bei 4x85W und 1x400W hab ich hier errechnete 61,6A max strom, und das ist ohne peaks schon ne ganze menge die durch die kabel muß.
deine berechnung beruht auf einem 100%igen wirkungsgrad, was technisch (noch) unmöglich ist. derzeitige class-A/B-verstärker liegen bei 50% bis 60% wirkungsgrad, class-D und class-T bei 80 bis 90%.
aber der reihe nach...
musikwiedergabe ist im grunde nichts anderes als modulierter strom. von daher sollte einer ordentlichen stromversorgung maximale aufmerksamkeit geschenkt werden. dies fängt bei der stromquelle an.
deine lichtmaschine liefert einen ladestrom von 80 A - unter berücksichtigung aller verbraucher bleibt der anlage davon nicht mehr viel übrig. darüber hinaus
benötigte reserven muss also die batterie stellen.
folglich sollte jeder auf eine maximale ausbeute vorhandener reserven wert legen. das bedeutet u.a. auch die vermeidung von widerständen, wie sie z.b. dünne stromkabel bergen. faustregel: je dicker das stromkabel, desto besser! deine konfiguration betrachtend (4x85 + 1x400 w) und von 50% wirkungsgrad ausgehend, sollten maximal ca. 120 A fließen. laut gängiger formeln sollte das stromkabel dabei möglichst schon 50 qmm querschnitt aufweisen, aber 25 bis 35 qmm sollten meiner meinung nach auch genügen. denn bei normalen abhörlautstärken werden nicht annähernd derartige ströme fließen. aber nicht vergessen: das 25er kabel hat gegenüber dem 50er kabel bereits den doppelten widerstand (ca. 0,8 milliohm). das stromkabel muss maximal 30cm hinter der batterie abgesichert werden. zu deiner eigenen sicherheit und auch zur erhaltung des kasko-versicherungsschutzes. zur absicherung möglichst eine ANL-(streifen-)sicherung verwenden, da diese entschieden weniger widerstand (0,16 milliohm) haben, als normale glasrohrsicherungen (2,4 milliohm).
das stromkabel ist aber nur die halbe miete, das massekabel ist ebenso wichtig. denn stromfluss ist ein kreislauf: was auf der einen seite hinfließt, das muss auch auf der anderen seite zurückfließen können. insebesondere bei älteren fahrzeugen wie deinem 9000er korrodieren die serienmäßigen massekabel, wodurch deren widerstand steigt. hier tut man immer gut daran, ein zusätzliches massekabel vom massepol zur karosserie zu ziehen. freaks erneuern zudem die kabel zur lichtmaschine.
nachdem wir nun den strom im kofferraum haben, sollte dieser möglichst nicht allzu schnell von der endstufe gefressen werden. hier kommen die puffer-kondensatoren ins spiel. diese stabilisieren die spannung und liefern genug energie für kurzzeitge benötigte stromspitzen, also z.b. schlagzeuge. die batterie ist hierzu zu weit entfernt, hat selbst einen zu großen widerstand und auch der widerstand bis zu ihr ist zu groß. ein kurzzeitiger energiebedarf benötigt daher zuviel zeit, bis er sich zum verstärker "vorgekämpft" hat. diese stromtechnische engstelle kann zu unpräzisen, weichen bässen, einer diffusen bühnenabbildung, harschem hochton und ähnlichem führen. die lösung bilden kondensatoren, die einen niedrigeren innenwiderstand als batterien haben. denn der innenwiderstand einer energiequelle entscheidet, wie schnell diese ihre energie abgeben kann. hier sind MARKENkondensatoren mit abstand führend. man kann also definitiv NICHT sagen, dass cap = cap ist. die billigen no-name-teile erreichen zum einen nicht ihre angegebene nenn-kapazität und haben zum anderen (viel schlimmer) einen derart hohen innenwiderstand, dass ihr einsatz quasi nutzlos wird, weil sie nicht mehr schneller als die batterie arbeiten. ebenfalls wichtig: der kondensator sollte so nah wie möglich an der endstufe plaziert werden. ab 30 cm entfernung wird es bereits kritisch. fakt ist: den unterschied ob mit oder ohne kondensator hört man vor allem bei billigen komponenten, da diese ab werk über weniger pufferung und einfache netzteile verfügen. faustregel: je 1.000 w sinus möglichst 1 farad. besser sind kondensator ohne ladeelektronik, da diese einen zusätzlichen widerstand birgt. für den anfänger sollte das ab ok und ausreichend sein. meine uneingeschränkte empfehlung: helix dpc 1000 (günstig bei ebay).
der rückfluss des stromes über das massekabel kann dann ruhig zum nächstgelegenen massepunkt erfolgen, da der widerstand der karosserie hier sogar erwünscht ist. jedoch sollten möglichst alle hifi-komponenten denselben massepunkt haben. also sowohl radio, als auch kondensator(en) und endstufe(n). erklärung: an unterschiedlichen massepunkten können unterschiedliche restwiderstände bestehen. die entstehenden potentialunterschiede fließen über die cinchmasse ab, was zu hörbaren störungen führen kann. sofern dazu die möglichkeit besteht, möglichst auch die masse des autoradios nach hinten legen.
meine generelle empfehlung für dich: eine ordentliche starterbatterie, gute (dicke) verkabelung und 1 kondensator je endstufe. wenn du es perfekt machen möchtest, dann sollte die strom-splittung auf die beiden verstärker nochmals abgesichert werden. die zusatzbatterie wäre die krönung, ist aber meines erachtens in deinem fall überflüssig. denn normale lautsprecher haben zwischen 85 und 90 dB wirkungsgrad, d.h. sie erzeigen an EINEM watt in EINEM meter entfernung bereits 85 bis 90 dB. wer also nicht ständig volles rohr hört, für den genügt eine ordentliche batterie vollkommen. zumal eine zweite über ein trennrelais abgesichert werden müsste, damit sich der starter möglichst nur an der ersten batterie bedient. zwei batterien bedeuten demnach wesentlich mehr aufwand.
nachfolgend noch ein rechenbeispiel ausgehend von 12,6 volt eingangsspannung:
gel-batterie, 2.5 milliohm, 0.2 volt spannungsabfall, 12.4 volt rest
anl-sicherung, 0.16 milliohm, 0.01 volt spannungsabfall, 12.39 volt rest
5m 35qmm-kabel, 2.85 milliohm, 0.23 volt spannungsabfall, 12.16 volt rest
streifensicherung, 0.28 milliohm, 0.02 volt spannungsabfall, 12.14 volt rest
1 m massekabel, 0.57 milliohm, 0.05 volt spannungsabfall, 12.9 volt rest
säurebatterie, 5.6 milliohm, 0.45 volt spannungsabfall, 12.15 volt rest
sicherungsautomat, 7.30 milliohm, 0.58 volt spannungsabfall, 11.57 volt rest
5m 16qmm-kabel, 6.75 milliohm, 0.54 volt spannungsabfall, 11.03 volt rest
glasrohrsicherung, 2.4 milliohm, 0.19 volt spannungsabfall, 10.84 volt rest
5 m 16qmm-massekabel, 6.75 milliohm, 0.54 volt spannungsabfall, 10.30 volt rest
problem erkannt? nehmen wir das beispiel von vorhin (120 A maximale stromaufnahme, 50% wirkungsgrad). variante 2 führt zu 618 watt, während variante 1 774 watt bringen würde ;)
habe ich was vergessen? achja, ZUFÄLLIG verkaufe ich gerade zwei passende utensilien
http://search.ebay.de/_W0QQsassZgroovebastardQQhtZ-1