Kauf nach langer Standzeit

Registriert
27. Apr. 2006
Beiträge
362
Danke
22
SAAB
9-3 I
Baujahr
1999
Turbo
FPT
Gestern habe ich mir einen "neuen" Saab gekauft, den ich in etwa drei Wochen abholen werde. Der Wagen stand vorher mehr als ein Jahr beim Händler. Bevor ich ihn abhole, werden die Flüssigkeiten getauscht und die Bremsen neu gemacht.

Die Frage für mich ist, wie ich den Motor "einfahren" soll. Der erste Weg wären schonmal ca. 600 Km über die BAB, wobei ich dabei nicht schneller als 130 fahren werde und kein Vollgas gebe. Nach etwa 800 Kilometern ist ein Ölwechsel geplant (in einem Thread zum 9000er wurde empfohlen das Öl nach 150 Km zu wechseln (vier Jahre Standzeit), ist für mich aber leider schwer umsetzbar :frown:; ist dieses zwingend erforderlich?).

Danach dachte ich daran den Wagen normal zu belasten.

Kann das zu Problemen führen? Sollte ich den nächsten Ölwechsel danach vorziehen?

Vielen Dank für eure Hilfe.
 
Ich würde zudem auf Unwucht bei Reifen achten, er wurde wohl paar Mal bewegt, aber ob genug um Reifenprobleme auszuschliessen?

Naja, eigentlich sind lange Standzeiten auch im Bezug auf Rost nicht unproblematisch, nicht nur im Auspuffbereich, muss aber nicht unbedingt sein.

Wollen die auch das Öl wechseln, oder sind alle Flüssigkeiten ausser Öl gemeint?
Ich sage mal so, etwas frisches Öl aus der Flasche die man besser mitnimmt oben drauf, das würde ich dann auch nach 200 km wiederholen. Der nächste Ölwechsel sollte schon vorgezogen werden, aber jetzt auch nicht so wie angedeutet wurde, so empfindlich ist die Sache dann auch nicht.
Was die Fahrweise angeht, so würde ich die ersten 100 km hinter LKWs fahren ;) dann aber ohne Vmax auszuprobieren, schon normal drauftreten.
 
Nach einem Jahr Standzeit ist fast immer der Thermostat platt.
Sprich - vergammelt.
Achte also ein bischen auf die Temperatur.

Falls vorhanden Klima auffüllen und abdrücken.
UV-Kontrastmittel nicht vergessen.
Einmal längere Zeit trocken gelaufen und der Kompressor ist im Arsch.

Vor Abfahrt unbedingt Kapazitäts- und Kurzschlußtest der Batterie, falls Dir keine neue eingebaut wurde.

Viel wichtiger ist es, auch die Bremssättel sehr sorgsam gängig zu machen.
Und UNBEDINGT KOMPLETT neue Bremsflüssigkeit, nicht nur oben ein bischen nachfüllen.
Einfach nur neue Scheiben und Klötze drauf - das bringt auch nichts...
Der Gammel beginnt durch Kondenswasser UNTEN, also in den Radbremszylindern, da Wasser schwerer als Bremsflüssigkeit ist.
Auch wenn bei Abholung alles noch ok scheint, gehen nach dem ersten scharfen Bremsen insbesondere die hinteren Bremssättel nicht mehr sauber von der Scheibe runter. Unterwegs lieber mal auf halbem Weg kurz anhalten und schauen, ob sie heißgelaufen sind.

Hab schon zig 9000er nach zum Teil monatelanger Standzeit wieder in Betrieb genommen.
Manchmal sägt der Leerlauf eine Weile, gibt sich dann aber meist nach einer Weile...
Gelegentlich gibt es einige harmlose Spukgeister, die gehen fast immer genau so schnell wie sie gekommen sind. Also nicht auf Verdacht alle verdächtigen Teile austauschen.
Lieber warten, was an Dauerschäden nach den ersten paar tausend Kilometern bleibt.

Für einen 9000er gibt es keine bessere Therapie, als ihn einfach - am Anfang schonend und dann mit ständig geringfügig zunehmender Last - Kilometer fressen zu lassen.
Das mag er !!!
 
Danke für die Antworten:
@stechus kaktus
Es werden alle Flüssigkeiten gewechselt. Auch das Öl. Die Reifen werden von meinen jetzigen 9-3 I aufgezogen, worauf ich auch bestand :smile:

@josef_reich
Es handelt sich nicht um einen 9000er, sondern einen 9-3 I. Zu dem habe ich nur leider gar keinen Thread über das "Einfahren" gefunden. Dürfte aber ja das gleiche gelten.
Auf die Bremsen und die Klima werde ich besonders achten. Danke für den Tipp. Hatte schonmal das Vergnügen meinen Kompressor zu ersetzen. War günstig :wink:
 
Ein Motor, der schon einmal eine Weile gelaufen ist, braucht nicht "eingefahren" zu werden.

Auch neue Motoren brauchen heutzutage eigentlich nicht mehr die pedantisch einzuhaltende Einlaufzeit wie früher. Etwas schondend die erste Zeit, das reicht schon.
Einlauföl nur nach spandender Bearbeitung oder Lagerwechsel erforderlich.

NEIN - ich will an dieser Stelle KEINE esotherische Grundlagendiskussion über Öle, Einlaufzeit und ähnliches vom Zaum brechen.

Einzig alleine von Bedeutung ist nach langer Standzeit, daß das Öl nicht verharzt ist.
Was bei heutigen vollsynthetischen Schmiermitteln eigentlich zu vernachlässigen ist.
Da kann eher die Alterung von Additiven von Bedeutung sein.
Oder eine Schmutzkruste, die sich im Laufe der Standzeit in der Ölwanne abgesetzt hat, sich durch Wiederinbetriebnahme Stück für Stück löst und dabei das Sieb der Ölpumpe verstopft...

Der einzige Killer für Gebrauchtmotoren ist FEUCHTIGKEIT.
Einmal Kondenswasser im Zylinder - und Ende Gelände.
Ihr glaubt gar nicht, wie schnell sich auf den Zylinderbuchsen Flugrost bildet.
Und der schmirgelt - schmirgelt - schmirgelt - schmirgelt - wenn der Brocken nicht eh direkt beim ersten Startversuch festgeht...
 
Ich glaube er meint einfahren jetzt nicht so wie bei neuen Motoren,
das ist natürlich nicht nötig, das Metall ist ja nicht nachgewachsen ;)
sondern eine etwas vorsichtige Nutzung weil die Standzeit die Sache etwas (zum Anfang der "Reaktivierung") empfindlicher macht bzw. machen kann.
Aber die vosichtige Vorgehensweise hast Du ja schon gut beschrieben und ich denke auch dass wenn die jetzt alle Flüssigkeiten wechseln etc. da jetzt keine übertriebene Vorsicht angesagt ist.

Wobei ich jetzt auch etwas lerne, ich wusste schon dass das Öl abtropft, aber ist es wirklich so ganz weg, dass sich Rost drin bilden kann?
 
Wobei ich jetzt auch etwas lerne, ich wusste schon dass das Öl abtropft, aber ist es wirklich so ganz weg, dass sich Rost drin bilden kann?

Wenn Feuchtigkeit eingedrungen ist - definitiv JA
Da reicht schon ein gewisser Grad Wasser im Öl. Dazu vielleicht sogar noch Rückstände von teilverbranntem Sprit, minimalste Mengen schwefliger Säure reichen - trotz "schwefelfreiem" Treibstoff...
Defekte ZKD, nicht abgesoffen aber geringe Spuren Kühlwasser im Pott - ungeöffnet einfach sich selbst überlassen - nach ein paar Wochen ist er unwiederbringlich hin.

Oder noch schlimmer - zerlegter Motor bei Überholung. Entfettete Laufbuchsen nach dem Hohnen, vielleicht schon neue Ringe eingezogen und dann offen rumstehen lassen...
Du kannst nicht so schnell hinsehen, wie sich nur alleine durch die Luftfeuchtigkeit Oberflächenrost bildet.
 
Zurück
Oben