Elektrik Ruhestrom bei Zündung an?

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SAAB
900 I
Baujahr
1990
Turbo
FPT
Ich habe eine Frage an Elektrikinteressierte.
Heute hatte mein Turbo Mj1990 nach 15 min angeschalteter Zündung (beim Staubsaugen an der Waschanlage) nicht genug Saft , um den Magnetschalter des Anlassers zu betätigen. Brücken der Kontakte per Schraubenzieher am Anlasser reichte so gerade aus, um zu starten.
Dann habe ich aus Interesse den Ruhestrom bei eingeschalteter Zündung gemessen. Es wird eine Stromstärke von ca. 4,4 Ampere angezeigt. Ist dies ein üblicher Wert?

Durch Ziehen einzelner Sicherungen konnte ich die größten Verbraucher grob ermitteln:
Nr. 10 APC, Leuchtweitenregulierung => ca. 500mA
Nr. 22 Kraftstoffanlage, Kühlmitteltemperaturanzeige, div. Warnlampen, Geschwindigkeitsgeber ca. 700mA
Nr. 23 Schalterbeleuchtungen, Handschuhfachbeleuchtung ca 300mA
Nr. 28 Innenbeleuchtung, Zeituhr, Radio, Antenne, Kofferraumbeleuchtung ca 400mA

Ist es normal dass man den Saab nicht so lange mit angeschalteter Zündung stehen lassen sollte oder könnte die gesunkene Kapazität der 5,5 Jahre alten Batterie eine Rolle spielen. Nach der Heimfahrt hatte diese 12.4 Volt Spannung.

Gruß
Jan

P.S. Der Ruhestrom bei Zündung aus ist nicht zu beanstanden, da wird die Batterie nicht leergezogen.
 
12,4 Volt ist grenzwertig, sollte eher um 13 Volt liegen. Über den Daumen gepeilt hätte die Batterie noch eine Kapazität von 17,6 Ah, also definitiv zu wenig.
 
... 15 min angeschalteter Zündung (beim Staubsaugen an der Waschanlage) ...
Wieso macht man so etwas?
Bei Unterbrecher-Zündungen konnte man damit ggf. sogar die Zündspule grillen, falls der Kontakt gerade auflag.

Radio an beim Saugen würde ich noch verstehen, aber das ist ja eine Schalterstellung davor.
 
Und mit seiner Antwort hat Dir René schon Deine Themenfrage beantwortet:
Bei (zufällig) geschlossenem Unterbrecher im Verteiler zieht die Primärwicklung der Zündspule ganz heftig viel Strom, was eine deutliche Erwärmung derselben zur Folge hat, bis hin zum Defekt ( was ich noch nicht erlebt habe, weil ich anscheinend immer rechtzeitig wieder die Zündung ausschaltete).
In manchen Betriebsanleitungen wird auch vor längerer Zündung an ohne Motor anlassen gewarnt !
 
Ich bin mir da nicht so sicher, wie der 900er an der Stelle 'tickt'.
Würde eigentlich davon ausgehen, dass das Zündsteuerteil nur 'Saft' auf die Zündspule gibt, wenn der Hallgeber 'Bewegung' meldet.
 
So ein Hallgeber hat die Eigenschaft, sogar einen Stillstand registrieren zu können. Ein Induktivgeber kann das nicht. Da die Turbo-Hallgeberzündung ziemlich "dumm" ist, kann es zu dem selben Effekt kommen, den René beschrieben hat.
 
Mich irritiert mehr das die Batterie zwar kräftig genug war den Motor „so gerade“ zu starten, aber es nicht geschafft hat den Magnetschalter zum Einspuren zu bewegen. Hätte es eher andersherum erwartet.
Und `ne Viertelstunde Radiohören würde ich einer gesunden Batterie schon zutrauen, wenn nicht grade noch irgendwelche Monsterverstärker mit im Spiel sind.

-Hat der Anlasser schon vorher etwas geschwächelt?
-LiMa/Regler i.O?
-Masse zum Motor i.O.? Benimmt sich der Anlasser anders wenn probehalber ein Starthilfekabel zwischen Minus(!)-Pol der Batterie und dem Motorblock geklemmt wird?
-Und die Batterie könnte es natürlich auch hinter sich haben.

:dontknow:
 
Mich irritiert mehr das die Batterie zwar kräftig genug war den Motor „so gerade“ zu starten, aber es nicht geschafft hat den Magnetschalter zum Einspuren zu bewegen.
Hätte es eher andersherum erwartet.
Ja, da dürfte entweder so einiges an Übergangswiderständen im Spielt sein, oder einfach nur ein 'fertiger' Hubmagnet. Letzteres hatte ich an der Semmel auch mal. Das ging so weit, dass der Magnet nur noch direkt nach dem Laden, oder eben einer längeren Fahrt, 'freiwillig' anzog. Habe das Ding dann vor Jahren getauscht, und seither ist Ruhe an der Front. Akku war völlig ok, der Rest auch.
Und `ne Viertelstunde Radiohören würde ich einer gesunden Batterie schon zutrauen, ...
NeeNee, nix mit nur Radio:
... 15 min angeschalteter Zündung (beim Staubsaugen an der Waschanlage) ...
Radio an beim Saugen würde ich noch verstehen, aber das ist ja eine Schalterstellung davor.
 
Wieso macht man so etwas?
Weil ich das Schiebedach und die Fensterheber zwischendurch bedient habe und die Zündung dann angelassen habe. Passiert halt mal.

Magnetschalter ist neu, Motormasse- und Plusleitung kürzlich getauscht, Ladespannung13.8V an den Polen. Gelegentliche Startprobleme durch Nichteinrücken des Magnetschalters hatte ich ja schon länger. Dies war aber seit einigen Wochen mit dem Einbau eines anderen Zündschalters Geschichte, dachte ich.
 
Trat das Problem mit altem und neuem MS gleichermaßen auf?
 
Eigentlich spurt das Anlasserritzel ohne funktionsfähigen Magnetschalter nicht ein...
 
Das ist richtig.
Aber wenn der Schalter etwas hängt/klemmt, funktioniert er halt nur noch mit 'vollem Saft'.
Und beim Brücken direkt am Schalter ist der Spannungsabfall halt deutlich geringer, als bei der Schleiferei durch das halbe Auto.
 
Trat das Problem mit altem und neuem MS gleichermaßen auf?
Ja, tauschen des Magnetschalters brachte keine Änderung. Ich hatte auch letztlich eine Aussage der Werkstatt bekommen, nach der die Nachbau-Magnetschalter teilweise mehr Saft benötigen zum Einrücken als die Originalen. Ich denke über eine neue Batterie nach...
 
Ich denke über eine neue Batterie nach...
Solange die Kiste beim Brücken des Schaltes problemlos mit kräftig drehendem Anlasser anspringt, ist dies meines Erachtens kein zielführender Ansatz.
Wieviel Spannung kommt denn beim Starten noch an der '50' an, bzw. besser gesagt, wie hoch ist dabei der Abfall zw. Akku-Plus und '50' am Hubmagneten?
 
Ja René, grundsätzlich hast du Recht. Deine Frage nach dem Spannungsabfall kann ich gerade nicht beantworten, da der Wagen in der Werkstatt zur TÜV Vorführung ist.
Der Ausgangspunkt für dieses Thema war jedoch, dass nach 15 mit Zündung an die Batterie "fast" zu leer zum Starten war.
D.h. an Klemme 50 war der Spannungsabfall über die ganzen dünnen Kabel vom Plusverteiler>Stecker-Sicherungskasten>Zündschalter>Stecker-Sicherungskasten>Anlasser zu groß - während es beim Brücken über das dicke Pluskabel von der Batterie gerade noch gereicht hat, den Magnetschalter zu betätigen und den Anlasser zu drehen.

Soll heißen, ich kann gerade nicht sagen, ob diesmal die alte Batterie verantwortlich war, ob ob ich die langwierige Suche nach der Ursache des Spannungsabfalls am Magnetschalter wiederaufnehmen muss.

@helmut-online Interessant, wusste gar nicht, dass es so ein Teil günstig gibt.
 
Wenn's die Batterie definitiv nicht ist, kannst Du immer noch ein Relais einschleifen. Ist vielleicht einfacher, als die Ursache für den Spannungsabfall zu suchen.
 
@helmut-online Ja, das Relais liegt schon bereit und ist die letzte Maßnahme, wenn es original nicht mehr geht.
 
Sehe ich auch so; nachdem ihr alle zu geizig seid, einen Tester zu kaufen: https://www.ebay.de/itm/LCD-Digital...541762?hash=item3aff03cac2:g:tYYAAOSwFMdaaEtR
oder ähnlich.
So, wie dessen Kabel UND dessen Gehäuse aussehen, kann der keinen wirklch nennenswerten Teststrom hervorrufen. Sonst würden er und sein Kabel zu einem Klumpen werden.
Mein Tester sieht weniger hübsch aus, lag in sehr ähnlicher Preisklasse, und kann zumindest 100A.
Sieht ähnlich aus wie dieser: https://www.ebay.de/itm/332103948820
Kommt aber, wie gesagt, bei 12V auf 100A. Hier fehlt, so weit ich das sehe, die Angabe. Hatte vorher einen optisch weitgehend identischen, welcher aber auch nur 50A Last brachte.
 
Das Prinzip ist ein anderes - aber die Diskussion hatten wir schon geführt. Jedenfalls sieht das Ergebnis dann beispielsweise so aus.
 

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