SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

... Die Vorprodukte sind so international in der Herstellung, es ist überhaupt nicht mehr möglich nur Produkte mit ehrlichen "D" in der Marke zu entwickeln geschweige denn zu produzieren...
Genau, weil es in D. inzwischen viel zu teuer ist.
Und da sind wir wieder beim Thema Gewerkschaft: immer mehr Lohn für immer weniger Arbeit.

Das kann auf Dauer und in der globalen Verknüpfung nicht gut gehen.
 
Ich weiss ja nicht, wie es denjenigen Saab-Fahrern oder -Enthusiasten geht, die auf diesen Thread klicken, um einfach nur erfahren zu wollen, wie es denn nun mit Saab weitergeht !?
Ich finde es einfach nur entsetzlich nervig und erschreckend, dass hier die Hauptsache, nämlich das Überleben unserer Lieblings-Automarke zur Nebensache degradiert wird, weil sich diverse Forumsteilnehmer unbedingt mit politisch-weltanschauungs-profiökonomischen Beiträgen profilieren müssen und sich diese ja unbedingt kompententen Ansichten gegenseitig um die Ohren schlagen !

Mensch, wenn ihr alle sooooo kompetent seid, dann macht ihr das doch bitte klar mit Saab, ansonsten
verlagert bitte die Grunsatzdiskussionen auf die PM-Ebene, es sei denn es muss sich wirklich jemand persönlich profilieren ... ,dann aber bitte auch nicht anonym, das mache ich auch nicht !

DANKE!!! DANKE!!! DANKE!!!:flowers:
 
Naja, ein Staat ist kein Automobilhersteller, soll heißen ein wirklich erfolgsversprechendes Sanierungskonzept wird man dort nicht haben, insbesondere nicht für Saab als eigenständiges Unternehmen und dann 8.000 Arbeitsplätze mit mehreren Milliarden zu subventionieren unter dem Risiko, dass sie in ein paar Jahren dann trotzdem weg sind, das entbehrt jeglicher Wirtschaftlichkeit und ich wäre froh, unsere Regierung könnte manchmal ebenso rechnen!

ich meinte damit auch nicht,dass schweden bei saab einsteigen soll. der staat könnte bürgschaften bereitstellen (m.m. haben sie das bei volvo ja auch angeboten), um investoren zu zu helfen. die bürgschaften sollten dann auch im interesse des landes an enge vorgaben geknüpft sein und nicht unbedingt die zu erwartende auszahlungshöhe an lohnersatzleistungen in einer definierten zeitlichen periode übersteigen -> ich weiß, ich sehe das alles zu theoretisch... :redface:
 
ich meinte damit auch nicht,dass schweden bei saab einsteigen soll. der staat könnte bürgschaften bereitstellen (m.m. haben sie das bei volvo ja auch angeboten),
Bürgschaften stehen seit fast einem Jahr bereit, sind aber von einem soliden Wirtschaftsplan des neuen Käufers abhängig.
Und den gabs noch nicht.

K-egg war nah dran...
 
Gegen die Preise im Osten können wir eh' nicht mithalten.

Und die Reallöhne gehen in D ja eh immer weiter zurück. Der Einzige der bisher gut an den Lohnerhöhungen verdient hat, ist unser Staat und die Sozialkassen (die trotzdem pleite sind). Bei 100 Euro brutto gehen doch schon rd. 40 Euro in die Sozialkassen und 25 Euro an den Staat...

Und macht es Sinn, Leute für 2,50 / 3,50 Euro 40 Std/W arbeiten zu lassen und der Staat zahlt dann weiter drauf? Das haben wir ja im Hotelgewerbe/Briefdienste und Reinigungsgewerbe gesehen. Aber das sollte man woanders diskutieren.

Aber in Schweden soll es sich ja billiger produzieren lassen, wie man bei der Standortdebatte Rüsselheim ./. Trollhätten hier gehört hat.
 
Bei 100 Euro brutto gehen doch schon rd. 40 Euro in die Sozialkassen und 25 Euro an den Staat...
Nö, deutlich mehr, weil es fällt ja auch noch Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer, Berufsgenossenschaft etc.p.p. an, auf der Miete für das Gebäude Deines Arbeitsplatzes ist auch nochmal Märchensteuer drauf und ebenso auf dem Produkt das Du ablieferst.

Wenn man summa summarum sagt dass Du 100 Euro erwirtschaften musst um 20 Euro raus zu haben, noch bevor Dein Chef auch nur einen einzigen Cent verdient hat oder irgendwelche Maschinen bzw. EDV abgezahlt werden, dann liegt man ganz gut!

Anders formuliert: Wenn Du einen Handwerker brauchst der netto dasselbe verdient wie Du, musst Du sechs Stunden arbeiten um ihn eine Stunde bezahlen zu können, so sieht das aus in diesem unserem Lande. (Beweis: ne Stunde in der KFZ-Werkstatt kostet ohne Teile roundabout 70 Öre, der Mechaniker hat netto i.d.R. nicht mehr als 12 raus)

Das ist eben der Preis dafür wenn man die halbe EU finanziert, in Afrika Schulen baut und in Afghanistan Krieg führt dessen Schäden man dann auch noch gleich mitbezahlt, die Nummer eins der Welt im Klimaschutz sein will, Russlanddeutsche und Asylanten willkommen heisst, ersteren auch noch die Rente zahlt die sie nie einbazahlt haben und das alles auch noch zugleich, nebst der Übernahme der Tätärä, die man ebenso großzügig und weltmännisch übernommen hat statt mit realistischem Ausgleich!
 
Genau, weil es in D. inzwischen viel zu teuer ist.
Und da sind wir wieder beim Thema Gewerkschaft: immer mehr Lohn für immer weniger Arbeit.

Das kann auf Dauer und in der globalen Verknüpfung nicht gut gehen.

Nabend! Nach längerer Abstinenz will ich mich auch mal outen bei dieser unterhaltsamen Gesellschaftsanalyse...

@Tina: Geht es bei dieser ganzen Lohnkostendiskussion nicht eher um die Lohnstückkosten? Diese sinken in Deutschland seit Jahren, trotz der Forderungen der bösen Gewerkschaften.

Ein gutes Beispiel für das hier behandelte Thema ist gerade die Fahrradteilebranche: In meiner Jugend erinnere ich mich an eine Firma Namens Fichtel&Sachs. Damls kamen Kettenschaltungen noch überwiegend von diesem Hersteller und Shimano war noch kein Quasimonopolist. Warum gibt es diese deutschen Produkte heute nicht mehr? Weil sie Steinzeittechnik repräsentierten, ist das die Schuld der Fabrikarbeiter? Dahingegen kommt heute keiner, der ein Fahrrad mit moderner Nabenschaltung kauft, an Rohloff vorbei, die kannte bis vor ein paar Jahren niemand, heute sind sie Quasimonopolist und wo ansässig? Im Herzen Deutschlands!
Also, es gibt mehr Faktoren zwischen Gewinn und Verlust als sich unsere Schulweisheit erträumen lässt....

Und im Allgemeinen finde ich immer noch die Ansicht sympathischer, trotz gesicherrter Existenz die Situation der Lohnarbeiter empathisch zu kommentieren anstatt aus der Sicherheit heraus diesen (den Lohnarbeitern) Verzicht zu empfehlen, ohne selbst je am Band oder im Schichtsystem gearbeitet zu haben, lieber Salonbolschewist als Salonökonom.
 
Das ehrt euch.

Ich hab nicht soviel Geld übrig. Hätte ich es, würde ich es in Wohneigentum investieren. Jetzt bin ich meinen Saab-Fan-Status wohl los :redface:

Wir auch nicht, obwohl das Haus schon seit 10 Jahren steht...

Es kotzt mich nur einfach an, dass hier diverse "Koryphäen" so universell fachübergreifend kompetent blablabla.... geschenkt...!!
 
Postscriptum

Um noch was positives zu sagen:

Ich finde es toll, daß ein paar Blechkisten mit Verbrennungsmotor Menschen aller gesellschaftlichen Schichten und politischen Ansichten so zusammenschweißen, also bitte niemand beleidigt sein im Allgemeinen wie im Besonderen!
 
Ich weiss ja nicht, wie es denjenigen Saab-Fahrern oder -Enthusiasten geht, die auf diesen Thread klicken, um einfach nur erfahren zu wollen, wie es denn nun mit Saab weitergeht !?
Ich finde es einfach nur entsetzlich nervig und erschreckend, dass hier die Hauptsache, nämlich das Überleben unserer Lieblings-Automarke zur Nebensache degradiert wird, weil sich diverse Forumsteilnehmer unbedingt mit politisch-weltanschauungs-profiökonomischen Beiträgen profilieren müssen und sich diese ja unbedingt kompententen Ansichten gegenseitig um die Ohren schlagen !

Mensch, wenn ihr alle sooooo kompetent seid, dann macht ihr das doch bitte klar mit Saab, ansonsten
verlagert bitte die Grunsatzdiskussionen auf die PM-Ebene, es sei denn es muss sich wirklich jemand persönlich profilieren ... ,dann aber bitte auch nicht anonym, das mache ich auch nicht !

:smile:

alles, was ich hier schreibe, würde ich auch bei einer podiumsdiskussion mit tina und den anderen sagen - vermutlich sogar in derselben wortwahl... :biggrin:

:smile:
 
Nö, deutlich mehr, weil es fällt ja auch noch Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer, Berufsgenossenschaft etc.p.p. an, auf der Miete für das Gebäude Deines Arbeitsplatzes ist auch nochmal Märchensteuer drauf und ebenso auf dem Produkt das Du ablieferst.

Wenn man summa summarum sagt dass Du 100 Euro erwirtschaften musst um 20 Euro raus zu haben, noch bevor Dein Chef auch nur einen einzigen Cent verdient hat oder irgendwelche Maschinen bzw. EDV abgezahlt werden, dann liegt man ganz gut!

Das wäre die Berechnung wenn man die 100 Euro weiter nach oben (Sollumsatz - Stundenlohn extern) durchrechnet. Nein, wenn ich 100 Euro (incl. AG-AnteiL) habe um sie dem MA zu geben, bekommt er vielleicht 30 Euro. Wie will man da mit dem Osten mithalten. Wie hoch sind die Abgaben wohl in China?

Ist das in Schweden eigentlich anders? Von der Schweiz schwärmen ja auch so viele. Da soll es auch mehr Netto vom Brutto geben.
 
Genau, weil es in D. inzwischen viel zu teuer ist.
Und da sind wir wieder beim Thema Gewerkschaft: immer mehr Lohn für immer weniger Arbeit.

Das kann auf Dauer und in der globalen Verknüpfung nicht gut gehen.

ohne wieder von vorne anfangen zu wollen: in welchem paralleluniversum lebst du? beziehungsweise: wo hast du die letzten 10 jahre verbracht? die nettolöhne sind kaufkraftbereinigt über die letzten zehn jahre betrachtet eben nicht gestiegen. stattdessen ist die zahl der überstunden explodiert, bis die krise (ausgelöst übrigens nicht von gierigen gewerkschaften und maßlosen arbeitern, sondern...? genau!) kam.

darf ich dich so verstehen, dass in zeiten der globalisierung eben die menschen, die in diesem land noch was herstellen, chinesische oder indische löhne akzeptieren sollen, damit sie "konkurrenzfähig" sind?

ich glaube, mir wird übel...
 
Zum Thema das angeblich so benachteiligten Schichtarbeiter sei von meiner Seite angemerkt, dass ein Bandarbeiter in unserer hiesigen Automobilindustrie ohne eine große Ausbildung mit ein paar Schichtstunden, keiner übermäßigen Verantwortung für was auch immer und mehr als geregelten Arbeitszeiten ohne Weiteres das Einkommen eines Entwicklungsingenieurs erreicht, der zum Zwecke seiner Ausbildung jahrelang quasi auf ein Einkommen verzichtet hat, Überstunden schiebt, wenn Not am Mann ist (das kann in mir bekannten Fällen gerne auch mal auf 24h-Schichten rauslaufen) und nebenbei hat dieser Mensch auch noch die Ergebnisverantwortung, bspw. für funktionierende und leistungsfähige Anlagen, gegenüber seinen Vorgesetzten. Und im Ernstfall ist nichts schlimmer, als der persönliche Vorwurf des Versagens.

Dank der Gewerkschaften darf man heute nicht mal eine Teiledurchlaufzeit in einer Anlage per Stoppuhr messen, weil man damit ja quasi auch die Leistung der Mitarbeiter gegeneinander vergleicht.
Das Kissen, das da ausgelegt wird, ist schon so weich, dass keiner mehr merkt, dass er eigentlich schon über dem Abgrund hängt.

Und was die "Gewinne" angeht: Das sind Zahlen, die man sich errechnen kann, wie man gerade lustig ist. - Will man keinen Gewinn (Dividende) ausschütten, weil das ja Geld kostet, baut man sich ein paar Sonderabschreibungen oder verkleinert die Aktiva (schätzt Gebäude neu oder was auch immer). - Weg ist das Geld, obwohl es niemand gegessen hat.

Kann mir vorstellen, dass auch bei SAAB in den letzten Jahren so gelaufen ist: Mehrfach halbfertige Entwicklungsprojekte mal eben totzuschlagen würde auch bei BMW die Bilanz verhageln. - Und alles, was in Amerika verkauft wurde, wurde mindestens seit 2000 auch nur zum internen Verrechnungspreis eingekauft, die Differenz hat diese sog. Luxury Sales Division (mit Caddy, Hummer und was weiß ich) eingestrichen. Bei den Dollarkursen kann man sich leicht ausmalen, dass jeder amerikanische Verkauf da ein Minus in die schwedischen Bücher gezaubert hat.

Und zum Schluss noch eine Frage: Wer von den hier Schreibenden kann mal flink den Begriff des Neoliberalismus definieren und seine Herkunft erläutern?
 
Das ist eben der Preis dafür wenn man die halbe EU finanziert, in Afrika Schulen baut und in Afghanistan Krieg führt dessen Schäden man dann auch noch gleich mitbezahlt, die Nummer eins der Welt im Klimaschutz sein will, Russlanddeutsche und Asylanten willkommen heisst, ersteren auch noch die Rente zahlt die sie nie einbezahlt haben und das alles auch noch zugleich, nebst der Übernahme der Tätärä, die man ebenso großzügig und weltmännisch übernommen hat statt mit realistischem Ausgleich!

:congrats: :flowers:

Nur, wie schaffen wir es jetzt, dass genau das verstanden wird ( ok, das ginge gerade noch..)

und danach auch dementsprechend gehandelt, gewählt und gekauft wird (jetzt wird es schon sehr schwierig ..)
 
HTML:
PHP:
Genau, weil es in D. inzwischen viel zu teuer ist.
Und da sind wir wieder beim Thema Gewerkschaft: immer mehr Lohn für immer weniger Arbeit.

Das kann auf Dauer und in der globalen Verknüpfung nicht gut gehen.

Leute - ich hab's geschafft bis zu dieser Seite:biggrin:

Tina, ich gehe stark davon aus, dass Du gar nicht weist was hier in D überhaupt noch ökonomisch produziert werden kann?
Wie mehrmals schon erwähnt sollen / wollen wir nicht in die Zeiten von Marx und Engels zurück! Wir wollen neue Produkte entwickeln, wir wollen neue Märkte erschließen! Nur dafür müssen Rücklagen gebildet werden, Entwicklung kostet nunmal mehr als ein kleines Trinkgeld - es kostet sehr viel Geld und die Verzinsung des eingesetzten Kapitals ist durchaus mies. Dieses steht alles im Gegensatz zu kurzsichtigen Gewinnausschüttungen und vieles mehr!

Nähkästchen: als Jungspund fuhr ich Ende der 70er zum ersten Mal in die USA / Nähe Philadelphia. Was war ich erschüttert was aus der reichen Industrienation schon in den 70er geschehen war. Alles, aber auch alles an Entwicklung ist von der Ostküste abgezogen worden, übrig blieben nur noch Importhändler. Nur diese Jungs und Mädels stecken nichts in die Entwicklung - sie sind nur Nutznießer (zu meiner Zeit dort kam fast alles an Wirtschaftsgütern schon aus Mexiko, China (People Republic), sehr viel aus Südamerika und ein wenig aus Südostasien!
Die Amerikaner sind seinerzeit auf Autos aus D und SE abgefahren - nur wenn wir nichts mehr in die Entwicklung investieren wird uns der Rang durch Fernost extrem streitig gemacht:mad:
 
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