Fremdfabrikat - Kerzenbild interpretieren

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Betrifft ein Fremdfabrikat, konkret einen BMW E30 320i, aber Kerzenbilder zu deuten ist am Ende ja auch markenunabhängig.
Was haltet ihr im konkreten Fall vom Kerzenbild des genannten BMW bzw was könnt ihr da rauslesen?

20210627_125754~2.jpg
 
Die oberste Kerze scheint mir ein wenig dunkel. Schaut aber weniger verrußt aus als eher nass?
 
Die Kerzenbilder sind unterschiedlich. Ich würde mal mit entsprechenden Hausmitteln das Spritzbild und die Spritzmenge der Einspritzdüsen kontrollieren.


Gruß Michael
 
Kerze nass und Spritzbild der Einspritzdüsen sind wohl richtige Hinweise...ich habe nämlich zumindest eine Einspritzdüse im Verdacht, undicht zu sein. Und wenn ich mir die Kerzen anschaue, deutet alles auf Zylinder 6 hin.
Die übrigen Kerzen sehen eigentlich eher zu hell aus, oder bilde ich mir das ein? Rehbraun ist da nichts.
 
Kein Wunder steht ja auch nicht NGK drauf.
 
Ebenfalls richtig. Die Bosch-Kerzen wurden mir als erste Wahl für BMW-M20 verkauft, aber ich steige jetzt auch hier auf NGK um. Sind schon bestellt. Mit den Bosch-Kerzen war ich nicht wirklich zufrieden.
 
A: Die Leiste mit den Einspritzdüsen vor eine dicke Pappe halten und den Anlasser kurz betätigen. Es sollten sich ganz gleichmäßige nasse Flächen bilden.
B: Die Leiste mit den Einspritzdüsen so in sechs gleiche Gefäße halten, dass je eine Einspritzdüse in je ein Gefäß spritzt und den Anlasser etwas länger betätigen. Die Menge an Benzin in jedem Gefäß sollte identisch sein.

Für A habe ich kein Bild gefunden, für B schon:

20140115_082806.jpg



Gruß Michael
 
Zugegeben, ich habe beides noch nicht probiert und A ist für mich noch nachvollziehbar. Obwohl man ein Nachlaufen /-tropfen wahrscheinlich so nicht sieht
B - halte ich für problematisch. Wie groß muss die prozentuale Abweichung der Düsen denn hier sein, damit man die mit dieser Methode erkennt? Da muss man die Flaschen schon sehr weit füllen um eine relevante Aussage zu erhalten. Ist das wirklich genau genug?
 
Na ja, die Flaschen sind schon sehr groß, das stimmt. Wichtig sind die gleichen Gefäße. Hat man z. B. 6 x 200 ml gefüllt, dann schüttet man den Sprit halt wieder in den Tank. Oder erst in einen Reservekanister. Das habe ich vor einiger Zeit bei einem Ford so gemacht. Ich wollte wissen, ob die neuen Einspritzdüsen gut waren und korrekt angesteuert wurden. Wurden sie.

Wie groß die Abweichung dabei sein darf ist die falsche Frage - stellt man eine ungleiche Einspritzung fest, kann man ggf den Profi ranlassen, weil da die DIY-Lösungen sicher nicht genau genug sind. Sind aber keine Mengenunterschiede feststellbar, dann hast Du eher ein Problem bei der Zündung, also den Kerzen, den Zündkabeln oder oder oder.

Hier mal ein ergoogeltes Bild mit nur einer guten Einspritzdüse:

cache_12818426.JPG


Gerade Fehler wie bei den beiden rechts sieht man sehr gut auf einer Pappe, wenn man die Düsen nicht zu lange spritzen lässt. Optimal ist ein perfekter Kreis, irgendwelche anderen Formen, besonders sehr längliche sind ein Hinweis auf eine verschmutzte oder sogar defekte Einspritzdüse.


Gruß Michael
 
Da der angesagte Motor auf dem 6. Zylinder besonders thermisch belastet ist, könnten auch undichte Ventile zu einem unrunden Motorlauf und auch zu einem solchen Kerzenbild führen.
Da die Lambdasonde unverbrannte Kohlenwasserstoffe mitbekommt, regelt das Steuergerät die Einspritzzeiten herunter und dadurch magern die anderen Zylinder ab und die Kerzen werden heller.
Kompression prüfen, neue Kerzen mit Kabel, und dann nochmal probieren. Einspritzleiste kann man dann immer noch ausbauen... :smile:
 
Da der angesagte Motor auf dem 6. Zylinder besonders thermisch belastet ist, könnten auch undichte Ventile zu einem unrunden Motorlauf und auch zu einem solchen Kerzenbild führen.
Da die Lambdasonde unverbrannte Kohlenwasserstoffe mitbekommt, regelt das Steuergerät die Einspritzzeiten herunter und dadurch magern die anderen Zylinder ab und die Kerzen werden heller.
Kompression prüfen, neue Kerzen mit Kabel, und dann nochmal probieren. Einspritzleiste kann man dann immer noch ausbauen... :smile:

Jupp, so als Laie war das auch meine Idee. Habs mich aber nicht getraut zu posten. Würde auch erstmal Richtung Ventile denken und Kompression prüfen.
 
....
Da die Lambdasonde unverbrannte Kohlenwasserstoffe mitbekommt....:smile:
Eine Lambdasonde reagiert auf Sauerstoff. HC interessiert die nicht die Bohne, dafür brauchts ein Viergasmeßgerät (oder ne HC-Sonde)..
Aber trotzdem wird "zu fett" erkannt und das Gemisch abgemagert.
 
Fortsetzung unter Berücksichtigung dessen, was hier Katalysatoren: Quellen, Qualität, Preise | Seite 2 | Saab-Cars geschrieben wurde.

Da wir ja nicht wissen, was im Vorfeld schon so alles kaputt war und erneuert wurde, kann man einen lauwarmen Tipp geben.
Angeblich ist der Verbrauch gestiegen und die Leistung zurückgegangen...was für einen geschmolzenen Kat sprechen würde.
Gab es mal einen Totalausfall der Zündanlage während der Fahrt???

Ansonsten wären die anderen Gas-Werte bei der Abgasuntersuchung noch interessant...nicht nur der CO-Wert...für eine Diagnose.
Ich denke, daß die AU in Österreich nicht anders abläuft, wie in Deutschland. Und da wird eine Regelkreisprüfung durchgeführt, wo die Funktion der Lambdasonde getestet wird. Die scheint ja bestanden zu haben. Sonst wäre schon bei diesem Punkt die AU nicht bestanden.
Aber wo liegt der Lambdawert bei Leerlauf und erhöhtem Leerlauf? Eher fett oder eher mager oder tatsächlich perfekt bei der 1?
(da würde der Ausdruck von der AU natürlich sehr helfen) :smile:
HC-Wetre werden zwar am Tester angezeigt, erscheinen aber nicht bei der AU im Prüfbericht. Leider. Denn das würde sofort eine klare Aussage bringen, zum Zustand des Katalysators.
@saaboesterreich Wurde die AU in einer Werkstatt durchgeführt?...oder an einer Prüfstelle des Überwachungsvereins?
In meiner Gegend habe ich mit diversen Prüfern zu tun, die absolut null Ahnung haben. Die spulen das Programm ab und wenn die Werte nicht passen, durchgefallen.
Aber diese Gaswerte interpretieren, können sie nicht.
Und andere Prüfer haben den Dipl.Ing. im Maschinenbau, Schwerpunkt Verbrennungsmotoren, die liefern Dir direkt eine komplette Diagnose. :smile:
Hilft uns hier aber nicht weiter.

BMW...wie hoch ist der Ölverbrauch?...die Biester haben es ja gerne an den Ventilschaftdichtungen undicht...
Luftfilter verstopft?...ewig nicht erneuert worden?
Kerzen verschlissen?...die wechsel ich nur, wenn es ruckelt???... :biggrin:
(habe ich alles schon erlebt)

Bei der Transistor-Zündanlage verstellt sich der ZZP nicht. Es sei denn, es wurde mal am Verteiler gearbeitet.
Die Benzin-Qualität...also höhere Oktanzahl, wie ursprünglich gefordert, spielt da absolut keine Rolle. Anders herum wäre katastrophal.


Der Verbrauch ist nicht sprunghaft gestiegen, ebenso die Leistung nicht signifikant zurückgegangen. Im Laufe der Jahre ist dem Motor eher schleichend etwas die Spritzigkeit und Leichtfüßigkeit beim Hochdrehen abhandengekommen. Ausfall der Zündanlage oder ähnliches gab es nie. Leerlauf ist tadellos, Kaltstartverhalten perfekt, Warmstart (besonders im Zeitfenster 5min - 1h nach Abstellen) funktioniert erst nach einigen Sekunden "Orgeln". Und am Übergang zwischen Schiebebetrieb und Last, wenn man ganz leicht Gas gibt, blubbert es immer ganz kurz im Auspuff. Ölverbrauch ist vorhanden, aber im Rahmen - geschätzt in etwa 0,5l/1000km. Der Motor bläut nicht und niemals, auch nicht beim Gasgeben nach längerem Schiebebetrieb. Luftfilter ist quasi immer Neuwertig, Kerzen ebenso. Ich fahre den Wagen seit vielen Jahren nicht mehr als 500 bis 1000km/Jahr, tausche aber Filter und Öl idR 1x/Jahr, Kerzen vielleicht alle 2 Jahre. Zuletzt hatte ich von Bosch auf NGK gewechselt - siehe Eingangspost in diesem Thread. Lambdasonde habe ich vor wenigen Jahren neu gegeben, damals war die Symptomatik aber eindeutig. Die Abgasuntersuchung habe ich bei einer autorisierten Werkstatt durchführen lassen - wird im Rahmen der jährlichen Fahrzeugprüfung (entsprechend TÜV) durchgeführt. HC wird ebenso gemessen, ich habe den Wert nicht mehr im Kopf, war aber zu hoch.

Damit zurück zu meiner nicht bestandenen ASU: CO ist schon im Leerlauf deutlich zu hoch und steigt bei erhöhter Drehzahl auch noch weiter an (in etwa bis 1,8 bei einem erlaubten Grenzwert von 0,3). Lambda ist rund um den Leerlauf im Bereich von 1,0xx aber regelt ziemlich träge und kippt bei erhöhter Drehzahl eindeutig in den fetten Bereich.
Wie im anderen Thread schon kurz beschrieben, habe ich nun gestern die Ansaugbrücke, den LMM, die Einspritzleiste mitsamt LLR und BDR und die Einspritzdüsen demontiert. Dabei habe ich folgendes Festgestellt: 5 von 6 Ansaugkanälen sind ölig feucht, nur 1 ist "trocken" - und zwar der, bei dem die Zündkerze am dunkelsten ist (siehe Fotos im Eingangsposting). Ziemlich ölig ist auch die Drosselklappe, ebenso der Drosselklappenschalter direkt unterhalb der Drosselklappe (der Stecker steht direkt im Öl). Verschmutzt sieht auch der LMM auf der Ausgangsseite aus. Eingangsseite und Luftfilter sind dagegen sehr sauber. Der Blick seitlich auf die Einlasskanäle zu den Ventilen zeigt auch an den Ventilen einiges an Ablagerungen. Auch hier klarerweise dasselbe Bild wie in der Ansaugbrücke: auf 5 Zylindern ist der Bereich um die Ventile nass-ölig, am sechsten Zylinder trocken. Die Einspritzdüsen ebenso: eine relativ sauber, die anderen mit Ablagerungen und öligem Schlamm auf den Kappen.

Mir erschließt sich noch nicht, woher der Unterschied zwischen den 5 und dem 1 Zylinder kommt. Vielleicht undichte bis tropfende Einspritzdüsen an 5 Zylindern? Dadurch schlechtes Spritzbild und in weiterer Folge Abgaswerte weit über allen Limits? Defekter BDR?

Die Einspritzventile schicke ich nun ein und lasse sie kontrollieren und überholen. Ansaugbrücke, LMM, Drosselklappe und Drosselklappenschalter werde ich reinigen (hat hier jemand einen guten Tipp, wie ich das zerstörungsfrei machen kann?), BDR auf Funktion prüfen (vielleicht lässt der ja zuviel Druck durch?), Lambdasonde ebenso auf Funktion prüfen, Kerzen nochmal wechseln. Ach ja, und die halbkreisförmigen Dichtungen/Stopfen des Nockenwellenkastens gebe ich neu. Und dann nochmal zur Abgasuntersuchung.

Freue mich auf eure Meinung/Hinweise/Vermutungen/Tipps und bin dankbar für jede Hilfestellung.

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Was kosten die Düsen denn?

Auf dem Tester sieht man über 70ml ganz gut die Unterschiede. Wenn man so mit Flaschen testet kann man die Menge auch mit einer Küchenwaage prüfen.

Ich habe bei meinem gerade eine LPG Düse getauscht, die weit langsamer zu gemacht hat als die anderen. Scheint die Feder gebrochen zu sein, hab sie aber noch nicht auf gemacht.
 
Neu kosten die Dinger pro Stück zwischen 80 und etwa 150 Euro, selten gibt es Ausreisser sowohl nach oben als auch nach unten. Die Aufarbeitung der 6 Düsen kostet pauschal €80,- wobei Dichtungen, Filter und Kappen erneuert werden und die Düsen ultraschallgereinigt und gleichzeitig angesteuert werden. Danach wird noch das Spritzbild geprüft. Scheint mir ein guter Deal zu sein.
 
Ja, 80€ für alle 6 hört sich ziemlich OK an.
 
Auflösung hier, der Vollständigkeit halber:

Ich hatte letztes Jahr also noch die ESVs reinigen und aufarbeiten lassen, Drosselklappenschalter und Lambdasonde erneuert und diverse Unterdruckschläuche an ihren Anschlüssen sauber abgedichtet. Weiters Kerzen von Bosch auf NGK gewechselt und LLM gereinigt. Dann mit dem neuen No-Name-Kat zur ASU und dort mit Ach und Krach und viel Geduld des Prüfers bestanden.

Das Auto habe ich fast unmittelbar danach eingewintert. Dieses Jahr habe ich ihn etwas früher als sonst immer aus der Garage geholt und bin einige hundert Kilometer damit gefahren. Und schließlich habe ich den vermeintlich defekten Original-Kat wieder eingebaut, weil ich genau diese Kombination, also alles, was ich letztes Jahr erneuert habe + Original-Kat, noch nie bei der ASU vorgeführt habe.

Ergebnis? Abgaswerte beinahe wie ein Neuwagen.

Fazit: der neue, billige No-Name-Kat taugt nichts.
 
Auflösung hier, der Vollständigkeit halber:

Original-Kat wieder eingebaut, Abgaswerte beinahe wie ein Neuwagen.

Fazit: der neue, billige No-Name-Kat taugt nichts.

Ist der "No-Name" ein Metallkat? Da wäre eine gewisse Zuwendung während der AU normal, die brauchen "Flamme" bevor sie Werte bringen.
Was ist jetzt mit dem Kerzen/Ansaugtraktbild? Hattest du da was unternommen/hat sich was geändert?
Sieht sehr nach Schaftdichtungen/ Ventilführungen aus...

Grüße steini
 
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