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Hallo an die Freunde ganz alter Saab Technik!
Ich fürchte, ich habe ein ganz ernstes Problem mit meinem ´66er 95 mit Dreifachvergaser-Motor.
Wie sich einige von Euch erinnern werden, habe ich den Wagen vor knapp zehn Jahren bei einer auf alte Saab spezialisierten Werkstatt in Kancuga in Polen restaurieren lassen.
Aufgrund der zahlreichen Macken, die die Kiste nach der angeblichen Restauration hatte, habe ich recht schnell die Lust verloren und bin den Wagen seither kaum gefahren.
Vor gut zwei Jahren habe ich dann die Bremsen gemacht ( die Radbremszlinder waren bei der "Restauration" ungeprüft und ohne Überholung einfach wieder eingebaut worden ) und den Wagen wieder auf die Straße gebracht.
Da die Dreivergaser vereinzelt einen durchwachsenen Ruf ( speziell nach langen Standzeiten ) haben, habe ich einen aus meinem Fundus bei DEM Spezialisten in Wien übeholen lassen, um kein Risiko für den - hoffentlich - komplett überholten Motor einzugehen.
Nur leider ist der Motorlauf bei dem Wagen nicht mal annähernd so, wie ich das von meinem 96 2T ( ebenfalls ´66, nach einem Motorschaden aber mit einem von Vagn Bruncke überholten Einvergasermotor ausgestattet ) gewohnt war.
Die wesentlichsten Symptome:
Der Motor nimmt zeitweise das Gas eher zögerlich an und geht zeitweise ( ich habe das Gefühl, besonders wenn er heiß ist ) auch nur sehr verzögert wieder auf Standgas zurück. Wenn mich nicht alles täuscht, könnte das auf Falschluft und zu magere Verbrennung hindeuten. ( Bei der Lecksuche mit Bremsenreiniger konnte ich aber nichts finden. )
Sehr charakteristisch und mir eigentlich gar nicht nachvollziehbar ist das zweite Symptom: Wenn ich vor einer Kreuzung scharf abbremse, fällt die Drehzahl massiv ab oder der Motor stirbt komplett ab. Anschließend nimmt er dann wahlweise für kurze Zeit kein Gas an oder lässt sich ( wenn abgestorben ) kaum und dann auch nur mit voll gezogenem Choke wieder starten.
Um die Ursache einzugrenzen habe ich gestern ( motiviert durch die Lösung meines Schaltproblems aus dem anderen thread ) einmal einen Blick auf Vergaser und Zündung geworfen. Mit ernüchternden Ergebnissen...
Die Bedüsung des Vergasers ist korrekt ( Hauptdüsen 120 - 135 - 120 ) , trotzdem lässt er sich nicht wie im Werkstatthandbuch beschrieben einstellen. Laut dem müsste man die seitliche Einstellschraube eindrehen bis der Motor abstirbt und dann wieder ein Stück rausdrehen. Nur bei meinem Vergaser ändert das Drehen genau überhaupt nichts. Selbst bis zum Anschlag eingedreht läuft der Motor unbeeindruckt weiter.
Ich habe dann beschlossen, mich erstmal der Zündung anzunehmen. Und da gleich der nächste Schock.
Laut WHB soll bei diesem Motor die Zündung am zweiten Zylinder eingestellt werden. Nur wenn ich da die Stroboskoplampe anhänge, stehen die beiden Markierungen nicht einmal in der Nähe zueinander. Also habe ich dann die Markierungen einmal zueinander gestellt und das tun sie, wenn der hintere Zylinder ( nahezu, aber auch nicht ganz ) am oberen Totpunkt steht. Nach den Markierungen einstellen geht also eigentlich gar nicht.
Ich habe den Zündzeitpunkt jetzt einmal statisch eingestellt. Am hinteren Zylinder und mit der Abweichung von der Marke, die der wirkliche OT des hinteren Zylinders von der OT Marke hatte. Beim Abblitzen komme ich so auch halbwegs hin. Der Motor springt gut an, die Gasannahme ist aber auch nicht berauschender als zuvor. Ich werde am Nachmittag dann noch eine Probefahrt machen, aber ich mache mir wenig Hoffnung, dass nun alles bestens ist...
Heute sollte der bei Onno Kempink in Holland bestellte Dichtsatz für den Vergaser kommen. Dann schaue ich mir mal den Vergaser, der ursprünglich verbaut war, an, reinige ihn und baue den wieder ein. Vielleicht hat ja der jetzt verbaute und von Magistris überholte irgendeine Macke.
Sollte der Motorlauf mit dem anderen Vergaser deutlich besser sein, kriege ich vielleicht auch noch die Zündung hin. Falls nicht, liegt irgendwas ziemlich im Argen...
Was ich mache, wenn der Vergaser gar keinen Unterschied macht, weiß ich noch nicht. Ich habe noch einen angeblich werkstüberholten Motor liegen. Nur der steht auch schon seit Jahren. Eine Option wäre, den zu verbauen. Oder zu zerlegen, zu inspizieren und mit einem neuen Dichtsatz versehen dann zu verbauen.
Oder mit Vagn Brunke in Dänemark Kontakt aufzunehmen und den um Hilfe ( wie auch immer die aussehen könnte ) zu bitten.
Falls jemand von Euch einen Tipp hat, woran es liegen könnte bzw. wie ich am besten weiter vorgehe und die mir die ganz große Lösung erspart, wäre ich natürlich äußerst dankbar.
Meine kurzfristige Motivation dem Auto gegenüber ist jedenfalls gerade wieder drastisch abkühlt...
Ich fürchte, ich habe ein ganz ernstes Problem mit meinem ´66er 95 mit Dreifachvergaser-Motor.
Wie sich einige von Euch erinnern werden, habe ich den Wagen vor knapp zehn Jahren bei einer auf alte Saab spezialisierten Werkstatt in Kancuga in Polen restaurieren lassen.
Aufgrund der zahlreichen Macken, die die Kiste nach der angeblichen Restauration hatte, habe ich recht schnell die Lust verloren und bin den Wagen seither kaum gefahren.
Vor gut zwei Jahren habe ich dann die Bremsen gemacht ( die Radbremszlinder waren bei der "Restauration" ungeprüft und ohne Überholung einfach wieder eingebaut worden ) und den Wagen wieder auf die Straße gebracht.
Da die Dreivergaser vereinzelt einen durchwachsenen Ruf ( speziell nach langen Standzeiten ) haben, habe ich einen aus meinem Fundus bei DEM Spezialisten in Wien übeholen lassen, um kein Risiko für den - hoffentlich - komplett überholten Motor einzugehen.
Nur leider ist der Motorlauf bei dem Wagen nicht mal annähernd so, wie ich das von meinem 96 2T ( ebenfalls ´66, nach einem Motorschaden aber mit einem von Vagn Bruncke überholten Einvergasermotor ausgestattet ) gewohnt war.
Die wesentlichsten Symptome:
Der Motor nimmt zeitweise das Gas eher zögerlich an und geht zeitweise ( ich habe das Gefühl, besonders wenn er heiß ist ) auch nur sehr verzögert wieder auf Standgas zurück. Wenn mich nicht alles täuscht, könnte das auf Falschluft und zu magere Verbrennung hindeuten. ( Bei der Lecksuche mit Bremsenreiniger konnte ich aber nichts finden. )
Sehr charakteristisch und mir eigentlich gar nicht nachvollziehbar ist das zweite Symptom: Wenn ich vor einer Kreuzung scharf abbremse, fällt die Drehzahl massiv ab oder der Motor stirbt komplett ab. Anschließend nimmt er dann wahlweise für kurze Zeit kein Gas an oder lässt sich ( wenn abgestorben ) kaum und dann auch nur mit voll gezogenem Choke wieder starten.
Um die Ursache einzugrenzen habe ich gestern ( motiviert durch die Lösung meines Schaltproblems aus dem anderen thread ) einmal einen Blick auf Vergaser und Zündung geworfen. Mit ernüchternden Ergebnissen...
Die Bedüsung des Vergasers ist korrekt ( Hauptdüsen 120 - 135 - 120 ) , trotzdem lässt er sich nicht wie im Werkstatthandbuch beschrieben einstellen. Laut dem müsste man die seitliche Einstellschraube eindrehen bis der Motor abstirbt und dann wieder ein Stück rausdrehen. Nur bei meinem Vergaser ändert das Drehen genau überhaupt nichts. Selbst bis zum Anschlag eingedreht läuft der Motor unbeeindruckt weiter.
Ich habe dann beschlossen, mich erstmal der Zündung anzunehmen. Und da gleich der nächste Schock.
Laut WHB soll bei diesem Motor die Zündung am zweiten Zylinder eingestellt werden. Nur wenn ich da die Stroboskoplampe anhänge, stehen die beiden Markierungen nicht einmal in der Nähe zueinander. Also habe ich dann die Markierungen einmal zueinander gestellt und das tun sie, wenn der hintere Zylinder ( nahezu, aber auch nicht ganz ) am oberen Totpunkt steht. Nach den Markierungen einstellen geht also eigentlich gar nicht.
Ich habe den Zündzeitpunkt jetzt einmal statisch eingestellt. Am hinteren Zylinder und mit der Abweichung von der Marke, die der wirkliche OT des hinteren Zylinders von der OT Marke hatte. Beim Abblitzen komme ich so auch halbwegs hin. Der Motor springt gut an, die Gasannahme ist aber auch nicht berauschender als zuvor. Ich werde am Nachmittag dann noch eine Probefahrt machen, aber ich mache mir wenig Hoffnung, dass nun alles bestens ist...
Heute sollte der bei Onno Kempink in Holland bestellte Dichtsatz für den Vergaser kommen. Dann schaue ich mir mal den Vergaser, der ursprünglich verbaut war, an, reinige ihn und baue den wieder ein. Vielleicht hat ja der jetzt verbaute und von Magistris überholte irgendeine Macke.
Sollte der Motorlauf mit dem anderen Vergaser deutlich besser sein, kriege ich vielleicht auch noch die Zündung hin. Falls nicht, liegt irgendwas ziemlich im Argen...
Was ich mache, wenn der Vergaser gar keinen Unterschied macht, weiß ich noch nicht. Ich habe noch einen angeblich werkstüberholten Motor liegen. Nur der steht auch schon seit Jahren. Eine Option wäre, den zu verbauen. Oder zu zerlegen, zu inspizieren und mit einem neuen Dichtsatz versehen dann zu verbauen.
Oder mit Vagn Brunke in Dänemark Kontakt aufzunehmen und den um Hilfe ( wie auch immer die aussehen könnte ) zu bitten.
Falls jemand von Euch einen Tipp hat, woran es liegen könnte bzw. wie ich am besten weiter vorgehe und die mir die ganz große Lösung erspart, wäre ich natürlich äußerst dankbar.
Meine kurzfristige Motivation dem Auto gegenüber ist jedenfalls gerade wieder drastisch abkühlt...