Auch eine Horrorgeschichte: Rätselhafte Geräusche, verursacht durch die Bremsen
Die einzig jemals erlebten "Bremsengeräusche" bei einem 9k resultierten - zumindest bei den mir bekannten Fahreugen - in einem einzigen Fall aus versehentlich über mehrere Monate gezogener Handbremse, bei einem vorübergehend stillgelegten Wagen.
Ich hatte an meinem 9k heuer ebenfalls Geräusche, die aber zunächst ganz und gar nicht den Bremsen zuzuordnen waren und dann doch an diesen lag. Aber was es genau war, darauf kommt wohl keiner von Euch: Es fing vor ziemlich genau einem Jahr an, daß in bestimmten Linkskurven, mit einem bestimmten Tempo gefahren, ein hässliches mahlendes Geräusch zu hören war. Das war echt kurios, denn es trat nicht in jeder Kurve auf, sondern nur in ganz bestimmten. Das konnte ich ganz exakt reproduzieren. Zunächst hatte ich das rechte Radlager im Verdacht, aber das war es eindeutig nicht. Da dieses Geräusch mich immer mehr nervte und schon stark beunruhigte, konsultierte ich meinen "Freundlichen". Deren Meister, der nun ja wirklich kein Anfänger ist und am 9k seit vielen Jahren arbeitet, kam nach langem Nachdenken und etlichen km Probefahrt zu dem Schluß, daß dieses merkwürdige Geräusch durch ein (oder auch mehrere) Getriebelager verursacht würde. Aber sehr großer Handlungsbedarf bestünde nicht, meinte er, ich solle halt das Geräusch weiter beobachten. Nur, daß das nur in bestimmten Kurven auftrat, dafür hatte er auch keine Erklärung.
Gesagt, gefahren, ein paar Monate später trat dasselbe Geräusch auch in Rechtskurven auf und ich war schon drauf und dran, das Getriebe überholen zu lassen.
Aber da kam der Frühling dazwischen und mit ihm auch die Sommerreifen. Und, siehe da, das Geräusch trat plötzlich viel seltener auf. Ich verstand die Welt nicht mehr und fuhr nach dieser "Selbstreparatur" weiter. Also musste das Geräusch auch irgendwie mit den Reifen zu tun haben und ich schob die Schuld auf die Winterreifen.
Ja, und dann im Spätsommer was es mal wieder an der Zeit, die Bremscheiben zu wechseln. Und nach deren Demontage fiel mir was ganz Seltsames auf und anschließend ein ganzer Kronleuchter: An den runden Bremsscheibenschutzblechen (auf beiden Seiten!) waren ganz deutliche Schleifspuren (siehe Bild) zu erkennen, die eindeutig von der Bremsscheibe herrührten und ganz stark im Bereich des Rostkranzes am Innenrand der Bremsscheibe ausgeprägt waren. Aber wie konnte das denn sein, die Radlager hatten ja überhaupt kein merkliches Spiel? Bei näherem Hinsehen bemerkte ich, daß das Schutzblech schon sehr dicht an der Bremsscheibe anlag und bei der neuen, nun dickeren, Scheibe satt streifte. Ich bog dann das Blech einfach nach hinten weg und erst bei der Montage des Bremssattelhalters kam ich der Ursache auf die Spur:
***WERKSTATTMURKS***
Den letzten Scheibenwechsel hatte ich nämlich mangels Zeit mit ein paar anderen Dingen zusammen bei meinem "Freundlichen" machen lassen und dort hatte so eine Schnarchkappe von Mechaniker den Bremssattelhalter falsch montiert: An dem befindet sich nämlich eine Nase, die das Blech von der Scheibe
WEGDRÜCKEN soll. Der "Fachmurkser" aber montierte den Halter so, daß das Blech GEGEN die Scheibe gedrückt wurde. Wie nun zu erwarten war, war dieses seltsame Mahlgeräusch nach der Korrektur schlagartig und fortan für immer verschwunden. Was lernt man nun aus der Geschicht? Am besten alles selber machen oder dem Mechaniker bei seiner Arbeit ständig auf die Finger schauen. Mein Vertrauen in die Werkstätten hat mal wieder einen ganz empfindlichen Schlag bekommen.
Seit ein paar Wochen habe ich nun wieder die Winterreifen drauf, und es ist absolut NICHTS von irgendeinem Mahlgeräusch zu hören, kein Vergleich zum letzten Jahr. Der Wagen fährt damit so sanft wie auf Katzenpfoten, eigentlich leiser als mit den Sommerreifen. Ich bin höchst zufrieden und froh über diese mehr als einfache Lösung des Problems!
Ich hoffe, ich konnte Euch damit helfen, falls Ihr mal von einem ähnlich merkwürdigen Geräusch geplagt werdet. Murkser soll es ja auch andernorts geben...
Viele Grüße