Motor .- Lose Zylinderkopfschrauben, mal wieder

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SAAB
9000 II
Baujahr
1996
Turbo
FPT
Da ich heute als Projekt die VDD gewechselt habe, habe ich mir auch mal die Zylinderkopfschrauben angeschaut. (1999er 113KW 9-3 OG)
.. es war wie bei meinen letzten 900 NG und 9-3 OG auch wieder so, dass keine der Schrauben wirklich fest war.
Ich habe kein Drehmoment Schlüssel zum Öffnen benutzt, daher nur ein "gefühlter Wert", aber um es bildlich zu sagen, ich hätte jede der Schrauben mit der kleinen Ratsche (1/4) aus dem Handgelenk raus öffnen können. Das dürften dann so ca. 25NM Lösemoment gewesen sein. Wobei es dann auch noch Unterschiede gab, z.B. ist #9 fast schon im Gewinde "getanzt", also keinerlei Widerstand beim rausschrauben.
Nach der im Forum schon oft beschriebenen Methode 40nm -> 60nm-> 90Grad habe ich das dann wieder alles fest gezogen.
Also, nur so eine Idee für Euch, wenn ihr mal wieder den Ventildeckel ab habt, schaut euch die Schrauben des Zylinderkopfs an. (Torx E16 Nuss wird benötigt).

Hendrik
 
Ich beschäftige mich gerade mit dem Nachziehen der Zylinderkopfschrauben. In der Service Information http://www.townsendimports.com/Saab_TSB_Folder/Saab_TSB_pdfs/210_1704_utg2.PDF findet sich die entsprechende Anleitung. Es ist logisch und vernünftig, diese Prozedur nur einmal durchzuführen, damit man keiune Überdehnung und keinen Bruch der Zylinderkopfschrauben riskiert.

Ich denke, die wenigsten von uns können wirklich sicher sagen, ob das Nachziehen der Zylinderkopfschrauben als Service Maßnahme bei ihren Autos evtl. schon einmal erfolgt ist oder nicht. Ob der in der Servie Information genannte zusätzliche Stempel im Serviceheft tatsächlich immer vorhanden ist? Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

Ich bereite mich gerade auf das Nachziehen vor. Ich habe mir eigens dafür neues Werkzeug gekauft. Mein vorhandener Drehmomentschlüssel aus der Baumarkt-/Discounterkategorie "maximal 30 €" mag für die Radschrauben ausreichend genau sein, um damit am Motor zu arbeiten halte ich eine größere Genauigkeit für notwendig. Wir wollen den Motor ja instandsetzen und nicht beschädigen. Die Genauigkeit des Drehmomentschlüssels ist daher wichtig. Einen Drehmomentschlüssel für Profis von Hazet & Co. ist für den gelegentlichen Heimwerker wohl nicht nötig, aber besser als so ein Ding aus der untersten Preiskategorie sollte es schon sein. Ich habe deshalb im Netz nach Tests und Empfehlungen gesucht und als vernünftigen Kompromiss den Proxxon MC100 ausgewählt und gekauft. Der ist inkl. Versand für die gleichen rund 75 € zu haben, die man auch vor Ort bezahlt. Vorsicht: Er wird auch häufig deutlich teurer angeboten! Um das Werkzeug zu komplettieren habe ich mir noch eine gute 3/8"-Verlängerung und natürlich eine E16 Torxnuss gekauft.

Weil man für das Nachziehen der Zylinderkopfschrauben den Ventildeckel abnehmen muss beabsichtige ich, dafür eine neue Dichtung zu kaufen. Auch die Zylinderkopfschrauben will ich erneuern, weil ich nicht sagen kann, ob sie noch gut sind oder nicht. Nun gibt es unterschiedliche Hersteller und leider auch verschiedene Maße bei den Zylinderkopfschrauben. Deshalb meine Fragen:

Welche Maße haben sie Zylinderkopfschrauben? Ich habe unterschiedliche Maße von 99 mm bis 115 mm gefunden. Was stimmt denn nun? Falls es je nach Motortyp Unterschiede geben sollte: Ich habe den 2-Liter Softturbo mit 113 kW.

Welche Hersteller kommen in Frage? Elring und febi kenne ich dem Namen nach. Gibt es noch andere Markenhersteller, die in Frage kommen? NoName-Schrauben wollte ich nicht kaufen oder verwenden.

Ich danke schon jetzt für jede Antwort.


Gruß Michael
 
Eine Frage kann ich bereits selber beantworten: Die Zylinderkopfschrauben sind mit Kopf 115 mm und ohne Kopf 99 mm lang. Die unterschiedlichen Längen sind gar nicht unterschiedlich! Ich bestelle einfach mal einen neuen Dichtungssatz Elring 892.930 und den Satz Zylinderkopfschrauben Elring 221.280. Zusammen kosten 10 Zylinderkopfschrauben plus Dichtungssatz und Versand gerade mal ca. 33 € - das sollten die Teile einem wert sein.


Gruß Michael
 
Eichservice bei der Dekra für einen Drehmomentschlüssel kostet ca. 30 €
Das lohnt aber nur für entsprechend wertvolles Werkzeug und nicht für den für die Radschrauben ausreichenden Drehmomentschlüssel mit einem Kaufpreis von 30 €.

Der Schlüssel von Proxxon hat übrigens nicht nur eine individuelle, gelaserte Seriennummer, es liegt auch ein Prüfprotokoll bei:

40951018ey.jpg


Für die Preisklasse nicht ohne Grund ein mehrfacher Testsieger, der oft empfohlen wird.


Gruß Michael
 
Ja, den kleinen Proxxon hab ich auch.
Aber wenn die Drehmomentschlüssel dann schon ein paar Jahre alt sind (wie meine), dann finde ich es sinnvoll, sie prüfen und einstellen zu lassen anstatt sie entweder auf Verdacht weiterzubenutzen oder wegzuschmeißen und neu zu kaufen.
 
Ja, den kleinen Proxxon hab ich auch.
Aber wenn die Drehmomentschlüssel dann schon ein paar Jahre alt sind (wie meine), dann finde ich es sinnvoll, sie prüfen und einstellen zu lassen anstatt sie entweder auf Verdacht weiterzubenutzen oder wegzuschmeißen und neu zu kaufen.
Naja,

man sollte es auch nicht übertreiben. Wenn man einen einigermaßen vernünftigen DMS (z.B. Proxxon) hat und damit kein Schindluder getrieben hat und den vor allem nicht vorgespannt rumliegen lässt, verstellt sich das Ding nicht von alleine...

Wie war das?
Schritt 1) 40 Nm
Schritt 2) 60 Nm
Schritt 3) 90° Drehung.

Ich behaupte mal, dass die Abweichung beim Drehmomentschlüssel kleiner ist, als bei Schritt 3). Denn wer benutzt da einen Winkelmesser?

Jeder der die ZK Schrauben schonmal angezogen hat, weiß, was die letzten 90° bedeuten. Ob da jetzt vorher 54 Nm oder 66 Nm dran waren spielt da keine große Rolle mehr...

Das sind nicht Schrauben eines Schweizer Uhrwerkes...

Man sollte auch immer die Kirche im Dorf lassen.:rolleyes:
 
Für solche Zwecke gibt es Drehwinkelmesser. Es geht aber auch ohne oder mit einem Eigenbau(*):

40953231zg.jpg


Das ist ein Stück Papier/Pappe passend zugeschnitten. Entweder eine runde Scheibe mit zwei um 90° verdreht angebrachten Markierungen oder man schneidet sich wie im Bild zwei um 90° verdrehte Zeiger zu. Wenn man die Nuss auf den Schraubenkopf gesetzt hat dreht man den Papierwinkelmesser so, dass der eine Zeiger auf eine markante Stelle zeigt. Dann bis zum nächsten Zeiger drehen und die 90° sind allemal genau genug erreicht.


Gruß Michael


(*) Idee und Ausführung Obenohne... :ciao:
 
Für die Drehwinkel dient mir immer die Gradzahl der Verzahnung der Ratsche zur Orientierung, wenn nicht z.B. gerade 90° auch mit dem Auge gut abzuschätzen sind.
z.B. 72 Zähne bei meiner Kunzer-Teleskopratsche = 5° pro Zahn.
Ratsche so ansetzen, dass sie auf eine markante Stelle zeigt oder eine bestimmte Position einnimmt (z.B. längs oder quer zur Fahrtrichtung), dann um die entsprechende Zahl der Klicks zurückdrehen (z.B. 6 Zähne für 30°) und dann auf die Ausgangsposition zurück anziehen - fertig. Ich denke, das ist allemal genau genug.
 
Ich denke das ist so ein typischer Fall von "viele Wege führen nach Rom!" Das geht auf verschiedene Arten. Man sollte aber darauf achten, dass man 10 x den gleichen Winkel hinbekommt.


Gruß Michael
 
Für die Drehwinkel dient mir immer die Gradzahl der Verzahnung der Ratsche zur Orientierung, wenn nicht z.B. gerade 90° auch mit dem Auge gut abzuschätzen sind.
z.B. 72 Zähne bei meiner Kunzer-Teleskopratsche = 5° pro Zahn.
Ratsche so ansetzen, dass sie auf eine markante Stelle zeigt oder eine bestimmte Position einnimmt (z.B. längs oder quer zur Fahrtrichtung), dann um die entsprechende Zahl der Klicks zurückdrehen (z.B. 6 Zähne für 30°) und dann auf die Ausgangsposition zurück anziehen - fertig. Ich denke, das ist allemal genau genug.
Nicht vergessen, den Drehmomentschlüssel auf exakt 25°C vorwärmen, sonst wird das Ergebnis verfälscht:tongue:

Leute, lesen, was ich damit meine.

Ein Drehmomentschlüssel, der nicht vorgespannt rumliegt und in 3 Jahren 10 Mal benutzt wird, braucht nicht geeicht zu werden, Da wird die Abweichung geringer sein als alle anderen Einflussfaktoren, die bei so einer Arbeit anfallen.

Das wollte ich damit aussagen.

Alle 2 Jahre zur Dekra oder TÜV, um den nacheichen zu lassen ist meiner Ansicht nach vollkommen übertrieben. Da haben 10°C Temperatur-Unterschied mehr Einfluss...:smile::rolleyes:
 
Von alle 2 Jahre hab ich ja auch nichts gesagt (dafür wird der tatsächlich zu wenig benutzt und zu fürsorglich behandelt), aber nach 10 Jahren kann man das mal machen - und einer der Schlüssel wurde nachgestellt!
 
Ach noch etwas: Das gleichmäßige Anziehen wird vereinfacht, wenn man vom Bauch aus gesehen im Gegenuhrzeigersinn bei etwa 135° beginnt und zu sich hin bis zur Position 45° zieht.

Und dann zum Nacheichen: Normal braucht man das gar nicht. Hätte ich aber z. B. den von mir jetzt neu gekauften Proxxon seit 10 Jahren im Dauerbetrieb und ihn wie das meiste Werkzeug in der Garage, wo Temperaturschwankungen von mehr als 50°C vorkommen (Sommer 40°C, Winter -15°C), dann würde ich zum Schutz des Zylinderkopfes darüber nachdenken.


Gruß Michael
 
Von alle 2 Jahre hab ich ja auch nichts gesagt (dafür wird der tatsächlich zu wenig benutzt und zu fürsorglich behandelt), aber nach 10 Jahren kann man das mal machen - und einer der Schlüssel wurde nachgestellt!

Nun, unter ein paar Jahren verstehe ich i.d.R nicht 10...

Ja, den kleinen Proxxon hab ich auch.
Aber wenn die Drehmomentschlüssel dann schon ein paar Jahre alt sind (wie meine), dann finde ich es sinnvoll, sie prüfen und einstellen zu lassen anstatt sie entweder auf Verdacht weiterzubenutzen oder wegzuschmeißen und neu zu kaufen.

Macht aber nichts. Meinungen sind ausgetauscht worden.:smile:
 
Man sollte auf jeden Fall Luftfeuchtigkeit und Windrichtung beim Anziehen der Schrauben berücksichtigen, gerade bei den Pappschablonen kann das den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Noch besser: Motorblock, Kopf, Schrauben, Werkzeug sollten in einer Klimakammer bei 25°C und 55% rel. Feuchte mehrere Tage vorkonditioniert werden, sonst wird das einfach nichts.

Trockene oder verölte Gewinde hingegen sind zu vernachlässigen, das wird keinen Einfluss haben. :tongue:
 
Du hast etwas ganz wichtiges vergessen: Der Joghurt zum Frühstück des Schraubers sollte unbedingt rechtsdrehende Milchsäuren enthalten! Nicht, dass das nachher noch linksdrehende sind, da kommt ja alles durcheinander! :biggrin: :tongue: :biggrin:

Spaß beiseite, wichtig ist vor allem, dass die Zylinderkopfschrauben gleichmäßig behandelt werden.


Gruß MIchael
 
Im Motorraum befindet sich eine Alu-Blechplatte mit ABC und 1-5. Das Ding nennt sich "Kampagnen-Schild".
Da sollte das betreffende Feld mit einer 8 markiert worden sein.
Das Feld im Serviceheft ist dagegen meist jungfräulich geblieben.
 
Beim 900II/9-3I aber an der B-Säule, wenn ich mich richtig erinnere?
 
Spaß beiseite, wichtig ist vor allem, dass die Zylinderkopfschrauben gleichmäßig behandelt werden.
Gruß MIchael
Ja, Spaß beiseite. Ölst du die Gewinde? Reinigst du die Gewinde mit Bremsenreiniger? Ölst du die Auflagefläche am Zylinderkopf bzw. wie stellst du sicher, dass kein Öl dorthin gelangt?
 
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