Motor warm, Motor im Leerlauf unruhig, Check Engine Leuchte an, Leerlauf wieder ruhi

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04. Juli 2013
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SAAB
900 I
Baujahr
1993
Turbo
LPT
Hallo liebe SAABisten,

bin neu im Forum und seit einem Monat stolzer Besitzer eines 901 16V Softturbo BJ 93, 104 KW, 141 PS, mit nachgerüstetem Kat. Der Saab hat 223.000 km runter, scheckheftgepflegt bis ins Details, läuft prima. Nur eine kleine Besonderheit, über welche der Vorbesitzer sich schon gewundert hat, hat aber von Fachwerkstätten keine aufschlussreiche Antwort bekommen. Das Thema Check-Engine Leuchte ist hier im Forum schon mehrfach behandelt worden, aber ich habe nichts zu meinem Anliegen gefunden: Beim anspringen läuft der Motor ruhig um die 900-1000 Drehzahlen. Wird er denn warm, läuft erstmal eher unruhig um die 500 Drehzahlen für einige Sekunde (im Leerlauf,z.B. an der ampel) dann geht die Check Engine Leuchte an und der Motor läuft wieder rund um die 900-1000 Drehzahlen...Keine Leistungsverlust, bin schon damit längere Strecken gefahren und der Saab fährt sich sehr schön. Spritverbrauch scheint mir normal (220 KM mit 30 Euro Super E10). Der Vorbesitzer hatte auch das Problem, die Fachwerkstätten meinten es sei nichts schlimmes, er könne damit ruhig fahren, was er auch getan hat.
Ich bin absolut kein Bastler und kein Praktiker, kenne den Motor nur aus der "Theorie" und würde gerne die Meinung von den Fachexperten hören: habt Ihr schon Erfahrung mit so einem ähnlichen Verhalten? ich weiß, besser als Glaskugellesen ist Fehler auslesen lassen, aber trotzdem würde gerne Euere Meinung hören..ob ich mindestens bis zum nächsten geplanten Service warten kann oder ob ein Werkstattbesuch schon fällig wird.

Und noch etwas: beim kalten Motor, hört sich für wenige Minuten ein tickerndes Geräusch und dann nichts mehr...ich hab gelesen, es könnten die Hydrostößel sein...ob es schlimm ist?

Liebe Grüße an alle hier in Forum und freue mich auf einen interessanten Austausch :smile:

Jac
 
Tickern:
sind die Hydros. Völlig unbedenklich wenn sie kurz nach dem Start aufhören. Regelmässigen Ölwechsel nicht vergessen. :)

Check engine:
wie Du schreibst ohne Auslesen= "Glaskugel" :).
Werkstätten die nichts Konkretes sagen würd ich grundsätzlich meiden und deren Radschläge ignorieren. Fehlerauslesen ist in der Fachwerkstatt mit Saab-Diagnosetools mit 15min erledigt. Zu Hause in 1,5h inkl. Basteln eines einachen Drahtes mit Schalter und Studium der Prozedur.
Der Rest der Fehlerbeschreibung klingt nach "Abmagern ausserhalb des Lambda-Regelbereichs", sprich unerwünschte Nebenluft im Ansaugtrakt.
Lösung: Erstmal alle!!! Unterdruckschläuche tauschen.
Dann weiterschauen. :)

Worst Case bei Abmagern ist "Klingeln" (= klopfende Verbrennung = Selbstzerstörung der Brennräume).
Also grad beim Softturbo (der einzigen 16V Motorvariante die keine Klopfsenorregelung hat) Volllastfahrten meiden!


posted mit Tapatalk, bitte Rechtschreibfehler verzeihen ;)
 
Vielen Dank für die schnelle Antwort! das heißt ich kann erstmal damit mit Vorsicht laufen oder wird das Abmagern schlimmer? oder anders gesagt...wann tritt das Worstcase ein? ;)


Noch mal vielen Dank!
 
Je heisser die Verbrennung desto eher Klopfts. Je mager desto heißer die Verbrennung. Und je mehr Volllast (Vollgas) desto heißer die Verbrennung.
Ich würde Vollgasfahrten auf der Autobahn meiden und schnellstens die Unterdruck-Schläuche tauschen.

Wenn du dabei defekte (zerbröselnde) Schläuche vorfindest hast du m.E. den Fehler schon selbst gefunden und behoben. Wenn nicht, ab in die Werkstatt.


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Weist Du ob der eine Lucas oder Bosch Einspritzung hat?
Die Lucas hat gelegentlich ein Leerlauproblem wenn der Motor warm ist. Normalerweise geht der Motor dann sogar ganz aus. Wenn Du eine Lucas hast könnteich mir vorstellen, dass der Leerlauf zu lange bei ca. 500 U/min dreht und somit ein Fehlercode generiert wird (CE Lampe).
Wenn Lucas, versuch mal folgende Einstellanweisung:
Motor warm fahren, dann im Leerlauf die Schläuche vom Leerlaufventil zuquetschen - so dass der Leerlauf abs. in den Keller geht. Jetzt die Drosslklappe soweit aufmachen dass der Motor mit 600 - 700 U/min läuft. Wahrscheinlich musst Du eine längere Drosselklappenanschlagschraube eindrehen.
Jetzt mußt die die Löcher für die SChrauben mit denen das Poti am Drosselklappengehäuse angeschraubt ist -langfeilen, so dass Du das Poti der geänderten Lage der jetzt weiter geöffneten Droselklappe nachführten kannst.
Das Poti muß soweit nachgeführt werden dass < 0,4V zwischen Pin 1 und 2 anliegen (im Leerlauf bei warmem Motor). Es sind 3 Pins am Poti. Pin 2 ist in der Mitte, dann ergibt sich aufgrund der Messwerte welches Pin 1 ist. Pin3 hat eine deutlich hohere Spannung.

Jetzt sollte der Motor sauber starten und auch im Leerlauf nicht mehr so weit in den Keller fallen dasss er ausgeht - schliesslich gibt die Drosselklappe min. 600 U/min vor...
 
LPTs habnen immer die CU14 an Bord.

Warum wurde ein Kat nachgerüstet? Handelt es sich um einen Import?
Selbst in Italien waren 1993 die LPTs ab Erstauslieferung katalysiert.
 
Hallo! danke für die viele Rückmeldungen...ich gehe von einer Lucas-Einspritzung aus, einfach auf Grund des Baujahres (1993)..weiß aber mit Sicherheit nicht. Danke für die Anweisung..der Motor ist allerdings nie ganz ausgegangen...und der Leerlauf geht nur wenige Sekunden runter bis 500 U/min...dann geht die Leuchte an und er stabilisiert sich wieder bei 1000 U/min...ich werd´s aber versuchen...Sollte es ein Leerlaufproblem mit der Lucas-Einspritzung sein, wäre dies kein großes Problem, oder?

Zur e10: der vorbesitzer hat auch e10 getankt, ich hatte meine zweifel...ich stelle auf Super Plus um...

Danke und lg,

Jac

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das auto hab eich in D. gekauft, nur zwei Vorbesitzer, kein Import..Erstzulassung in Deutshcland...ich meinte wurde auf EURO-2 umgerüstet...;)
 
Euro 2 mit Kaltlaufregler?
 
Hab einen GAT-Kat, weiß aber nicht ob mit oder ohne Kaltlaufregler :redface:

- - - Aktualisiert - - -

HU und AU in März 2013 vom Vorbesitzer gemacht...
 
Die Lucas Leerlauf-Story mit längerer Droklaschraube und Langloch feilen würde ich komplett ignorieren. (Hab 4 Lucasse im täglichen Familienbetrieb, alle Bj, 92-93, alle Stabil im Leerlauf ohne diesen Murks ;))
Erstmal alle Lecks im Ansaugtrakt verschliessen, dann weitersehen.


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Ich denke mal, er den Fehler bereits selber gefunden, ohne es zu wissen :biggrin: Er fährt ein EGS ! Und wenn das aufhört zu regeln, also wenn Motor leicht warm... sackt die Drehzahl ab. Alles klar?

Mach mal folgendes: vorne links im Motorraum findest Du das GAT-EGS Steuergerät. Von dem geht ein Schlauch ab, mit offenem Ende. Dieses Ende verschließt Du mal spaßeshalber mit einer passenden Schraube... Dann berichte weiter! :smile:
 
Ach so, KGB, du meinst ich hab den Fehler gefunden, und zwar das GAT-EGS? Es hört sich nicht so kompliziert an...werde es versuchen...kannst du mir nochmal kurz erläutern, welcher wäre der technische Grund des Absackens und wie so der dann wieder rund läuft wenn Check Engine an geht? Vielen Dank! werde dann weiter berichten...

Ansaugtrakt werde ich dann checken!
 
...im übrigen habe ich die erfahrung gemacht, dass die lucas sehr! empfindlich auf falschluft reagiert... bitte auch mal die abgsanlage genau auf undichtigkeiten prüfen - hatte mal einen riss im hosenrohr - direkt unter der befestigung am getriebe. war erst sichtbar, nach lösen derer. hatte mit dem riss auch leerlaufprobleme und teilweise ce - nach einbau eines neuen hosenrohres alles wieder fein...
 
Das EGS ist ja quasi Falschluft, solange eine bestimmte Solltemperatur noch nicht erreicht ist. Von daher passt das schon zur Lucas. Meine Theorie in diesem Fall: AU-konforme Werte nach Einbau des EGS-Systems (Pflicht!) auf Minimum eingestellt > Motor startet mit korrekter Drehzahl > Temperaturanstieg schaltet EGS (vielleicht zu spät) ab > Motormanagement registriert Falschluft-Veränderung > CE leuchtet. Aber so ein Motorsteuergerät ist lernfähig und justiert sich selbst.

Falls das mit der Schraube nicht auf Anhieb klappt, klemme für 12 Std. mal die Batterie ab. Das ist für das Steuergerät so eine Art reset. Wenn es am EGS liegen sollte, kann es dann aber sein, dass die Abgaswerte (AU) neu eingestellt werden müssen...
 
Das EGS Nachrüstgeschläuch wird aufgrund geringer Qualität auch gern mal undicht.
Einfach mal auch den Rest der EGS-Schläuche auf Risse prüfen und zur Not diesen abschneiden und Schlauch wieder drauf, fertig.


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Danke an alle! melde mich wieder mit (hoffentlich) positiven Ergebnissen...
 
Die Lucas Leerlauf-Story mit längerer Droklaschraube und Langloch feilen würde ich komplett ignorieren. (Hab 4 Lucasse im täglichen Familienbetrieb, alle Bj, 92-93, alle Stabil im Leerlauf ohne diesen Murks ;))
Erstmal alle Lecks im Ansaugtrakt verschliessen, dann weitersehen.


posted mit Tapatalk, bitte Rechtschreibfehler verzeihen ;)

Naja, der Murks ist immerhin eine Service Information von Saab bei besagten Problemen, und ich kenne diverse Fahrzeuge denen so geholfen werden konnte.
 
Wie Sacit schon schrieb solltest du bei einem LPT ohne Klopfsensor auf E10 verzichten und im bestrahl auf Super + umstellen.
 
Wie Sacit schon schrieb solltest du bei einem LPT ohne Klopfsensor auf E10 verzichten und im bestrahl auf Super + umstellen.

Man liest immer wieder, dass der Softturbo (LPT) anfälliger für Klopfschäden ist als der Vollturbo (FPT), weil er ja keinen Klopfsensor hat. Entscheidend ist aber nicht der fehlende Klopfsensor, sondern der (serienmäßig) fehlende Ladeluftkühler.

Denn: Bis zum Erreichen des Grundladedrucks von ca. 0,4bar reagiert auch der Vollturbo in keinster Weise auf des Signal vom Klopfsensor. Erst bei weiterer Lastanforderung über den Grundladedruck hinaus, was beim LPT ja nicht möglich ist, schaut dann das APC-System im FPT, ob der Ladedruck noch sicher weiter erhöht werden kann, und "hört" dabei unter anderem auf den Klopfsensor (neben Drehzahl und aktuellem Ladedruck). Aber eben erst oberhalb vom Grundladedruck. Wenn Klopfen unterhalb vom Grundladedruck auftritt, so klopft es munter vor sich hin und nichts wird dagegen unternommen - weder beim LPT noch beim FPT! Eine Klopfregelung, die den Zündwinkel zurückzieht (wie beim 16V Saugmotor), haben beide nicht. Und das APC kann nur das mechanisch eingestellte Öffnen das Wastegates bei Überschreiten des Grundladedrucks hinauszögern (indem es eben nicht den vollen Ladedruck auf die Membran in der Wastegate-Druckdose wirken lässt). Es kann aber nicht das Wastegate dazu bringen, schon unterhalb des Grundladedrucks zu öffnen. Dazu müsste es ja aktiv die Druckdose aufpumpen.

Der Vorteil, den der FPT im Lastbereich unterhalb vom Grundladedruck hat, ist der Ladeluftkühler. Die Temperatur im Zylinder zu Beginn des Kompressionstakts hat entscheidenden Einfluss auf die Klopfneigung, und diese Temperatur ist wegen des LLK beim FPT niedriger. Das ist der Grund für die größere Robustheit des FPT.

Generell macht man aber sicherlich nichts verkehrt, wenn man seinen LPT mit Super Plus (Oktanzahl 98) betankt, vor allem im Sommer und vor schnellen Autobahnetappen. Ich tue es auch.

Gruß
Julian
 
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