Cabrio - Am Hydraulikzylinder Anschlüsse vertauscht?

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SAAB
9-3 I
Baujahr
2000
Das Verdeck am Cabrio meiner Eltern öffnet und schließt nicht mehr richtig. Und zwar immer dann wenn die Hydraulik arbeiten muss bleibt alles stehen. Beim schließen des Verdecks ist es am schlimmsten. Der Deckel öffnet sich, das Verdeck kommt ein paar cm heraus und dann muss man mithelfen weil der Hydraulikzylinder auf der Beifahrerseite es nicht schafft und sich das ganze Dach sonst verzieht.

Wir sind schon zum "Freundlichen" gefahren. Aber der hat sich das gar nicht angeschaut sondern gleich gesagt das er da nen neuen Hydraulikzylinder einbaut. Kostenpunkt 600 Euro. Der Vorbesitzer des Autos, ein ehemaliger Arbeitskollege meines Vaters, erzählte auf nachfrage hin das er da mal die Hydraulikschläuche erneuert habe. Jetzt vermutet mein Vater das er da vielleicht die zwei Schläuche die zum Hydraulikzylinder führen vertauscht hat und der Hydraulikzylinder deshalb keine Kraft habe. Kann das sein?

Am Hydrauliköl liegt es übrigens nicht. Das wurde kontrolliert.
 
Moin
Kann mir nicht vorstellen, das die Anschlüsse vertauscht worden sind...
 
Naja an der Pumpe sind sicherlich schnell mal 2 Schläuche vertauscht. Aber ich glaube nicht das dann der Hydraulikzylinder überhaupt irgendwas tut. Oder bin ich da jetzt total auf dem Holzweg?
 
Die Pumpe sitzt an einem Ventilblock, der die Hydraulik regelt. Wenn einer der Zylinder keinen Druck mehr aufbaut, aber nirgendwo Öl rausläuft, dann bekommt dieser Zylinder keinen Druck -> Ventilblock. Wie das genau aufgebaut ist, müsste ich aber auch erst nachschauen. K.A. ob die Zylinder einzelne oder paarweise Ventile haben.
 
Da der Vorbesitzer die Schläuche mal erneuert hatte...sollte seitdem auch das Problem bestehen.
Oder auch schon vorher.
Da die Hydraulik auf der rechten Seite funktioniert und genügend Öl im System vorhanden ist, komme ich aus der Ferne zu dem Schluß, das der linke Zylinder nicht arbeitet, defekt ist.
Kann denn ein neuer Schlauch so verbaut werden, daß er eventuell abgeknickt ist???
 
Naja der Hydraulikzylinder arbeitet ja. Nur fehlt ihm halt das letzte Quäntchen kraft um es ohne Mithilfe zu schaffen.

Abgeknickt kann ein Schlauch auch nicht sein. Dafür sind die viel zu starr und auf den Zentimeter abgemessen. Man kann den Schlauch auch nirgendwo einklemmen. Deshalb ja meine Ausgangsfrage: Kann es sein das an dem Hydraulikzylinder bzw. an der Pumpe die 2 Schläuche vertauscht wurden?
 
Ohne mich in der Verdeckhydraulik des 9-3 im Detail auszukennen, gehe ich, wie du ja auch schon vermutetest, davon aus, dass das Verdeck bei vertauschten Schläuchen (sofern das überhaupt möglich wäre) gar nicht bzw. nicht so weit wie bei dir offenbar funktionieren würde.
Was lässt dich da so vehement an einem defekten Zylinder zweifeln?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe jetzt mal nachgeschaut. Jeder Zylinder hat zwei Anschlüsse (und Leitungen), einen oben und einen unten. Angesteuert werden die Leitungen durch ein Wechselventil, das die jeweils eine Leitung öffnet und die andere gleichzeitig schliesst. Die Koblen im Hydraulikzylinder werden durch Druck am oberen Anschluss zusammengeschoben und durch Druck am unteren Anschluss ausgefahren. Zwischen der oberen und unteren Kammer im Hydraulikzilynder liegt eine Abdichtung beider Kammern zueinander. Wenn diese Kammern nicht mehr 100% voneinader getrennt sind, erreicht der Kolben nicht mehr die Kraft (immerhin min 3100 N zum Öffnen, zum Schliessen sogar min 4100 N!), die er braucht, da die jeweilige nicht benötigte Kammer zum Öltank hin geöffnet ist, um das Hydrauliköl bei der Bewegung ablassen zu können.
Das halte ich für eine relativ schlüssige Möglichkeit, die das Problem von @Spacelab erklären kann. Und natürlich kommt es bei diesem Defekt nicht zu einem Ölaustritt nach aussen, der Druck-/Ölverlust bleibt ja innerhalb des Systems.

Was also tun?

Mein erster Ansatz wäre: 20 ml Leckweg einfüllen. Nach den langfristig sehr guten Erfahrungen vieler 9³I CV -Fahrer bei Dichtigkeitsproblemen der Hydraulik bestehen schliesslich auch gute Aussichten, das auch diese innenliegende Dichtung(en?) zwischen den Kolbenkammern wieder ihren Dienst aufnimmt.
Hilft das nicht: Zylinder tauschen. Allerdings keinen neuen zum Apothekenpreis verbauen, sondern bei aero world germany und ähnlichen Händlern einen Gebrauchten für (sehr) kleines Geld erstehen.

Wären die Leitungen verkehrt herum angeschlossen, würde sich der Kolben theoretisch jeweils in die falsche Richtung bewegen, was aber wiederum der Ventilsteuerung durch die Signale der Microschalter am Zylinder wiederspräche. Weiter steig ich da jetzt nicht ein, da die Pumpe i-wann auch noch die Laufrichtung ändert und mir linksobenrechtsvornehintenunten und wieder andersrum auf den Kopf gestellt und gespiegelt grad die Hirnzellen verdreht ;)

Ps: Das ist deshalb verwirrend, weil einmal nur mit Druck auf der einen Seite (3100 N) und für die 4100N mit Druck auf der einen und Zug auf der anderen Seite gearbeitet wird. Die Ventilstellungen für jeweils auf und zu sind also nicht identisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da bin ich völlig mit der Meinung von @klawitter
Nur mit dem "Leckweg" bin ich persönlich nicht einverstanden...aber mit dem gebrauchten Teil über "aero-world".
Eventuell ist auch www.elferink.nl eine Adresse.
 
Die Unterschiede in der Kraft sollten in den verschiedenen Kolbenflächen begründet sein, auf der einen Seite musst die Kolbenstange als wirksame Druckfläche abziehen......Weniger Fläche ergibt weniger Kraft beim Ausfahren des Zylinders bei gleichem Druck. Die Ventilstellungen bzw. deren Durchfluß sollten gleich sein.

Mit dem Leckweck kann man probieren, ich habe beim 9-3 es auch seit 6 Jahren in der Verdeckhydraulik und da ist alles dicht, aber vor allem nichts negatives wie Dichtungsauflösung festzustellen. Nur verwende ich mittlerweile K2 Stop Leak Oil, ist im 5er Pack wesentlich billiger und ist konzentrierter. Diese Zusätze, wie sie auch immer heßen, sind nur Weichmacher, die aber die Dichtungen nicht unendlich aufqeullen lassen, sondern nur ein paar Prozent.
 
Die Unterschiede in der Kraft sollten in den verschiedenen Kolbenflächen begründet sein, auf der einen Seite musst die Kolbenstange als wirksame Druckfläche abziehen......Weniger Fläche ergibt weniger Kraft beim Ausfahren des Zylinders bei gleichem Druck. Die Ventilstellungen bzw. deren Durchfluß sollten gleich sein.

Danke und ja,das klingt (und ist ) logisch. Das WIS ist etwas verwirrend in der Beschreibung: Titel: Nur Öffnen! - Inhalt: (Schliessen in Klammern), Drehrichtungswechsel der Pumpe und 'Zug' (Schliessen oder Öffnen - habs nicht auswendig gelernt). Die deutsche Übersetzung ist erst mal was für eine genauere Syntax-Analyse :) Das Zwei-Kammernprinzip ist dabei nur beiläufig einer Übersichtszeichnung zu entnehmen.
 
Zur Not mal die Anschlüsse für rechts und links an der Pumpe tauschen. Dann sieht man ja ob der Fehler mit wandert.

Aber immer schön am drucklosen System arbeiten.
 
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