Zündzeitpunkt / Oktanzahl

Ehrlich gesagt, kann ich die "Spielerei" am Zündzeitpunkt nicht recht nachvollziehen. Ein Fahrzeug, das mit einer Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h angegeben ist und dessen Beschleunigung nur als "zäh" zu bezeichnen ist (nahe am Verkehrshindernis), wird durch Zündverstellung und teueren Sprit nicht schneller. Man kann dem 99 auf vielfältige Weise Beine machen, wie ich an anderer Stelle gepostet habe. Mit der konservativen Zündung läuft der Motor gerne 500.000 km. Warum da etwas ändern? Ich selbst habe lange Zeit SuperPlus Kraftstoff getankt, bin aber inzwischen zu einfachem Super zurückgekehrt. Ein geringer Minderverbrauch, wiegt die Mehrkosten für das teuere Benzin nicht auf. Eine tatsächliche Mehrleistung, ist kaum festzustellen. Zudem neigt der Plus-Kraftstoff zum Auflösen gewisser Gummiteile im Vergaser. Darauf weisen auch einschlägige Vergaserteilelieferanten ausdrücklich hin und übernehmen keine Haftung bzw leisten keinen Ersatz. Das Ganze, für "Hurra, ich fahre 167 km/h?"
Es geht ja nicht nur um Geschwindigkeit, eher gar nicht. Bei meinem 8Vi wurde die Zündung damals auch um 1° früher gestellt und der Wagen lief damit deutlich angenehmer. Ob er schneller war, weiß ich nicht mehr, war mir auch egal weil es nicht Ziel der Aktion gewesen war.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DSpecial : Genau ! Mir geht's auch nicht um Geschwindigkeit, sondern um einen agilen Motor im unteren und mittleren Drehzahlbereich.
@EastClintwood : Oh ! Zweitaktgemisch im Viertaktmotor halte ich für bedenklich ... Was soll das bringen ? Pustet der nicht blau aus dem Auspuff ? Außerdem könnte ich mir vorstellen, daß Du Dir damit auf Dauer den Zylinderkopf und die Brennräume total "versiffst".
 
Wenn das 2T-Öl keine Vollsynthetik-Rennplötte ist, dann brennt das sauber weg.
Schmiert die Pumpe etc und hält den Sprit stabil.
Obs was bringt? Schaden kanns jedenfalls nicht, wobei 1:100 schon recht ölig ist....
 
Richtig, keine vollsynthetische Rennplörre sondern API/TS, sollte also rückstandsfrei verbrennen. Ich kippe ca. 0,5 L auf eine Tankfüllung. Sollte die aggressiven Additive in modernen Spritsorten und die Säuren zumindest etwas neutralisieren. Soll auch den Korrisionsschutz und die Schmierung beim Vergaser verbessern, es gibt duzende Artikel in einigen Foren, wird dort auch für Fahrzeuge mit K-Jet empfohlen.
 
@EastClintwood: E10 ist ein Alkohol, der Gummi, Kunststoffe und sogar Aluminium angreift. Möchtest Du das wirklich in Deinen Oldtimer kippen? Handelsübliches Super hingegen, kann man bedenkenlos tanken. Auch ohne Öl zuzusetzen.

Die Zündung zu verstellen, bringt so marginale Veränderungen, dass ICH es mir erspare. Das ist so, als wenn ich jetzt Karosseriespalte o.ä. abklebe, um den CW-Wert zu verbessern. Wer damit glücklich ist, soll es tun. Dass damit experimentiert wird zeigt aber, dass mancher mit Durchzugsvermögen, Elastizität oder Beschleunigung nicht zufrieden ist. Und an der Stelle würde ich eben nachhaltiger Eingreifen. Es steigt ja beileibe nicht nur die Endgeschwindigkeit.
 
Dass damit experimentiert wird zeigt aber, dass mancher mit Durchzugsvermögen, Elastizität oder Beschleunigung nicht zufrieden ist.
Das Eine hat mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun. Mag ja vielleicht Leute geben die sich das davon erhoffen, allerdings ging es mir nur um einen gleichmäßigeren runden Motorlauf. Die Unterschiede in Bezug darauf sind auch nicht so marginal wie es suggeriert wird.
 
@EastClintwood: E10 ist ein Alkohol, der Gummi, Kunststoffe und sogar Aluminium angreift. Möchtest Du das wirklich in Deinen Oldtimer kippen? Handelsübliches Super hingegen, kann man bedenkenlos tanken. Auch ohne Öl zuzusetzen.
Normales Super enthält bis zu 6-7 % Alkohol ohne weitere Deklaration, E10 bis zu 10%. Der Unterschied ist marginal !
 
kann ich leider nicht beurteilen. habe bei meinem LPT schon alle Sorten ab 95 Oktan ausprobiert (auch mehrere Tankfüllungen hintereinander) und konnte keinen Unterscjied feststellen...
 
@EastClintwood : Tank 102er - das ist ohne irgendwelche (bio-)alkoholischen Zusätze ... und komm mal vorbei (in 51645 oder 51674) - dann kann ich Dir mal meinen "Maßnahmenkatalog" zur äußeren Motoroptimierung vorstellen - bzw. ein paar Schmankerl können wir ggf. direkt umsetzen ... LG, Tom
 
Der "Maßnahmenkatalog" interessiert bestimmt noch mehr.
 
@wischw3: Alkohol ist nicht gleich Alkohol. Sonst wäre es ja wurscht, was man da reinkippt.

Ja Tom, was sind "äußere" Motoroptimierungen? Leider sind NRW und Hamburg doch recht weit auseinander, sonst würde ich Dein Angebot zum Testen, gerne annehmen. Vielleicht gibt es ja mal ein 99er Treffen...
 
@Pontoppidan : "Äußere" Motoroptimierungen sind solche, bei denen der Motor nicht aufgemacht wird, also nicht aufgebohrt wird und der Zylinderkopf nicht mechanisch bearbeitet wird. Ebenso gehen die von mir als "äußere Maßnahmen" bezeichneten Optimierungen ohne "schwerwiegende" Um- und Nachrüstungen einher: also kein Turbo und keine Umrüstung von Vergaser auf Einspritzung etc.
Oh ... ein 99er Treffen ... tolle Idee ! Wenn es ein solches geben würde, wäre ich dabei und Du könntest mein Auto mal probefahren !
 
Wenn die 90ziger auch teilnehmen dürfen, wäre ich auch dabei
 
Und ich dachte schon, ich hätte mit meinem Zündzeitpunkt von 25° vOT in Tateinheit mit 102 Oktan eine unanständige Schweinerei begangen ...
Seht Euch doch bitte mal diesen Auzug aus dem WHB des 99ers an ... 1976 fuhren die schwedischen Automatik-Einspritzer mit 96 Oktan und 27° vOT !!!
Hat jemand eine Erklärung dafür, warum man da so großzügig war und später beim H-Motor auf "brave" 20° vOT "zurück gerudert" hat ?
Also, wenn ich das so sehe, fühle ich mich mit meiner momentanen Kombination aus Oktan und ZZP ganz wohl ...
Oder gibt es gravierende Unterschiede zwischen B- und H-Motoren in puncto "Klopf-Empfindlichkeit" ?
 

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Hat jemand eine Erklärung dafür, warum man da so großzügig war und später beim H-Motor auf "brave" 20° vOT "zurück gerudert" hat ?

Dafür kann es viele Gründe geben: andere Brennraumform, andere Verdichtung, andere Position der Ventile. Ich vermute, die werden sich dabei etwas gedacht haben. 25Grad sind schon nicht unerheblich. Ich wäre vorsichtiger.
 
@Inanime : ja, kann ich nachvollziehen. Aber bleiben wir doch mal beim 76er Schweden: der handgeschaltete Vergaser "hat" 22° und der Automatik-Einspritzer 27°, also 5° mehr Frühzundung.
Ich unterstelle mal, daß Brennraumform, Verdichtung und Position der Ventile bei beiden Varianten gleich sind - woher kommen dann die "erlaubten" 5° mehr an Frühzündung ?
 
Multipoint-Einspritzer können immer früher zünden als Einfachvergaser, da die Zylinder-Lambdas sich nicht so stark unterscheiden und deshalb die Klopfgrenze etwas weiter weg liegt.
Generell muss man bei dem Thema unterscheiden zwischen ZZP im Nennleistungspunkt und ZZP im Betriebspunkt der Einstellvorschrift. Die Kennlinie des Einspritzer-Automatik-Verteilers wird sich im Nennleistungspunkt eher nicht um 7 °KW unterscheiden, sondern vielleicht noch um 2 oder 3 °KW.
Darüberhinaus läuft der Automatikmotor wegen des weichen Wandlers mit weniger Drehmoment bei kleiner Drehzahl und verträgt deshalb gerade untenrum einen früheren ZZP.

Gruß

Thomas
 
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