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- 27. März 2007
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Grüße!
Eines sei gleich vorweg genommen: Einige der hier gestellten Fragen werden bestimmt schon das eine oder andere Mal im Forum beantwortet worden sein; aber da ich gleich eine ganze Reihe an offenen Punkten zu meinem Fahrzeug im Speziellen erörtern möchte, erlaube ich mir dennoch, einen eigenen Beitrag zu erstellen, zumal ich damit ja gleich auch eine Schilderung meines Kauferlebnisses verbinde. :)
Als ich vor einigen Jahren nach Wien gezogen bin und schnell feststellen musste, dass die einzige Möglichkeit, mich dort noch langsamer durch die Stadt zu bewegen als mit Auto wäre, mich am Rücken liegend am Boden voranzuschieben, hat meine Laufbahn als Saabfahrer zunächst einen frühen Abbruch erfahren und ich meinen damaligen 9-3 Aero SS Hirsch – nach einigem Hin und Her – in die Hände seines nächsten Besitzers übergeben, um mich fortan mit Muskelkraft und Straßenbahn zur Uni zu schleppen. Auch eine Hand voll Semester später hat sich freilich noch nichts daran geändert, dass man im Wiener Stadtverkehr mit halb schleifendem ersten Gang vollends auskommt, und auch auch außerhalb von Wien bin ich nur in seltenen Fällen abseits der Zugverbindungen unterwegs, und dennoch kam es so, dass sich vor rund drei Monaten die durchaus vertraute Tendenz zum übermäßigen Autobörsen-Abgrasen abermals in meiner Freizeit breit gemacht hat und ich wieder begonnen habe, die eine oder andere Probefahrt zu unternehmen – ganz unverbindlich und zum Spaß, versteht sich, und dennoch gepaart mit einem für mich eher untypischen Finanzmittelbunkern. Vermutlich war also der Entschluss, wieder einen Wagen anzuschaffen, schon mehr oder weniger in Stein gemeisselt oder zumindest in Holz gekerbt, als ich eines Tages auf ein Inserat von Saab Wien für einen leistungsgesteigerten 900 Turbo 16S gestoßen bin. Freilich hätte ich den 900 schon zuvor als interessantes Fahrzeug bezeichnet, aber meine Kaufkandidatensuche hatte sich bis dahin eigentlich ausschließlich auf aktuellere Modelle beschränkt: Saab 9-3 Aero & 9-5 Aero, Volvo C30 T5, S40 T5 & V50 T5. Der Gedanke, einen über 20 Jahre alten Wagen für eine Summe Geld zu erwerben, für die ich ebenso mit einem modernen Schlitten samt Navigation, Klimaautomatik und 260-300 PS (etc.) durch die Gegend kurven könnte, schien mir noch etwas befremdlich, und ohnehin hatte ich ja noch eine Probefahrt mit einem 9-5 Aero geplant, die als nächstes anstand, bevor ich dem 900 mehr Beachtung schenken konnte.
Diese entpuppte sich allerdings als recht überraschend: Obwohl meine Probefahrt beim Händler, Saab Öllinger in Oberösterreich, angekündigt war, befand sich das Fahrzeug in einem Zustand, den man wohl am entgegenkommendsten als interessant beschreiben kann: Mit dem Umdrehen des Zündschlüssels brüllte mir das Radio in die Ohren, was das Zeug hielt, und mein hastiges Betätigen der Lautstärkeregelung am Lenkrad ließ die Anlage mit jedem Druck auf die Minus-Taste nur noch lauter schreien. Dem Ding den Saft abgedreht, fuhr ich etwas stutzig los. Dass die Anlage ja bereits beim Anstarten so laut war, konnte schließlich nur bedeuten, dass bereits ein Mitarbeiter beim Vorbereiten des Wagens das Problem erkannt und einfach nichts unternommen bzw. gesagt hatte. Die Händlerausfahrt einige Meter hinter mir, wurde mir klar, dass sich die invers und nur teilweise – die Plus-Taste der Lautstärkeregelung blieb wirkungslos – funktionierende Lenkradbedienung auch auf die Schaltpaddels auswirkte, als beim Versuch, den nächsthöheren Gang einzulegen, die Drehzahl knapp unter den Begrenzer schoss. Aha.
Zurück in Wien fiel dann der Entschluss, sich doch den 900 zumindest einmal anzusehen. Einen Schwachpunkt meiner bisherigen Fahrzeuge plagten dieses Fahrzeug ja schon einmal garantiert nicht: Es kann nicht mehr alt werden. Angekommen bei Saab in Wien, der übrigens in Sachen Freundlichkeit und Professionalität mit besagtem oberösterreicher Händler gar nicht zu vergleichen ist (freilich im positiven Sinne), wurde ich sicherheitshalber gleich zwei Mal gefragt, ob ich eh den alten 900 meine, als ich mein Interesse an dem Fahrzeug bekundete, und dann auf den Parkplatz geführt. Ich denke, genau in dem Moment, in dem ich mich auf den Fahrerstuhl fallen habe lassen und zum ersten Mal die Perspektive durch die gewundene Scheibe – das Blickfeld gesäumt durch die gigantischen Kunststoffknöpfe in der Mittelkonsole – erblickt habe, hatte sich die Sache erledigt. Es war nicht weiter katastrophal, dass eigentlich niemand wusste, was denn nun genau an der Leistung des Wagens verändert worden war; man schätzte, um die 230 PS würde er leisten. In einer kleinen Geschichtsstunde konnte ich dann auch noch erfahren, dass der Wagen ursprünglich auf Elba in Italien unterwegs war und dann von Rudolf Pfeiffer gelenkt wurde, bevor er in die Hände von Saab Wien gelangte. Wie mir aber bald klar wurde, war dies nur die Hälfte der Geschichte: Mir fiel auf, dass die Scheinwerferwischer fehlten, da eine verstärkte Lichtanlage verbaut war, und die Begrenzung der Ladedruckanzeige wurde entfernt, da – so gab man mir zu verstehen – die Nadel bei Vollgas einst weiter hinaus wollte. Es handelte sich hierbei, wie mir bald klar wurde, nachdem ich über einen alten Beitrag hier im Forum gestolpert war, um kein anderes Fahrzeug als den damals umstrittenen leistungsgesteigerten Saab 900 Turbo von Dr. Ladedruck, der hier einst von der Forenpolizei verwiesen wurde. Dieser hatte das Fahrzeug mit einem Spendermotor sowie –getriebe aus einem 900 LPT versehen, APC, Primärtrieb, Wastegate, Fahrwerk, Lenkung und Scheinwerfer modifiziert, einen Katalysator und das Lucas System nachgerüstet, Whaletail und Ronal Felgen montiert, das 9000er Soundsystem eingebaut, die gesamte beige Innenausstattung durch eine in schwarzem Leder ersetzt und mit seinem Vater Rudolf den Himmel ausgeschäumt. Letzterer war dann Nachfolgeeigentümer des Fahrzeugs, wobei Sportauspuff und Soundsystem über Bord flogen, bevor ihm dann Saab Wien den 900 als Privatbesitz abluchsen konnte und mit 9000 Aero Felgen an Stelle der Ronal Modelle versah. Der damals zusammengesetzte Motor und das Getriebe halten trotz der angegebenen Leistung übrigens immer noch, wenngleich mir Rudolf bei einem Zufallstreffen beim Händler als Ratschlag mit auf den Weg gab, ich solle im zweiten Gang eher auf Vollgas verzichten.
Freilich war meine erste Reaktion auf diesen Hinweis, bei meinen ersten Ausfahrten, nachdem der 900 in mir seinen neuen Besitzer gefunden hatte, im zweiten Gang auf die Tube zu drücken, was der Wagen in einem Wechselspiel aus Traktionsringen und entschiedenem Vortrieb in eine Richtung seiner Wahl beantwortet hat. Generell hat es mich in meiner ersten Woche als 900 Pilot in unerwartete Richtungen verschlagen; so bin ich etwa eine Stunde lang zu IKEA gefahren, um einen einzelnen Kleiderbügel zu erwerben, oder von Wien Mitte aus auf eine Autobahnrastätte auf zwei Dosen Coke Light. Das tiefergelegte Sportfahrwerk ist mit meinen Bandscheiben mittlerweile – nach wenigen Wochen – bereits genauso gut Freund wie mit den unzähligen Straßenbahnhaltestellen-Rampen des Wiener Straßenbilds; meinen jeweiligen Beifahrern wurde so bereits die eine oder andere verzerrte Grimasse entlockt, bevor ich mich daran gewöhnt hatte, derartige Hindernisse mit dem 900 nur noch im Kriechtempo zu überrollen.
Was will ich eigentlich von Euch?
Ich war zwar noch nicht auf dem Leistungsstand, schätze die Leistung aber auf etwa 200 PS, aus denen ich über längere Sicht an die 250+PS, begleitet von etwa 360 Nm machen möchte. Die eigentlichen Leistungsdaten sind mir dabei freilich gar nicht so wichtig, aber irgendwie würde ich gerne in unter 15s von 100 auf 200 fliegen; das wäre ein schönes Ziel. Meine eigenen Tuning-Erfahrungen sind bisweilen sozusagen non-existent; mein Beitrag zur Leistungssteigerung meines letzten Saabs bestand darin, meinen Wagen beim Händler zu parken und Hirsch Kram installieren zu lassen. Da ist es wohl nicht weiter verwunderlich, dass ich nun mit einigen offenen Fragen da stehe, die ich so gut es geht durch wiederholtes Nerven der willigen Forenmitglieder zu beantworten suche, bevor ich mich an die Arbeit mache.
Wie sieht die Ausgangssituation aus? [EDIT: TRIFFT NICHT ZU, SIEHE SEITE 3]
Der Ist-Zustand des Fahrzeugs hinsichtlich der Leistungssteigerung lässt sich wohl wie folgt beschreiben:
- Rote 25-pin APC, leistungsgesteigert (F&P wurden bereits angepasst; ob die R40 und R42 Resistoren getauscht wurden, erfrage ich gerade)
- Lucas Fuel Management
- Mitsubishi TE05-12B Turbo (Der soll ja laut Widde von 900Aero für rund 250PS gut sein.)
Und nun?
Es fehlt also, um zunächst eine Rückrüstung auf ein ordentlicher Sport-Abgassystem, weshalb ich mit Folgendem gerne loslegen würde, wobei sich meine offenen Fragen, wie ihr wohl ohnehin sehen werdet, jeweils in Klammern befinden:
- 3.0“ JT Free Flow Downpipe bis zum Katalysator (Wie ich höre, muss damit auch die Batterie in den Kofferraum; gibt es da mittlerweile bereits Alternativlösungen?)
- Matrix Metallkatalysator (Ist das das hier gerne Klauskat genannte Teil, oder handelt es sich um verschiedene Produkte?)
- 2.5“ Simons Doppelrohrauspuff vom Katalysator bis zum Ende
- Speedparts Exhaust Manifold (falls empfehlenswert)
Wozu ich nun aber überdies noch vollkommen unschlüssig bin, ist, was ich bezüglich der Kühlung und des Fuel Managements mache:
- In Sachen Kühlung wurde ich zunächst auf den Chargecooler von Abbot hingewiesen, dieser hält laut Herstellerangaben aber nur bis 1.0bar Druck und hat bei Überschreitung dieses Wertes bereits bei einigen nachgegeben und den Motor geflutet, sofern ich das richtig verstanden habe. Jak Stoll, der einen Custom FMIC für den 900 anbot, ist nicht mehr im Geschäft und einfach einen großen FMIC an das Auto zu pappen stell‘ ich mir auch nicht unbedingt leicht vor. Was haltet ihr von den auf 900Aero erwähnten DIY-Lösungen, bei denen einfach ein weiteres Rohr von außen zur Air Can gelegt wird; ist das nicht gefährlich für die Komponenten?
- Was das Fuel Management angeht, bin ich noch ratloser. Wenn ich auf einen 3.3bar Fuel Pressure Regulator umsteige, werd‘ ich ja auch einen neuen Fuel Chip brauchen, sofern ich Widde (von 900Aero) richtig verstanden habe. Wo aber wird dieser für das Lucas System angeboten? Speedparts bietet zwar prinzipiell Lucas Chips, aber muss der Chip denn nicht an die Komponenten im Auto angepasst werden? Wäre hier ein Wechsel zu T5 oder MS die bessere Wahl für mein Vorhaben?
Für jede Mithilfe bin ich dankbar, und scheut auch nicht davor zurück, mich darauf hinzuweisen, wenn ich irgendwo etwas Blödsinniges oder Falsches geschrieben habe; wie gesagt hält sich mein eigenes Tuning-Know-How sehr in Grenzen. Auch für Hinweise auf Modifikationen, die ich nicht erwähnt habe, die ihr aber für mein Vorhaben nützlich findet, bin ich freilich sehr dankbar.
Vielen Dank im Voraus und auf bald,
Michael
Eines sei gleich vorweg genommen: Einige der hier gestellten Fragen werden bestimmt schon das eine oder andere Mal im Forum beantwortet worden sein; aber da ich gleich eine ganze Reihe an offenen Punkten zu meinem Fahrzeug im Speziellen erörtern möchte, erlaube ich mir dennoch, einen eigenen Beitrag zu erstellen, zumal ich damit ja gleich auch eine Schilderung meines Kauferlebnisses verbinde. :)
Als ich vor einigen Jahren nach Wien gezogen bin und schnell feststellen musste, dass die einzige Möglichkeit, mich dort noch langsamer durch die Stadt zu bewegen als mit Auto wäre, mich am Rücken liegend am Boden voranzuschieben, hat meine Laufbahn als Saabfahrer zunächst einen frühen Abbruch erfahren und ich meinen damaligen 9-3 Aero SS Hirsch – nach einigem Hin und Her – in die Hände seines nächsten Besitzers übergeben, um mich fortan mit Muskelkraft und Straßenbahn zur Uni zu schleppen. Auch eine Hand voll Semester später hat sich freilich noch nichts daran geändert, dass man im Wiener Stadtverkehr mit halb schleifendem ersten Gang vollends auskommt, und auch auch außerhalb von Wien bin ich nur in seltenen Fällen abseits der Zugverbindungen unterwegs, und dennoch kam es so, dass sich vor rund drei Monaten die durchaus vertraute Tendenz zum übermäßigen Autobörsen-Abgrasen abermals in meiner Freizeit breit gemacht hat und ich wieder begonnen habe, die eine oder andere Probefahrt zu unternehmen – ganz unverbindlich und zum Spaß, versteht sich, und dennoch gepaart mit einem für mich eher untypischen Finanzmittelbunkern. Vermutlich war also der Entschluss, wieder einen Wagen anzuschaffen, schon mehr oder weniger in Stein gemeisselt oder zumindest in Holz gekerbt, als ich eines Tages auf ein Inserat von Saab Wien für einen leistungsgesteigerten 900 Turbo 16S gestoßen bin. Freilich hätte ich den 900 schon zuvor als interessantes Fahrzeug bezeichnet, aber meine Kaufkandidatensuche hatte sich bis dahin eigentlich ausschließlich auf aktuellere Modelle beschränkt: Saab 9-3 Aero & 9-5 Aero, Volvo C30 T5, S40 T5 & V50 T5. Der Gedanke, einen über 20 Jahre alten Wagen für eine Summe Geld zu erwerben, für die ich ebenso mit einem modernen Schlitten samt Navigation, Klimaautomatik und 260-300 PS (etc.) durch die Gegend kurven könnte, schien mir noch etwas befremdlich, und ohnehin hatte ich ja noch eine Probefahrt mit einem 9-5 Aero geplant, die als nächstes anstand, bevor ich dem 900 mehr Beachtung schenken konnte.
Diese entpuppte sich allerdings als recht überraschend: Obwohl meine Probefahrt beim Händler, Saab Öllinger in Oberösterreich, angekündigt war, befand sich das Fahrzeug in einem Zustand, den man wohl am entgegenkommendsten als interessant beschreiben kann: Mit dem Umdrehen des Zündschlüssels brüllte mir das Radio in die Ohren, was das Zeug hielt, und mein hastiges Betätigen der Lautstärkeregelung am Lenkrad ließ die Anlage mit jedem Druck auf die Minus-Taste nur noch lauter schreien. Dem Ding den Saft abgedreht, fuhr ich etwas stutzig los. Dass die Anlage ja bereits beim Anstarten so laut war, konnte schließlich nur bedeuten, dass bereits ein Mitarbeiter beim Vorbereiten des Wagens das Problem erkannt und einfach nichts unternommen bzw. gesagt hatte. Die Händlerausfahrt einige Meter hinter mir, wurde mir klar, dass sich die invers und nur teilweise – die Plus-Taste der Lautstärkeregelung blieb wirkungslos – funktionierende Lenkradbedienung auch auf die Schaltpaddels auswirkte, als beim Versuch, den nächsthöheren Gang einzulegen, die Drehzahl knapp unter den Begrenzer schoss. Aha.
Zurück in Wien fiel dann der Entschluss, sich doch den 900 zumindest einmal anzusehen. Einen Schwachpunkt meiner bisherigen Fahrzeuge plagten dieses Fahrzeug ja schon einmal garantiert nicht: Es kann nicht mehr alt werden. Angekommen bei Saab in Wien, der übrigens in Sachen Freundlichkeit und Professionalität mit besagtem oberösterreicher Händler gar nicht zu vergleichen ist (freilich im positiven Sinne), wurde ich sicherheitshalber gleich zwei Mal gefragt, ob ich eh den alten 900 meine, als ich mein Interesse an dem Fahrzeug bekundete, und dann auf den Parkplatz geführt. Ich denke, genau in dem Moment, in dem ich mich auf den Fahrerstuhl fallen habe lassen und zum ersten Mal die Perspektive durch die gewundene Scheibe – das Blickfeld gesäumt durch die gigantischen Kunststoffknöpfe in der Mittelkonsole – erblickt habe, hatte sich die Sache erledigt. Es war nicht weiter katastrophal, dass eigentlich niemand wusste, was denn nun genau an der Leistung des Wagens verändert worden war; man schätzte, um die 230 PS würde er leisten. In einer kleinen Geschichtsstunde konnte ich dann auch noch erfahren, dass der Wagen ursprünglich auf Elba in Italien unterwegs war und dann von Rudolf Pfeiffer gelenkt wurde, bevor er in die Hände von Saab Wien gelangte. Wie mir aber bald klar wurde, war dies nur die Hälfte der Geschichte: Mir fiel auf, dass die Scheinwerferwischer fehlten, da eine verstärkte Lichtanlage verbaut war, und die Begrenzung der Ladedruckanzeige wurde entfernt, da – so gab man mir zu verstehen – die Nadel bei Vollgas einst weiter hinaus wollte. Es handelte sich hierbei, wie mir bald klar wurde, nachdem ich über einen alten Beitrag hier im Forum gestolpert war, um kein anderes Fahrzeug als den damals umstrittenen leistungsgesteigerten Saab 900 Turbo von Dr. Ladedruck, der hier einst von der Forenpolizei verwiesen wurde. Dieser hatte das Fahrzeug mit einem Spendermotor sowie –getriebe aus einem 900 LPT versehen, APC, Primärtrieb, Wastegate, Fahrwerk, Lenkung und Scheinwerfer modifiziert, einen Katalysator und das Lucas System nachgerüstet, Whaletail und Ronal Felgen montiert, das 9000er Soundsystem eingebaut, die gesamte beige Innenausstattung durch eine in schwarzem Leder ersetzt und mit seinem Vater Rudolf den Himmel ausgeschäumt. Letzterer war dann Nachfolgeeigentümer des Fahrzeugs, wobei Sportauspuff und Soundsystem über Bord flogen, bevor ihm dann Saab Wien den 900 als Privatbesitz abluchsen konnte und mit 9000 Aero Felgen an Stelle der Ronal Modelle versah. Der damals zusammengesetzte Motor und das Getriebe halten trotz der angegebenen Leistung übrigens immer noch, wenngleich mir Rudolf bei einem Zufallstreffen beim Händler als Ratschlag mit auf den Weg gab, ich solle im zweiten Gang eher auf Vollgas verzichten.
Freilich war meine erste Reaktion auf diesen Hinweis, bei meinen ersten Ausfahrten, nachdem der 900 in mir seinen neuen Besitzer gefunden hatte, im zweiten Gang auf die Tube zu drücken, was der Wagen in einem Wechselspiel aus Traktionsringen und entschiedenem Vortrieb in eine Richtung seiner Wahl beantwortet hat. Generell hat es mich in meiner ersten Woche als 900 Pilot in unerwartete Richtungen verschlagen; so bin ich etwa eine Stunde lang zu IKEA gefahren, um einen einzelnen Kleiderbügel zu erwerben, oder von Wien Mitte aus auf eine Autobahnrastätte auf zwei Dosen Coke Light. Das tiefergelegte Sportfahrwerk ist mit meinen Bandscheiben mittlerweile – nach wenigen Wochen – bereits genauso gut Freund wie mit den unzähligen Straßenbahnhaltestellen-Rampen des Wiener Straßenbilds; meinen jeweiligen Beifahrern wurde so bereits die eine oder andere verzerrte Grimasse entlockt, bevor ich mich daran gewöhnt hatte, derartige Hindernisse mit dem 900 nur noch im Kriechtempo zu überrollen.
Was will ich eigentlich von Euch?
Ich war zwar noch nicht auf dem Leistungsstand, schätze die Leistung aber auf etwa 200 PS, aus denen ich über längere Sicht an die 250+PS, begleitet von etwa 360 Nm machen möchte. Die eigentlichen Leistungsdaten sind mir dabei freilich gar nicht so wichtig, aber irgendwie würde ich gerne in unter 15s von 100 auf 200 fliegen; das wäre ein schönes Ziel. Meine eigenen Tuning-Erfahrungen sind bisweilen sozusagen non-existent; mein Beitrag zur Leistungssteigerung meines letzten Saabs bestand darin, meinen Wagen beim Händler zu parken und Hirsch Kram installieren zu lassen. Da ist es wohl nicht weiter verwunderlich, dass ich nun mit einigen offenen Fragen da stehe, die ich so gut es geht durch wiederholtes Nerven der willigen Forenmitglieder zu beantworten suche, bevor ich mich an die Arbeit mache.
Wie sieht die Ausgangssituation aus? [EDIT: TRIFFT NICHT ZU, SIEHE SEITE 3]
Der Ist-Zustand des Fahrzeugs hinsichtlich der Leistungssteigerung lässt sich wohl wie folgt beschreiben:
- Rote 25-pin APC, leistungsgesteigert (F&P wurden bereits angepasst; ob die R40 und R42 Resistoren getauscht wurden, erfrage ich gerade)
- Lucas Fuel Management
- Mitsubishi TE05-12B Turbo (Der soll ja laut Widde von 900Aero für rund 250PS gut sein.)
Und nun?
Es fehlt also, um zunächst eine Rückrüstung auf ein ordentlicher Sport-Abgassystem, weshalb ich mit Folgendem gerne loslegen würde, wobei sich meine offenen Fragen, wie ihr wohl ohnehin sehen werdet, jeweils in Klammern befinden:
- 3.0“ JT Free Flow Downpipe bis zum Katalysator (Wie ich höre, muss damit auch die Batterie in den Kofferraum; gibt es da mittlerweile bereits Alternativlösungen?)
- Matrix Metallkatalysator (Ist das das hier gerne Klauskat genannte Teil, oder handelt es sich um verschiedene Produkte?)
- 2.5“ Simons Doppelrohrauspuff vom Katalysator bis zum Ende
- Speedparts Exhaust Manifold (falls empfehlenswert)
Wozu ich nun aber überdies noch vollkommen unschlüssig bin, ist, was ich bezüglich der Kühlung und des Fuel Managements mache:
- In Sachen Kühlung wurde ich zunächst auf den Chargecooler von Abbot hingewiesen, dieser hält laut Herstellerangaben aber nur bis 1.0bar Druck und hat bei Überschreitung dieses Wertes bereits bei einigen nachgegeben und den Motor geflutet, sofern ich das richtig verstanden habe. Jak Stoll, der einen Custom FMIC für den 900 anbot, ist nicht mehr im Geschäft und einfach einen großen FMIC an das Auto zu pappen stell‘ ich mir auch nicht unbedingt leicht vor. Was haltet ihr von den auf 900Aero erwähnten DIY-Lösungen, bei denen einfach ein weiteres Rohr von außen zur Air Can gelegt wird; ist das nicht gefährlich für die Komponenten?
- Was das Fuel Management angeht, bin ich noch ratloser. Wenn ich auf einen 3.3bar Fuel Pressure Regulator umsteige, werd‘ ich ja auch einen neuen Fuel Chip brauchen, sofern ich Widde (von 900Aero) richtig verstanden habe. Wo aber wird dieser für das Lucas System angeboten? Speedparts bietet zwar prinzipiell Lucas Chips, aber muss der Chip denn nicht an die Komponenten im Auto angepasst werden? Wäre hier ein Wechsel zu T5 oder MS die bessere Wahl für mein Vorhaben?
Für jede Mithilfe bin ich dankbar, und scheut auch nicht davor zurück, mich darauf hinzuweisen, wenn ich irgendwo etwas Blödsinniges oder Falsches geschrieben habe; wie gesagt hält sich mein eigenes Tuning-Know-How sehr in Grenzen. Auch für Hinweise auf Modifikationen, die ich nicht erwähnt habe, die ihr aber für mein Vorhaben nützlich findet, bin ich freilich sehr dankbar.
Vielen Dank im Voraus und auf bald,
Michael