Haltbarkeit B23x vs. B20x

Onkel Kopp

Don Quijote de Olja a.D.
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Tach zusammen,
im Nachbarthread (http://www.saab-cars.de/threads/2-3-turbo-motor-in-einem-900-2-verbauen.49069/#post-956980) habe ich zum Thema B204/B205 vs. B234/B235 und Haltbarkeit gepostet, da es mal wieder nicht ganz so einfach ist wie dort vermutet wurde. Da dieses Thema ähnlich wie Ölschlamm modellübergreifend ist, mache ich hier nochmal ein neues „Fass“ auf.

Besonders im Bereich 9-5 ist es ja immer wieder Thema, dass die B235 bei hohen Drehzahlen kaputt gehen und die B205 nicht. Aber was wissen wir überhaupt? Bei gleicher Drehzahl und gleichem Zylinderdruck ist die mechanische Belastung auf den 2.3-Liter aufgrund der anderen Kurbelgeometrie mit kürzerem Pleuel und mehr Hub = mehr Kurbelwellenkröpfung höher, das ist richtig. Es trifft offenbar besonders die Aeros. Die Aeros sind ab Werk aber auch die einzigen, die überhaupt dauerhaft in hohe Drehzahl-/Lastkollektive vordringen können. Da ist natürlich auch die Belastung am höchsten und es kommen hohe Gaskräfte, hohe Massenkräfte, hohe Kurbelwellentorsion und Drehungleichförmigkeit durch viel Drehmoment auch bei hohen Drehzahlen sowie höhere Kolbenseitenkräfte und höhere Kolbengeschwindigkeiten als beim B205E, aber auch als beim B235E/L vor. Dazu ist noch die thermische Belastung höher. Ein B205E und B235R im Serientrimm sind also nicht vergleichbar.

Fangen wir mal unten an: Gibt es bei den 9-5 überhaupt eine Tendenz, dass B235E häufiger kaputt gehen als B205E? Ich vermute jetzt einfach mal: Nein. Obwohl der B235E mit 0,65 bar maximalem Ladedruck im Vergleich zu den 0,4 des B205E sogar noch minimal höher belastet wäre, sind die beiden eher mild aufgeladenen Varianten vergleichbar.

Dann nähern wir uns der Sache von oben: Gibt es für eine Betrachtung/Beurteilung überhaupt genügend B205E mit größerem Turbolader, die wie der Aero mittels eines nochmals höheren Ladedrucks auf 250 PS und mindestens 350 Nm kommen? Denn dann haben wir den 2. Fall in meinem Post im 902/9-3I-Bereich, wo Leistungsgleichheit bei gleicher Drehzahl herrscht. Oder gibt es gar den Fall, dass jemand seinen B205E mit größerem Lader so appliziert hat, dass er bei gleichem Ladedruck wie der Aero diesen hintenraus länger hält und auf eine Nenndrehzahl von 6000 kommt, wo dann 250 PS anliegen? Das wäre dann der erste Fall in meinem Post. Die würden nach herrschender Meinung dann anders als die B235R im Serientrimm halten.

Das kann sein, aber ich habe da so meine Zweifel. Die Hardware ist überwiegend identisch. Es gibt zwar z.B. bei Skandix andere Kolben-Teilenummern für B205E und B235E/L/R, aber ich glaube im Wesentlichen sind die identisch (Material/Design/Festigkeit). Wenn ich den B205 leistungsgleich mache, ist die mechanische Belastung bis auf Nuancen auch gleich. Ich vermute daher, dass ein 250 PS-Zweiliter, der lange auf der Bahn bei 240-250 km/h bewegt wird, auch kaputt geht, weil einfach die Hardware an sich ungenügend ist. Die Vorteile in der mechanischen Robustheit durch weniger Hub werden durch höhere Drehzahlen oder höhere Drücke/Temperaturen wieder zunichte gemacht. Gut gewartete, sportlich bewegte Aeros hier im Forum und auch außerhalb sind soweit ich weiß die Kolben zerbröselt. Da wüsste ich bei einem aufgeblasenen 2.0 aber nicht, warum der bei mehr Zylinderdruck oder Drehzahl verschont bleiben sollte. 90 mm Hub in einem sportlichen Motor sind ja auch nichts Ungewöhliches, der Golf 6 R z.B. hat ja auch 270 PS bei 6000 1/min sowie 350 Nm mit 93 mm Hub. Generell geht der Trend sowieso hin zu langhubiger Auslegung und höhere Kolbengeschwindigeiten als früher. Kurzhubige Auslegung ist tendenziell der Spitzenleistung förderlich, aber im Zeitalter der Aufladung hat man ja alle Freiheiten, und Langhuber haben nun mal kompaktere Brennräume und sind daher unempfindlicher für Klopfen und haben weniger Wandwärmeverluste, beides ist für einen leistungsstarken aber trotzdem effizienten Turbo wichtig.

Sollte es sich aber herausstellen, dass der B205 bei Leistungsgleichheit tatsächlich haltbarer sind als die B235, woran liegt es dann? Wenn die Kolben kaputt gehen, dann müssen die dort wirkenden Kräfte beim B235 höher sein. Die Kolbenseitenkraft und Kolbengeschwindigkeit ist bei Leistungsgleichheit auch in etwa gleich. Wo also bleiben noch Unterschiede? Mir fallen nur zwei ein:

1. Die Kurbelwelle hat mit stärkerer Kröpfung einen geringeren Widerstand gegen Biegung und Torsion, es sei denn das ist konstruktiv aufgefangen worden. Weiß das jemand? Die Kurbelwellen gehen offenbar nicht – zumindest im Schadenfall nicht als erstes – kaputt. Wenn die Kurbelzapfen sich unter Belastung aber beim 2.3 stärker elastisch verformen, dann kann die Kraftsituation am Kolben schon wieder anders sein. Ich vermute hier aber auch stark, dass der geringere „Hebel“ durch die höhere Kraft in etwa kompensiert wird – es sei denn, die Mehrleistung beim B205 wird über Drehzahl generiert.
2. Das Verhältnis von Gas- zu Massenkraft ist beim 2.3 anders als beim 2.0. Diese wirken gegenläufig und heben sich teilweise auf, auch innerhalb eines Verbrennungszyklus. Ein per Ladedruckerhöhung gepushter B205 hätte mehr Gas- und weniger Massenkräfte als ein gleich leistender B235. Das könnte bei Lastwechseln/Gaswegnahme zu unterschiedlicher schlagartiger Wechselbelastung auf den Kurbeltrieb und damit letztlich auch am Kolben führen, oder aber evtl. auch innerhalb eines Zyklus zu mehr Anlagewechseln im Pleuellager beim 2.3. Das kann man aber so nicht ohne weiteres berechnen, da hochdynamisch, höchstens die mittleren Werte von Gas und Massenkraft in einem bestimmten Betriebszustand ließen sich abschätzen. Die Massen bei den T5-Motoren sind nochmals höher, zueinander müsste es aber ähnlich sein.

Hat sonst noch wer Ideen? Hab‘ ich was vergessen? Wie sieht die Haltbarkeits-Situation beim B204/B234 aus? Die Gewichte von Pleueln und Kolben streuen hier wie auch beim B2x5 angeblich relativ stark, das habe ich schon von verschiedenen Seiten gehört. Das würde die Torsionsschwingungen beeinflussen – bei beiden Hubräumen, aber vielleicht mit mehr Auswirkung beim 2.3?
 
Ich denke die Streuung bei den 2,3ern (Kolbengewichte) ist nicht mehr so, wie bei den 901ern.

Bei Gelegenheit werde ich mal einen 2,3er öffnene und die Teile auswiegen. Dann wissen wir mehr....
 
Das Auswiegen bei EINEM Motor wird kaum schlüssige Aussagen zulassen, aber
ich schätze, dass die Gewichtsstreuung (offtopic:wie auch bei den B202) vor allem die Pleuel betrifft.
 
Letzte Woche einen B205(E?) auf gehabt und Pleuel und Kolben gewogen (und natürlich im Gewicht angeglichen):

- Kolben hatten 4g Unterschied von leichtestem zum schwersten (409g <-> 413g)
- Pleuel lagen ca. 7g auseinander wenn ich es richtig behalten habe
 
Man sagt ja auch den frühen b234 mit kurzem Getriebe eine ggü dem b202 und 204 deutlich verminderte Haltbarkeit nach. Abgesehen von der Ritzelproblematik meine ich mich zu erinnern, daß sich bei scharfer Autobahnfahrt bei den 9k CC turbo 2.3 auffallend oft die Pleuellager zerlegt hätten. (Übersetzung identisch zu b202)
Späte b234 mit langem Getriebe sind dagegen ja absolut unauffällig - wahrscheinlich bekommt man die im 5. Gang einfach nicht hoch genug gedreht?
 
... wahrscheinlich bekommt man die im 5. Gang einfach nicht hoch genug gedreht?
Bei Richtflughöhe 200 drehen die DInger so um die 4,2T, also weit unterhalb des Grenzbereiches. Und um wirklich längere Strecken deutlich schneller zu fahren, ist der 9k nicht sooo das optimale Auto.
 
Mein 95 hat bei 196.000 die Hufe gestreckt. Ursache war Pleuelabriss auf dem 3ten Zylinder. Gerüchteweise werden 3 & 4ter Zylinder im späten Leben des Motors nicht mehr genügend versorgt. Ursache haben wohl auch die irgendwann verschlissenen Ausgleichswellenlagerungen. 3ter und 4ter Zylinder haben dann nicht mehr genügend Ölversorgung.
Ein Stück davor war ein ZKD Schaden, bei dem auch ein gerissenes Gehäuse des Hirsch Garrett GT28 festgestellt wurde -> Downgrade auf TD04 15 Short neck der 260 PS Aeros mit 2006er Aero inlet pipe. Der Kopf wurde bei der Gelegenheit überholt.
Der Wagen hatte vorher kein Leben auf dem Ponyhof. Wurde zuerst von einem Manager bei Saab Deutschland gefahren und kam dann in die Hände von einem Bekannten, der auch gerne schnell fuhr. Er überlegte sogar den Software Vmax Limiter (260 km/h -> 278 km/h) herausnehmen zu lassen. Nach dem Motorschaden kaufte er dich einen 95-II und ich kaufte ihm den 95 mit Motorschaden ab.
Knapp 200.000 km mit einem getunten Motor finde ich beachtenswert. Die Lebendsdauer hängt wohl auch stark vom Öl und dem Wechselintervall ab.
 
Zur Haltbarkeit der B204: ich habe mir letztes Jahr mehrere in D angeschaut, die mehr als 500.000km auf dem Tacho hatten und deren Besitzer sich sicher waren, dass die Motoren zwischenzeitlich (noch) nicht überholt wurden. B234 / B205/B235 konnte ich mit solcher Laufleistung (noch) nicht finden. Ganz allgemein möchte ich die Frage in den Raum werfen, inwieweit "vollgasfestigkeit über längere Strecken" denn überhaupt bei der Konstruktion im Lastenheft gestanden hat? Schließlich war Deutschland schon damals das einzige Land, indem so eine Eigenschaft zur Anwendung kommen konnte! Ich war vorletzte Woche in UK, letzte Woche in der CH, hier gehören vor allem die 9-5 aller MY noch ganz normal zum Strassenbild. Dort sind wohl auch keine Häufungen von Motorschäden bekannt. Die 3,0TID-Problematik zeigt ein ähnliches Bild. Ich vermute einfach mal, dass bei Saab das Thema V-max über längere Strecken nicht ausreichend getestet bzw erprobt wurde und zumindest die gesamte 2,3l- Konstruktion vom Casting über Pleuel, Lager und Kinematik aller beweglicher Komponenten darauf nicht ausgelegt ist. Der Motortod kommt damit früher oder später als Folge der individuellen Kombination von unterschiedlichen Einzelursachen: Anzahl und Länge der Vollgasfahrten, Kurzstreckenanteil, Häufigkeit von Kaltstarts, mangelhaftes warmfahren und Ölwechselintervalle. Wie sonst kann es sein, dass in Ländern mit rigoroser Geschwindigkeitsbegrenzung das Problem eher unbekannt ist....
 
Genau das ist der Punkt: Es gibt nicht nur DIE EINE Ursache.
und genau da fangen wir an über das alberne ventil nr 3 nachzudenken, insbesondere wenn sich bei volllast ewig überflüssiger druck im kurbelgehäuse befindet.
besonders anfällig die T7 mit dem an der tiefsten stelle befindlichen rückfluss...........
@Onkel Kopp du erinnerst dich?

denn die 2,0l ab 2001 stehen den 2,3l in nichts nach, ebenfals gern kolbenfresser 3 u4 zyl, usw
 
Zur Haltbarkeit der B204: ich habe mir letztes Jahr mehrere in D angeschaut, die mehr als 500.000km auf dem Tacho hatten und deren Besitzer sich sicher waren, dass die Motoren zwischenzeitlich (noch) nicht überholt wurden. B234 / B205/B235 konnte ich mit solcher Laufleistung (noch) nicht finden. Ganz allgemein möchte ich die Frage in den Raum werfen, inwieweit "vollgasfestigkeit über längere Strecken" denn überhaupt bei der Konstruktion im Lastenheft gestanden hat? Schließlich war Deutschland schon damals das einzige Land, indem so eine Eigenschaft zur Anwendung kommen konnte! Ich war vorletzte Woche in UK, letzte Woche in der CH, hier gehören vor allem die 9-5 aller MY noch ganz normal zum Strassenbild. Dort sind wohl auch keine Häufungen von Motorschäden bekannt. Die 3,0TID-Problematik zeigt ein ähnliches Bild. Ich vermute einfach mal, dass bei Saab das Thema V-max über längere Strecken nicht ausreichend getestet bzw erprobt wurde und zumindest die gesamte 2,3l- Konstruktion vom Casting über Pleuel, Lager und Kinematik aller beweglicher Komponenten darauf nicht ausgelegt ist. Der Motortod kommt damit früher oder später als Folge der individuellen Kombination von unterschiedlichen Einzelursachen: Anzahl und Länge der Vollgasfahrten, Kurzstreckenanteil, Häufigkeit von Kaltstarts, mangelhaftes warmfahren und Ölwechselintervalle. Wie sonst kann es sein, dass in Ländern mit rigoroser Geschwindigkeitsbegrenzung das Problem eher unbekannt ist....
Ich weiss ziemlich sicher, dass Saab in Deutschland Testfahrten gemacht hat, das Opel Prüffeld in Dudenhofen genutzt hat und u.A. in Nardo Brachialtests gefahren hat. The Long Run hat auch nie stattgefunden ;)
Problem ist und bleibt der Kat an der Ölwanne, die offiziellen 20t km Ölwechselintervalle und hin und wieder Probleme (poröse Unterdruckschläuche, EVAP Ventile,..) und es wird trotz merkbarer Probleme drauf gehalten.
Beim 9000 war ein halber l mehr Öl drin, es gab andere Abgasnormen, es wurde nicht so schnell gefahren,..
 
und genau da fangen wir an über das alberne ventil nr 3 nachzudenken, insbesondere wenn sich bei volllast ewig überflüssiger druck im kurbelgehäuse befindet.
besonders anfällig die T7 mit dem an der tiefsten stelle befindlichen rückfluss...........
@Onkel Kopp du erinnerst dich?

Ich erinnere mich da an Druckverhältnisse Kurbelgehäuse/Ölrücklauf/Ölfalle/Verdichtereintritt und ihre Auswirkungen. Leider sind durch den Crash leider auch die ganzen Unterhaltungen weg :frown:
 
Wenn Testfahrten in D und Nardo stattgefunden haben wurden diese eben nicht sorgfältig genug gemacht oder es haben danach Änderungen im motorischen Layout/Setup Einfluss in die Serie gefunden. Beide LongRuns wurden mit B202 bzw B204-Motoren gemacht, mit den B2x5-Reihen haben sich die Saab-Ingenieure jedenfalls nicht nach Talladega getraut. In englischen(?) Foren war mal in Bezug auf die B2x5-Generation die Rede von leichteren Kolben, Pleueln und anderen Maßnahmen zur Reduzierung der innermotorischen Reibung. Damit ändert sich zwangsläufig das Schwingungsverhalten der rotierenden Massen und da läuten bei mir die Alarmglocken....
 
E
Wenn Testfahrten in D und Nardo stattgefunden haben wurden diese eben nicht sorgfältig genug gemacht oder es haben danach Änderungen im motorischen Layout/Setup Einfluss in die Serie gefunden. Beide LongRuns wurden mit B202 bzw B204-Motoren gemacht, mit den B2x5-Reihen haben sich die Saab-Ingenieure jedenfalls nicht nach Talladega getraut. In englischen(?) Foren war mal in Bezug auf die B2x5-Generation die Rede von leichteren Kolben, Pleueln und anderen Maßnahmen zur Reduzierung der innermotorischen Reibung. Damit ändert sich zwangsläufig das Schwingungsverhalten der rotierenden Massen und da läuten bei mir die Alarmglocken....
Euro 3 & 4 musste erreicht werden. Mein 95 mit B235R (zuerst als Hirsch 305 PS und dann 280 PS Downgrade) hat vom Block 196t km gedreht (Pleuelabriss wegen Mangelschmierung, von mir mit Motorschaden übernommen) und hatte kein Leben auf dem Ponyhof. Mittlerweile zeigt der Tacho 273t km, d.h. er ist jetzt gut 80t km bei mir gelaufen.
 
Mit leichteren Kurbeltriebskomponenten ist die Schwingungsanregung aber erst mal geringer. Lässt du den Motor lastfrei drehen, dann hast du weniger Drehungleichförmigkeit und Torsionsschwingungsanregung und weniger Biegeschwingungen durch geringere Massenkräfte.

Normalerweise sind lange Vollgas-Dauerläufe auf dem Motorenprüfstand Standard in der Motorenentwicklung, dazu Resonanzdauerläufe, Thermoschock-Tests, Kurzstreckensimulation usw. Ich bin mir sicher, dass auch der B235 das über sich ergehen lassen musste. Da hatte er aber vermutlich noch die aufwendige Kurbelgehäuseentlüftung die später eingespart wurde. Oder aber er wurde auch darüber hinaus ein Cost-Down-Opfer, d.h. die Komponenten, vielleicht auch die des Kurbeltriebs, wurden - nachdem die Freigaben erteilt wurden! - nochmal billiger und weniger haltbar gemacht. Wäre kein Einzelfall.
 
nicht unbedingt billiger, denke eher an unbedacht " zu gunsten der besseren abgasnorm"
 
Klingt alles recht interessant.
Meine Erfahrung ist mittlerweile, dass bei ca 180 -200 000 Km die Lager ausgetauscht gehören. Das empfehle ich allen meinen Kunden. So ziemlich bei jedem sind ein oder zwei Haupt- und Pleuellager Schalen soweit herunten, dass die Kupferschicht sichtbar wird. Dann kann der Motor wieder die nächsten 200 000 Km laufen.
 
Hallo Siggi,

Bezieht sich deine Aussage auf den B2x5 oder Motoren generell?. Wenn es sich auf die B2x5 bezieht, hast du auch schon mal Motoren ab Modelljahr 2004 untersucht? Ansonsten kenne ich das aus meiner Dauerlaufzeit vom Prüfstand auch, dass sichtbarer Verschleiß als erstes an den Lagerschalen auftritt (und an den Hydros falls direkt betätigt).
 
Zur Haltbarkeit der B204: ich habe mir letztes Jahr mehrere in D angeschaut, die mehr als 500.000km auf dem Tacho hatten und deren Besitzer sich sicher waren, dass die Motoren zwischenzeitlich (noch) nicht überholt wurden. B234 / B205/B235 konnte ich mit solcher Laufleistung (noch) nicht finden. .......
Ob das wirklich ein Kriterium ist?

Jemand, der sich einen B204 (LPT) gekauft hat, war i.d.R. nicht so zügig unterwegs, wie jemand, der sich einen 2,3er turbo gekauft hat. Und fährt man beide Modelle, so gibt man mit dem 2,3er einfach schneller mal Gas, da der auch besser aus den Hufen kommt. Ich denke, dass 2,3er turbos auch mehr getreten werden, als die B204 (im Schnitt). Und um den Vergleich richtig zu machen, müßtest Du einen B204 mit mindestens 210 PS finden, der über 500tkm gelaufen ist, nicht einen 150 PS LPT.....

Bei vernünftiger Wartung hält ein 2,3er turbo auch weit. Meinen CD habe mit knapp 400tkm stillgelegt.

Mein 2,3er CSE hat 350 tkm auf der Uhr und an dem Motor wurde noch nichts gemacht (garnichts, auch nicht ZKD). Und das auf LPG, wo die Belastung (thermisch) noch etwas höher ist. Aber Ölwechsel alle 7500-max. 10.000 km.....
 
Meinen zweiten 9k habe ich mit 475 tkm verkauft. Motor war ein 2,3 FPT. Er hatte zwar einen Heuschm.-ZK aber das wird ihn wohl auch nicht haltbarer gemacht haben, denn die zusätzlichen PS wurden auch abgerufen.

Mein 9-5 Aero hat nun knapp 300 tkm auf der Uhr. Erster Motor, erster Turbo. Mein Bauchgefühl sagte mir vor 100 tkm, dass er nicht 500 tkm ohne Revision schafft aber mittlerweile bin ich etwas zuversichtlicher. ;-)

Was mich interessieren würde: Hat jemand von euch Erfahrung mit dem 6-Gang-Getriebe (Maptun/Quaife)? Theoretisch sollte eine solche Maßnahme zumindest die Drehzahlbelastung reduzieren können (gleiche Fahrweise vorausgesetzt natürlich).
 
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