"Overboost" durch Fensterheber???

Registriert
18. März 2006
Beiträge
3.903
Danke
1.035
SAAB
900 I
Baujahr
1990
Turbo
FPT
Moin

Neulich auf der Autobahn.

Ich fahre mit konstanter Geschwindigkeit von bummelig 140 Km/h und schließe die elek. Fenster. Als die FH-Motoren gegen den Endanschlag laufen beschleunigt der Wagen für vielleicht 1-2 Sek. merklich.
Zuerst habe ich an Einbildung geglaubt. Aber das Phänomen läßt sich reproduzieren.
Aerodynamik kann ich ausschließen, es funktioniert auch bei schon geschlossenen Scheiben wenn man den Schalter für Schliessen betätigt.
Die Ladedruck-Anzeige geht ein paar Millimeter hoch wenn der Wagen beschleunigt.
Unbewußtes Gasgeben ist es auch nicht, ich müßte das Gaspedal stark durchtreten um den gleichen Effekt zu erzielen.

Kann mir den mal jemand erklären????
Kann es sein, daß die FH-Motoren am Endanschlag erhöhten Strombedarf melden und der Motor dies durch höhere Drehzahlen erfüllen möchte? Aber bei der Geschwindigkeit sollte der Generator doch schon seine Maximalleistung bringen, oder?

Es ist kein Problem im eigendlichen Sinn, mich wundert es bloß. Beim Wagen handelt es sich um ein 90er Cabrio, 160PS, Lucas, technisch einigermaßen in Ordnung.

Bin mal gespannt, ob sich eine Erklärung findet.

Schönen Abend noch.

Jörg
 
Hmmmm..... so etwas Ähnliches hatte ich damals jahrelang mit meinem 1984'er 900 Turbo 16S:

Ich gebe eichtig Gas, trotzdem habe ich nur Grundladedruck. Wenn man dann mal kurz die Fensterheber oder das Schiebedach betätigte, ging's ab wie blöde - voller Ladedruck!

Erst nach mehreren Jahren fanden wir den Grund dafür: Der Klopfsensor am Motor war korrodiert. Ausgebaut, alles gereinigt, wieder eingebaut und das Phänomen tauchte nie wieder auf!

Scheinbar war die Spannungsschankung dafür verantwortlich, dieses Phänomen auszulösen........
 
Das könnte auch ein Massefehler sein. Am Kühlerträgermassepunkt könnte man mal anfangen mit der Kontrolle und dem Reinigen...
 
Danke für die Tips.

Ziehmy:
Als es "abging wie blöde", war das auch nur für 1-2 Sekunden oder hat sich der Wagen durch den Elektroschock für länger daran erinnert einen Turbo zu haben?

Gruß

Jörg
 
Er hatte dann erstmal Leistung! Aber irgendwann plötzlich, meist schon nach wenigen Sekunden/Minuten beim nächsten Beschleunigungsversuch trat das gleiche Prob wieder auf.

Der Tip des Beitrags vor mir, mit dem Massestern vorne rechts im Motorraum, ist aber gut! Ist immer eine verlässliche Fehlerquelle! :biggrin:
 
Betätigt mal im dunkeln wenn ihr nachts die Scheinwerfer seht (zB. wenn's 'ne Hauswand anleuchten) 2 Fensterheber gleichzeitig...

Die Motoren sind schon recht kräftig und ziehen so einiges an Strom.

Aber ist doch mal wieder was für die Kuriositätensammlung - andere haben NOx Knöppe wenn sie vom Fleck wollen, Saab Fahrer betätigen die Fensterheber.
 
...andere haben NOx Knöppe wenn sie vom Fleck wollen, Saab Fahrer betätigen die Fensterheber.

:biggrin: Genau! Vielleicht sollten wir die Schalter sämtölicher starker Stromverbraucher mit "Overboost" beschriften!
Da fühlt sich gleich wie Neid-Raider, dann dauert's auch nicht mehr lange, bis das Auto Dich anquatscht...... :rolleyes:
 
Die Tour am Sonntag bringt mich dazu eine alte Geschichte nochmal aufzuwärmen.
Das lustige Phänomen (s. Eingangsbeitrag) besteht immer noch, die Kontaktarbeiten am Massepunkt oder Klopfsensor waren bestimmt nicht umsonst, haben aber nichts verändert.

Zwischenzeitlich habe ich spaßeshalber auch mal den Tempomaten eingesetzt um die menschliche Komponente auszuschließen, damit klappt`s auch. Und an halluzinogenen Substanzen liegt es ebenfalls nicht. :fisheye:
Was aufgefallen ist, die Ladedruckerhöhung durch Spannungsabfall ist etwas von der abgeforderten Leistung abhängig. Bei konstanten 140km/h an einer leichten Steigung klappt es mit den Fensterhebern gegen den Endanschlag (Wagen gut warmgefahren, ca.1h Autobahn). Bei 120km/h dagegen passiert nichts.
Bei konstant 180 Tacho zuckte die Ladedruckanzeige sogar beim Blinkersetzen im Takt.

Die einzige elektrische Komponente in der Ladedruckwelt ist doch dieses APC-Ventil, oder?
Wieso kann ein leichter Spannungsabfall aber eine Ladedruckerhöhung hervorrufen? Hat da jemand eine Erklärung für mich?

Technisch ist der Wagen immer noch einigermaßen fit, es gibt sonst keine elektrischen oder mechanischen Auffälligkeiten.
 
Die einzige elektrische Komponente in der Ladedruckwelt ist doch dieses APC-Ventil, oder?
Wieso kann ein leichter Spannungsabfall aber eine Ladedruckerhöhung hervorrufen? Hat da jemand eine Erklärung für mich?
Ne, auch noch der Sensor dazu. Was du an der abfallenden Helligkeit der Schweinwerfer sehen kannst ist zwar die Spannung, die absackt. Nur wo? Darauf zielt die Sache mit dem Massepunkt. Es kann sein, dass sich durch den Stromfluss der Massebezug für ein Steuergerät oder Sensor verschiebt. Und dann regelt es plötzlich auf einen anderen Wert. Da im Auto vieles an Sensorik oder Aktorik nicht potentialfrei geführt wird (zu den Steuergeräte, etc.) ist es eben so wichtig, dass alles sauber auf Massepotenzial ist. Sonst misst du Mist, ...
 
Welchen Sensor meinst Du? Den damals angesprochenen Klopfsensor?
Wenn der, oder andere Überwachungsmimik, anspricht würde der Ladedruck doch eher runter-/abgeregelt werden.
Und bei 4000U/min sollte die Lima doch auch genug Elektronen durch die Kabel schieben das der Spannungsabfall innerhalb der Toleranzen liegt.
Ich kann halt nicht verstehen was zum ANstieg des Ladedrucks führt.
 
Evtl. ungleiche Massepotentiale an verschiedenen Massepunkten, hervorgerufen durch einen oder mehrere unsaubere Massepunkte, eben sogenannte Übergangswiderstände. An denen fällt Spannung ab, da zwischen Massepunkt A und B ein Übergangswiderstand besteht, liegt zwischen den Punkten auch Spannung an, z. B. 1 Volt. Das 0-Potential des unsauberen Massepunktes wird um diese Diff-Spannung angehoben. Sensor A schickt z. B. 12 Volt an Steuergerät B, da das aber an einem unsauberen Massepunkt angeschlossen ist, versteht dieses nur 11 Volt, da zwischen Massepunkt A und B 1 Volt "hängen bleibt". Ich hab das mal versucht laienhaft zu erklären. Wenns zu wissenschaftlich wird, versteht es ja wieder niemand.
 
Die einzige elektrische Komponente in der Ladedruckwelt ist doch dieses APC-Ventil, oder?
Wieso kann ein leichter Spannungsabfall aber eine Ladedruckerhöhung hervorrufen?
Da ich mich gerade versuche, mit der Regelung in meinem 8V anzufreunden, wage ich mal diese Anmerkung: Wenn ich das System richtig verstanden habe, ist das APC-Ventil stromlos geschlossen -> GLD, bei anliegender 12 V öffnet das Ventil und schließt das Wastegate -> max. LD. Dazwischen wird das Ventil getaktet, d.h. die resultierende (Mittel-)Spannung ist <12 V.
Wenn jetzt das beschriebene Phänomen durch Spannungsabfall am APC-Ventil verursacht werden sollte, müsste da nicht das Gegenteil eintreten, nämlich der LD absinken...? Wäre nicht z.B. wahrscheinlicher, dass im APC-Steuergerät die Taktung erhöht wird...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem liegt in der Sensorik, nicht in der Aktorik!
 
Das Kabel zwischen Klopfsensor ist doch koaxial, oder? Eventuell liegt da eine Beschädigung vor. Ich denke da an falschen Masseschluss. Die Massen Analoger Signale sollte man möglichst getrennt von der Gehäusemasse anschließen. Ich hatte mal einen Billigverstärker, der deswegen immer ein Netzbrummen auf den Lautsprecher ausgab.
Das würde ganz gut in die Kiste "schlechter Massepunkt" passen.
 
Zurück
Oben