Frage an unsere Reifen-Experten

Ziehmy

Forums-Fahrlehrer
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28. Mai 2006
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5.219
Danke
882
SAAB
9-3 III
Baujahr
2011
Turbo
TTiD
Bei meinem SAAB 9³ SportCombi habe ich beim Fahren eine deutlich spürbare Vibration im Lenkrad.
Besonders stark wird es von 100 - ca. 160 km/h. Darunter ist es nicht/kaum spürbar, darüber wird's auch wieder weniger.
Die Aluräder wurden schon mehrfach an verschiedenen Geräten gewuchtet, alle Gewichte entfernt und dann wieder montiert.

Hier ist alles absolut O.K. Die Felgen weisen auch keine sichtbaren Beschädigungen auf, die Reifen haben auch keine erkennbaren Schäden.

Heute waren wir erstmalig mit 4 Personen und viel Gepäck in dem SAAB unterwegs, er wurde also hinten mehr belastet, als sonst üblich, und die Vibrationen waren noch deutlicher!

Meine direkte Frage: Gibt es Unwuchten/Gründe von Vibrationen, die das Wuchtgerät nicht bemerkt?
Werden z.B. Bremsplatten oder Standplatten von einem Wuchtgerät wahrgenommen?

Bevor ich den Wagen kaufte, stand er mehrere Wochen beim FSH, und was der Vorbesitzer mit dem Wagen so erlebte, entzieht sich auch meiner Kenntnis.
Mit den Winterrädern, die zuvor nicht zu diesem Wagen gehörten, die aber auch länger gelagert wurden, war die Vibration deutlich geringer!

Bevor ich nun alles Mögliche und Unmögliche erneuern lasse, wären die Reifen natürlich eine einfache Lösung!

Was meint ihr? Würdet ihr auch auf die Reifen tippen?
 
Moin,

war die Vibration auch bei den Winterrädern ? Ich hatte das Phänomen vor Jahren einmal, da war die Felge richtig ausgewuchtet, aber leicht verzogen. Beim Fahrrad würde man sagen sie hatte ein leichte acht. Solange die alten Reifen drauf waren war alles okay und man hat nichts gespürt. Als ich dann neue Reifen bekommen habe war ich mind. 3 mal zum Nachwuchten bis sich das dann mit der acht rausgestellt hat. So wie ich das gesehen habe fährst Du Original-Saab-Felgen. Da kann dann ja auch nichts in Sachen Zentrierring kaputt sein.

Schöne Grüße


Ulli
 
Laß mal die Räder am Fzg. auswuchten.
Dabei werden dann auch die Bremsscheiben usw. mitgewuchtet.
GRüße
landschleicher
 
Und/oder den Rundlauf bzw. mehr den Schlag der Nabe Messen. Wobei das mit angezogenen Radschrauben passieren müsste wenn man ein 100%iges Ergebnis will. So was kann bei unterschiedlichen Reifen unterschiedlich starke Auswirkungen haben. Ich nehme mal na, dass deine Sommerreifen im Vergleich zu den WR breiter und niederquerschnittiger sind, oder?
 
Oder leihe Dir mal einen anderen Satz Alus mit Reifen, am besten in neuwertigem Zustand und vergleiche dann das Fahrverhalten nochmal. Ich vermute stark dass die Felgen über das auswuchtbare Mass hinaus verzogen sind.
 
Meine direkte Frage: Gibt es Unwuchten/Gründe von Vibrationen, die das Wuchtgerät nicht bemerkt?
Werden z.B. Bremsplatten oder Standplatten von einem Wuchtgerät wahrgenommen?

Jein.

Es gibt aber Reifenschäden, die lassen sich um nichts in der Welt wegwuchten.
Hatte so etwas mal vor ewigen Zeiten bei einem Satz Pir**** (selbst zensiert) - Ein übelster Höhenschlag, der erst wieder verschwand, als ich dem Reifentandler den Mist nach mehreren vergeblichen Wuchtversuchen an den Kopf geschmissen habe - und wieder reumütig zu meiner "Stammarke" zurückgekehrt bin.

Bei so etwas hilft dann auch Feinwuchten bei montiertem Rad am Fahrzeug nichts. Die Struktur im Reifen ist dauerhaft verformt, es bilden sich nach längerer Betriebszeit auf dem Profil im Extremfalle zusätzliche Flattermarken, die dann erst recht nicht wegzubekommen sind. Entweder Fertigungs- oder Lagerungsschaden

Standplatten bei frischem Gummi fahren sich nach wenigen Wochen raus, Bremsmarken dagegen nicht. Welche Möglichkeiten Dir bleiben, wurde bereits von den anderen Forenbewohnern hinreichend beschrieben.
 
Im Zweifelsfall auch mal eine Achsvermessung in Betracht ziehen - wie sieht denn das Reifenbild aus?
 
WOW - gleich so viele Antworten! Hier meine Antworten auf die gestellten Fragen:

- mit den Winterrädernwar fast alles optimal - ganz leichte Vibration, aber bei anderen Geschwindigkeiten und kaum merkbar.
- das Reifenbild ist O.K., alles gleichmäßig abgefahren und auch keine Treppenbildung von defekten Stoßdämpfern.

Die Idee, mir mal einen anderen Satz Alus zu leihen, um es zu probieren, gefällt mir im Moment am besten!
Ist zwar mit Arbeit verbunden, dürfte aber die kostengünstigste Variante sein, um den Fehler besser eingrenzen zu können.
Muss nur mal schauen, wo ist sowas herbekomme, in meinem Bekanntenkreis fährt niemand einen neueren 9³ :frown:.
Kommt von euch jemand aus meinem Dunstkreis rund um Uetersen/Pinneberg nordwestlich Hamburgs, um mal nachmittags eine schnelle Schrauberaktion mit Räderwechsel samt Probefahrt zu starten?!?!?!?! Könnte doch trotz Arbeit auch nett werden!

Druckluft und im Notfall trockene Halle sind vorhanden!
 
Könntest die Räder/Reifen mal matchen lassen, minimiert Unwuchten. Hast Du viele Gewichte verklebt?
 
Nein, die Räder haben nur wenige und auch nur kleine Gewichte! Keine Auffälligkeiten!

Da sich die Vibration in Abhängigkeit von der Beladung des Fahrzeugs stark ändert, tippe ich auf einen Höhenschlag/Bremsplatten und so etwas. Zu sehen ist allerdings nichts.
 
Bevor ich nun alles Mögliche und Unmögliche erneuern lasse, wären die Reifen natürlich eine einfache Lösung!

Was meint ihr? Würdet ihr auch auf die Reifen tippen?
wenn du mal die Vorderräder nach hinten und die Hinterräder vorne montierst, könntest du die Sache eingrenzen. Auf der Hinterachse sind Unwuchten nicht so spürbar. Wenn also nach dieser Maßnahme das Lenkrad nicht mehr vibriert, weißt du, um welche beiden Reifen es sich handelt. Wenn du dann noch z.B. den jetzt linken Hinterreifen wieder nach vorne montierst und danach das Vibrieren wieder auftritt, hast du ihn und sonst - zur endgültigen Abklärung - den jetzt hinteren rechten wieder nach vorne. Macht etwas Arbeit, geht aber relativ schnell
 
WOW - gleich so viele Antworten! Hier meine Antworten auf die gestellten Fragen:

- mit den Winterrädernwar fast alles optimal - ganz leichte Vibration, aber bei anderen Geschwindigkeiten und kaum merkbar.
- das Reifenbild ist O.K., alles gleichmäßig abgefahren und auch keine Treppenbildung von defekten Stoßdämpfern.

Die Idee, mir mal einen anderen Satz Alus zu leihen, um es zu probieren, gefällt mir im Moment am besten!
Ist zwar mit Arbeit verbunden, dürfte aber die kostengünstigste Variante sein, um den Fehler besser eingrenzen zu können.
Muss nur mal schauen, wo ist sowas herbekomme, in meinem Bekanntenkreis fährt niemand einen neueren 9³ :frown:.
Kommt von euch jemand aus meinem Dunstkreis rund um Uetersen/Pinneberg nordwestlich Hamburgs, um mal nachmittags eine schnelle Schrauberaktion mit Räderwechsel samt Probefahrt zu starten?!?!?!?! Könnte doch trotz Arbeit auch nett werden!

Druckluft und im Notfall trockene Halle sind vorhanden!

ich kann nur berichten, das unser Kombi (auch) sehr sensibel auf Reifenwechsel reagiert -
(z.B. hab ich räder vom Cab ab -da liefen sie gut-, bei Kombi drauf - und schon ging das Vibrieren los - sie mussten neu gewuchtet werden)

was deine Sommerräder angeht (und sie sauber gewuchtet sind) würd ich mal probieren
sie nochmal runter zu nehmen und um eine Radschraube versetzt wieder dranzumachen

(ein fremder Reifensatz müsste vorher auf richtige wuchtung geprüft werden -siehe oben-)
 
Ich bearbeite seit ca. 5 Jahren Reifenreklamationen. Ein nicht auswuchtbarer Reifen macht sich genau so bemerkbar, allerdings nicht bei diesen Geschwindigkeiten.
Die typische Geschw. für so etwas liegt bei durchschnittl. 80-100 km/h.
Die Tips der Vorredner sind absolut zutreffend; recht viele Optionen welche aber durch Ausschlussverfahren evtl. zum Ziel führen.
Matchen lassen, vorne/hinten tauschen, einen Radbolzen weiter drehen..

Von der bisherigen Beschreibung her tippe ich auf Stand- oder Bremsplatten, nicht auswuchtbarer Reifen, oder im "schlimmsten" Fall hat die Felge einen weg.

- Standplatten: verschwindet meist. Neu wuchten hilft.
- Bremsplatten: je nach Ausmaß. Leicht: starke partielle Profilabnutzung. Stark: Karkasse beschädigt/deformiert, u.U. auch durch Fremdkörpereinwirkung durch Aufprall. Beides würde zu dem vom TE beschriebenen Problem führen.
- Felge: da müssen die Felgenprofis ran...

Übrigens haben nicht auswuchtbare Reifen nicht besonders viel mit der jeweiligen Qualität zu tun - das passiert auch bei den Premiummarken ebenso wie bei Chingchangchung Fabrikaten!!
Dafür gibt's den Reifenfachhandel bei welchem die Gewährleistung "einspringt".

Viel Glück, wird schon wieder

PS: Ich habe vergangene Woche mein Coupe verkauft, bei welchem ich noch alle 4 Räder während der Probefahrt neu wuchten lassen musste da alles vibrierte, nur weil er 4 Monate (mit etwas erhöhtem Luftdruck) in der Garage stand! Hier aber auch bei +/- 80 km/h :eek:
 
Morgen ist ja ein Feiertag, den werde ich dann mit meinem SAAB im Vorgarten verbringen und meine Nachbarn mit dem lieblichen Geräusch des Schlagschraubers erfreuen...:biggrin:

Thema "Reifen": Die Preisspanne ist ja echt gewaltig - angefangen bei Chingchangschong-Reifen bis hin zu Premiummarken mit bekannten Namen.
Dass man die ganz billigen NoName-Schlappen nicht unbedingt wählen sollte, ist schon klar.
Aber wie sieht es im Mittelfeld aus? wo hören die ChingschangSchong-Modelle auf und fangen die "besseren" Hersteller an?
Kumho und Hankook gehören ja mittlerweile zu den bekannten Namen. Was ist mit Barum, Nangkang oder z.B. Nokian?
Durchaus geläufige Namen!
Habt Ihr Erfahrungen?
 
Nokian ist ja schon eher Premium. Hatte mehrfach Winterreifen von denen und die sind sehr gut gewesen.

Barum gehört zum Conti-Konzern. Weiß nicht, ob die so wie die Schwester-Marke Semperit einfach einen "alten" Conti-Reifen weiter bauen?
Bei Semperit ist es meistens das Vorjahres- oder Vorvorjahres-Conti-Modell.

Nangkang klingt mir eher nach China-Billig-Reifen. Selbst noch nicht probiert und wird wahrscheinlich auch nicht passieren.
 
.......Thema "Reifen": Die Preisspanne ist ja echt gewaltig - angefangen bei Chingchangschong-Reifen bis hin zu Premiummarken mit bekannten Namen.
Dass man die ganz billigen NoName-Schlappen nicht unbedingt wählen sollte, ist schon klar.
Aber wie sieht es im Mittelfeld aus? wo hören die ChingschangSchong-Modelle auf und fangen die "besseren" Hersteller an?
Kumho und Hankook gehören ja mittlerweile zu den bekannten Namen. Was ist mit Barum, Nangkang oder z.B. Nokian? ......

Hallo.

Zunächst, was ist "matchen"?

Zu Reifen:
*Auf dem 9000 fahre ich Pirelli, mit denen bin ich sehr zufrieden.
*Auf dem T5 fahren wir seit 5000 km Nokian, bisher auch zufrieden. Nokian ist ein finnischer Premiumhersteller und nicht in einer Reihe zu nennen mit Barum oder Nangkang.
*Auf dem T3 hatte ich in der Vergangenheit Hankook drauf. Die haben wohl die Zeiten des Billigherstellers hinter sich, die Reifen sind gut, nicht schlechter als die Michelin die ich vorher drauf hatte.
*Negative Erfahrungen hatte ich bisher nur mit Bridgestone, der Geradeauslauf war nicht vorhanden. Lag sicher nicht am Auto.

Mit Billigprodukten habe ich keine Erfahrung, ich finde aber auch keine Gründe mich für Billigreifen zu öffnen.

Grüße
Ralf
 
Nankang in 19 oder 20 Zoll sind hier auf dem Werksparkplatz auf einem unglaublich prollig und zugleich unglaublich billig wirkenden getunten Golf 5 montiert.
Ein Grund für mich, diese Reifen nicht in meine Auswahl zu nehmen ;)
Barum hatten wir lange auf dem TLF 16, ungefähr genauso alt wie das Fahrzeug selber. Die Anforderungen sind zwar andere, aber die Alterungsbeständigkeit gab keinen Grund zur Klage.
Philipp

Sehe gerade, Nankang kosten in 18 Zoll schon 75 Euro. Nicht sooo billig wie ich dachte. Aber für 30-35 Euro mehr gibt's Markenreifen. Aus Europa.
 
Zunächst, was ist "matchen"?

Mal ganz simpel beschrieben - Den Gummi-Schlappen auf seiner Felge solange versuchsweise um ein Stückerl verdrehen, bis sich mit viel Glück Unwuchten und/oder Höhenschlag von Felge und Reifen gegenseitig etwas kompensieren, damit dann das eigentliche Wuchten grundsätzlich überhaupt - oder zumindest mit mehr Erfolg als vor Beginn der Aktion - durchgeführt werden kann. Einfach deshalb, weil es vorher durch die andere Lage von Reifen und Felge zueinander, also mit Aufsummierung von Unwuchten an einer Stelle, nicht mehr möglich gewesen wäre, einen hinreichenden Rundlauf zu erreichen.

Im schlimmsten Falle sogar das Tauschen von jeweiliger Reifen/Felgen-Kombination, um möglichst immer Paare zusammen zu bekommen, bei denen schon die Grundwucht einigermaßen stimmt.

So etwas kann per "try-and-error" durchaus mal mehrere Stunden "Experimentierzeit" erfordern, ist im Rennsport aber eine durchaus nicht unübliche Arbeit für die Reifenmechaniker. Auch bei Motorrädern und erst recht bei Fahrrädern im gehobenen und professionellen Renneinsatz ist dieses Vorgehen üblich.

Der Trick bei der Sache ist zusätzlich noch das "Fein-Tuning" der Lage der Einzelschwerpunkte beider Teile jeweils zueinander, damit sie dann im Verbund gemeinsam harmonieren.
 
..... Bei Semperit ist es meistens das Vorjahres- oder Vorvorjahres-Conti-Modell.....

Diese Aussage hab ich schon oft gehört im Zusammenhang mit Zweit- oder Drittmarken eines Konzerns, aber ich hab noch nie ein Conti-Profil bei Semperit wiedergesehen...

Oder geht es hier um die "Technologie", die dahintersteckt, weniger um die Optik des Profils... ?!
 
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