Sonstiges - Karosseriearbeiten an Kotflügel/ Radlauf

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SAAB
900 I
Baujahr
1990
Turbo
Ohne
Hallo Saabgemeinde,

vorm TÜV wollte ich meinen Saab mit einem neuen Kotflügel ausstatten. Nachdem ich den alten abgebohrt hatte, eröffnete sich folgendes Bild:
DSCN1544.JPG
DSCN1543.JPG

DSCN1543.JPG
Also habe ich ein Repblech für den inneren Radlauf bestellt und brauche jetzt euren Rat, wie ich es am Besten einsetze. Ich bin Laie in Karosseriearbeit, muss es jetzt aber wohl endlich lernen wenn ich weiterhin Youngtimer fahren will ;-)
Meine Idee wäre: das neue Blech über dem Alten fixieren und dann einen Trennschnitt durch beide Bleche. Somit müsste ich doch eigentlich einen brauchbaren Stoß zum schweissen bekommen.
DSCN1542.JPG
DSCN1541.JPG
DSCN1541.JPG

DSCN1542.JPG

evtl. müsste ich 1-2mm zugeben, um den Schnitt auszugleichen. Dann den neuen Radlauf Punkt für Punkt anheften und säubern. Wäre das so i. O. oder macht man das anders?!

Fragende Grüße
David
 
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Deine Bilder sind (für mich) leider nicht sichtbar.
 
Ja, die Bilder sind wohl nicht sichtbar. Beide Möglichkeiten sind machbar... was das grundsätzliche Rep.-Schweißen angeht. Also entweder die Bleche überlappen lassen oder auf Stoß ansetzen. Wenn du dich erstmals an sowas ranwagst und keine Erfahrung mit dem Schweiß hast, würde ich zum Überlappen raten, das ist einfacher. Auf Stoß ist schon ein wenig künstlerischer, anspruchsvoller. Du brennst da sehr leicht Löcher in die Zwischenräume oder es verzieht sich alles beim anpunkten. Ich denke, es ist ja nicht im Sichtbereich... daher ist überlapptes Schweißen nicht so problematisch. Beim Überlappen ist halt auch immer die Gefahr, dass es in den Zwischenräumen wieder recht bald rostet. Da ist also im Nachhinein sehr gute Rostvorsorge zu treffen.

Gruß, Rainer
 
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Ich schweisse eigentlich Alles auf Stoss und durchgehend, dauert zwar vor allem durch das Einpassen länger, aber ich denke, das ist eine dauerhaftere Angelegenheit.
 
Ich schweisse eigentlich Alles auf Stoss und durchgehend, ...
Dies handhabe ich zwar auch so, bzw. lasse dies an sichtbaren oder tragenden Stellen so handhaben.
Der Vollständigkeit halber sollten wir aber trotzdem darauf hinweisen, dass dies an tragenden Teilen so eigentlich nicht TÜV-konform ist. Es liegt nur in der Natur der Sache, dass derartige Scheißstellen hernach nicht mehr als solche erkennbar sind.
 
Bei Radläufen geht das.
Meinen Achswellentunnel habe ich dagegen TÜV-konform im Lochpunkt-Verfahren geschweißt.
100_3008.JPG
 
Bei einem solchen Mangel (an tragendem Teil) wurde mir vom TÜV hier vor Ort vorgeschrieben, dies überlappend zu tun, besser gesagt, sogar aufgesetzt. Das komplette alte Blech musste unbehandelt dort bleiben wo es ist und das Reparaturblech musste darüber gelegt werden. In bestimmten Abständen musste das Reparaturblech voher durchbohrt, dann über das alte Blech gelegt werden. Das gesamte Rep.-Blech musste durchgehend geschweißt werden, dann an den Bohrungen an das alte Blech zusätzlich geheftet werden. Ob das allgemeingültig ist, kann ich nicht sagen, will das nur so zur Diskussion stellen, war in meinem Fall ein Stoßdämpferdom.
 
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Das gesamte Rep.-Blech musste durchgehend geschweißt werden, dann an den Bohrungen an das alte Blech zusätzlich geheftet werden.
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Bist Du da wirklich sicher?
An tragenden Teilen will der TÜV ausschließlich Lochschweißungen, hier ganz kurzweilig beschrieben.
Also das Verbinden der beiden Bleche nur durch Zuschweißen der Löcher. Das durchgehende Verschweißen am Rand des „Flickens“ ist 1. doppelt gemoppelt und 2. kontraproduktiv.
Hintergrund ist der Wärmeeintrag, der bei „auf Stoß schweißen“ entlang der gesamten Schweißnaht das Metall verspröden läßt und damit schwächt.

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Meine Idee wäre: das neue Blech über dem Alten fixieren und dann einen Trennschnitt durch beide Bleche. Somit müsste ich doch eigentlich einen brauchbaren Stoß zum schweissen bekommen.
evtl. müsste ich 1-2mm zugeben, um den Schnitt auszugleichen. Dann den neuen Radlauf Punkt für Punkt anheften und säubern. Wäre das so i. O. oder macht man das anders?!

Fragende Grüße
David
Zur Einstimmung
Beim Kotflügel ist es egal, der trägt nix sondern hält nur das Wasser ab. Wie Rainer in #3 schon geschrieben hat, (fast) alles ist möglich.
Du kannst das Rep.blech überlappen lassen, lochen und die Löcher dann verschweißen. Wenn Du von beiden Seiten Zugang hast ist der anschließende Korrosionsschutz gut machbar.

Beim Stoßschweißen mußt Du die Bleche sorgfältiger vorbereiten. Ein gemeinsamer Trennschnitt der übereinander liegenden Bleche ist nicht gut, da fehlt hinterher die Materialstärke des Schneidewerkzeugs. Also einen Beschnitt machen, das zweite Blech drüber/drunter legen, Kontur anreißen und sorgfältig beschneiden.
Beim Schweißen dann keine durchgehende Naht ziehen (Wärmeverzug), sondern alle 30-50mm Punkte setzen, dann wieder zurück und neben die ersten Punkte die Nächsten setzen usw.. Hinterher (im unsichtbaren Bereich) die Schweißung nicht zu sehr Verschleifen (,einmal wieder wegen Wärmeeintrag durch die Schleifmaschine, zweitens die Gefahr das dünne Blech neben der Schweißnaht „durchzuschleifen“). Und dann natürlich wieder gegen Rost schützen!

Viel Spaß.


...Es liegt nur in der Natur der Sache, dass derartige Scheißstellen hernach nicht mehr als solche erkennbar sind.
DER Freud´sche passiert mir im Job auch häufig. :rolleyes:
 
Jeder TÜVer sieht das wohl anders. Ich kann mich erinnern, dass ich damals den Wagen dort vorfuhr, die Mängel feststellen ließ und nach genauer Vorgabe diese Prüfers den Dom reparierte. Beim erneuten Vorfahren viel ich glatt wieder durch, anderer Prüfer. Der erste Prüfer wollte nur das Rep-Bleches des Doms an den Kanten geschweißt sehen. Aber vielen Dank für den Hinweis. Mir fällt ein, an der Oberkante des Dombleches musste ich durchgehend schweißen, an den Unterkanten, Punktschweißen. Abstände weiß ich nicht mehr genau, aber recht eng. Der nächste Prüfer hat mir dann zur Auflage gemacht, dass ich diese Löcher innerhalb des Bleches bohren müsste, was sich im Nachhinein als sehr schwierig gestaltete, hat aber mit viel Gefühl und flacher Bohrerspitze doch geklappt.

Ansonsten, bin ja auch Laie, allerdings mit ein wenig Erfahrunge im Schweißen, überlappe ich eben lieber als "Sonntags-Schweißer". Beim Stoßschweißen brate ich zu viele Löcher rein und die zu schließen ist dann noch viel schwieriger. Ich entroste das alte Blech gut, trage dann Zinkspray auf und leg los. Nach Abkühlung kommt in die Zwischenräume Owatrol Farbkriechöl. An den Kanten wisch ich es dann ab, soll nur in den Tiefen der übereinander gelegten Bleche bleiben. Im Anschluss der übliche Lackaufbau mit Grundierung und Lack.
 
Zum Verschleifen der Schweißnähte benutze ich seit einiger Zeit nur noch Fächerscheiben ( z. B. von Rhodius) statt der groben Schruppscheiben. Das ist schonender und bringt ein glattere Oberfläche. Beim überlappenden Schweißen habe ich gute Erfahrungen mit Europax Schweißprimer gemacht. Damit werden die sich überlappenden Partien vor dem Schweißen eingepinselt. Den Primer gibt es bei TBS Aachen.

@truk13 Danke für den Hinweis:ciao:
 
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-Rainer

Das Überlappen ist schon ok. Aber laß das Zinkspray VOR dem Schweißen weg. Genau wie verzinkte Bleche stört das die Braterei. Im Bereich der Schweißpunkte verbrennt sowieso jede Beschichtung.
Dann lieber , wie von Sacit beschrieben, speziell dafür entwickelte Produkte.

-Sacit

Auch mit den Fächerscheiben bekommst Du das Blech ohne Probleme zum Glühen oder kannst die Partien neben der Naht durchschleifen.
Aber es stimmt, die Dinger sind für unsere dünnen Bleche deutlich besser zu handhaben.
 
Klar, ohne Fächerscheibe gehts nicht, SChruppscheiben sind etwas für den Brückenbau.:cool:
Für die Ecken habe ich mir zudem noch einen Druckluftfräser zugelegt, damit lässt sich recht exakt arbeiten.
Und es fliegen keine Funken.
 
-Rainer

Das Überlappen ist schon ok. Aber laß das Zinkspray VOR dem Schweißen weg. Genau wie verzinkte Bleche stört das die Braterei. Im Bereich der Schweißpunkte verbrennt sowieso jede Beschichtung.
Dann lieber , wie von Sacit beschrieben, speziell dafür entwickelte Produkte.

Ja, das Zinkspray hindert beim Schweißen, das stimmt. Ich verwende es nur als Rostschutz zwischen den Blechen. An den Nähten selbst will ich das Zeug auch nicht haben. Normale Rostschutzfarben werden ja noch weit vom Schweißpunkt enfernt verbrannt, dachte, Zinkspray ist da widerstandsfähiger. Daher nehme ich auch immer im Anschluss das Owatrol, weil es so schön fließt und haltbar ist. Den Schweßprimer, wie von Scit empfohlen, werde ich mir mal ansehen, DANKE.

Grüße, Rainer
 
Leute, vielen Dank für eure vielen hilfreichen Antworten. Ich hoffe, dass ich am WE dazu komme erstmal den Rost wegzuschneiden und dann mal das Neue Blech anzupassen. Ich denke ich werde es auf Stoss schweißen. Da ich mit Blech noch nicht viel gemacht habe, wird es sicherlich noch ne Weile dauern bis der Kotflügel komplett fertig ist. Ich probiere jetzt ob ich die Bilder noch sichtbar bekomme, dann seht ihr das Problem besser.

Grüsse
David

https://www.dropbox.com/s/kr1iiog4ro90tp4/DSCN1543.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/lgovqhnec3fyxuk/DSCN1544.JPG?dl=0
https://www.dropbox.com/s/qsiuy0zdblwh83f/DSCN1542.JPG?dl=0


......geht nur über Links, sorry
 
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Gut, lass dir Zeit.
Wenn du auf Stoß schweißt brauchst du die zwischendurch ohnehin zum Abkühlen.
Bei solchen Arbeiten setze ich mir kein Zeitlimit. Wenn du es schaffst, das alte Blech rauszuschneiden und das neue Blech einzupassen, hast du schon 80% der Arbeit gemacht. Und von der Präzision dieser Arbeit hängt das Gesamtergebnis wesentlich ab. Das wird, viel Erfolg!
 
Hübsch angenagt. :s: Wie sieht denn der Rest des Wagens aus?

Nimm Dir viel Zeit für die Ausrichtung des Rep.bleches.
Im Moment hast Du keinen richtigen Fixpunkt für die Fzg.Breite. Mein Weg wäre den Außenkotflügel provisorisch mit Blechschrauben wieder zu befestigen und auszurichten. Dann kannst Du das Rep.blech daran positionieren und am Rest des Innenkotflügels auch mit Blechschrauben fixieren. So kannst Du vorm Schweißen noch etwas korrigieren.

Wenn die Position festgelegt ist folgt die Aktion mit Anreißen und Wegschneiden. Die Löchlein für die Blechschrauben hinterher mit einem Schweißpunkt wieder zu verschließen ist nach dann ja nur noch Kindergeburtstag.

Und mach weiter Photos.

Jörg
 
Jetzt sehe ich die Bilder (rechte Maustaste und dann "Grafik anzeigen") und dann wird es klarer.
Du solltest zunächst den Kotfügel provisorisch genau in Position fixieren. Dann den inneren Radlauf anpassen und einschweißen und zuletzt den Kotflügel. Sonst besteht die Gefahr, dass der Kotflügel danach nicht mehr richtig anzupassen ist!
 
..Beim überlappenden Schweißen habe ich gute Erfahrungen mit Europax Schweißprimer gemacht. Damit werden die sich überlappenden Partien vor dem Schweißen eingepinselt. ...
Hast Du da nen Trick drauf den Du mitteilen würdest ?
Ich benutze das Zeug auch gerne bei überlappenden Widerstandspunktschweissen mit Zange, aber bei Lockpunktschweissen mit Schutzgas spritzt das immer so furchtbar und die Punkte sehen nicht gut aus .
 
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