Moin!
Der Qualm zog in den Schweller und in die A-Säule. Den Ruß aus Schweller und A-Säule zu bekommen, scheint machbar.
und
Nach weniger als zehn Minuten war das Feuer gelöscht. So lange hat´s halt gebrannt. Verzogen scheint das Blech nicht zu sein.
Ich halte mal *ausnahmsweise* keine Volksrede zum Thema Verbrennungsverhalten eines Fahrzeuges, stelle statt dessen in guter rhetorischer Tradition ein paar Fragen, aus deren Beantwortung sich die Beurteilung des Schadensbildes eigentlich ergeben würde.
- Was schließt Ihr aus der Tatsache, daß offenbar eine stark rußende Verbrennung stattgefunden hat?
- Welchen Einfluß hatte dies wohl auf die Verbrennungstemperatur?
- Wie hoch wird wohl die Temperatur der tragenden Strukturen, weit entfernt vom Brandhert, nach zehn Minuten gewesen sein?
- Wie unterscheiden sich die Auswirkungen eines Hitzestaues vor Durchschlagen der Flammen von der unmittelbaren Einwirkung einer Flamme auf ein Blech?
- Welche Folgen hat die Wärmeleitfähigkeit eines Karosseriebleches jeweils bei den beiden beschriebenen Temperaturbeaufschlagungen?
- Wo entstehen bei einem Motorraumbrand erfahrungsgemäß die hochsten Spitzentemperaturen?
Ich kürz' an dieser Stelle mal ab. Kurz und knapp - Bei der Haube dürfte wohl ein Ersatzteil fällig werden. Schlimmer sind nicht unmittelbar sichtbare Schäden, die auch durchaus weiter entfernt vom Flammenherd liegen können - und tückischerweise auch nichts mit Karosserie oder unmittelbar sichtbar geschädigten Baugruppen zu tun haben: Angekokelte Simmerringe, Gummiteile aller Art, Verzug bei filigranen Gußgehäuseteilen und Deckeln, Isolationen von Kabeln, Schläuche, Papierdichtungen...
Da keine Bilder vorliegen und die Beschreibung des Schadenseintrittes recht grob ist, ist alles von "Motorraum sauberkärchern" bis hin zu "Kompletten Vorbau leerräumen und kompletten Vorderwagen neu aufbauen einschließlich Totalzerlegung der noch zu rettenden Aggregateteile" möglich.
Fingerzeig - Falls Leichtmetallteile verzogen sind oder während des Brandes gar schon in Schmelze waren, dann ist das *ganz-ein-schlechtes* Zeichen. Sind die Flammen zudem schon offen durch die Spalte zwischen Haube und Kotflügel durchgeschlagen, dann ist es erst recht übel - Das vermutlich ursprünglich mit Sauerstoffmangel nur schwelende Feuer hat dann schon durchgezündet.
Wenn dagegen außen an der Haube außenrum nur ein Schwelrand von Ruß vorhanden ist, unter dem noch ein Streifen intaktem Lack zu finden ist, dann besteht gute Hoffnung auf Rettung des Wagens, die Haube ist allerdings wohl in jedem Falle unrettbar verloren. Blechteile, auf denen der Lack zwar rußig mürbe Blasen geschlagen hat, diese aber noch nicht vollends verbrannt sind, dürften keinerlei bleibende Schäden abbekommen haben. Rost tritt dann meistens nur durch nicht in der Qualität des Korrosionsschutes dem ursprünglichen Zustand entsrpechenden Lackaufbau und Versiegelung von Falzen und Nähten auf. Wichtigster Mann bei der Rettung des Wagens ist somit der Lackierer.