Drehmomenteinstellung bei Radschrauben mit losem Kegelbund

kss

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SAAB
900 II
Baujahr
1996
Turbo
Ohne
Im Zuge der Umrüstung auf Saabfelgen habe ich mir auch bei Skandix die passenden Radschrauben mit losem Kegelbund besorgt. Beim Festziehen der Radschrauben habe ich nun das Problem, dass die Schrauben sich so ruckweise bewegen, dass das Klicken des Drehmomentschlüssels fast nicht zu bemerken ist.

Mache ich etwas falsch? Gibt es einen Trick? (Schmieren ist meines Wissens wegen der Verfälschung des Drehmomentes keine Lösung.)
 
den losen Kegelbund sollte man (nur) auf der Anlagefläche zwischen Bund und Schraube schon etwas schmieren können, ohne das Drehmoment zu verfälschen. Dann dürfte es auch nicht mehr ruckeln.
 
Ich schmiere meine Radschrauben. Trockene ungeschmierte Schrauben können nicht vernünftig mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden, eben wegen o.g. Probleme....
 
Ich schmiere meine Radschrauben. Trockene ungeschmierte Schrauben können nicht vernünftig mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden, eben wegen o.g. Probleme....

Wenn das Gewinde mit geschmiert wird, würde ich beim Anzugsmoment etwa 10% mehr einstellen um die verringerte Reibung im Gewinde auszugleichen und eine ähnliche Vorspannung wie ohne Schmierung zu erreichen.
 
Hey, ich habe heute auch meine Räder umgesteckt (ebenfalls mit losem Kegelbund). Ich fette oder öle meine Schrauben natürlich nicht und habe auch bisher kein Problem wie du gehabt. Ich kann mir höchstens vorstellen das dein Drehmomentschlüssel vielleicht nicht ganz in Ordnung ist, bzw. es ein billigerer ist wo die "Auslösung" nicht so fein ist?
 
das ruckweise bewegen (stick-slip Effekt) kommt ja nicht vom Drehemomentschlüssel, so wie es beschrieben war. Ich würde mal überprüfen, ob der Kegelwinkel von Bund und Gegenflanke derselbe ist oder ob die Gegenfläche korrodiert ist. Wenn die Flächen nicht sauber aufeinander gleiten, kann so ein Effekt entstehen. Bei meinen Schrauben mit festem Kegelbund hat es schon gereicht, diesen gut zu reinigen (ohne zu fetten), dann gab es auch keinen Lärm mehr beim Anziehen! :top:
 
Bund und/oder Gewinde?
Beides. Sicherlich sind es dann etwas mehr, als die 100 Nm, mit denen ich das festziehe....

Aber rostige Gewinde halte ich auch nicht für ideal, um ein genaues Drehmoment einzustellen/einzuhalten...
 
Hmmm, ...
Habe mir nämlich am Schwiegermutters 159er Alfa angewöhnt, zumindest den Bund mit Kupferpaste einzureiben. Denn an die Kiste muss ich halbjährlich zum Rädertausch mit langem Hebel ran. Das lockert sich dann eher wie eine zu feste (!) Achsmutter vorn am 900er.
 
Beides. Sicherlich sind es dann etwas mehr, als die 100 Nm, mit denen ich das festziehe....

Aber rostige Gewinde halte ich auch nicht für ideal, um ein genaues Drehmoment einzustellen/einzuhalten...

habe heute die Winterräder aufgezogen und den rostigen Gewindebereich mit Caramba eingesprüht. Ich ziehe die Schrauben mit dem Radkreuz an bis es "schnackelt". Habe die Erfahrung gemacht, dass es mit dem richtigen Gefühl besser angezogen ist als mit dem Schlagschrauber der Refeinwerkstatt. Zu fest anziehen mit dem Radkreuz geht eigentlich nicht, solange man nicht Schwarzenegger heißt. :cool:
 
nun habe ich mir einen Drehmomentschlüssel gekauft und konnte das Anziehen nach Gefühl mit dem Soll-Anzugsmoment von 120 Nm vergleichen. 19 von 20 Schrauben waren von Hand so angezogen, daß der Schlüssel ohne weiteres Anziehen geknackt hat. Nur bei einer Schraube war ein minimales Nachziehen (etwa um ein Raster) möglich, was aber auch von den Setzeffekten nach einigen 100 km kommen kann. Das bestätigt mich darin, daß mit gutem Gefühl auch manuell angezogen werden kann. :top:
 
Die Frage ist viel mehr die, bei welchem Drehmoment denn deine händisch angezogenen Schrauben "knacken" würden.. genausoschlimm wie eine lose schraube oder sogar noch schlimmer ist eine zu fest angezogene Schraube...
 
das könnte ich testen indem ich jeweis in 5 Nm Schritten erhöhe, dann wieder die Schraube etwas löse und mit Moment neu anziehe. Es wird aber wohl kaum darüber liegen, weil ich alle Schrauben von Hand nach Gefühl gleichfest angezogen habe und eine Schraube sogar etwas unter dem Moment lag.
 
Es geht dabei nicht nur um die Festigkeit der Schrauben - und selbst da gibt es große Unterschiede - von der 4.6er Schraube aus dem Baumarkt bis zur 12.9er für Spezialanwendungen. Es geht dabei auch um die Festigkeit der Radnabe, der Bremsscheibe und der Felge. Irgendwo hat sich jemand Gedanken darüber gemacht, mit welchem Drehmoment die Schraube angezogen gehört - zuwenig ist nicht gut, da sich das ganze dann lockern kann, zuviel ist auch nicht gut, da es sonst zu irreversiblen verformungen kommen kann bis hin zum Versagen einzelner Bauteile...
 
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