Fahrzeug über längere Zeit einlagern/konservieren

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SAAB
9-3 I
Baujahr
1999
Turbo
Ohne
Hallo Forum,

ich habe mir mal wieder ein älteres Nicht - Saab Fahrzeug zu gelegt und möchte es die nächsten 3 - 5 Jahre einlagern.
Was ist da an sinnvollen Maßnahmen durch zu führen?
Es handelt sich um einen 97er Opel Vectra (Kunststofftank). Motor ist der 2.0 16V Benziner mit Schaltgetriebe.
Das Fahrzeug soll in einer Halle unter gestellt werden und braucht nicht gestartet/bewegt zu werden.

Mein Idee ist folgendes:

- Zahnriemen, Wapu neu machen (Opel Intervall 60.000km/6Jahre)
- dabei das Kühlwasser höher konzentriert neu befüllen zwecks Rostschutz.
- Wischwasser raus
- Benzintank komplett leer fahren. Dann entweder leer lassen oder 10L Aspen Alkalytsprit rein.
- Zündkerzen raus, Brennräume mit Sprühfett voll sprühen.
- Motor mit Motoröl fluten bis es am Deckel ansteht.
- Auspuff und Luftansaugung mit Folie zu kleben.
- alle Türen, Hohlräume u.s.w. mit Hohlraumschutz Fluten.
- Batterie ausbauen
- Klima Service (auf füllen lassen, voraus gesetzt die Anlage ist noch dicht)

Ist das übertrieben, zu viel, hab ich was vergessen oder sollte ich da was sein lassen
 
Warum willst du den Zahnriemen neu machen, wenn du das Auto für (bis zu) 5 Jahre wegstellen willst - und das Wechselintervall 6 Jahre beträgt?! Das würde ich ja dann vor der Wiederinbetriebnahme machen.
Den Tank würde ich komplett voll machen, auch wenn es Geld kostet - das sparst du ja (erstmal) beim Zahnriemen.
Für die Brennräume gibt es ein spezielles Konservierungsspray - ob und wieviel das aber besser ist als "normales", weiß ich nicht. Motor nach dem Einsprühen von Hand durchdrehen!
Den Motor mit Öl überfüllen finde ich auch keine so gute Idee.
 
Zahnriemen und Wapu ist Quatsch, das macht man bei Wiederinbetriebnahme, alle Flüssigkeiten neu und voll ist gut, überfüllen nicht, Pumpen, die eine Zeit lang trocken stehen, stehen für immer, also Tank und Scheibenwaschanlage bitte voll machen. Konservierungsöl oder so in die Zylinder sprühen schadet sicher nicht, wenn es nicht zu viel ist . Mit Flüssigkeit gefüllte Zylinder führen bei Drehung der Kurbelwelle zu krummen Pleuelstangen.....also eigentlich wie Patapaya sagt
 
Zum Thema Sprit: Da gibts m.E. von einschlägigen Herstellern sogenannte Stabilisatoren, gerade auch für Fahrzeuge die wenig bis kaum bewegt werden. Das Zeug pusht die Oktanzahl etwas und hindert Additive vor dem Verflüchtigen.
--> Tank voll machen und das Zeug reinkippen.

Pack irgendwelche alten Räder drauf, die Dinger haben hinterher einen deftigen Standplatten.
Aufbocken würde ich ihn nicht, kann passieren das die Dämpfer, Lenker und Federn dann leiden, weil sie ohne Last sind.

Viel wichtiger ist der Standort.
Normale Luftfeuchte um die 50-60%, Fenster ggfs. einen Spalt öffnen damits nicht schimmelt und eine "Mütze" übers Auto (diese "Stoffgaragen").

Kerzen raus, ein paar Spritzer Motoröl in die Brennräume.

Bei Wiederinbetriebnahme vor Motorstart alle Flüssigkeiten, Zahnriemen usw. neu machen, den Motor ein paar Mal von Hand drehen. Danach Zündung abklemmen und ihn ein paar Mal orgeln lassen, damit Öldruck aufgebaut werden kann.

Dann Zündung wieder anklemmen und den Motor wieder zum Leben erwecken.

Vielleicht noch übliche Verschleißteile wie Bremsen, Kraftstoffpumpe und diverse Gummiteile auf Lager legen. Das Zeug wird vom Stehen ja nicht besser ;-).
 
Zuletzt bearbeitet:
- Auspuff und Luftansaugung mit Folie zu kleben.
Das bringt gar nichts da das ganze nicht Luftdicht zu bekommen ist. Und bei Temperaturänderungen atmet das System. Wenn müsste man Atemtüten davor setzen, die die Ausdehnung der Luft kompensieren. So wie man es bei professioneller Outdoor Elektronik macht. Wenn die Halle relativ trocken ist sehe ich da aber auch keine Notwendigkeit für.
 
Im Zuge der Umgliederung und Ausserdienststellung von Einheiten habe ich so um 1992 bis 1996 die Erprobung der Langzeitlagerung des Waffensystems HAWK begleitet. Erprobt wurde das an allen Großgeräten und Fahrzeugen. Eingelagert wurde auf dem ehemaligen Fliegerhorst Oldenburg in den Sheltern. Die Geräte waren in aufgeblasenen Hüllen mit leichtem Überdruck bei konstant 15°C und 50% Luftfeuchtigkeit gelagert. Mal mit überfüllten Motoren, mal ohne. Mal aufgebockt, mal auf den Reifen. Mal komplett konserviert, mal ohne Behandlung.
Nach vier Jahren wurde die Erprobung abgebrochen, weil die Kosten der Wiederindienststellung der Komponenten die Kosten des laufenden Betriebs der Komponenten in den vier Jahren bei Weitem überstiegen.
Das gleiche Spielchen findet jetzt bei der Industrie mit dem Leopard I statt.

Zur Zeit habe ich hier noch einen 92er 9000 CD 2,3i Automatik mit Gasanlage stehen der angestrudelt kam. Der 9000 war die letzten 10 Jahre trocken aber luftdurchlässig ohne weitere Massnahmen einfach abgestellt worden.
Eine Bremsleitung vorne zwischen Motor und Spritzwand war durchgerostet, die Bombe war leer (wahrscheinich Membran defekt) und hinten rechts der Bremssattel war irreparabel fest.
Ich habe die Systeme entleert, gespült und mit frischen Flüssigkeiten versehen. Alle Unterdruckschläuche pauschal ersetzt und Kühlschläuche sowie Polyriemen geprüft. Bremsbeläge rundum neu und hinten die Bremsscheiben. Es gab leichten Flugrost an den Bremsleitungen und Leitungen der Gasanlage, sowie in den Radhäusern und unter den Kotflügelleisten. Es sind keine grüßeren Roststellen vorhanden.
Wenn jetzt die Papiere wieder auftauchen schafft der CD auch die "H" Abnahme. Kosten der Inverkehrbringung liegen bei ca. 750 EUR, ohne die Zeit zu rechnen.
 
Ich habe insbesondere bei dem modernen Biospritgelumpe Angst, das der Schaden anrichtet.
Mein BMW E30 stand jetzt 2 Jahre mit ca ⅓ gefülltem Tank rum. Bei der Inbetriebnahme des überholten Motors lief ein Zylinder gar nicht mit. Am Ende wars eine verklebte Einspritzdüse, die nach dem Reinigen und prüfen allerdings so stark nach getropft hat, dass mir sehr deutlich von eine Einbau abgeraten wurde.
Der freundliche Mechaniker beim Einspritzdüsen reinigen sagte direkt, als ich ihm die auf'n Tisch gelegt habe: puh, das stinkt nach altem Sprit.. und ja, mir viel dieser Terpentin ähnliche Geruch auch auf...
Er meinte, der Defekt des Düse kann durchaus auf den aktuellen Sprit geschoben werden. Kann sein, muss aber nicht meinte er.

Deswegen würde ich ungern 3 - 5 Jahre lang den Sprit im Wagen lassen. Und ggf 10 Liter Aspen Alkalytsprit rein kippen und kurz laufen lassen. Da es ein Kunststofftank ist, sollte der auch nicht von innen rosten.

Und ja, für den Fall, das ich den Motor mit Öl fluten würde, ist mir klar, dass das raus muss bevor ich den das erste mal wieder drehen lasse.

Das mit dem Zahnriemen wollte ich machen, da ich aktuell nicht weiß, wie alt der aktuelle ist. Wahrscheinlich wurde an dem Wagen in letzter Zeit nicht wirklich was gewartet. Und wenn der jetzt frisch kommt, weiss ich dass ich die ersten Startversuche in 3 bis 5 Jahren sicher mit dem Zahnriemen machen kann. Auch für den Fall, dass er unerwartet zwischendurch bewegt werden muss.

Und den Wischwassertank echt voll??? Bei meinem 480 war der Tank voll und die Pumpe 6 Jahre nicht benutzt worden und dann kaputt. Deswegen dachte ich eher an einen leeren Tank?
 
Wenn die Benzinpumpe im leeren Tank hängt rostet sie dir halt von der Luftfeuchtigkeit...

Wenn man ein Fahrzeug so lange abzustellen gedenkt muß man in Kauf nehmen, daß es dadurch ein paar (Stand-) Schäden geben kann. Ansonsten ist eigentlich schon so ziemlich alles gesagt.
 
Normale Luftfeuchte um die 50-60%, Fenster ggfs. einen Spalt öffnen damits nicht schimmelt und eine "Mütze" übers Auto (diese "Stoffgaragen")
Zusätzlich zum Lüften das Fahrzeug von innen gründlich reinigen um Schimmel keinen Nährboden zu geben.
Dazu auch die Gurte komplett abrollen und saubermachen.
Das Fahrzeug nur richtig trocken, nicht direkt nach der Wäsche wegstellen.
Für den Sprit kann man "Wagner Bactofin" verwenden
 
Für die Winter- bzw. Sommerpause stopfe ich immer ein wenig Küchenpapier -getränkt mit Öl - in Auspuff und Ansaugtrichter. Ob's hilft weiß ich nicht, zumindest verhindert es den Einzug von Mäusen.
 
Für die Winter- bzw. Sommerpause stopfe ich immer ein wenig Küchenpapier -getränkt mit Öl - in Auspuff und Ansaugtrichter. Ob's hilft weiß ich nicht, zumindest verhindert es den Einzug von Mäusen.
oder anderwaltigen Tierchen :biggrin:...ich hörte von jemandem, der seine KFZ in einer Scheune parkte. In einem befand sich dann ein Wespennest^^
 
Wenn die Benzinpumpe im leeren Tank hängt rostet sie dir halt von der Luftfeuchtigkeit...

Wenn man ein Fahrzeug so lange abzustellen gedenkt muß man in Kauf nehmen, daß es dadurch ein paar (Stand-) Schäden geben kann. Ansonsten ist eigentlich schon so ziemlich alles gesagt.

Ja, wegen der Benzinpumpe dachte ich ja an diesen Alkalytsprit. Kostet zwar deutlich mehr als normales Benzin, ist dann aber vllt doch die besseren Wahl?

Und ja, das es Standschäden gibt, kann man nicht verhindern. Und das die Reifen dann einen Standplatten haben ist mir bekannt.
 
Verweste Nager im Luftfilter sind auch unschön.
Die riechen streng...
 
Deswegen das mit Öl getränkte Papier von der Küchenrolle.
 
Auch wenn das Fahrzeug für 5 Jahre abgemeldet wird, sollte die Kiste mindestens einmal im Jahr zum Laufen gebracht werden. Wenn nicht, sind nach 5 Jahren alle Einspritzventile verklebt, die Benzinpumpe ebenfalls. Im Motor werden die Kolbenringe deutliche Rostspuren in den Zylindern hinterlassen und die Simmeringe so trocken sein...da wird eine Motor-Revision fällig.
Eventuell bleiben auch Ventile in den Schäften hängen und es gibt deutliche Eindrücke im Kolbenboden und krumme Ventile. Ebenfalls ein kleinerer Motorschaden. Da ist jedenfalls der Kopf zu rupfen.
...
5 Jahre Stillstand ist auch für die Elektrik und Elektronik ein riesiges Problem. Korrosion an Steckern und defekte Kabelstränge durch fehlende Weichmacher in den Isolierungen, usw.
Bremsen rosten fest und müssen pauschal erneuert werden. Kupplung ebenfalls, falls es kein Automatik ist.
Auch die Gummischläuche oder Buchsen vom Fahrwerk leiden am Altern.
Tür-Gummis ebenfalls.
Kunststoff und Leder...werden nach 5 Jahren nicht mehr neuwertig aussehen. Eventuell sogar mit grünem Schimmel überzogen.
...
Für 5 Jahre still legen, also abmelden, ist machbar. Aber nicht überall und irgendwo.
Und ohne danach zu sehen, und regelmäßiger Pflege...ist der Opel nach 5 Jahren einfach nur noch Schrott.
 
Moin Kater,

Ja dass das mit einfach in die Ecke stellen nicht getan ist, dessen bin ich mir durchaus bewusst.
Und darum geht es ja hier auch, um genau diese Standschäden zu vermeiden oder zumindest soweit wie möglich zu reduzieren
 
Und alles was aus Gummi ist, wird wohl jetzt schon nicht mehr wirklich top sein, die Kiste ist jetzt schon 26 Jahre alt...
Hab meinen letzen Vectra B in 2011 verkauft, und musste damals schon dran schrauben wie ein Weltmeister um die Kiste am laufen zu halten. Die Qualität, die es bei Saab gibt, gab es bei Opel damals nicht. Schon gar keine Langzeit Qualität. Wobei die Verarbeitung gar nicht so schlecht war. Ich weiss also im groben worauf ich mich da einlasse mit dem Projekt.
Meine Frage hier an die Experten war halt, um unnötige Defekte und Standschäden zu vermeiden. Was man an Altersschwäche nicht verhindern kann, kann man halt nicht verhindern...
 
Drei Faktoren sind für den Lagerort entscheidend.
Trocken
Dunkel
Belüftet
muß er sein.
Sind diese drei Bedingungen erfüllt, ist das die halbe Miete.
 
Warte bis Du aktuelle Neuteile in der Hand hälst. Das ist heutzutage gerade bei Gummiteilen ein Trauerspiel.

Ja das hab ich auch schon mitbekommen :(
Deswegen will ich den ja so gut es geht konservieren und Frage um möglichst viele Standschäden zu vermeiden.

Geht ja teilweise schon bei Reifen los. In diversen Größen gibt's nichts mehr von den etablierten Marken, nur noch billig und NoName.
Hab das Problem mitm 480 (195/55R15) und dem E30 auch (205/55R15)
 
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