Radbolzen "schmieren"?

gp

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SAAB
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LPT
Beim 9000 rosten ja die Radbolzen auf der Rückseite des Flansches am Radlager lustig vor sich hin, so dass man sie nach einem Winter fast nicht mehr aufbringt und sie wirklich rausquälen muss.

Soviel ich weiss, darf man Radbolzen ja nicht schmieren, ich habe eine Zeitlang immer Graphit draufgetan vor dem reinschrauben, aber was machen andere? Gibt's einen guten Tipp?

Gruss, gp.
 
Etwas Kupferpaste! Man kann auch anderes Fett nehmen, wenn man nichts anderes hat, es besteht halt nur die Gefahr (wenn man all zuviel draufschmiert, was man eh nicht sollte), daß mit Hitze das Fett dünnflüssig wird und nach außen geschleudert und evtl. auf die Bremsscheibe (rel. unwahrscheinlich , aber mögl.) kommt.....
Am besten auch auf die Nabe, auf die die Felge draufgesetzt wird (vorher mit Drahtbürste entrosten)
 
danke, turbo9000.
Aber wenn du die fettest, was für ein Anzugsdrehmoment machst du dann? trocken sind's 115/120 Nm, aber gefettet? Könnte wohl gerade bei den ALufelgen wichtig sein...

Gruss, gp.
 
Ich ziehe die immer mit dem Kreuz-Radschlüssel feste an (Kontrolle nach ein paar km...).

Der Reifenfritze machte es mit dem Drehmomentschlüssel mit 120 Nm aber auch da läßte er mich am nächsten / übernächsten Tag zum Nachziehen (auch mit Drehmomentschl.) wieder antanzen.
 
...ganz aktuelles Thema...

war am Samstag in der Garage und hab neue Sommerschlappen aufgezogen...
Ich schreib mal wie ich die Sache angehe.

Zuerst mal ne Bemerkung, ich zieh Alufelgen mit 90Nm an. Wer um Gottes Namen lehrt 120Nm? Ich habe beim Nachziehen der Alus mit dem Drehmomentschlüssel schon Angst dass ich nicht überzieh....Zudem hasse ich Pressluftschrauber, sie geben einfach zu wenig Rückmeldung. Handmade ist hier die Devise, Schrauber für Akkordarbeit & faule.

Die Nabe entrosten ist ja wohl Pflicht (wenn nötig), rostiges zwischen Felge und Achse sollte ebenfalls mal mit der Drahtbürste gesäubert werden. Mit nem Öligen Lappen drüberwischen und gut is. Wohlgemerkt, ich habe nicht getränkt gesagt!, Besser wäre hier aber ein wenig Konservierung. Die Felge mal gründlich zu reinigen ist auch kein Luxus, mindestens aber die Fläche, bei welcher der Flansch anliegt.) Hände weg aber von den Bremsbelägen!!!. Bei Bedarf mit Druckluft den Bremsstaub „wegpusten“. (Türe öffnen...) Graphit für die Naben ist voll und ganz ok. Sollte aber nicht "eingefettet" werden, sondern wirklich ganz wenig. Dann ist es auch kein Problem mit der Wärmeentwicklung.
Ich verwende irgend ein Motorex-Fett, welches sich dafür besonders gut eignen soll. Und wer dreht Schrauben schon trocken rein? Oder besser wer will sie aufbohren?
Es ist offensichtlich, dass wenn das Rad weg ist, sich einige Sachen anbieten mal gereinigt und konserviert zu werden. ....

Gewalt für die Entfernung der Felge oder garn’Brecheisen erübrigt sich dann....

Es braucht ein wenig länger als 20min, ist aber gut investierte Zeit.

und immer: Glauben ist gut Kontrolle ist besser, nach Montage ausgiebige Testfahrt und dann nochmal nachziehen.

Gruss

swiss

Ps: habs in nem aderen Tread schon mal geschrieben aber ich tus gern nochmal.:generell ALU=90Nm Stahl=110Nm.
 
ich nehm einfach des gute radnabenfett vom opa schmiers um die besagte stelle rum.. stell den drehmomentschlüssel auf gute 100 (110-120) und auf gehts ;)
 
hab stink normales fett und 100nm genommen... läuft wunderbar...

viele grüße
 
Hi!

Schrauben fetten schadet nicht, Anzugsmoment der Radschrauben 110-120Nm, da reißt nix ab (wenn doch, wars vorher schon am A****!).

Gruß,
Erik
 
sorry, ich will ja kein Klugscheisser sein, aber...

1. irgendwo hab ich gelesen, dass 120 Nm für alle Arten von Felgen der richtige Wert ist. Warum sollten die Schrauben bei z.B. 80 Nm auch so gut halten wie bei 120 Nm?

2. Wenn man die Radbolzen fettet, muss man definitiv das Anzugsdrehmoment geringer halten, weil die Klemmkraft auf das Gewinde und die Felgen ja deutlich steigt!

Wie gesagt, ich glaube sogar, dass das Ölen der Bolzen verboten ist.

gleiche Meinung vertritt auch ein Post in einem anderen (Allrad-Lkw) Forum:

"Was das Anzugsmoment angeht: Vergammelte Radbolzen sind auch aus einem anderen Grund ein Problem. Bei Verschraubungen ist eigentlich die Klemmkraft bzw. die Zugspannung die maßgebliche Größe. Nur kann man die nicht so einfach messen. Also nimmt man das Drehmoment, das zwar proportional zur Zugspannung ist, aber es geht die Gewindereibung als Proportionalitätsfaktor ein. Ein rostiges Gewinde hat eine größer Reibung als ein einwandfreies und so kann die Klemmkraft viel zu gering sein, obwohl das Anzugsmoment stimmt. Mit der Drahtbürste kann man zwar das Gewinde blank machen, aber rauh bleibt es dennoch. Bei normalen Verschraubungen kann man das Problem durch leichtes ölen des Gewindes abschwächen (die üblichen Drehmomentangaben im KFZ-Bereich beziehen sich auch auf leicht geölte Gewinde), aber bei Radschrauben ist das wegen der Gefahr des Lockerns verboten."

gruss, gp.
 
gp schrieb:
Wie gesagt, ich glaube sogar, dass das Ölen der Bolzen verboten ist.

Das stimmt nicht....

Es ist richitg, daß die Preßkraft bei gleichem Anzugsmoment bei einer Geschmierten Schraube höher ist.

Aber selbst Saab Vertragswerkstätten habe ich schon Radschrauben einfetten (natürlich nicht spachtelnd) sehen....

Ein ungefettete Schraube ist auch nicht ungefährlich, da sie evtl. nicht genug Druck ausübt und über Fahrbewegungen / Vibrationen auch ein Lösen möglich wäre...es braucht ja nur den ersten Klack und dann gehen ungefettete Schrauben u.U. teils leichter durch Vibrationen raus, als gefettete (Kpuferpaste ist zäh!)...

So ist jede Theorie grau...

Aber fetten-in Maßen- ist nicht verboten und habe ich schon in vielen Werkstätten und Reifenbuden gesehen....
 
@turbo9000:

Wie immer, vielen Dank für deine Sichtweise.

WIe gesagt, ob schmieren bei Radbolzen erlaubt ist - es lässt sich wohl kaum endgültig klären...

Dass bei rostigen Bolzen der Reibungsbeiwert sehr hoch ist, folglich auch bei "normalem" Anzugdrehmoment die Pressung geringer ist, darüber hab ich auch schon nachgedacht.

Werd mal bei nächster Gelegenheit in meiner Werkstatt nachfragen, wie die das so machen.

Nochmal danke für deine TIpps.

gp.
 
...die nehmen diese Kupferpaste...
 
gp schrieb:
2. Wenn man die Radbolzen fettet, muss man definitiv das Anzugsdrehmoment geringer halten, weil die Klemmkraft auf das Gewinde und die Felgen ja deutlich steigt!

Eine gefettete Schraube mit dem gleichen Drehmoment anziehen, es ist nicht zu hoch.

Problem ist eher, wenn man die Schraube NICHT fettet. Dann kann es passieren, daß man das Anzugsdrehmoment schon früher erreicht, weil Schmutz/Rost im Gewinde erhöhten Widerstand entgegensetzen.

Daher: Ein kleines bißchen Fett auf dem Schraubengewinde und es paßt garantiert.

Gruß,
Erik
 
Danke an alle, die sich über so ein triviales Thema Gedanken gemacht haben.

Ich werde also in Zukunft die Radbolzen leicht fetten ;-)

Gruss, gp.
 
Hallo Räder selber wechseln wollen!!!
Radschrauben NUR am Gewinde einölen...Anlagefläche der Bremsscheiben reinigen und abbürsten...Nabe entrosten und fetten!!!
Laien sollten die Anzugsmomente beachten und einhalten!!!
Erfahrene Schrauber brauchen keinen Drehmoment-Schlüssel...da ist der Ellenbogen geeicht...:lol:
 
der41kater schrieb:
.....erfahrene Schrauber brauchen keinen Drehmoment-Schlüssel...da ist der Ellenbogen geeicht...:lol:


Genau so isses... ;-)
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