Blech nach Brand nicht zu retten?

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Moin!
Das Problem: Der Benz eines Bekannten hat im Motorraum gebrannt. Betroffen sind neben der Technik das Seitenteil im Motorraum sowie die Anbauteile (Haube, Kotflügel etc.). Der Qualm zog in den Schweller und in die A-Säule. Wirtschaftlich ein Totalschaden, für den Hobby-Schrauber reparabel. Theoretisch. Den Ruß aus Schweller und A-Säule zu bekommen, scheint machbar. Nur: Ich habe mal irgendwo gelesen, dass "verbranntes" Blech, auch nach dem Sandstrahlen, immer wieder rosten soll. Dies betrifft hier in erster Linie das Seitenteil. Weiß da jemand etwas Genaueres? Der sonstiges Zustand des Wagens lässt eine Reperatur sinnvoll erscheinen.
 
Stellt sich die Frage ob der Brand das Blech >ausgeglüht< hat.
 
Ist doch nur ein Klöterbenz!

Alten Lack runter und neuen Lackaufbau. Das reicht. Unter ausglühen versteht man Kohlenstoffmangel bzw. Kohlenstoffentzug durch das Feuer.
Aber der Vorderwagen wird sich ja nicht verzogen haben. Wenn die Bleche noch in ihrer Form sind kann man neu lackieren und weiter fahren.

Aber Photos vom ollen Benz sind immer willkommen. Grinz
 
Der "Klöterbenz" ist eine vor einiger Zeit aus den USA importierte und mit viel Liebe zum Detail restaurierte große Flosse.... Und ab wieviel Minuten glüht das Blech aus? Nach weniger als zehn Minuten war das Feuer gelöscht. So lange hat´s halt gebrannt. Verzogen scheint das Blech nicht zu sein. Mir geht es primär um den Lackaufbau, der u.U. nicht mehr möglich sein soll. Ich war leider in Chemie eine große Niete....
 
So eine Flosse ist was feines. Ach was, lass Dir nicht reinreden. Die Amis sind recht schluderig beim arbeiten. Wahrscheinlich die batterie.
Hatte vor einem Jahr auch einen Mustang aus den USA in der Hand. Kam frisch aus Bremerhaven aus dem Schiff. Batterie lag lose vorne herum. Keine Abdeckungen um den Polen. Auspuff/Sprit bzw. Kabel/Zündspule. Neu Lackiert & Generalüberholt. Alles Katastrophe hoch 10. Ein wunder, dasdas Schiff nicht abgefackelt ist während der fahrt.
Ich habe den Wagen nicht weiter angefasst. Das ist nichts für mich. da wirst`e nicht mehr glücklich.

Einfach instandsetzen und fahren.
 
Ich würde ein paar € investieren und einen Karosseriefachmann nachsehen lassen.
Da wird sicher in der Nähe einer sein, der sich am WE gerne etwas dazuverdient.
Das ist allemal besser als jede Kaffeesatzleserei hier.
Eine gute Flosse ist das allemal wert. Hatte auch mal eine.
Grüße
landschleicher
 
Moin!
Der Qualm zog in den Schweller und in die A-Säule. Den Ruß aus Schweller und A-Säule zu bekommen, scheint machbar.

und

Nach weniger als zehn Minuten war das Feuer gelöscht. So lange hat´s halt gebrannt. Verzogen scheint das Blech nicht zu sein.

Ich halte mal *ausnahmsweise* keine Volksrede zum Thema Verbrennungsverhalten eines Fahrzeuges, stelle statt dessen in guter rhetorischer Tradition ein paar Fragen, aus deren Beantwortung sich die Beurteilung des Schadensbildes eigentlich ergeben würde.

- Was schließt Ihr aus der Tatsache, daß offenbar eine stark rußende Verbrennung stattgefunden hat?
- Welchen Einfluß hatte dies wohl auf die Verbrennungstemperatur?
- Wie hoch wird wohl die Temperatur der tragenden Strukturen, weit entfernt vom Brandhert, nach zehn Minuten gewesen sein?
- Wie unterscheiden sich die Auswirkungen eines Hitzestaues vor Durchschlagen der Flammen von der unmittelbaren Einwirkung einer Flamme auf ein Blech?
- Welche Folgen hat die Wärmeleitfähigkeit eines Karosseriebleches jeweils bei den beiden beschriebenen Temperaturbeaufschlagungen?
- Wo entstehen bei einem Motorraumbrand erfahrungsgemäß die hochsten Spitzentemperaturen?

Ich kürz' an dieser Stelle mal ab. Kurz und knapp - Bei der Haube dürfte wohl ein Ersatzteil fällig werden. Schlimmer sind nicht unmittelbar sichtbare Schäden, die auch durchaus weiter entfernt vom Flammenherd liegen können - und tückischerweise auch nichts mit Karosserie oder unmittelbar sichtbar geschädigten Baugruppen zu tun haben: Angekokelte Simmerringe, Gummiteile aller Art, Verzug bei filigranen Gußgehäuseteilen und Deckeln, Isolationen von Kabeln, Schläuche, Papierdichtungen...

Da keine Bilder vorliegen und die Beschreibung des Schadenseintrittes recht grob ist, ist alles von "Motorraum sauberkärchern" bis hin zu "Kompletten Vorbau leerräumen und kompletten Vorderwagen neu aufbauen einschließlich Totalzerlegung der noch zu rettenden Aggregateteile" möglich.

Fingerzeig - Falls Leichtmetallteile verzogen sind oder während des Brandes gar schon in Schmelze waren, dann ist das *ganz-ein-schlechtes* Zeichen. Sind die Flammen zudem schon offen durch die Spalte zwischen Haube und Kotflügel durchgeschlagen, dann ist es erst recht übel - Das vermutlich ursprünglich mit Sauerstoffmangel nur schwelende Feuer hat dann schon durchgezündet.

Wenn dagegen außen an der Haube außenrum nur ein Schwelrand von Ruß vorhanden ist, unter dem noch ein Streifen intaktem Lack zu finden ist, dann besteht gute Hoffnung auf Rettung des Wagens, die Haube ist allerdings wohl in jedem Falle unrettbar verloren. Blechteile, auf denen der Lack zwar rußig mürbe Blasen geschlagen hat, diese aber noch nicht vollends verbrannt sind, dürften keinerlei bleibende Schäden abbekommen haben. Rost tritt dann meistens nur durch nicht in der Qualität des Korrosionsschutes dem ursprünglichen Zustand entsrpechenden Lackaufbau und Versiegelung von Falzen und Nähten auf. Wichtigster Mann bei der Rettung des Wagens ist somit der Lackierer.
 
Danke für die umfassende Antwort. Der Lack ist in der Tat noch in Blasen vorhanden. Haube sowie Kabelbaum, Dichtungen, Gummi- und Kunststoffteile etc. stehen ohnehin auf der Verlustliste. Am kommenden Wochenende soll ein Lackierer sich ein Bild machen und über einen möglichen Lackaufbau urteilen. Ich werde berichten. Insgesamt haben eure Meinungen Mut gemacht. Danke dafür!
 
Schade um das schöne Auto, aber zum Glück nur Schachschaden. ich Drücke dir die daumen, Bilder fände ich auch interessant :smile:
 
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