95 2T - neue Marotte

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02. März 2003
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Danke
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SAAB
95
Baujahr
1966
Turbo
Ohne
Hallo !

Zuerst einmal der Jubel : nach langer Durststrecke ist es mir nun endlich gelungen , meinen ´66 Saab 95 2T zu typisieren ( entspricht der deutschen Vollabnahme ) .

ABER ( natürlich , was sonst ... ) - plötzlich hat er eine ganz neue Marotte .
Also ich am Tag vorm Typisierungstermin mit Werkstattkennzeichen ein paar Kilometer fahren wollte , war plötzlich in schärfer gefahrenen Linkskurven die Motorleistung weg - bis hin zum völligen Absterben :eek: ...
Anfangs hätte ich auf ein loses Zündkabel an der Zündspule getippt - das war bei meinem Ex 96 2T ein mehrfaches Problem . Konnte aber nirgendwo einen losen Kontakt finden .
Dass es am Vergaser liegen könnte , ist natürlich auch nicht undenkbar ( glaube , irgendwo einmal gelesen zu haben , dass bei Rennfahrzeugen irgendwelche Modifikationen üblich sind , um in Kurven Spritmangel zu vermeiden ) . Was mich daran nur irritiert ist , dass ich den Wagen mit Werkstattkennzeichen ja schon mehrfach ( wenn auch nicht sehr weit ) bewegt habe und das Problem bisher nie aufgetreten ist ...

Wer hat dazu irgendeine Idee ?
Ein Bekannter hatte die Idee , dass das Ansaugrohr im Tank ein Loch haben könnte und daher nun , wo der Tank nur mehr halb voll ist , dort in den entsprechenden Kurven Luft angesaugt wird ...
Werde das erst einmal verifizieren , indem ich den Tank wieder bis zum Stehkragen auffülle und schaue , ob das Symptom dann verschwunden ist .

Bin aber für jeden weiteren Tipp zur Fehlereingrenzung höchst dankbar .
 
Hallo Gerald!

Mit dem Tank wäre nicht undenkbar. Wir hatten im Sommer bei der Eifel-Rallye und auch bei der Deutschland-Rallye massive Probleme mit der Spritversorgung an dem 96 Sport eines Freundes. Da sind wir schließlich nach ausschließen von so ziemlich jeder Fehlermöglichkeit (inkl. der 3 Vergaser) am Schluß darauf gekommen, daß es eigentlich nur noch am Tank liegen kann. Möglicherweise ist das Ansaugröhrchen im Tank abgebrochen. Wir konnten es noch nicht ausprobieren, da wir den Ersatztank noch nicht bekommen haben. Den wollen wir vorher von innen entrosten und versiegeln lassen, dabei prüfen, daß das Röhrchen in Ordnung ist und dann einbauen, um zu sehen, ob es damit wieder einwandfrei funktioniert. :smile:
Witz an der Sache war, daß mit vollem Tank erstmal alles ok war, und dann mit abnehmendem Tankinhalt plötzlich Aussetzer auftraten. Das dauerte jeweils ein paar Sekunden, dann war plötzlich wieder alles ok und ein paar Kilometer später wieder das gleiche Spiel... :eek:

Vergaser könnte natürlich auch sein. Welchen hast du drauf? Einfach- oder schon den Dreifach-Vergaser? '66 müßte schon dreifach sein...
Da mal prüfen, ob die Schwimmer alle in Ordnung und vor allem richtig eingehängt sind. Uns war mal einer aus seiner Achse gesprungen und schwamm lustlos in der Schwimmerkammer herum... :rolleyes:

Viel Erfolg bei der Fehlersuche und -Behebung!

Gruß,
Erik
 
Hallo Erik !

Stimmt , mein 95 hat schon den Dreifachvergaser .

Gibts irgendeine Möglichkeit , den Tank bzw. das Ansaugröhrchen zu inspizieren ? Ev. Durch die Öffnung des Schwimmers ?

Da Euer Problem ebenfalls erst auftrat , wenn der Tank nicht mehr voll war , scheints da ja Parallelen zu geben ...
 
ja das geht. schwimmer ausbauen und reinleuchten, kann man sehen
 
Hallo !

Der neueste Stand der Dinge :

Habs vorgestern endlich geschafft , den Tank bis zum "Stehkragen" anzufüllen . Das Symptom ist dadurch allerdings nicht verschwunden , also scheidet das als Ursache einmal aus .

Weiters habe ich die Zündung kontrolliert und bin mit eingeschalter Stroboskoppistole inkskurven gefahren . --> keine Zündaussetzer .

Also vermutlich doch der Vergaser . Witzig finde ich nur , dass das Symptom zwar nach wie vor vorhanden ist , aber mittlerweile deutlich schwächer , sodass man es zeitweise gar nicht mehr merkt .
Ev. Schmutz im Vergaser , der mittlerweile teilweise bereits ausgespült worden ist ? Oder kann durch die lange Standzeit ev. das 2-Taktöl im Vergaser verharzen und etwas "verkleben" ?

Gibts beim Dreifachvergaser irgendwas , auf das man speziell achten sollte ?
 
Und jetzt die Auflösung ...

Hallo an Alle !

Die Auflösung des Rätsels vom letzten Herbst will ich Euch nicht vorenthalten !

Nachdem der 95 im September typisiert wurde , harrte er des Frühlings , um endlich nach langer Durstsrecke angemeldet zu werden . Das Einzige , was mich noch davon trennte , war eine "Pickerl"- ( also TÜV ) Überprüfung .

Und zu der wollte ich letzten Freitag . Nur die Kiste sprang nicht an ... Kein einziger Huster :mad: .

Also Kerzen rausgeschraubt und die waren klatschnass ... Also gut , abgesoffen .
Kerzen gesäubert - nichts . Andere Kerzen - nichts . Die Kerze des dritten Zylinders machte mir besonders Sorgen , denn auf ihr fanden sich Tröpfchen , die sehr nach Wasser aussahen ... Kopfdichtung im Eimer ????

Nagut , aber erst musste ich den Wagen einmal zum Laufen bringen .
Da der Vergaser offensichtlich Sprit lieferte , tippte ich folglich auf die Zündung . Also andere Zündspule , neue Kerzen und - siehe da - Verteilerkappe abgenommen und da war der Kohlestift vom Hauptzündkabel zum Verteilerläufer abgebrochen .
Nach ein wenig Suchen fand ich auch tatsächlich noch eine Verteilerkappe und habe sie voll Siegesgewissheit heute montiert - aber denkste ... Nicht ein Lebenszeichen ... :confused::confused::confused:
Zündfunke war da , also doch der Vergaser ? Ein wenig Sprit direkt in den Vergaser eingespritzt und der Motor begann wenigstens zu husten .
Also doch . Die Benzinpumpe fördert , die Spritsiebe in den Vergasern waren sauber .
Also nahm ich die Vergaserdeckel ab . Schwimmerkammern schön gleichmäßig voll ...

Die Erkenntnis kam erst , als ich die Hauptdüsen rausschraubte und die oberen paar Millimeter des Sprits abflossen . Denn drunter war nur Wasser !!! Die Schwimmerkammern waren zu gut zwei Dritteln mit Wasser gefüllt , auf denen ein Hauch von Benzin schwamm :eek::frown::rolleyes: .

Das erklärt natürlich auch die Symptome vom Herbst .
Bei Geradeausfahrt und Rechstkurven erhielt der Motor so gerade noch etwas von dem Sprit , der auf dem Wasserpolster schwamm .
In Linkskurven jedoch wurde die ganze Sauce durch die Fliehkraft an der rechten Schwimmerkammerwand hochgedrückt ( wo sich die Öffnungen für die Hauptdüsen befinden ) und der Motor erhielt plötzlich statt Sprit nur mehr Wasser ... - und aus wars !

Ich meine , dass Sprit bei langen Standzeiten Wasser abscheidet , habe ich ja schon gehört , aber wie gibts das , dass sich eine derartige Menge in den Schwimmerkammern sammelt ?
Hat jemand sowas schon gehört ?

Angeblich soll es ja Mittelchen geben , die man im Herbst in den Tank gibt , damit das Wasser gebunden bleibt . Aber andererseits hatte ich noch mit keinem meiner anderen Oldies derartige Probleme und da habe ich auch nie einen solchen Zusatz verwendet ...
Meine einzige Erklärung ist , dass der Wagen bereits beim Vorbesitzer jahrelang sogut wie überhaupt nicht bewegt wurde und bei mir stand er nun ja auch mindestens drei Jahre ...

Scheidet sich das Wasser im Vergaser grundsätzlich ab , oder hat das auch damit zu tun , dass der Wagen die letzten Jahre immer wieder nur mal kurz gestartet wurde , um ihn umzustellen , aber nie ernsthaft gefahren ?

So , und nachdem die Kiste jetzt läuft , noch eine letzte Frage :
Wie stelle ich den Dreifachvergaser optimal ein ?
Synchronisieren fällt ja weg , da alle drei Vergaser eine gemeinsame Drosselklappenwelle haben .
Macht man das beim 2-Takter auch über den CO Wert ? Falls ja , welcher Wert ist realistisch ? ( Beim V4 stehen im Werkstatthandbuch 0,5 % CO , mit 1,5 % läuft er immer noch zu mager und erst jetzt bei 2,5 % dürfte es einigermaßen stimmen ... )
 
Zum Wasser in den / dem Vergaser.
Das Problem kenne ich von Motorrädern, und scheint normal zu sein. Egal welches meiner Zweiräder, egal ob Tank oben oder unten, es sammelt sich immer mit der Zeit Wasser am Boden der Vergaser, und führt oft zu Korrosion des Vergasers von Innen, mit der Folge das Düsen verstopfen.
Bei Motorrad hat man ja die Möglichkeit über die Ablassschraube, die Suppe aus dem Vergaser abzulassen, ich weiss nicht in wie fern das beim Auto vorgesehen ist.

Schnell geht das mit dem ansammeln jedenfalls (bei mir) nicht, dass ist meist Folge von jahrelangem nicht-Öffnen gewesen.
Ein angeblich funktionierender Trick soll sein, dem Benzin etwas Spiritus (beim Motorrad eine Verschlusskappe auf eine Tankfüllung, also ca. 8-12 Liter) zuzugeben.
Hab ich noch nie gemacht, zumal ich eh nie glauben würde, dass das funktioniert, ich würde den Vergaser sowieso anschließend zerlegen, um nachzuschauen ;-).
Also konnte ich mir bisher den Spiritus sparen .... und kann somit nicht versprechen, dass das funktioniert.
Theoretisch ist Wasser ja in Alkohol, also Spiritus löslich .... könnte also wirklich was bringen, und ist vielleicht eine Alternative, wenn der Aus / Einbau des Vergasers sehr viel Arbeit bedeutet.

Grüße, Lucas
 
Hallo Lucas !

Danke für den Tipp mit dem Spiritus .

Das Zerlegen der Vergaser ist aber nicht wirklich so ein Drama .
Habs gestern das zweite Mal gemacht , weil offensichtlich nicht nur in den Vergasern eine Menge Wasser war , sondern auch im Tank . Zwei Tage nach meiner Reinigungsaktion sprang der Wagen nämlich schon wieder nicht an , bzw. nur sehr schlecht , um nach 200m Fahrt endgültig abzusterben , weil er wieder nur Wasser angesaugt hat .
Jetzt hab ich einmal den Großteil des Sprits aus dem Tank abgelassen , die Vergaser noch einmal entleert und gereinigt ...

Bin schon gespannt , was er heute macht , wenn ich ihn zu starten versuche :cool: ...
 
Hallo, Gerald,
es gibt tatsächlich so ein Zeug, daß man als Additiv dem vor dem "winterlichen" Abstellen gefüllten Tank zugibt. Beim Motorrad würde man nun die Spritverbindung zum Tank mittels Sprithebel blockieren und die Vergaser entleeren, in dem man den Motor so lange laufen lässt, bis er stehenbleibt (mangels Sprit). Dann kann man durch die Ablassschraube, die im vorigen Artikel beschrieben wurde eben umgekehrt WD 40 als Korrosions und Verharzungsschutz einsprühen. Danach die Zündkerzen herausdrehen und etwas Öl einlaufen lassen.Dann die Kolben ein bis zwei mal durch Anlasserdrehen auf und Abwärtsbewegen und schon hast Du auch Deine Kolbenringe konserviert. Danach die Zündkerzen wieder rein und die Batterie an die Ladungserhaltung. Dann sollte Dir das Problem bei nächster längerer Standzeit erspart bleiben. Ich habe heute an meinem 96 er übrigens die neuen Kotflügel von Lars angebracht und vorher die Radkästen ausgeschliffen, damit ich in Kürze neuen Unterbodenschutz auftragen kann. Was macht man eigendlich, wenn trotz neuem Innenleben in einer Trommelbremse diese festsitzt??? Ich habe versucht, sie einzubremsen, leider ohne Erfolg. Der Scheiß Exzenter bewegt sich nur, wenn er heiß ist. Hast Du ne Idee????
Gruß
von Marco
 
Ui ui ui !

Dann blos nicht vergessen nach dem Winter die Ölmenge in den Zylindern vor dem ersten Starten zu reduzieren !!!! Also Kerzen wieder raus und orgeln lassen, sonst wirds wohl anstrengend und teuer ;-).

Grüße, Lucas
 
@benway.

Die Zylinder werden natürlich nicht wirklich mit Öl aufgefüllt. Ein paar Milliliter
verteilen sich problemlos ohne Kurbelwellenblockade.

Ciao!
 
Hallo !

Danke für die Tipps zum Konservieren .

Allerdings muss ich gestehen , dass ich zu denen gehöre , die die Meinung vertreten , dass das für die 6 - 7 Monate über den Winter nicht wirklich nötig ist . Und bisher hatte ich auch noch mit keinem meiner Oldies Probleme diesbezüglich .

Auch mit dem 95 hatte ich bis heuer kein Problem und er steht nun doch schon relativ lange , da sich die Typisierung ( Vollabnahme in D ) über fast zwei Jahre hinzog .
Nicht mal der Sprit ist übermäßig alt , weil ich den Wagen im September noch einmal vollgetankt hatte ...

Ich vermute den Übeltäter eher im undichten Dach des Carport . Denn genau dort , wo der 95 über den Winter stand , tropft es ziemlich stark .
Ein Bekannter meinte , dass so ev. das Wasser über die Entlüftung oder sonstige verschlungene Pfade in den Tank gelangt sein könnten .

Jetzt hab ich erstmal den Sprit völlig abgelassen und lasse Tank und Vergaser ordentlich austrocknen . Dann gibts neuen Sprit und damit sollte das Problem hoffentlich behoben sein ...

Und im Urlaub gibts dann ein massiveres Dach für den Carport :biggrin::tongue: ...

Zu den Exzentern :
Dass die mit der Zeit absolut festsitzen ist fürchte ich normal .
Da hilft wahrscheinlich nur mehrfaches behandeln mit Kriechöl und langsam und gefühlvoll wieder gängig machen ...
Ansonsten könnte die Ursache für festgehende Bremsen natürlich auch ein zugequollener Bremsschlauch sein .
Durch den hohen Druck beim Bremsen , gelangt die Bremsflüssigkeit zwar in den Radbremszylinder , kann dort aber nicht mehr raus ...

Aber Deiner Beschreibung nach gehe ich eher davon aus , dass Du neue , dickere Bremsbeläge hast und die Verstellung nicht mehr rückstellen kannst .
 
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