (0,25 mm) aufnehmen.
Die Kurven die ich hier eingestellt habe habe ich bei ausgebauter NW zwischen den Spitzen aufgenommen. Diese lässt sich natürlich sofort auf das Ventil umrechnen (Nockenhub x 1,46).
Das Ventilspiel von 0,25 mm entspricht auf der Nocke einem Wert von ~ 0,17 mm.
Wenn man also bei 0,17 mm eine Linie zieht entsprichen die Ventilöffnungszeiten exakt den von mit in der Grafik angegebenen Werten.

Meine Frage ist wohl nur,ob das so richtig ist, wie ich das auswerte. Dann läge meine NW eben außerhalb desr spezifizierten Wertes.....

Die ermittelten Öffnungszeiten bei 0,25 mm Ventilhub (Nocke=> 0,17 mm) zeigen ungleich 256°.
Was ich nicht weiss, ist, ob das überhaupt so definiert wird.
Also, ich als Laie möchte nur wissen, welche Parameter die Öffnungswinkel einer NW bestimmen.

In den nächsten Tagen bekomme ich die neue NW (eine 280° :biggrin:), die ich dann einbauen werde. Ich würde aber gerne auch diese NW vermessen.

Für jedes Qualitätsmerkmal gibt es doch festgelegte Prüfspezifikationen, mit Hilfe derer die Produktspezifikation überprüft werden kann.

Ich gehe mal davon aus, dass es für NW auch so etwas gibt. Nockenwellen müssten m.M. nach ebenso wie ander Produkte vergleichbar sein.

Welche (s) Merkmal(e) einer NW mit welchen Parametern müssen vermessen werden, wenn man den spezifizierten Öffnungswinkel überprüfen will??


ps: Mit googlen habe ich schon wirklich viele Stunden verbracht, aber leider keine Antwort gefunden......


Gyula
 
Meines Wissens gibt es kein genormtes Verfahren,nach dem Nockenwellendaten überprüft werden. Vielmehr gibt jeder Nockenschleifer die für seine welle zugrundegelegten Prüfbedingungen an.Weitverbreitet ist die Angabe von Steuerzeiten bei einem Prüfspiel von 1mm. Das ist insofern sinnvoll, da Nocken im Anhub um einen weichen Kraftschluss zwischen Nocken und Kipphebel herzustellen nur sehr gering ansteigen (0,5mm auf 40°).In diesem bereich würden geringfügige Mess- oder Fertigungstoleranzen leicht zweistellige Winkelverschiebungen verursachen.
Wenn du Dir Deine Kipphebel mal von unten ansiehst, wirst Du feststellen, daß der Kontakt zum Nocken nicht auf einem Punkt, sondern auf einer Fläche stattfindet. Dadurch ergeben sich innerhalb eines Zyklus Verschiebungen sowohl in der geometrischen Hebelübersetzung ,als auch in der Öffnungswinkelübertragung vom Nocken .
Wenn Du Deine drei Nockenwellen in eingebautem Zustand wie oben beschrieben misst und vielleicht noch ein Messspiel von 1mm zugrundelegst hast Du zwar keine absoluten Steuerzeiten, aber die Wellen werden sehr gut miteinander vergleichbar.
 
Hi!

@ hft:
Super, danke für deine Erklärungen!
Das würde bedeuten, dass der angegebene Öffnungeswinkel ein eher theoretischer Wert ist.
Die Prüfung bei 1mm Hub, bzw. bei 1mm Ventilspiel durchzuführen, erscheint mir daher sehr zweckmäßig. Allerdings habe ich da für keine NW Sollwerte gefunden.
Demnach stellt sich die Frage, wie man eine verdächtige NW beurteilen kann. Es ist ja nicht immer nur der max. Hub als Verschleissanzeige die Begründung für eine defekte NW. Abgenutzte Flanken sind ebenso schädlich, da der geöffnete Querschnitt/Zeit ja der maßgebliche Parameter für den Durchsatz ist.

Wie kann man dann beurteilen, ob die NW verschlissen ist?


ps: es steht noch immer 1:1 (Spanien/ Italien) :smile:

Gyula
 
Nocken sind geschliffen und haben eine absolut glatte Oberfläche,auch nach langjährigem Gebrauch. Nocken mit Riefen oder Ausbrüchen (Pitting) sind Schrott.
Ein "Verschleiß" mit einwandfreier Oberfläche ist nicht vorstellbar.
 
Ergänzung:
Eine gescheit konstruierte Nockenwelle (das trifft auf Tuningnockenwellen,insbesondere Made in USA nicht immer zu) ist so geschliffen,daß dynamisch eigentlich keine mechanische Berührung zwischen Nocken und Kipphebeln stattfindet, sonder der Kipphebel auf einem Ölkeil schwimmt.Dieser ist aufgrund des engen Radius an der Nockenspitze am schwierigsten aufrechtzuerhalten;darüber hinaus wirken hier aufgrund der höchsten Federspannung die größten Kräfte.Daher ist Verschleiß am ehesten auf der Nockenspitze zu erwarten.Wenn man sich die Beurteilung des Tragbildes nicht zutraut ist wohl die Nockenhöhe ersatzweise ein gutes Indiz.
 
Hi!

Das leuchtet mir alles ein. Mir ist auch klar, dass man den Verschleiss über Riefen, Pitting & Nockenhöhe beurteilen kann.
Schade nur, dass es offensichtlich nur schwer möglich ist, eine Nockenwelle zu identifizieren, auch wenn diese neu ist.

Du sprichst jetzt wahrscheinlich von obenliegenden Nockenwellen.
Dies trifft bei mir nicht zu.
Seitlich unten liegende NW, Becher und 21 cm lange, schwere Stösselstangen, schwere Kipphebel und schwere Ventile. Dazu kommt noch der Langhuber. Lauter voraussetzungen für viel Punch unten, und eine Drehzahlgrenze bei max. 5500 rpm. -> 256° NW.

Nun kommt eine 280° NW, Verdichtung von 9:1 auf 9,5:1 erhöht, größere Auslassventile, größerer Ventilhub, härtere Federn. Schließlich kommt zu den beiden SU HS6 Vergasern ein dritter dazu.
Bei 6 Zylinder/2500 ccm soll die Leistung von etwa 120 PS auf etwa 140 PS gesteigert werden....mal sehen. Dabei soll der Punch unten nicht wirklich merklich schlechter werden. Die Drehzahlgrenze sollte auf etwa 6000 rpm steigen.

Deine Erklärungen haben mir wirklich geholfen, nochmals danke!

Gyula
 
Hi!

Yess,....ich weiss, falsches Forum.:frown:
Man sucht sich halt die Antworten dort wo man sie bekommt....:biggrin:

Trotzdem toll!


Gyula
 
Hat sich schonmal jemand die Mühe gemacht, die Ventilerhebungskurve der einen oder anderen Nockenwelle abzunehmen?
B202, B204, B234 interessieren - vorerst egal, ob i oder t
 
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