Das abgasseitige Ladungswechselgeräusch ist durch Bauart des Motors und des Layouts der vorderen Schalldämpferanlage festgelegt, da kann man "hintenraus" nicht mehr viel machen, da können Sportauspuffanlagenfans noch so viel rumprobieren wie sie wollen. Der B204/234 und B205/235 ist vom mechanischen Aufbau mit 4 Zylindern in Reihe und einen symmetrischen Krümmer nun mal denkbar ungünstig für einen guten Sound. Sowohl das mechanische als auch das Ladungswechselgeräusch wird von der 2. Motorordnung, also 2 Anregungen pro Motorumdrehung dominiert, links und rechts davon passiert nicht viel, es gibt nur die erste Harmonische (4.) und ganz unten die Halbe. Das klingt nun mal nicht so doll.
Der 901 Turbo, für seinen schönen Abgasklang berühmt, profitiert von seinem fetten asymmetrischen Krümmer. Bau einen Speedparts-Fächerkrümmer mit gleichen Rohrlängen ein (isometrisch) und der Klang ist futsch.
V-und Boxermotoren haben soundtechnisch einen ganz großen Vorteil: Die getrennten Zylinderköpfe und Abgaskrümmer und damit auch im vorderen Bereich getrennten Abgasfluten. Je nachdem, wie die Anlage danach verläuft, komplett zweiflutig getrennt (selten), komplett 2-flutig mit Übersprechstelle oder nach Zusammenführung 1-flutig, mit der Möglichkeit irgendwo weiter hinten wieder auf 2 Fluten zu gehen oder auch nicht - das gibt dem Abgasanlagenentwickler viele Möglichkeiten den Klang zu beeinflussen. Sofern die Anlage nicht perfekt symmetrisch ist, hat man beim V- oder Boxermotor schon mal einen rauhen Klang, weil es zu einer Phasenverschiebung der Abgaspulsation der Bänke und somit zu einer Überlagerung mit teilweiser Auslöschung kommt. Mit einer Übersprechstelle z.B. kann man die Grundordnung einer einzelnen Zylinderbank und ihre Harmonischen stark absenken, die tiefen Ordnungen bleiben, es kommt zu einem gleichmäßigeren tieffrequenten Geräusch. Längs eingebaute V-Motoren haben dazu oft noch asymmetrische Krümmer, und wenn da wie bei einem Ami-V8 noch hintereinander mit 90° auf einer Bank gezündet wird und danach auf der Bank irgendwann erst nach 270°, dann klingt das natürlich dementsprechend geil.
Bei einem 4-Zylinder-Reihenmotor mit einzelnem Krümmer geht sowas nicht. Das einzige, was du machen kannst, ist eine Anlage nur mit Absorptionsschalldämpfern zu verbauen, da solch ein komplett mit Steinwolle gefüllter Dämpfer mit einem perforierten Durchgangsrohr eine relativ gleichmäßige und glatte Durchgangsdämpfungskurve mit Betonung tiefer Frequenzen hat. Mehr geht einfach nicht.
Ich wäre ja dafür, mal einen 4-Zylinder PKW-Motor mit Cross-plane Kurbelwelle wie bei der Yamaha R1 zu bauen, dann hätte man statt der konstanten 180° Zündwinkel 270-180-90-180, das gäbe statt der reinen Ordnungsstruktur 2./4. Motorordnung einen unrunden, rauhen, ungehobelten aber vermutlich auch ziemlich reizvollen Klang. Der V4 in Sonett/95/96 klingt ja auch ziemlich gut mit seinen abwechselnd 240° und 120° Zündwinkel. Die Massenkräfte 2. Grades, die einen 4-Zylinder-Reihenmotor ohne Ausgleichswellen so brummig machen, würden sogar wegfallen. Nur leider erkauft man sich das durch Massenmomente, die den Motor hin- und herkippen lassen.