Sollbruchstelle ZV - Steuergerät 900/1

Warten wir mal (gespannt) auf die Analyse von 901FLPT. Der hat die Dinger eigentlich ganz gut unter Kontrolle gebracht. Zu den MY spezifischen Unterschieden fällt mir nur ein, dass nach Einführung von Airbag & Co die Sicherheits-Öffnungen anscheinend modifiziert sein könnten... Daher die Unterschiede in der Bestückung. ???
 
Hm, zwei Stellen+eine für den Exponent, Wert in Pikofarad wäre gängig. Aber eine Führende 0 kenne ich nicht. Denn da würde man 104 schreiben. 105 wären 1µF. Na ja, Hauptsache es funktioniert wieder!

CU
Flemming
 
Hatte schon einen ganzen Haufen von den Dingern hier und verstehe das ganze Gerede hier eigentlich nicht.
Ist doch nun wirklich kein Problem einfach mal alles nachzulöten? Dauert doch maximal zwei Minuten. Und der Schutzlack (oder was auch immer das ist) ist auch kein Problem - dafür hat man irgendwo eine billige Baumarkt-Lötstation, die man mal kurz auf max. dreht, dann brennt der Kolben den Lack einfach weg. Und ja, ich habe das durchaus in der Praxis gemacht. :rolleyes:
Der Elko war bisher unauffällig. Habe den bei allen Geräten mit einem ESR-Meter durchgemessen, war immer einwandfrei.
Und siehe da, sogar die mit bleifreiem Lot gelöteten Geräte gehen auch nach zwei Jahren noch...

Also manchmal neigt die Community hier doch etwas zum Überkomplizieren.
 
Warten wir mal (gespannt) auf die Analyse von 901FLPT. Der hat die Dinger eigentlich ganz gut unter Kontrolle gebracht. Zu den MY spezifischen Unterschieden fällt mir nur ein, dass nach Einführung von Airbag & Co die Sicherheits-Öffnungen anscheinend modifiziert sein könnten... Daher die Unterschiede in der Bestückung. ???

Der aus dem das ZV-Teil stammt, ist ein MJ93 ohne Airbag, wurde nach Spanien ausgeliefert.
 
Die kleinen gelben "Säcke" auf zwei Beinen sehen nach kleinen keramischen Kondensatoren aus. Ist da eine dreistellige Zahl drauf? Werden gerne in der Nähe von Halbleitern eingesetzt um höherfrequente Einstrahlungen abzublocken, insb. an den Versorungsspannungspins. Vielleicht wegoptimiert worden.
Wegoptimiert kann nicht sein, im Steuergerät des 93ers sind 6 drin im 91er nur eines. Egal es funktioniert.
 
habe ein cabrio, bei dem die zv nur ab und zu funktioniert. meinst du, daß hiermit mein problem gelöst ist?
danke für eine antwort.
gruss saabian
 
habe ein cabrio, bei dem die zv nur ab und zu funktioniert. meinst du, daß hiermit mein problem gelöst ist?
danke für eine antwort.
gruss saabian
Wenn Du damit meinst, genau nach der Gerdschen Anleitung (Knowledge-Base) vorzugehen, ja.

Als erstes würde ich empfehlen ein anderes Steuergerät zu Testzwecken einzubauen. Wenn nicht verfügbar, dann einfach mal die Kabelwege (Stecker) prüfen, evtl verschmutzt oder oxidiert. Nachlöten der Steuerplatine nur wenn Du ein gutes Lötgerät hast, zur Not auch ein einfacher Lötkolben (außer beim IC). Es sind nur Standardteile verbaut, keine SMD-Technik. Wenn Du allerdings das Gefühl hast, die ZV-Motoren tun sich beim Schließen (evtl. auch Öffnen) schwer, dann solltest Du auch mal die Mechanik der Türen genau inspizieren. Das hatte ich vor der ganzen Aktion schon vorher erledigt, auch wegen des el. Fensterheberantriebs.
 
danke für die info, meiner meinung nach ist es ein wackelkontakt im steuergerät, wobei ich das erstmal prüfen muss.
ich werde berichten, wenn ich weiter bin.
 
Hänge mich hier mal ran. - Weiß jemand, ob ein 86er ZV-Steuergerät (8591208) durch eines aus Bj. 89 (9529975) zu ersetzen geht?

Danke!
 
Müßte lt. EPC passen:

Article : Elektroeinheit
PartNo : 8591208
Usage : 1986-1987, NLS-USE 8565855, 9529975 (von 1988/89), 9564170, 9564345


Alle Angaben ohne Gewehr oder Colt !
 
Hallo zusammen,

da ich mit dem thema ZV bei meinem 900-1 zwangsläufig seit geraumer Zeit beschäftigt habe, bin ich auch auf dieses Forum gestossen.
In den letzten Monaten habe ich die Energie gefunden das leidige Thema der Saab 900-1 ZV ad akta zu legen. Da ich beruflich im Automotiv Bereich (IC Design) tätig bin fiel mir der Entwurf einer Ersatzplatine, der Schaltungsentwicklung, Simulation etc. nicht so schwer. Aber es kostet eben eine Menge Zeit und Enthusiasmus!

Zunächst zu "saab-wisher": Das aufrechte Bauteil, von dir "Überlastsicherung" genannt, ist ein Varistor. Er begrenzt die Klemmenspannung durch Veränderung seines spannungsabhängigen Widerstandes beim Abschalten der ZV-Motoren, da die Motoren eine Induktivität darstellen und deren (Feld-)Energie beim Abschalten irgendwo "verbraten" werden muss. Würde man den Puls nicht irgendwo begrenzen, ergäbe sich kurzzeitig eine sehr hohe Klemmenspannung an den Relaiskontakten, die daran "verbrennen" würden. Deshalb wird dieses Bauteil (Varistor) auch nach einigen Schaltvorgängen warm. (Mein neues MOSFET-basiertes Konzept braucht das nicht, da die MOSFET jeweils eine parasitäre Diode zur Batterie und Masse darstellen und die Energie letztlich wieder in die Batterie zurückgeführt wird).
Das auf der Kiekert-Originalplatine befindliche IC (ehemals Telefunken, nicht mehr erhältlich) ist wohl getaktet - dieser Takt-Oszillator lässt die Schaltung zumindest teilweise permanent arbeiten. So ist die Betriebsdauer nach 20 Jahren bei etwa 175000 Stunden. Da darf es dann auch zu Ausfällen kommen. Weiterhin muss das IC bei jedem Schaltvorgang die Spulenenergie der Relais aufnehmen, daher ist nach mehrmaligem Schalten IC-intern eine Erwärmung zu erwarten, die die Empfindlichkeit zu Ausfällen beeinflusst.

Alle von mir untersuchten defekten ZV-Geräte hatten intakte Relais, jedoch versagte die Relaisansteuerung durch das IC.
Den 100uF Elko hatte ich auch einmal gegen einen neuen getauscht aber die Platine blieb defekt.

Wer Interesse an einer neuen funktionstüchtigen ZV-Platine (siehe Anhang) hat, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen unter hansj.braun@ish.de (steht auch im angehängten Portfolio zur Ersatzplatine).

Da ich keine Erfahrung mit Beiträgen zu Foren habe, bitte ich um Verständnis, falls hier irgendetwas "nicht gut ankommt" :redface:.
MfG, Hans
 

Anhänge

  • Saab900-1_ZV_portfolio_de.pdf
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Zuletzt bearbeitet:
Aus der verlinkten Beschreibung:
Meistens fällt das Steuer-IC (integrierter Schaltkreis) (1) sporadisch aus,später dauernd. Seltener sind Ausfälle aufgrund eines Defektes am Relais (2).
Also meiner sehr unmaßgeblichen Schaltungs-Erfahrung nach, steigen solche Trivial-ICs eigentlich wenn, dann komplett aus, und eher weniger sporadisch.
Davon ab hatte ich in meinen bisherigen über 20 SAAB-Jahren, mit zumeist mehreren Autos gleichzeitig auf dem Hof, bisher weder einen 900er noch 9k, bei welchem ein ZV-Ausfall nicht durch defekte Relais-Lötstellen bedingt war.

Davon ab denke ich, dass die Offerte zumindest in dem Marktplatz, aber doch eher unter kommerziell, gehört.[/quote]
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant. Aber für Elektronik-Laien eher kontraproduktiv, da zu viele Fremdworte. Vielleicht setzt Du Dich mit den hiesigen Bislang-Spezialisten @901flpt oder @kratzecke für eine interne Diskussion auseinander… Die haben bislang alle ZV-Steuergeräte wieder auf Vordermann gebracht...
 
Alle von mir untersuchten defekten ZV-Geräte hatten intakte Relais, jedoch versagte die Relaisansteuerung durch das IC.
Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Bei 90% der Steuergeräte ist nix an den Relais, sondern die Relais werden nicht (oder nicht vollständig, ziehen nicht komplett an) angesteuert.
Das liegt aber nicht am IC selber, sondern an den Lötstellen in der Umgebung (deshalb auch der sporadische Ausfall - wie René schon schreibt: wenn sowas kaputt geht, dann richtig).
Bisher hat es immer gereicht einfach alle Lötstellen nachzulöten. Eben so lange, bis das Ding wieder geht.
Ein einziges Mal war ein Bauteil kaputt; und zwar eine Diode. Das war dann aber ein uraltes Steuergerät aus einem 84er (die sind noch komplett diskret aufgebaut und haben viel mehr Bauteile)...

Noch allgemeines zum Steuergerät, als Referenz:
ZV Steuergeräte sind alle kompatibel vom 1984 bis 1993.
Es gibt mindestens drei intern verschieden aufgebaute Versionen - die Zahl der Bauteile nimmt einfach ab, weil sich die Schaltungstechnik weiterentwickelt hat. Die erste Version hat einen kleinen IC und sehr viele einzelne Bauteile (Widerstände, Kondensatoren, Transistoren, etc.), die letzte Version nur noch einen großen IC und ein paar einsame Bauteile. Bei den alten Versionen muss man also mehr nachlöten - dafür geht's einfacher, weil alles größer ist.

Vor 1984 ist das Steuergerät mit dem Schalter kombiniert und in der Fahrertür eingebaut. Da gibt's dann noch zusätzlich schöne Wasserschäden. Aber die Karren sind ja eh fast alle weggerostet. :biggrin:
 
Moin Hans,

Respekt vor deinem Einsatz, da hast du dir ja richtig Arbeit gemacht. Saubere Platine, so weit man sieht. Dein Ansatz mit den MOSFETs ist sicherlich auch zeitgemäß und richtig, aber wie obige Kollegen schon schrieben - es scheinen tsächlich eher die Lötstellen zu sein. Wir reparieren bei uns auch gelegentlich die Dinger und wir hatten von dem neueren IC (dem mit wenig Fußvolk) auch noch einen Restbestand ergattert, aber der gammelt noch irgendwo vor sich hin. Es hilft meist (wie auch beim Tempomaten), die Lötstellen ordentlich nachzuarbeiten. Aber wenn sich auch zunehmend die ICs verabschieden sollten, hast du sicherlich eine stabile Alternative in der Schublade.

Beste Grüße und - Willkommen im Forum :wavey:

Roland
 
Hallo Kratzecke,
vielen Dank für Deine Klärung zum ZV Steuergerät, auch an René. Ihr habt mich etwas verunsichert bezüglich des IC-Defektes ... Es soll mich der saabische Teufel holen, wenn ich die Ersatzplatine umsonst entwickelt habe asdf :redface:. Also habe ich mich heute an den Werktisch gesetzt und ein typisches, verlässlich ausfallendes Kiekert-Modul geholt und noch einmal nachgemessen (Bilder angehängt). Wie erwartet funktionierten beide Relais wieder einmal. Nach ca. 10 Schaltvorgängen tat sich dann gar nichts mehr. Nach Unterbrechung der Batterieversorgung ging es dann wieder ein paar Male, einmal konnte ich sogar ein Relais-Brummen provozieren (schnelles An/Aus). Wenn der Ausfall auftritt sind (zumindest bei mir) immer BEIDE Relais ohne Funktion. Mit dem Scope konnte ich dann auch die (nachgelöteten) IC Treiberausgänge für die Relaisspulen ansehen und es gab KEINEN Hinweis auf Kontaktschwäche. Meine Überzeugung: Es kann teilweise eine "kalte Lötstelle" das Problem gewesen sein, in der Regel und, gerade heute wieder gemessen, ist es das nicht.
Grundsätzlich ist mein (optischer) Eindruck zu der Kiekert-Fertigung eher positiv, die Lötstellen sehen alle sehr gut aus. Defekte Lötstellen können zwar im ppm-Bereich (parts per million) mal auftreten, aber m.E. nicht so systematisch wie es bei den ZV´s passiert. Ausserdem fällt das Modul auf beiden Relais aus, sodass immer gleichzeitig ZWEI Lötstellen in der Ansteuerung versagen müssten. Sogenannte "kalte" Lötstellen reagieren recht sensibel auf Temperaturschwankungen, was bei meinen defekten ZV´s eher nicht beobachtet wurde (z.B. mit einem Fön drauf pusten). Also muss es irgendwo eine GEMEINSAME Fehlerursache geben.
Die anderen passiven Bauteile kann man natürlich nicht ganz als Fehlerursache ausschliessen, aber ich glaube nicht mehr daran, da diese relativ primitiv sind und, wie gesagt, der Elko bei einem anderen defekten Modul schon einmal getauscht wurde und keine Veränderung brachte. Die Spannung am Elko war immer gleich.

Zu Eurer Meinung "... wenn sowas kaputt geht, dann richtig ..." möchte ich versuchen zu widerlegen:
1. Das von Kiekert damals verbaute IC mag nach heutigen Maßstäben tatsächlich ein "Trivial-IC" sein, aber bitte bedenkt, dass die Entwicklung vor ca. 30 Jahren war und damals war es schon anspruchsvoll.
2. Da ich seit ca. 30 Jahren in der ASIC (Anwender Spezifische Integrierte Schaltkreise) Entwicklung tätig bin, weiss ich von vielen Alterungsvorgängen der Bausteine - meist durch lokale Erwärmung/Alterung im Silizium hervorgerufen. So ist z.B. der Steuerausgang vom IC für die Relaisspulen ein "low side"-Schalter der nach jedem Relais-Abfall die Spulenenergie verzehren muss. Um die Abfallzeit des Relais schnell zu halten und somit Funkenbildung zu reduzieren, wird mit relativ hoher Spannung am IC abgeschaltet - das kann man mit dem Scope gut sehen. Der damit verbundene leistungsstarke Puls führt lokal zu einer hohen Siliziumtemperatur, die für Alterung sorgt. ggf. ist dann auch ein Übertemperatur-Abschalter im IC integriert, der dann alles still legt und selber auch altern kann.
3. Ebenfalls eine häufige IC Ausfallursache sind die Bonddrähte innerhalb des IC_Gehäuses. Sie könnten an einer neuralgischen Stelle den Ausfall des ganzen Systems hervorrufen und möglicherweise beim Nachlöten wieder für eine gewisse Zeit funktionieren.
4. Grundsätzlich gibt es für Halbleiterbauelemente ein sogenannte "Badewannenkurve" für die Ausfallwahrscheinlichkeit, ähnlich wie bei allen technischen Produkten auch (Auto insgesamt). Der steile Abfall der sog. Frühausfälle wird gefolgt von einer langen Lebensdauer und danach steigt eben die Wahrscheinlichkeit der "Langzeitausfälle" an. Nach >200000 Betriebsstunden kann ich mir einen Ausfall gut vorstellen - nicht umsonst sind jetzt fast alle ZV der alten Saabs betroffen. Für manche Automobilzulieferer werden nur 8000-12000 Stunden IC Betriebszeit garantiert, allerdings meist mit einem entsprechenden Temperaturprofil, dem unsere ZV nur bedingt ausgesetzt ist.

Roland, vielen Dank für Dein positives Feedback!

Ja ja, viel "wenn und aber" zu dem Thema - ich freue mich über die funktionierende ZV in meinem geliebten 900er und denke: Es gibt auch Wichtigeres als das :hello:.

In diesem Sinne, vielen Dank für´s Lesen - ein bißchen Philosophie ist auch hier noch dabei ... Gruß, Hans (alias Odin)
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Zuletzt bearbeitet:
Nach ca. 10 Schaltvorgängen tat sich dann gar nichts mehr. Nach Unterbrechung der Batterieversorgung ging es dann wieder ein paar Male. Wenn der Ausfall auftritt sind (zumindest bei mir) immer BEIDE Relais ohne Funktion.
War da nicht mal irgendwas, dass die Dinger das permanente, und ja für die echte ZV-Nutzung sehr untypische, 'Hin&Her' irgendwann für eine gewisse Zeit unterbinden? Da könntest Du hier völlig richtig liegen:
... ggf. ist dann auch ein Übertemperatur-Abschalter im IC integriert, der dann alles still legt ...
Aber Roland (900flpt) kann Dir das sicher besser sagen. Er hatte sich damit ja wohl mal etwas näher beschäftigt, wohingegen ich bisher einfach nur stumpf nachgelötet habe.
 
Moin Hans,

bei deinen Betrachtungen zu Ausfallerscheinungen bin ich ja bei dir (bis auf die Hypothese, dass die Bonddröhte nach dem Nachlöten kurzzeitig wieder funktionieren :rolleyes:), aber wir mussten eben bisher noch kein IC wechseln. Was steht denn auf deinem Käfer drauf. Vielleicht ist es ja der den wir da haben. Ich kann nachher mal suchen gehen und dir einen zukommen lassen. Aber vielleicht machst du erst mal alle Lötstellen frei und lötest mit gut Kolophonium alles neu durch. So viele Lötstellen sind es ja nicht.

Beste Grüße

Roland
 
Ich hatte auch ZV Steuergeräte, die nicht nur durch Nachlöten zu retten waren, weil eben dieser Varistor durchgebrannt war. Jedoch bei der neueren Version der 9000er ZV Geräte, nicht der älteren. Ich meine aber, dass die bei den 900ern auch ab einem best. BJ verbaut wurden.


Da konnte man löten, soviel man wollte. Daher sehe ich Odins Aktion definitiv nicht als überflüssig oder umsonst.
 
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