Abgasanlage - Lambda zu hoch

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SAAB
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Turbo
FPT
Hallo,
bei der letzten AU wurde festgestellt, dass der Lambdawert mit 1,13 viel zu hoch ist. Normalerweise wäre Falschluft in der Abgasanlage zu vermuten aber die ist komplett neu und absolut dicht.
CO ist dabei mit rund 0,02 niedrig, springt super an, stabiler Leerlauf, hat gut Leistung.
16V turbo 16s Bj. 1988 mit LH 2.2
Gewechselt und geprüft wurden LMM, Benzindruckregler, Düsen, Benzinpumpe, Steuergerät, Lambdasonde (liefert 0,15 bis 0,85 V Spannung). Keine Änderung. Jetzt bin ich etwas ratlos, was kann die Ursache noch sein?
 
Wie sieht es denn mit den HC Werten aus?
Und wann ist der Lamdawert daneben?
Leerlauf oder erhöhter Leerlauf oder beides?
 
Das Rohr zwischen Lader und Kat ist auch neu?

Das war es bei meinem nämlich mal, gerissene Schweißnaht oben bei der Stütze ans Getriebe. Den zugebrutzelt und schon war die AU i. O.
 
...oder die Flanschdichtung zum Kat?
 
Da der Lambdawert im Leerlauf kein Prüfkriterium der AU ist, muss es sich um den Wert bei erhöhter Drehzahl handeln.
Wenn die Spannungssprünge an der Lambdasonde und der Lambdawert 1,13 gleichzeitig gemessen wurden ist eine Undichtigkeit in der Auspuffanlage nach Lambdasonde sicher. Einfachster Test : während der Messung den Auspuff mit einem Lappen soweit zuhalten, dass sich im Auspuff ein hinreichender Überduck bildet, der Luftzeintritt verhindert, Sind die Abdaswerte nun in Ordnung : Loch suchen. Bei zugehaltenem Auspuff hört man es meistens schon.
 
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Das Rohr zwischen Lader und Kat ist auch neu?
Das war es bei meinem nämlich mal, gerissene Schweißnaht oben bei der Stütze ans Getriebe. Den zugebrutzelt und schon war die AU i. O.
ist neu
...oder die Flanschdichtung zum Kat?
natürlich auch neu
Da der Lambdawert im Leerlauf kein Prüfkriterium der AU ist, muss es sich um den Wert bei erhöhter Drehzahl handeln.
Wenn die Spannungssprünge an der Lambdasonde und der Lambdawert 1,13 gleichzeitig gemessen wurden ist eine Undichtigkeit in der Auspuffanlage nach Lambdasonde sicher. Einfachster Test : während der Messung den Auspuff mit einem Lappen soweit zuhalten, dass sich im Auspuff ein hinreichender Überduck bildet, der Luftzeintritt verhindert, Sind die Abdaswerte nun in Ordnung : Loch suchen. Bei zugehaltenem Auspuff hört man es meistens schon.
Der Prüfer hat sich viel Mühe gegeben und auch den Auspuff mit einem Lappen zugehalten. Das ergab kaum eine Verbesserung und auch er schloss eine Undichtigkeit aus. Diese wäre wie beschrieben dann auch aufgefallen. Eine optische Kontrolle (schwarze Spuren oder Kondenswasseraustritt) ergab ebenfalls keinen Hinweis auf Undichtigkeit. Das ist ja das seltsame.
Die einzige Fehlerquelle die mir jetzt noch einfällt ist eine unterbrochene Leitung von der Lambdasonde zum Steuergerät. Werde ich morgen mal messen. Kann das sein?
 
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Ich bin bei HFT.

Der Kat arbeitet nur in einem sehr engen Fenster um Lambda 1.
Da dein CO sehr niedrig ist, arbeitet der Kat und dein Lambda sollte halbwegs passen. Daher geht meine Vermutung auch zur Falschluft.
Je nach Ort der Undichtigkeit kann das schon massive Auswirkungen haben und selbst das Zuhalten des Endrohres hilft zu 98% aber es reicht nicht immer.
Baut der auspuff denn Gegendruck auf? Hört man eine Undichtigkeit bei Gegendruck?
Hat sich der Lambdawert dabei verändert.
Erst wenn du Ja, Nein, Nein sagst würde ich am Motor suchen.
 
Möglich ist auch ein poröser Schlauch vom Abgastester.
Und für eine Diagnose wäre es wichtig, alle 4 Gaswerte zu kennen. Auch wenn die nicht für die AU relevant sind.
 
ein Loch im Schlauch des Testers ist als Ursache möglich, da der Tester aber alle paar Messungen zum Lecktest auffordert und bei Nichtbestehen die Arbeit verweigert eher unwahrscherinlich.
Ich bin zwar totaler Fan von Abgasanalyse, in diesem Fall ist die aber vorhersehbar und wenig hilfreich, wird einstelliger HC und über 3% Restsauerstoff sein.
Wenn die Sondenspannung bei der Messung wie angegeben alterniert liegt am Einbauort der Sonde Lambda 1 an und nur ein Zuführen von Sauerstoff kann bis zum Auspuffende etwas daran ändern.

Sollte die Sondenspannung und der Lambdawert nicht gleichzeitig gemessen worden sein besteht noch die Möglichkeit einer Verstellung. Bei der LH2.2 ist auch in der Kat-Version die CO-Einstellschraube aktiv, wenngleich verplombt. Bei ungünstiger Einstellung kann man in einigen Betriebsbereichen die Grenze der Lambakorrektur erreichen. Im vorliegenden Fall mal die Plombe entfernen und die CO-Einstellschraube 2 Umdrehungen rechtsrum drehen.
 
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@hft Wir haben mehr Gemeinsamkeiten, wie man vermuten sollte. :smile:
Lecktest am Tester...dabei soll die Abgassonde mit einem Schlauch oder Stopfen verschlossen werden, damit das komplette System auf Undichtigkeit geprüft wird.
Vorgeschrieben sind dabei alle 24 Stunden einmal. (Meist bei der ersten Messung des Tages)
In der "Werkstatt-Realität" sieht es so aus, daß das Fahrzeug warmgefahren hereinkommt, der Tester eingeschaltet wird und die Kabel und Sonde angeschlossen und verlegt werden. Inzwischen ist der Tester warmgelaufen und fordert die Leckprüfung.
Und was macht der faule Mechaniker? Der rennt nicht hinters Auto, um die Sonde zu verschließen, sondern kneift in erreichbarer Nähe den Schlauch ab, damit die Vacuumprüfung gestartet werden kann. :smile: Und das macht pauschal jeder Prüfer so. Auch Du!...solang die AU anschliessend bestanden wird, ist soweit ja auch alles okay.
Aber eine solche Leckprüfung ist natürlich nicht rechtens und okay...nur die Praxis sind einfach anders aus. :smile:
Nun ich habe im Laufe meiner "AU-Berechtigung" 4-5 unterschiedliche Tester bedient. Und immer, wenn es auf die Zahl 400 Prüfungen ging, machten die O²-Zellen den Schlappmann und sorgten für unplausible Meßwerte. Bis der Tester selber merkt, daß die O²-Meßzelle nicht mehr funktioniert, vergehen bis zu 10 Messungen, wo man als Prüfer nur noch staunt und alles Mögliche ausprobiert, um die AU noch hinzubekommen.
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Ein AU-Tester von einem italienischen Hersteller hat mich im Jahre 2009-2010 fast in den Wahnsinn getrieben. Lag nicht nur am Gerät, auch am Wartungspersonal.
Das Ding wollte nach etwas mehr wie 50 Prüfungen eine neue O²-Meßzelle. Kam mir aber spanisch vor, weil sonst zwischen den jährlichen Wartungen ohne Probleme 300 Prüfungen gemacht werden konnten. Ende vom Lied war, daß der Tester innerlich eine Microfeine Undichtigkeit hatte...und demnach ein Totalschaden.
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Und ich glaube nicht an Einzelfälle. :smile:
Wenn MIR sowas passiert ist, dann auch anderswo. :smile:
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Bei der AU wird der Lambda-Regelkreis bei diesem Fahrzeug noch manuell durch Aufschalten von Falschluft geprüft.
Sobald dies funktioniert, wird das Häkchen gesetzt. (und wie oft wird dabei nicht gefuscht, indem man nicht 2 Wellen, sondern nur eine Welle anwählt?)
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Im Zuge einer HU wird die AU durch einen Prüfer vom TÜV oder Dekra oder sonstwem durchgeführt.
Die Jungs haben Maschinenbau studiert...oder die alten Prüfer kamen als Quereinsteiger da hinein, als Inschenör für Elektrotechnik wurde man auch beim TÜV genommen. Aber von Motorentechnik haben sie kaum einen Schimmer und können mit den ausgelesenen Werten kaum was anfangen.
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Insgesamt guckst Du genauso in die Glaskugel, wie ich auch, solang es keine kompletten Werte der AU gibt. Und selbst dann fehlen noch Daten, für eine ordentliche Diagnose. (aus der Ferne eh kaum machbar. Man kann nur Ideen ins Spiel bringen.)
Angeblich wurde ja per Sichtprüfung und auch manueller Prüfung eine Undichtigkeit im Auspuffsystem ausgeschlossen.
(Damit wäre Deine Vermutung für den zu hohen Lambdawert hinfällig)
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Die verplombte CO-Stellschraube am LMM...habe ich vielleicht 2x geöffnet, um da nachzustellen. Wäre für mich die letzte Option.
 
Wenn die Sondenspannung bei der Messung wie angegeben alterniert liegt am Einbauort der Sonde Lambda 1 an und nur ein Zuführen von Sauerstoff kann bis zum Auspuffende etwas daran ändern.
Danke, das ist eine klare Aussage und das nehme ich deshalb so wie beschrieben an.
Weiter einen Fehler in der Elektrik zu suchen gebe ich auf, das ist dann wohl alles OK.
Also werde ich demnächst nochmal auf eine Bühne fahren und die Auspuffanlage genauer checken. Ist alles neu ab Turboknie, inkl. Dichtung zum Kat und auch der Prüfer hat mit einem Kollegen zusammen keine Undichtigkeit gefunden. Aber da muss ja dann wohl eine sein...
 
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@nitromethan Wenn überhaupt, dann ist die Undichtigkeit hinter dem Katalysator.
Und dazu gehört auch der Schlauch von der Meß-Sonde nebst Tester.
 
hinter der Lambdasonde.

Die Auspuffteile werden übernander geschoben und dann mit Schellen geklemmt. Damit sich das klemmen lässt ist das Außenrohr geschlitz. Klemmt man kurz vor Schlitzende, drückt sich dieses leicht vom Innenrohr ab. Dort entsteht ein ordentlicher Venturieffekt.
 
Hm, als Laie, der das gerne verstehen möchte, frage ich mich: wenn nur am Ende offenbar mehr Sauerstoff im Abgas ist als es sollte, daher der Lambdawert zu hoch wird und sehr wahrscheinlich ist, dass dieser Sauerstoff nur durch eine undichte Stelle im Abgasssystem nach der Messung eingetreten sein kann, da Kat und die an sich Lambdaregelung ja offensichtlich funktionieren - wo ist da das Problem?
 
Im vorliegenden Fall mag das technisch und umwelttechnisch in Ordnung gehen.. Aber um unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden sind Abgasreinigungssysteme regelmäßig Funktionskontrollen zu unterziehen und dafür gibt es eine vielleicht nicht unfehlbare aber durchaus geeignete Prüfroutine.
Die wird so nicht bestanden . da muss ein Loch im Auspuff dicht gemacht werden - wo ist da das Problem ?
 
Der PI darf nicht vermuten oder unterstellen, wenn das Gerät sagt durchgefallen, dann ist das so.
Ist ja heute alles vernetzt und "betrugssicher", der Faktor Mensch hat ja nur noch das Merkmal "Kosten".
Nicht umsonst werden die allermeisten Arbeitsplätze so ausgelegt, daß schon ein dressierter Affe adäquat wäre - pay peanuts, get monkeys.
 
Das ist einfach.
Das Protokoll muss stimmen. Ergo müssen die Messwerte passen und das Gerät unterstellt nunmal, dass die Abgase im Auspuff die selbe Zusammensetzung haben wie im Gerät selbst.

Oder konkreter:
Wichtig für die Umwelt ist der CO Wert. Da man den aber einfach betrügen kann indem man die Sonde aus dem Fenster hält, muss ein Kontrollwert hinzugezogen werden. Und das ist nunmal Lambda. Wenn Lambda zu hoch ist entweder was am Auto nicht in Ordnung oder es wird gemogelt.
 
@patapaya Das Problem ist nicht die Abgasmessung, sondern die Grenzwerte, die laut Gesetzgeber erreicht werden müssen...bei der AU im Rahmen der HU.
Ich persönlich (aber da spreche ich wirklich nur für mich und nicht für andere Berufskollegen), würde bei einer Inspektion, wo man ja schliesslich auch einen Abgastest macht, (machen sollte), großzügig drüber hinweg sehen. :smile: Aber für mich notieren und im Auge behalten, sobald die HU ansteht.
@hft beißt sich ja immer noch an einer Leckage im Auspuff fest.
Ich schiebe die Rohre immer mit genügend "Fire-Gum" zusammen, so daß die Flansche auch wirklich dicht sind.
(aber da spreche ich auch wieder nur für mich)
@Cinebird Bezeichne mich und meine Kollegen nie wieder als Affen!!!... :smile:
Auch wenn wir nur eine Handvoll Erdnüsse im Monat verdienen, sind wir Affen ziemlich intelligent. :biggrin:
@JanJan Ich muß dem Tester nicht trauen! (hat mir meine 30 Jahre ASU/AU-Geschichte beigebracht).
 
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Nicht umsonst werden die allermeisten Arbeitsplätze so ausgelegt, daß schon ein dressierter Affe adäquat wäre - pay peanuts, get monkeys.

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@Cinebird Bezeichne mich und meine Kollegen nie wieder als Affen!!!... :smile:
Auch wenn wir nur eine Handvoll Erdnüsse im Monat verdienen, sind wir Affen ziemlich intelligent. :biggrin:
Nichts liegt mir ferner, ich schrieb ganz allgemein (also auch ohne KFZ-Bezug) von Arbeitsplätzen und hatte dabei vor allem die aktuelle Situation vor Augen, wohl wissend, daß die Erdnüsse 100% Realität sind, die Affen nur zum kleinen Teil. Wobei ein aktuell-durchschnittlicher Teiletauscher, der nur die geführte Diagnose kennt, hmm, naja...
@JanJan Ich muß dem Tester nicht trauen! (hat mir meine 30 Jahre ASU/AU-Geschichte beigebracht).
Den Spielraum hat ein heutiger PI nicht mehr, im Zeiten wo für ein Brötchen 50cm Kassenbon gedruckt werden müssen, ist es mit dem Ermessensspielraum nicht mehr weit her. Bei der letztem HU/AU mit dem (non-Kat) EMS mußte die AU auch auf den Punkt bestanden werden, ich durfte den CO hindrehen (und nach dem elektronischen "grünen Licht" auch wieder weg, mein Dank gilt dem PI), Bremswerte kommen auch aus dem Netzwerk und können (in dieser Prüfhalle zumindest) nicht mehr händisch eingetragen werden.
 
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So ist es. Man kann natürlich immer betrügen wenn man denn will, aber vorgesehen und korrekt ist nicht. Aber das ist ein anderes Thema.

Was die Auswertung der Abgaswerte angeht bringt es nix wenn der AU Berechtigte dem Kunden sagt woran es liegen könnte, die Werkstatt damit aber nix anfangen kann. Oft wird auf den PI geschimpft der doch keine Ahnung hat und selbst gar nicht schrauben kann. Aber genug KFZ Gesellen wissen auch nicht was sie machen sollen wenn ein Wert nicht passt.

BTW: Der AU Mann kennst sein Gerät idR schon ganz gut, so dass er merkt wenn es Falschluft zieht oder der O2 Sensor den Geist aufgibt. Spätestens wenn beim 3 Jahre alten Auto danach die Werte wieder passen...
Ich kann zum nächsten Saab Treffen gern ein Gerät mitbringen und man spielt mal etwas am Auto herum und schaut was es für Auswirkungen hat.
 
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